Nachdem am gestrigen Montag eine spontane, unangemeldete Demonstration von selbsternannten „besorgten Bürgern“ durchgeführt wurde, hat die Initiative „Uni ohne Nazis Greifswald“ für den morgigen Mittwoch zu einer Demo mit Kundgebung geladen. Das Motto ist „Gegen fremdenfeindliche Hetze und rassistische Gewalt – für ein weltoffenes Greifswald“.
Die Flüchtlingsdebatte ist seit mehreren Monaten nicht mehr aus den Medien wegzudenken. Mit diesem Thema einher gehen Berichte über Pegida, besorgte Bürger und brennende Asylheime. Diese selbsternannten Asylkritiker sehen sich nicht als Faschisten, sondern Patrioten, die die Überfremdung von Deutschland befürchten und eine Islamisierung der Bevölkerung zu bedenken geben. Anfang diesen Jahres schwappte dieser Gedanke erstmals nach Mecklenburg-Vorpommern. In mehreren Demonstrationszügen in Stralsund und Schwerin zeigte das Bündnis „MVgida“, dass Fremdenhass und Patriotismus wohl doch Hand in Hand gehen. Mehrere hochkarätige Landespolitiker der NPD und AfD sowie viele bekannte Neonazis waren in dem Zug. Am vergangenen Montag nutzen diese besorgten Bürger auch Greifswald als Bühne für ihre Denke und marschierten in einem nicht angemeldeten Zug durch Greifswald. Dabei wurde mehrmals der Hitlergruß gezeigt und Bekleidung mit rechtsradikalen Aufdrucken getragen. Die Diskussionen in den Kommentarspalten, Threads und Foren der Medien zeigen, dass sich diese Menschen von der NPD und dem nationalsozialistischen Gedankengut selbst distanzieren, aber auch kein Verständnis für eine weltoffene Willkommenskultur gegenüber asylsuchenden Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten haben.
Um für diese nötige Sensibilisierung zu sorgen und auf die bestehenden Probleme der fremdenfeindlichen Hetze aufmerksam zu machen, hat die Initiative „Uni ohne Nazis Greifswald“ heute zu einer Demonstration eingeladen. Am morgigen Mittwoch können sich alle Menschen auf dem Rubenowplatz vor dem Universitätshauptgebäude versammeln um sich gemeinsam für mehr Integration zu bemühen. Gemeinsam stark sein gegen Uninformiertheit, Fremdenhass und ein besorgtes Bürgertum, welches das Abschieben von Asylsuchenden für etwas Erstrebenswertes halten, soll im Vordergrund stehen. Der Demonstrationszug wird sich über die Lange Straße bis zum Marktplatz bewegen, wo es im Anschluss zu einer Kundgebung kommen soll. Treff ist auf dem Rubenowplatz, vor dem Universitätshauptgebäude um 16 Uhr.
Fotos: Uni ohne Nazis Greifswald
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