Unendliche Staus – Die RoSa WG hat es wieder geschafft, den Verkehr in der Innenstadt lahmzulegen. Da sich die Clubbetreiber trotz mehrfacher Bemühungen nicht mit ihrem Vermieter Dieter Rex über ein verlängertes Aufenthaltsrechts einigen konnten, mobilisierten sie nun ihre Fans erneut für eine Tanzdemo. Ein Stopp vor dem besetzten Haus in der Brinkstraße durfte natürlich auch nicht fehlen.
Wie schon bei der ersten Demo begann der bunte Trupp auch dieses Mal seine Tour durch die Innenstadt am Karl-Marx-Platz. Wieder ging es die Bahnhofstraße entlang, anschließend gelangten die etwa 200 „Tanzratten“ über die Goethe-Straße, Stephanistraße und Lange Reihe in die Brinkstraße, wo sie an der besetzten Brinkstraße 16/17 anhielten.
Hier hielt der Trupp, die „Bewohner“ der Brinke 16/17 erklärten sich und ihre Absichten. Die Kundgebung war zuvor offiziell genehmigt worden. Die Hausbesetzer griffen zum Mikrofon: „Brinke und RoSa sind nicht nur WG’s. Wir sehen die Besetzung des Hauses als letztes Mittel.“ In ihren üblichen Kostümen, mit Perücken und bunten Halstüchern vor dem Mund erklärten sie, dass es nicht nur um einen Bioladen und einen Elektroclub gehe. Die Wohnungspolitik Greifswalds sei verfehlt. Die Brinke WG verfolgt politische, die RoSa WG kulturelle Ziele, dennoch sei man in den Absichten vereint. Am 18. Oktober wollen die Befürworter der Brinke 16/17 ein Stadtteilzentrum in dem Gebäude einrichten. Nach einer halben Stunde endeten die Besetzer schließlich: „Lasst uns zusammenhalten! Wohnen muss bezahlbar bleiben.“
Auch Erstsemestler mit von der Partie
Nach der Zwischenkundgebung machten sich die Demonstranten wieder auf den Weg. In der Anklamer Straße stießen sie jedoch auf „Gegendemonstranten“. Mit kleinen Plakaten machten sich fünf Kinder und ein jugendlicher Passant über das Anliegen der Studenten lustig. Mann solle arbeiten und nicht feiern gehen. Über die Europakreuzung und die Loeffler-Straße erreichten sie schließlich den Marktplatz, auf dem Murat Demirkaya, Chef der RoSa WG, zum Mikrofon griff. „Trotz unserer Bemühungen müssen wir raus“, räumte er ein. Nach dem kurzen Zwischenstopp wurde schließlich das endgültige Ziel, der Museumshafen angesteuert.
Unter den Demonstranten mischten sich auch einige Erstis. Einer von ihnen war Fabian. Durch zwei BWL-Erstis sei er auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. „Ich war im Juli hier um nach einer Wohnung zu suchen, da sind die Leute schon einmal durch die Straßen gezogen.“ Er findet die Aktion und die Musik super und hofft, dass die Demo Erfolg haben wird. Ob es tatsächlich so kommt, ist allerdings mehr als fraglich.
Fotos: Tobias Bessert
„Trotz unserer Bemühungen müssen wir raus“
Da leidet wohl nicht nur einer unter Amnesie. Zu Jahresbeginn wussten die Beteiligten jedenfalls noch, dass ROSA nur bis zum Jahresende bleiben soll.
Aber egal, welche Vereinbarungen man getroffen hat. Erstmal heulen. 🙂
Ein Leiden, von dem auch offenbar du betroffen bist, denn der Deal war, das Gebäude bis zum Abriss nutzen zu können. Aber egal, welche Vereinbarungen getroffen wurden. Erstmal pöbeln. 🙂
Wie es jetzt gedreht wird ist mir egal. Fakt ist, dass der Webmoritz bereits berichtete:
"Bis zum Abriss wird aber noch mindestens ein halbes Jahr vergehen und so war für RoSa ziemlich schnell klar, das sie diesen Ort in der Zwischenzeit übernehmen werden."
"Gerne würden sie auch länger als die nächsten paar Monate bleiben, doch der Abriss ist schon geplant. “Nur wenn jetzt noch jemand eine bedrohte Tierart auf dem Gelände aussetzt, sehe ich die Möglichkeit, dass es hier doch noch anders weitergehen kann,” scherzt er. Geplant ist das natürlich nicht."
Sich jetzt, nachdem bereits mehr als 6 Monate vergangen sind, öffentlich zu beschweren, von wegen kulturelle Freiräume und so…
Das ist einfach ein unfaires Spiel. Bereits im Februar, als die ROSA WG eingeweiht wurde, gab es kritische Stimmen, dass die Investition für ein halbes Jahr geplanter WG Zeit nicht gut angelegt war.
Aber Hauptsache Muri kann jetzt rumheulen, dass seine Existenz gefährdet ist wegen den bösen Investoren. Denn woher sollte er damals schon wissen, dass nach 8 Monaten alles vorbei sein sollte.
Wobei er damit ja eigentlich schon 2 Monate länger drin ist als "geplant" war.
Sag doch einfach mal "Danke" Muri. 🙂
http://webmoritz.de/2014/02/20/buero-raus-mischpu…
Wer hier dreht, das bist du! Der Deal war wie beschrieben und nach wenigen Monaten war plötzlich Schluss — lange bevor ein Abriss in Aussicht stand bzw. steht. Damit wurde eine geschlossene Vereinbarung nicht eingehalten. Kann man sich nun drüber beschweren und das Schließen eines gerade eröffneten Clubs bedauern, oder aber auch das zehnten Mal einen Kommentar hier posten, der am Rad und an den Tatsachen dreht ;-).
Alle sind von 6 Monaten bis zum Ende ausgegangen. Es gab Hoffnung, das es länger dauert.
Jetzt sind es schon 8 Monate. Muri sollte also alle Kosten drin haben und bereits Gewinn gemacht haben. Denn er wusste von Anfang an, dass es nach 6 Monaten vorbei sein kann. Oder versteht Muri nichts vom Geschäft und will nur feiern?
Käse. Abgesehen davon: Wann wurde dort das letzte Mal gefeiert?
Käse? Die Worte sind von Muri selbst. Und die 6 Monate stehen auch so im Artikel. Wann dort gefeiert wird weiß ich allerdings nicht. 🙂
"Gerne würden sie auch länger als die nächsten paar Monate bleiben, doch der Abriss ist schon geplant. “
Genau deswegen sollte man sich immer fragen ob man genug Informationen hat, um die eigene "Wahrheit" so aggressiv zu verkünden.
Die RoSa WG kann seid Anfang Juni keine Veranstaltungen mehr machen. Das heisst es sie konnten dort auch nicht länger bleiben als geplant, sondern wesentlich kürzer. Damit fällt der größte Teil deiner Behauptungen in sich zusammen.
Aus welchem Grund können seit Anfang Juni keine Veranstaltungen durchgeführt werden?
Da die Antwort auf sich warten lässt, nehme ich an, es hat nichts mit dem Vermieter zu tun. Kann es sein, das Sicherheitsbestimmungen den Clubbetrieb verhindern? Brandschutzauflagen ?
Ich vermute, es sind wieder Dinge, die man vorher wissen konnte wenn man wollte. Das kann man allerdings nicht dem Vermieter zur Last legen. Da ist der gute Muri ganz allein verantwortlich. 🙂
Also ich für meinen Teil möchte hier nicht vorgreifen, nur soviel: Sicherheitsauflagen und Brandschutz sind es nicht 😉
Der Grund liegt darin das der Vermieter Anfang Juni überraschend gekündigt hat und seine Erlaubnis zur Durchführung von Veranstaltungen zurückgezogen hat. Dadurch gab es keine Genehmigungen mehr von der Stadt.
Da mag etwas Wahrheit in den Antworten liegen aber so ganz geht das noch nicht auf. Die Stadt versagt entsprechende Genehmigungen. Mit welcher Begründung?
Ihr Vermieter hat Ihnen gekündigt, bitte verlassen Sie das Haus wird da nicht drin stehen. Sonst wäre die Gewerbeaufsicht mit demselben Argument im Bioladen unterwegs. 😉
Aus welchem Grund gibt es keine Veranstaltungsgenehmigung mehr?
Hätte es es einen so lautenden Vertrag gegeben, wäre der Club noch drin, denn dann hätte man vor Gericht etwas in der Hand gehabt.