Grafik: Jakob PallusDieser Tage vor einem Jahr konnte das Thermometer rund 30 Grad weniger vorweisen – heute fangen die Knospen an zu sprießen. Aufbruchstimmung liegt in der Luft! Wer nicht gleich der Hansestadt entschwinden will, findet hier ein paar Tipps für die nächsten Tage.

Und alle so: #wearehappyfrom

Wenn die Ideen ausbleiben, dann schreibt man eben ein Lied über die Heimatstadt. Diverse Künstler haben Greifswald schon eine Hymne gewidmet. Es gibt eine kometenhafte Schunkelnummer von Michael Mayse, der postleitzahlenkundige Rapper RohlexXx hat auch schon erklärt, dass er kein normaler Mensch sondern Greifswalder sei und Brigant, Mitglied der Hip-Hop-Kombo Aufjeden Derbe, hat einen G-Wood Song veröffentlicht, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das nächste Projekt läuft bereits, es ist aber ein wenig anders. Zu dem Lied „Happy“ von Pharrell Williams entstehen derzeit weltweit immer neue Musikvideos, in denen Statisten wie professionelle Tänzer durch verschiedene Städte „schwofen“. Weit mehr als 500 Variationen hat dieser Internettrend bereits hervorgebracht und nachdem inzwischen auch die beiden Hipsterhochburgen dieses Landes Rostock und Neubrandenburg vorgelegt haben, zieht Greifswald nun nach. An den Drehs kann sich jeder beteiligen, zwei Termine stehen noch aus: heute von 12 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz und am Freitag ab 16 Uhr auf dem Polly-Faber-Gelände. Weitere Infos gibt es auf dieser Facebook-Seite.

 

Leute totmachen und Meerschweinchen Ulla feiern!

14 historische Kriminalfälle hat der Autor und Journalist Bert Lingnau in seinem Buch „Da muss man Leute totmachen“ (2010) untersucht. Allen ist gemein, das die Täter aus Mecklenburg-Vorpommern stammen und überwiegend auch in dieser Gegend aktiv waren. Lingnau fragt nach Motiven und Hintergründen, die aus Menschen Kriminelle machen. Für eine Lesung kommt er zurück nach Greifswald, wo er einst studierte und nebenbei für die damalige Studentenzeitung „Crash“ schrieb. Heute lebt der Autor in Schwerin.

Lesung / 13. März / 16 Uhr / Stadtbibliothek / Eintritt frei

Vor drei Wochen eröffnete das Veranstaltungskollektiv „RoSa“ ihre neue Butze in einem ehemaligen Bürogebäude in der Bahnhofstraße. Da ihr Meerschweinchen Ulla nach langer Krankheit aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist ein neuer Grund zum Feiern gefunden. Sonneblumenkerne und Nüsse sollen bereit liegen, frisches Heu wurde herangeschafft und das Meerschweinchenrad ist frisch geölt. Als weiteren Besuch haben sich Yetti Meissner (RoSa/Greifswald), Ordinary Subject (Sisyphos/Berlin), Looping Laubsch (varied records/reduced records/Berlin) und Herr Bernaux & Mr. Maximov (polly records/Greifswald) angekündigt.

Party / 14. März / 20 Uhr / RoSa WG / Eintritt: 8 Euro

Sucht, Sinne und Samples

Sind Apple-Produkte eigentlich immer noch noch hip oder hat sich das inzwischen wieder erledigt? Mike Daisey jedenfalls liebt sein iPhone, hat aber auch die Produktionsstätten in China besucht. In einem Monolog schildert der US-amerikanische Schauspieler, wie ihm seine Unschuld abhanden kam. „Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs“ (2010) feiert am Sonnabend in einer Inszenierung von Uta Koschel („Das Fest“, „4.48 Psychose“) Premiere, es spielt Hannes Rittig. Weitere Termine sind am Mittwoch (19. März) und Freitag 21. März).

Theater / 15. März / 20 Uhr / Café Koeppen / Eintritt: 13 & 9 Euro

Elektronische Musik der etwas abgedrehteren Art steht am Sonnabend auf dem Programm des BT 22. Psytrance, Progressive, Techno und Electro gibt es auf zwei Floor und mit etwas Glück könnt ihr dabei in ganz neue Bewusstseinszustände vorstoßen. Ikarus, Easymijagy, Stumpf bleibt Trumpf, Anubis und Psunder legen auf dem Trancefloor auf, Chrico, Silvio Marquardt, Denjemen und Marnay Andme übernehmen unterdessen den Alternativefloor.

Party / 15. März / 22 Uhr / BT 22 / Eintritt: 8 Euro + kostenloser Shuttleservice

Tobias Siebert kommt auf die Bühne und bringt seine Gitarre und seinen Plattenspieler mit. Das ganze heißt dann And The Golden Choir und klingt nach einer kompletten Band, denn im Studio aufgenommene Samples ergänzen den Gesang des Berliner Musikers. Siebert hat aber auch eine richtige Band, er ist Sänger bei KLEZ.E, Gitarrist bei Delbo und für viele weitere Gruppen wie Philip Boa, Kettcar und Me & My Drummer als Produzent engagiert.

Konzert / 16. März / 20 Uhr Einlass / Kontorkeller / Eintritt: 8 oder 10 Euro

Am Tag nach der Volksabstimmung

Schon mehrere Monate dauern die Proteste in der die Ukraine an und beschäftigen auch diverse andere Staaten, deren gegensätzlichen Interessen in diesem Konflikt aufeinanderprallen. Am Sonntag sollen die Bewohner der Halbinsel Krim über ihre politische Zukunft entscheiden. „Wie geht es jetzt weiter in der Ukraine?“ ist der Titel eines Vortrags von Juri Durkot am Montagabend im Koeppenhaus. Der freie Journalist, Übersetzer und Dolmetscher stammt aus dem westukrainischen Lwiw (Lemberg) und erklärte deutschen Medien schon häufiger aktuelle Entwicklungen in seinem Heimatland. Durkot ist weiterhin Vorstandsmitglied des Kuratoriums der Deutsch-ukrainischen Journalistenvereinigung (DJUV) sowie Gründungs- und Aufsichtsratsmitglied der Akademie der Ukrainischen Presse (AUP). Veranstalter ist die Friedrich-Naumann-Stiftung.

Vortrag / 17. März / 19 Uhr / Koeppenhaus / Eintritt frei

Demonstranten auf dem Maidan-Platz in Kiev am 8. Dezember 2013.

Grafik: Jakob Pallus
Foto: Alexander Solovyov via Flickr, CC-BY
Flyer: Veranstalter