Camera_Obscura_2_Anastasia_StatsenkoDie Universität nutzt verstärkt die Möglichkeit, ihre Räume für Forschung und Lehre zu verwenden und Mietverträge für andere Räume aufzusetzen, die von studentischen Vereinen und Initiativen genutzt werden. Davon betroffen ist auch die Tschaika in der Baltisik, für welche der FSR Baltistik/Slawistik jetzt eine Miete von bis zu 120 Euro monatlich zahlen soll. Gremienreferent Tino Reuter bezog sich mit diesen Angaben auf der letzten AStA-Sitzung auf einen Mietvertrag zwischen Universität und FSR, der aber noch nicht komplett ausgehandelt ist.Die Tschaika wird für Partys und sonstige Kulturveranstaltungen vermietet und befindet sich wie der FSR im Keller des Instituts für Slawistik und Baltistik. Trotz einer monatlichen Miete von 120 Euro solle der FSR zusätzlich die Renovierungskosten tragen, fügte Tino hinzu. Der stellvertretende Kanzler Dr. Peter Rief „pushe“ es, dass Clubs und Vereine Miete zahlen sollen, kritisierte StuPa-Präsident Milos Rodatos. Der ehemalige AStA-Vorsitzende Nicolas Wartenberg ergänzte, dass der Uni Räume fehlen und Rief eine Absicherung mit dem Land für die Räume erreichen will, welche studentischen Initiativen und Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Entsprechendes ist auch einer Mitteilung der Universität auf Anfrage des webMoritz zu entnehmen.

Die Pressestelle teilte uns mit, dass die Uni-Räume nach dem Landeshochschulgesetz  für Forschung und Lehre vorgesehen seien und zwar vorrangig gegenüber anderen Nutzungsmöglichkeiten. „Werden freie Räume für eine andere Nutzung zur Verfügung gestellt, sind wir gehalten, Nutzungsverträge abzuschließen. Verwaltungsmitarbeiter der Universität haben in den vergangenen Monaten Gespräche mit Vertretern studentischer Vereine und Klubs geführt. Ziel ist es, Mietverträge abzuschließen“, heißt es weiter.  Die Universität bestätigte auch Verhandlungen über einen Nutzungsvertrag mit der Tschaika. Über eine konkrete Höhe der Miete wurde nichts bekannt. Auf Nachfrage des webMoritz ließ der FSR Baltistik nur wissen, dass noch nichts raus sei: „Deswegen können wir keine Angaben machen.“

Die SItzecke in der Tschaika

Die Sitzecke in der Tschaika

Auch andere studentische Vereine sind betroffen

Betroffen scheint aber nicht nur die Tschaika zu sein, sondern auch andere studentische Initiativen und Vereine. Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften teilen sich nun beispielsweise ELSA (European Law Student Association) und der ABV (Akademische Börsenverein) ein Büro für die Lagerung von Unterlagen.  Vorher hatten sie noch getrennte Räumlichkeiten. Ob auch der ABV einen Nutzungsvertrag abschließen oder Miete zahlen soll, wollte dessen stellvertretender Vorsitzender Tim Henning offiziell nicht kommentieren, ließ aber durchblicken, dass sich der ABV von der Uni nicht alleine gelassen fühlt. Die Universität will die Vielfalt studentischer Klubs und Initiativen und ihre gewachsene Strukturen erhalten und sie rechtsverbindlich über Nutzungsverträge absichern, heißt es abschließend in der Presseinformation der Uni-Pressesstelle. Nicht ganz ins Bild passt hier die Tatsache, dass für den C9 immer noch keine neuen Räumlichkeiten gefunden wurden.

Fotos: Anastasia Statsenko (Archiv)