Wasserfestspiele-fb-04Wasserfestspiele am Museumshafen sollten heute die vom Sonntagsshopping gestressten Greifswalder zur Ruhe kommen lassen. Das eisige Wasser sorgte jedoch dafür, dass die notwendigen Pumpen dafür schnell versagten.

Heute war die Innenstadt gut besucht, denn das „Sonntagsshopping“ fand statt. Vielleicht um diese überflüssige Veranstaltung auch richtig zelebrieren zu können, sollte es zum Ausklang am Abend Wasserfestspiele am Museumshafen geben. Da die Stadtwerke in diesem Jahr das 125. Jubiläum der Trinkwasserversorgung in Greifswald feiern, nutzten sie diese Veranstaltung, um auf „diese alltägliche Selbstverständlichkeit“ hinzuweisen, wie es Geschäftsführer André Dreißen vor Ort formulierte.

Das Spektakel wurde in den letzten Monaten umfassend in allen gängigen Publikationen Greifswalds beworben, was gegen 19 Uhr für eine beachtliche Menschenmasse rund um den Museumshafen sorgte. Die anwesenden webMoritz-Redakteure waren sich nicht sicher, was neben den Massen noch als Indikatoren für ein anständiges Volksfest zählen konnte. War es die Bratwurst? Die eigenartige Musikauswahl? Die Superlative? Denn immerhin waren die Lohmener Wassermeister stolz, dass „größte Wasserspiel in Ostdeutschland“ präsentieren zu können. Oder waren es die schlechten Witze der Moderation, welche für beste deutsche Volksfestlaune sorgten? Vieles kam zusammen, nur der eisige Wind vermochte zunächst die Stimmung zu trüben.

Ein Erlebnis für alle Sinne

Zu „choreografisch passender Musik“ wurden 25 Meter hohe Wasserfontänen und „eindrucksvolle Figuren“ versprochen. Das erste Musikstück kam aus Schottland und mit viel gutem Willen konnte man die Fontänen im Takt der Dudelsäcke tanzen sehen. Mit Schwung jagten sie das Wasser aus dem Ryck in die Luft und danach regnete es wieder auf das Publikum herunter. Dazu kam buntes Licht und für den olfaktorischen Hochgenuss sorgten die Abgase aus den Generatoren. Und genau diese hatten mächtig mit den Temperaturen rund um den Gefrierpunkt zu kämpfen, sodass sie frühzeitig den Geist aufgaben. Nach einer längeren Pause meldete sich einer der Veranstalter zu Wort: „Es ist uns unglaublich peinlich, aber wir müssen leider vorzeitig abbrechen.“ Weiter beteuerte er, dass so etwas noch nie passiert sei und das Eis aus dem Wasser die Maschinen blockiert hätte.

Die ersten zehn Minuten konnten wir trotzdem einfangen, hier gibt es ein paar Fotos:

„Wegen Reichtum geschlossen“, kommentierte ein älterer Herr am Ende das Desaster, denn trotz vorzeitigem Abbruch gab es für ihn nicht mal mehr einen Becher Glühwein. Bis zum nächsten Mal!

Fotos: Florian Bonn, Simon Voigt