Die Fertigstellung des Technischen Rathauses wird sich um drei Monate verzögern. Die Gründe sind hauptsächlich Verzögerungen bei der Auftragsvergabe für die Fenster. Der Kostenrahmen von 12 Millionen Euro wird indessen wahrscheinlich eingehalten. Ursprünglich sollte das Technische Rathaus im Herbst bezugsfertig sein, jetzt wird damit erst zum Jahresende gerechnet. Die Mitarbeiter sollen dann zwischen Januar und März 2014 umziehen.
„Es gab zwei Ausschreibungen für die Fenster, die ohne Angebote blieben“, bedauerte Wilfried Kremer, Leiter des Immobilienverwaltungsamtes in einem Pressegespräch und äußerte, dass Vergabeverfahren in den letzten Jahren auch wegen vermehrter Widersprüche schwieriger und langwieriger geworden seien. Nun sei man mit einem Unternehmen in Verhandlungen, welche die Maßnahme durchführen wird. Dadurch lassen sich die Verzögerungen erklären. Gründe für die fehlenden Angebote könnten ein enger Zeitplan für den Einbau, der auch einiges an Personal erfordere, oder gefüllte Auftragsbücher der potentiellen Firmen sein, erklärte Christian Rabehl, Beauftragter der Stadt für die Bauarbeiten am Technischen Rathaus. Es ist schon öfters zu Verzögerungen mit dem Bauprojekt gekommen, unter anderem weil sich die Stadt vom Sanierungsträger BauBeCon getrennt hatte. Grund für die Trennung war, dass ein ehemaliger BauBeCon-Mitarbeiter eine Unterschrift des Oberbürgermeisters Dr. Arthur König gefälscht hatte, um an Geld aus dem Sanierungsvermögen zu kommen. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen laufen noch.
Kostenrahmen wird nach aktueller Planung unterschritten
Eine gute Nachricht hingegen ist, dass die Stadt nach aktueller Kostenplanung 440.000 Euro unter dem Deckel von 12,04 Millionen Euro liegt, welche von der Bürgerschaft an Baukosten veranschlagt wurden. Wenn alles so bleibt, summieren sich die Gesamtkosten auf 11,61 Millionen Euro. Kremer wies aber noch auf zwei Risiken hin. Zum einen könnten die Brandschutzmaßnahmen 100.000 Euro teurer werden und zum anderen gibt es an einigen Holzbalken Schwammbefall, dessen Entfernung 60.000 Euro kosten könnte.
Die Alte Post oder auch das Stadthaus, wie das Technische Rathaus ebenfalls genannt wird, ist maurermäßig fast fertig. Die Heizung ist schon eingebaut. Als nächstes beginnen die Trockenbau- und Putzmaßnahmen. Es gibt auch noch drei Anbauten auf der Rückseite des Gebäudes. Einer ist fast fertig, die anderen zu zwei Dritteln. Bis Weihnachten sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. „Wir sind im Plan“, äußerte Rabehl. Von Januar bis März 2014 sollen dann 238 Mitarbeiter ins Technische Rathaus umziehen, beispielsweise die verschiedenen Bauämter. Dafür werden die Standorte Spiegelsdorfer und Gustebiner Wende, Am Gorzberg, Baderstraße und Mendelejewweg aufgegeben. Der Standort Kapauenstraße ist bereits leer.
Fotos: David Vössing