Es war das dritte Mal, dass der Kreistag Vorpommern-Greifswald in der Greifswalder Stadthalle tagte und etwa 50 Menschen protestierten mit einem Transparent „Nazis abwählen“ erneut gegen die NPD.
„Wir wollen der NPD zeigen, dass sie noch immer nicht im Kreistag willkommen sind“, begründet ein 24jähriger Demonstrant seine Teilnahme. Man sei man den Nazis weit überlegen, fügte er hinzu und sprach von einem Erfolg der Demonstration, an der sich Grüne, Jusos und Linke beteiligten. „Die NPD muss Demokratie noch lernen“, ergänzte ein anderer Demonstrant. Trotzdem war die Polizei vor Ort und es gab Einlasskontrollen. Kurz vor 16 Uhr erschien die NPD mit ihren fünf Abgeordneten. Vor und im Kreistag blieb es ruhig. Anders war dies Anfang Dezember 2011, als der Kreistag des neuen Landkreises Vorpommern-Greifswald zum ersten Mal in der Greifswalder Stadthalle tagte.
Dabei kam es zu Ausschreitungen. Etwa 70 Personen versammelten sich auf den Besuchertribünen, um gegen die NPD zu demonstrieren. Sie ließen Luftballons mit der Aufschrift „Greifswald gegen Rechts“ in den Saal fliegen. Mit Buhrufen, Rasseln und Trillerpfeifen ließen sie den NPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Andrejewski nicht zu Wort kommen. Nach Angaben der Demonstranten sollen dann etwa 15 anwesende NPD-Funktionäre und Sympathisanten auf die Demonstranten losgegangen sein, als sie auch das Transparent, was auf dem Foto zu sehen ist, ausrollten. „Ich hatte Angst, vor den Emporen gestoßen zu werden“, berichtete eine Studentin. Andere fühlten sich angepöbelt, an die Wand gedrängt und am Kragen gepackt. Kurz darauf trennte die Polizei beide Gruppen. Kreistagspräsident Michael Sack (CDU) brach die Sitzung ab. Die NPD sprach davon, dass Linksextreme und linke Gewalttäter die Sitzung gesprengt hätten, was die Demonstranten allerdings anders sahen.
Fotos: David Vössing