Am Donnerstag (19. Juli) will sich eine Bürgerinitiative zur Umgestaltung der Europakreuzung ab 19 Uhr im Roten Salon der Brasserie Hermann gründen. Die Initiative will zehn ausschlaggebende Argumente für die Diagonalquerung erarbeiten und die zehn häufigsten Gegenargumente widerlegen. Außerdem sollen neue Proteste geplant werden. Die Diagonalquerung würde es Radfahrern ermöglichen, direkt vom Mühlentor zum Theater in nur einer Ampelphase zu fahren, parallel zu den Linksabbiegern vom Hansering zur Wolgaster Straße.
Für die Diagonalquerung gab es im Mai eine große Fahrraddemonstration. Einen Tag später lehnte die Greifswalder Bürgerschaft mit knapper Mehrheit die Streichung der Diagonalquerung aus dem Radverkehrswegeplan ab. Seit Anfang Juli untersucht die Stadt, ob die Europakreuzung für die Diagonalquerung geeignet ist. Dazu wurde eine Linksabbiegerspur vom Hansering in die Wolgaster Straße gesperrt, denn wenn die Diagonalquerung kommt, würde eine der Linksabbiegerspuren wegfallen.
„Schräg hat Zukunft“ könnte die Bürgerinitiative heißen
„Schräg hat Zukunft“, so könnte sich die Bürgerinitiative nennen, heißt es in einem Aufruf zur Gründung der Initiative, der von Bündnis 90/Die Grünen verbreitet wurde. Die Grünen bezeichnen sich aber nur als mitinitierende Teilnehmende der Veranstaltung. „Es soll eine echte Bürgerinitiative werden, die parteiunabhängig arbeitet, und zu der wir nur den Anstoß geben und der wir bis zur Selbstorganisation eine organisatorische Plattform bieten“, schreibt das grüne Bürgerschaftsmitglied Dr. Ulrich Rose. Während einer der Mitinitiatoren am Institut für Mathematik und Informatik arbeitet, ist Hannes Richerts Twitteraccount zu entnehmen, dass er Jura studiert und zu den Grünen gehört.
Mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie Plakaten, Podiumsdiskussionen, Flugblättern oder smart mobs will die Initiative eine Änderung im politischen Klima herbeiführen. Eine Podiumsdiskussion der Grünen zur Diagonalquerung gab es bereits. „Weg von der prinzipiellen Ausrichtung aller Verkehrsmaßnahmen am Auto, hin zu der Erkenntnis, dass wir alle Verkehrsteilnehmende sind: Zu Fuß Gehende, Radfahrende, Auto Fahrende, Kinderwagen Schiebende, Rollstuhl Fahrende, Rollator Schiebende – wir alle sind Verkehrsteilnehmende ohne jegliche Hierarchie. Dies möchten wir auch den Ewig Gestrigen mitteilen, die noch immer von der vollständig autogerechten Stadt träumen“, äußern sich die Initiatoren Hannes R. und Torsten W., um den selbst gegebenen Titel der Stadt „Fahrradhauptstadt Deutschlands“ zu einem wirklichen Zustand zu machen.
Fotos: Simon Voigt (Titelbild), Stadtverwaltung (Verlauf Diagonalquerung)
Hallo lieber webMoritz,
vielen Dank für den Artikel.
Meinem Twitteraccount kann man außerdem entnehmen, dass ich Richert heiße, nicht Rickert 😉
😉
Kleiner Tippfehler, wurde korrigiert.
Habe ich im Text richtig verstanden, dass HGW sich hierarchisch am Auto ausrichtet?
Ja, so schreiben es die Initiatoren. Sie wollen "ein Klima herstellen, das endlich die "Wende" in der Verkehrspolitik ermöglicht: Weg von der prinzipiellen Ausrichtung aller Verkehrsmaßnahmen am Auto, hin zu der Erkenntnis, dass wir alle Verkehrsteilnehmende sind: Zu Fuß Gehende, Radfahrende, Auto Fahrende, Kinderwagen Schiebende, Rollstuhl Fahrende, Rollator Schiebende – wir alle sind Verkehrsteilnehmende ohne jegliche Hierarchie."
So steht es in dem Aufruf. Noch sei der Verkehr hierarchisch am Auto ausgerichtet, daraus solle eine Gleichberechtigung werden.
„… der ADAC ist dafür und sehr interessiert; die Polizeidirektion in Anklam hat schon nachgefragt, wann das Modellprojekt endlich verwirklicht wird; der Verband der Versicherungswirtschaft wartet gespannt auf die Umsetzung …“ (aus PM BI “Diagonal ist besser” )
Wenn es denn so ist und nebenbei ganz Deutschland, wenn nicht die ganze christlich-soziale Welt, auf die Realisierung der Diagonalquerung wartet, sollte doch der letzte Stolperstein ganz einfach beseitigt werden können. Es fehlt bisher an Geld!
Wenn sich nun alle Befürworter dieses Projektes zusammentun und das Geld erst einmal vorschießen, wenn nicht sogar auf Grund „alternativlosen“ gesellschaftlichen Notwendigkeit spenden?
Alleine für den „Verband der Versicherungswirtschaft“ mit einem Kapitalanlagebestand von etwa 1250 Milliarden Euro dürften die 180.000,- € Peanuts sein.
Was sollen da die gegenseitigen Verbalinjurien von Befürwortern und Gegnern des Projektes?
„… der ADAC ist dafür und sehr interessiert; die Polizeidirektion in Anklam hat schon nachgefragt, wann das Modellprojekt endlich verwirklicht wird; der Verband der Versicherungswirtschaft wartet gespannt auf die Umsetzung …“ (aus PM BI “Diagonal ist besser” )
Wenn es denn so ist und nebenbei ganz Deutschland, wenn nicht die ganze christlich-soziale Welt, auf die Realisierung der Diagonalquerung wartet, sollte doch der letzte Stolperstein ganz einfach beseitigt werden können. Es fehlt bisher an Geld!
Wenn sich nun alle Befürworter dieses Projektes zusammentun und das Geld erst einmal vorschießen, wenn nicht sogar aufgrund einer „alternativlosen“ gesellschaftlichen Notwendigkeit spenden?
Alleine für den „Verband der Versicherungswirtschaft“ mit einem Kapitalanlagebestand von etwa 1250 Milliarden Euro dürften die 180.000,- € Peanuts sein.
Was sollen da die gegenseitigen Verbalinjurien von Befürwortern und Gegnern des Projektes?