Viele Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Universitätsleitung fanden sich am Mittwoch in der Aula zu der Auftaktveranstaltung des Greifswald University Club zusammen. Der Club hat sich zum Ziel gesetzt, die Spitzenforschung an der Universität Greifswald zu fördern und die Wissenschaft intensiver mit der Wirtschaft zu vernetzen. Auch sollen Stipendien finanziert oder einzelne Projekte gefördert werden.

Der Greifswald University Club (GUC) will Kontakte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vertiefen und erweitern. „Der Club öffnet den Greifswalder Spitzenforschern Wege zu neuen Verbindungen.“, wie es der GUC selbst beschreibt. Oder mit den Worten des Präsidenten Friedrich Wilhelm Hagemeyer: „Der Club soll helfen, die richtigen Handshakes zu machen.“ Der „Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich soll dies verdeutlichen. So sei die Person alleine mit dem Ozean aus Netzwerken konfrontiert und der Club biete die Gelegenheit den richtigen Weg zu finden.

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Der Mönch am Ozean der Netzwerke, zumindest laut Vereinspräsident Friedrich Wilhelm Hagemeyer.

Die Initiative geht bereits auf Hans-Robert Metelman zurück, welcher bis 2002 Rektor der Universität war. Seine Idee sei es gewesen eine lockere Gesprächsrunde mit Gästen aus Politik und Wirtschaft zu etablieren, wie der aktuelle Rektor Rainer Westermann erzählte. Die Gründung des GUC liegt schon ein paar Jahre zurück, der Auftakt am Mittwoch sollte die Initiative für eine stärkere Aktivität werden. Der GUC ist heute ein eingetragener Verein mit den Zielen die Wissenschaft zu fördern, die Kontakte mit der Wirtschaft herzustellen und die universitätseigenen Kulturgüter zu wahren.

Und an Kontaktmöglichkeiten scheint es schon jetzt nicht zu mangeln. Zur gestrigen Auftaktveranstaltung in der Aula des Hauptgebäudes der Universität hatten sich bereits so viele Wissenschaftler und Unternehmensvertreter angemeldet, dass die Pressestelle der Universität schon eine Woche vorher darauf hinwies, dass eine kurzfristige Teilnahme nicht mehr möglich sein werde. Die Aula war auch voll besetzt, der Konferenzsaal beim anschließenden Häppchenschmaus ebenfalls – es gab an viele Hände zu schütteln.

Sellering: Uni startet erst jetzt so richtig durch

Zu den Gästen zählten der Ministerpräsident Erwin Sellering, welcher die Schirmherrschaft des Greifswald University Club übernommen hat, Landeswirtschaftsminister Harry Glawe, der Greifswalder Bürgermeister Arthur König, der Rektor der Universität Rainer Westermann und Gerhard Cromme, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Siemens AG und der ThyssenKrupp AG.

Erwin Sellering im Sommer bei den moritz-Medien

Wie jedes Mal, wenn Erwin Sellering an der Universität zu Gast ist, zeigte er sich auch vorgestern am Beginn seiner Rede wieder beeindruckt von der Entwicklung, welche die Universität Greifswald in den letzten 20 Jahren genommen hat. „In der Universität Greifswald steckt enorm viel Potential, es scheint mir, als würde sie erst jetzt so richtig durchstarten.“, setzte er noch einen drauf. Austausch sei wichtig um vieles aus dem Potential zu machen, deswegen begrüßte er die Gründung des GUC in der Hoffnung, dass sich ein erfolgreiches Netzwerk entwickeln werde. Als gutes Zeichen wertete er dabei die Teilnahme am Auftakt von Vertretern der Siemens AG und der TyssenKrupp AG.

Gerhard Cromme, welcher von Friedrich-Wilhelm Hagemeyer, dem Präsidenten des GUC, als „Mr. Deutsche Wirtschaft“ angekündigt wurde, hielt einen Festvortrag auf der Auftaktveranstaltung. Zu Beginn wies er auf die vielen Verbindungen hin, welche es zwischen den Unternehmen Siemens und TyssenKrupp mit der Universität gebe. Besonders die Krupp-Stiftung, repräsentiert durch Berthold Beitz, habe mit viel Geld die Universität gefördert. Beispielhaft sei das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg, welches schon seit zwölf Jahren viel zur internationalen Vernetzung im Ostseeraum beitrage.

Mitgliedschaft für mindestens 500 Euro

Die ersten Projekte des Greifswald University Club beschränken sich auf die Themen „Individualisierte Medizin und Gesundheit“ und „Klimawandel, Energie und Mobilität“. Forschungsprojekte in diese Richtung können eine Anschubfinanzierung beantragen. Außerdem soll im Herbst der „Greifswald Research Award“ vergeben werden, welcher Forscher für ihr Lebenswerk ehren aber auch besondere Leistungen vom Forscher-Nachwuchs auszeichnen soll.

Die Schwerpunkte werden in jedem Jahr neu festgelegt, einzelne Mitglieder können die Sponsorenschaft für Stipendien übernehmen. Der Mitgliedsbeitrag für den Club kann selbst festgelegt werden, muss aber mindestens 500 Euro jährlich betragen.

Fotos: Aula – Alexander Kendzia/webMoritz-Archiv, „Der Mönch am Meer“ – gemeinfrei, Sellering – Philipp Blank/webMoritz-Archiv –

Die Pressestelle hat noch keine Fotos vom Abend freigegeben, desswegen konnten im Artikel nur Symbolbilder verwendet werden.