„Ich möchte darauf hinweisen, dass in dieser Woche Wahlen sind und euch alle bitten, keine Wahlurnen zu entwenden und einzuschließen. Bitte seid nicht böse.“ Mit diesen Worten Felix Pawlowskis, in denen er auf die Ereignisse an der Universität Duisburg-Essen anspielte, wurde der öffentliche Teil der vergangenen AStA-Sitzung beendet. Thematisiert wurden neben den Tätigkeiten der einzelnen Referentinnen und Referenten das Weihnachtsglühen, das unmittelbar vor der Winterpause veranstaltet wurde, sowie ein Antrag von Franz Küntzel über die Einrichtung eines Live-Streams während der AStA-Sitzungen.
Transparenz-Antrag stößt auf geteilte Meinungen
Insbesondere der letztgenannte Antrag stieß bei der Mehrheit der Referentinnen und Referenten auf geteilte Meinung. Franz Küntzel arbeitete bei der Antragsvorstellung heraus, dass „Transparenz“ im Fokus seiner Arbeit für die nächsten Wochen stehen soll. Konkret zur Verbesserung der Transparenz des AStAs soll in diesem Zusammenhang die live-Übertragung der AStA-Sitzungen per Video-Stream beitragen. Bei Anne Hameister, AStA-Referentin für Öffentlichkeitsarbeit fiel die Idee auf keinen fruchtbaren Boden. Sie hält es für weniger sinnvoll, einen solchen Stream einzurichten. Stattdessen solle man viel eher die Arbeit mit den bestehenden Moritz-Medien verbessern. Zudem wurde es innerhalb des AStAs auch aus dem Grund kritisch gesehen, da während der Sitzungen oftmals Bemerkungen fallen würden, die für die Öffentlichkeit besser nicht bestimmt wären. Es sei immer noch ein Unterschied, ob etwas live mitgeschnitten, oder durch Medien verarbeitet werde.
Diesem Argument widersprach Franz. Schließlich gehöre das zum Umgang mit der Öffentlichkeit dazu. Und dann müsse man in diesem Fall dazu stehen, das gesagt zu haben, wie es im Stream zu sehen ist. Hendrik Hauschild unterstützte den Vorstoß von Franz und sprach dem ganzen Projekt, insbesondere im Hinblick auf eine ähnlich gelagerte Debatte im Stupa über das Filmen von Stupa-Sitzungen eine „Vorreiterrolle“ zu. „Wenn es keine Kosten und Mühen macht, sehe ich kein Problem, einen solchen Stream einzurichten“, unterstützte auch Milos Rodatos, Co-Referent für politische Bildung den Antrag von Franz.
Gar keine Unterstützung fand hingegen der Vorschlag bei Stupa-Präsident Marian Wurm. Er hält es ebenso für nicht sinnvoll und sprach mögliche rechtliche Bedenken an, die bereits jetzt bei der Diskussion um das Filmen von Stupa-Sitzungen diskutiert werden. Franz Küntzel sieht das jedoch ganz pragmatisch: „Ich denke wir sollten das einfach machen. Und dann werden wir ja sehen, was kommt.“ Abgeschlossen wurde dieser Tagesordnungspunkt mit dem Einholen eines Meinungsbildes. Der Antrag von Franz konnte nach langer Debatte keine Mehrheit finden. Sieben Referentinnen und Referenten stimmten mit nein, Franz selbst enthielt sich und fünf Referentinnen und Referenten stimmten dem Antrag zu.
Weihnachtsglühen positiv bewertet
Auf positive Resonanz stieß hingegen bei allen Anwesenden das im Dezember durchgeführte „Weihnachtsglühen“. „Ich fand es gut, dass jeder eine bestimmte Schicht hatte, die er auch erfüllte“, hob Ginka Kisova, Referentin für Veranstaltungen im AStA positiv hervor. Zudem freute sie sich darüber, dass viele Studierende und auch einige Professoren als Gäste am Weihnachtsglühen teilnahmen. „Flieger — Harfst —Donges —Wöll“, schwirrte es plötzlich von verschiedenen Seiten quer durch den Raum. Auch Milos Rodatos konnte an der Veranstaltung nur wenig Schlechtes finden: „Für das Wetter war es eine gute Resonanz.“ Allerdings stieß die Getränkeauswahl auf Kritik: „Wir sollten beim nächsten Mal besseren Glühwein verwenden.“
Angeregt wurde in der Debatte auch, dass sich der AStA einen eigenen Glühweinkocher , Bierzelt und Bierzeltgarnitur zulegt, um sich diese Sachen nicht immer von den Studentenclubs und Fachschaftsräten ausleihen zu müssen. „Grundsätzlich haben wir aber ein Problem. Das fängt beim Glühweinkocher an, geht über das Bierzelt und die Bierzeltgarnitur: Wir haben keinen Lagerraum“, wies Hendrik Hauschild auf die logistische Kehrseite dieses Vorschlages hin. Das wiederum konnte Franz Küntzel jedoch entkräften, schließlich wurde dem AStA von Seiten der Universitätsleitung ein größerer Lagerraum im Keller der alten Frauenklinik zur Nutzung angeboten. Anne Lorentzen zog das Fazit der Veranstaltung: „Es war eine bessere Resonanz als erwartet, der Glühwein war nicht ganz so schlecht wie erwartet. Insgesamt können wir ganz zufrieden sein.“
AStA- Mitarbeiterstelle für Anfang Februar erwartet
Ebenso zufrieden schien der AStA in Bezug auf den Werdegang der Mitarbeiterstelle gewesen zu sein. Wie die AStA-Vorsitzende Anne Lorentzen mitteilte, sind insgesamt 14 Bewerbungen für die Mitarbeiterstelle eingegangen. Darunter befanden sich zwölf Frauen und zwei Männer. Fünf Bewerbende wurden schließlich zu einem Gespräch eingeladen. „Wenn alles gut geht, haben wir ab 1. Februar eine Mitarbeiterstelle“, erläuterte die AStA-Vorsitzende abschließend.
Fotos: Simon Voigt/ webMoritz-Archiv (AStA-Gebäude), Christine Fratzke/webMoritz-Archiv (Franz Küntzel im Stupa), Marco Wagner/ webMoritz-Archiv (Hendrik Hauschild im Stupa)
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