Durch den StuPa-Live-Ticker wird auf dem webMoritz schon seit langem versucht, mehr Öffentlichkeit in das von Zeit zu Zeit recht abgehobene Studierendenparlament zu bringen. Da diese bloße Mitschrift mitunter nicht ausreicht, den Sitzungsalltag zu erfassen, gibt es seit einiger Zeit Pläne, die Berichterstattung auch auf bewegte Bilder auszuweiten. Nach längeren rechtlichen Vorbereitungen gibt es in der kommenden Sitzung einen Antrag von der MoritzTV-Chefredaktion und anderen, nachdem eine Video-Berichterstattung ermöglicht werden soll.
Die aktuelle Geschäftsordnung gestattet den Moritz-Medien bereits, die öffentlichen Sitzungen in Schrift, Ton und Bild festzuhalten. Bisher wurde diese Möglichkeit vor allem durch den Stupa-Ticker genutzt, Videoaufnahmen waren aber schon immer möglich. In der beantragten Neufassung soll nun diese grundsätzliche Möglichkeit konkretisiert werden, um eine kommende Video-Berichterstattung einzuleiten.
Mehr Transparenz durch Videomitschnitte
Dem Antrag geht eine Entscheidung der konstituierenden Sitzung des aktuellen Studierendenparlamentes aus dem vergangenen Sommer voraus, wo es hieß, die mediale Berichterstattung nachhaltig stärken zu wollen. Begründet wurde dies mit einer besseren Außenwirkung und Transparenz gegenüber dem Studierenden. Dies zog auch Videoaufnahmen mit ein und sorgte sodann für kritische Stimmen, beispielsweise von Sergej Prokopkin (Grüne Hochschulgruppe) oder Alexander Schmidt (Liberale Hochschulgruppe), welche auf eine dadurch möglicherweise eingeschränkte Sitzungsarbeit verwiesen. Um einem Konflikt zwischen öffentlicher Berichterstattung und den Persönlichkeitsrechten der einzelnen StuPa-Mitglieder vorzubeugen, wurde bis heute in Zusammenarbeit mit dem Justitiariat der Universität und Professor Beater, Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Medienrecht, der vorliegende Kompromiss herausgearbeitet.
Da es nach der Prüfung unmöglich erschien, das Recht am eigenen Bilde außer Kraft zu setzten, gibt es nun weiter für jedes Mitglied die Möglichkeit, die Anfertigung von Videoaufnahmen der eigenen Person mit einem Verweis auf die geltenden Persönlichkeitsrechte zu beschränken. Dies müsse allerdings im Falle eines geplanten Mitschnittes einzelner Sitzungsteile rechtzeitig geltend gemacht werden, damit sich die Kameraleute vom Studentenfernsehen darauf einstellen können, um diese Person zu filtern. Stephanie Napp, Chefredakteurin von Moritz TV, appellierte aber im Gespräch mit dem webMoritz an die StuPisten, darauf zu verzichten, um eine klare Wiedergabe der Debatten zu ermöglichen. Im Begründungstext zu dem Vorliegenden Antrag heißt es dazu: „Auch wenn die vorgeschlagenen Regelungen im Gegensatz zur ursprünglichen Lage relativ weitgehend gefasst sind, können sie in der Praxis nur funktionieren, wenn jedes Mitglied auch öffentlich zu seinen Handlungen während einer Sitzung steht und entsprechend soweit für ihn persönlich tragbar auf einen Einspruch verzichtet.“ (Drucksache 21/112)
Themenbezogenes Filmen geplant
„Es geht uns darum, wenn ein bestimmtes Thema ansteht, die Diskussion filmen zu können.“, so Stephanie Napp weiter. Nie sei es die Absicht, eine komplette Sitzung auf Video festzuhalten. Lediglich bestimmte Szenen, um diese in einem zusammenfassenden Beitrag zu einem Thema mit verwenden zu können. Mit einem Verweis auf den Pressekodex, an welchem die Arbeit der Moritz-Medien weiterhin ausgerichtet werden soll, wird eine selbstauferlegte Sorgfaltspflicht während der Dreharbeiten garantiert.
Nichtsdestotrotz bleibt es jedem Studierenden selbst überlassen, sich ein eigenes Bild von den gewählten Vertretern zu bilden. Es gibt immer genügend freie Plätze auf den Besucherrängen.
Fotos: Artikelbild – Christine Fratzke; StuPa bei Nacht – Simon Voigt, beide webMoritz-Archiv
Das Ganze wird ja eine Sogwirkung haben: Jemand der nicht gefilmt werden möchte, kann ja auch nicht darauf hoffen, dass seine Argumente sinngemäß richtig wiedergegeben werden. Weiterhin könnte es einer Wiederwahl abträglich sein, sich nicht filmen zu lassen. Insgesamt eine spannende Geschichte.
Andererseits kann man die Bedenken der Aufnahmeverweigerer auch nicht komplett zurückweisen – warum nicht einen Kompromiss das Verfahren zu testen (bspw. 3 Sitzungen) und aufgrund der gesammelten Erfahrungen das Ganze abschließend bewerten und entscheiden. Bis jetzt sind ja Hoffnungen (das sich das überhaupt eine gewisse Anzahl von Personen reinzieht) und Ängste (das man dumm dargestellt wird) ohne wirkliche Grundlage.
Man darf gespannt sein.
Wieso geht's eigentlich nur um die Videoberichterstattung? Ich hätte gerne einen ganzen Stream — der macht den TV-Leuten auch weniger Arbeit. Könnte sich doch mal der Pattex-Pirat ranmachen!
Die Uni hat doch dieses hervorragende Grypscast-System. Darüber könnte man auch nen Live-Stream anbieten. Außerdem könnte man damit die Aufzeichnungen der Sitzungen des StuPas mit nem Zahlencode sichern. So müsste sich keiner der Stupisten mit einen schwarzen Balken anonymisieren/unkenntlich machen.
Der Vorschlag eines Livestreams ist klasse. Endlich kann ich mir als fauler Mensch auch mal ein Bild machen.
Immer her damit.
Live-Stream? RTL 2 hab ich schon zu Hause und auf Bauer sucht Frau oder wie es beim stupa nennen koennte: Selbstdarsteller suchen Anerkennung kann ich getrost verzichten…
Gilt das auch für deine Freunde von der JU? Deine einzige Aufgabe hier im Webmoritz scheint ja zu sein, alles was nach links oder parlamentarisch aussieht zu bashen. Ich hoffe die Leser erkennen die Stumpfheit deiner Beiträge. Ich wette 10 Kästen Bier das du auch hochschulpolitisch arbeitest und den Beobachter von außen hier nur als Fake markierst. Traurig!
+1
Mist, enttarnt. Es wäre auch sehr abwegig, wenn sich der/die normale und politisch ungebundene Studierende für die hoPo interessiert…
Nee so unwahrscheinlich ist das nicht. Aber das der/die normale Studierende hier so undifferenziert pöbelt, halte ich schon für unwahrscheinlich.