Die Planungen von Protestaktionen gegen den nahenden Neonaziaufmarsch am 1. Mai nehmen immer mehr Gestalt an. Etwa 70 Leute fanden sich am vergangenen Dienstag um 17 Uhr im Saal der Bürgerschaft des Rathauses zusammen, um die Vorbereitungen für die Protestaktionen weiter reifen zu lassen. Für einen der Anwesenden fand die Veranstaltung jedoch ein jähes Ende, weil er unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung von einem Versammlungsteilnehmer als NPD-Mitglied erkannt wurde, wie während der Sitzung von Oberbürgermeister Dr. Arthur König zu erfahren war. Die Person wurde umgehend „von der Polizei entfernt.“
Neonazi vor allem im studentischen Milieu unterwegs
Bei dem mutmaßlichen Neonazi soll es sich nach Angaben der Greifswalder Antifa um Marcus G. handeln, der bereits in der vergangenen Woche auf der Sitzung anwesend gewesen sein soll. G., der unter anderem als Teilnehmer von NPD-Demonstrationen gesichtet wurde, war nach Beobachtungen der Antifaschistischen Aktion auch bei drei Veranstaltungen der 24-Stunden-Vorlesung im vergangenen Herbst anwesend. So wurde er unter anderem auch bei der vom webMoritz organisierten Podiumsdiskussion „Rechtsextremismus – Nur ein Phänomen?“ gesehen. Ebenfalls aufgetaucht sein soll er bei der von der DGB-Hochschulgruppe organisierten Veranstaltung „Saufen, Schlagen, Seilschaften“, einem Informationsabend über studentische Verbindungen. Zudem sei G. auch im Zusammenhang mit der Abstimmung um den Namenspatron Ernst Moritz Arndt in Erscheinung getreten.
Werden die Informationen der Greifswalder Antifa mit der Berichterstattung auf dem einschlägig bekannten Internetauftritt der Greifswalder Rechtsextremen verglichen, so ist es nicht auszuschließen, dass G. zum Kreis der „Nationalen Sozialisten Greifswald“ gehört. Die rechtsextremistische Gruppe machte in der Vergangenheit unter anderem durch Hetzpropaganda gegen Homosexuelle im Rahmen der Antihomophobie- und Sexismuswoche des Allgemeinen Studierendenausschusses auf sich aufmerksam.
„In Greifswald gehört es zur Strategie der Neonazis auf zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen aufzutauchen, um Informationen über lokale Anti-Rechts-Aktivisten zu sammeln“, weiß Claudia Schneider, Pressesprecherin der Greifswalder Antifa. „Dahinter steckt der Versuch, Menschen, die gegen Neonazis aktiv sind, einzuschüchtern. Insofern ist es ein wichtiges und notwendiges Signal, aktive Neonazis von solchen Veranstaltungen auszuschließen“, hebt Schneider im Folgenden in der Pressemitteilung hervor.
Gegendemonstration angemeldet
Nachdem der mutmaßlich braune Wolf im Schafspelz des Saales verwiesen worden war, begann die Diskussion über das Durchführen einer Gegendemonstration. Bernd Biedermann, der bereits 2001 die Freitagsrunden leitete, meldete beim Ordnungsamt eine entsprechende Gegendemo für den 1. Mai um 9 Uhr an, über dessen Route im Anschluss eifrig diskutiert wurde. Ebenfalls thematisiert wurde unter anderem von Michael Steiger (Die Grünen) und der evangelischen Jugend die Frage nach einem Aufruf zu Sitzblockaden.
Während Ulf Dembski (SPD) nicht zu einer Gegendemo aufrufen will, in der das Wort „Sitzblockade“ steht, machte sich Mignon Schwenke (Die Linke.) dafür stark „zu friedlichen Aktionen jeglicher Art“ aufzurufen. Das Motto solle nicht „keine Blockaden“ lauten. Juraprofessor Frieder Dünkel, Prorektor der Greifswalder Universität, sieht in dem Aufruf zu Sitzblockaden eine Gefährdung der friedlichen Demonstration und schlägt stattdessen einen allgemeinen Aufruf vor. Während die Anwesenden im Saal der Bürgerschaft über den Aufruf zu Sitzblockaden gespaltener Meinung zu sein scheinen, ruft bereits seit zwei Tagen ein parallel zum Bürgerbündnis entstandenes Bündnis „Greifswald Nazifrei!“ dazu auf.
„Wir wollen, dass die Nazis am 1. Mai auf einen breiten, zivilgesellschaftlichen Widerstand stoßen, um ihnen klar zu machen, dass sie und ihre Ideen weder in Greifswald noch anderswo erwünscht sind oder geduldet werden. Darum will das Bündnis Greifswald Nazifrei, an diesem Tag mit friedlichen aber entschlossenen & massenhaften Menschenblockaden den Naziaufmarsch in Schönwalde verhindern. Wir rufen unter dem Motto „Nazis blockieren! … bitte setzen“ alle Menschen dazu auf, sich an den Blockadeaktionen zu beteiligen und somit den Nazis keinen Platz für die Verbreitung ihrer menschenverachtenden Ideologie zu gewähren. Von den Blockaden wird keine Gewalt ausgehen und wir erklären unsere Solidarität allen Menschen, die sich dem NPD-Aufmarsch entgegenstellen!“, heißt es im Aufruf des antifaschistischen Bündnisses. Ziel der Blockade ist es, „Neonazis deutlich zu zeigen, dass in einer Stadt wie Greifswald kein Platz für sie ist.“
Fotos: Carsten Schönebeck/ Archiv (Ulf Dembski), Robert Fischle/ jugendfotos.de (Aufmacher)
Anmerkung der Redaktion: An dem Artikel wurden inhaltliche Korrekturen vorgenommen.
Ich hoffe sehr, dass sich das Stupa als Herausgeber des Webmoritz mit Teilen dieses Artikels näher auseinandersetzt.
Ich finde diese Art der Berichterstattung durchweg zweifelhaft. Warum beteiligt sich der Webmoritz an einer öffentlichen Personenjagd?
„Bei dem mutmaßlichen Neonazi soll es sich nach Angaben der Greifswalder Antifa um Marcus G. handeln, der bereits in der vergangenen Woche auf der Sitzung anwesend gewesen sein soll. G., der unter anderem als Teilnehmer von NPD-Demonstrationen gesichtet wurde, war nach Beobachtungen der Antifaschistischen Aktion auch bei drei Veranstaltungen der 24-Stunden-Vorlesung im vergangenen Herbst anwesend. So wurde er unter anderem auch bei der vom webMoritz organisierten Podiumsdiskussion „Rechtsextremismus – Nur ein Phänomen?“ gesehen. Ebenfalls aufgetaucht sein soll der Neonazi bei der von der DGB-Hochschulgruppe organisierten Veranstaltung „Saufen, Schlagen, Seilschaften“, einem Informationsabend über studentische Verbindungen. Zudem sei G[Name von der Redaktion gekürzt] auch im Zusammenhang mit der Abstimmung um den Namenspatron Ernst Moritz Arndt in Erscheinung getreten.“
Ich hoffe diesmal wirkt meine Ansicht weniger provokant. Mir geht es darum, meine Meinung über diesen Artikel auszudrücken. Die hier zitierte Greifswalder Antifa hat auch gleich noch ein Foto des angeblichen Nazis parat. Da kann ich wohl froh sein, dass dieses hier nicht zu sehen ist?
Liebe Moritz Redaktion, Ihr unterstützt hier Leute, die den feigen Anschlag auf das Markomannenhaus als Erfolg feiern. Das kann nicht Euer Ernst sein.
„Erfolgreiche Aktion gegen deutsche Zustände in Greifswald!
10. Oktober 2009
in Allgemein
Am Abend des 3. Oktobers versammelten sich vor der Greifswalder Mensa rund 150 Menschen zu einem Spontankonzert. Die anwesenden Personen, machten auf Transparenten, Schildern und mit Sprechchören klar , dass sie keinen Bock auf Deutschland und Einheitsfeierei haben. Pyrotechnische Effekte unterstützen die ausgelassene und entschlossene Stimmung. Das ganze Konzert über zeigten sich die Bullen nur zurückhaltend und so konnte ein unkommerzieller Freiraum genutzt werden.
Nach dem reibungslosen Auftreten der Bands wurde spontan durch die Greifswalder Innenstadt demonstriert. Obwohl die Bullen mit 2 Wannen versuchten die Demo zu begleiten wurden zahlreiche Bengalos und Böller gezündet. Als die Sponti am Karl-Marx-Platz ankam wurde ein wartendes Polizeiauto angegriffen und der rechten Burschenschaft Markomannia die Fenster entglast. Danach verstreuten sich die Teilnehmer_innen im Greifswalder Stadtgebiet. Glücklicherweise gab es keine Festnahmen.“
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Ich möchte wirklich niemanden provozieren. Aber der Aufruf gegen die Nazidemo und die Erfolgsmeldung über den feigen Anschlag sind auf derselben Seite verzeichnet.
Glaubt einer an Zufall, wenn in der ganzen Meldung immer von "G." gesprochen wird und zufällig am Ende des Absatzes der Name einmal ausgeschrieben wird?
@über-mir
Korrigier das mal auch in Deinem Kommentar (und verweise darauf, dass der Name vorher im Text ausgeschrieben war). Du musst Dich ja nicht an den "Fehlern" der Moritzredaktion beteiligen.
[Edit Moderation: Provokation]
Anmerkung zur Moderation: Ursprünglich war die Nennung umgekehrt: Vorname gekürzt, Nachname ausgeschrieben. Da es andersrum 1. mehr Sinn macht und die Kürzung des Nachnamens mit ausgeschriebenem Vornamen auf dem Fleischervorstadtblog verwendet wurde, haben wir das Ganze umgetauscht. Es wurde beim "Umtausch" übersehen.
Des weiteren wird der Kommentarbereich unter diesem Artikel jetzt geschlossen, da angesichts der derzeitigen Kommentare nicht zu erwarten ist, dass noch eine sinnvolle und kostruktive Diskussion entsteht.
[Edit Moderation: Provokation]
@Edelbart und krass²: Eigentlich dachte ich, ihr haltet diesen Typen für einen Agenten der Antifa, denn dass das ein Nazi ist, ist ja an den Haaren herbeigezogen…
Menschenverachtend ist, wer Homosexualität als Volkstod bezeichnet und sowas vor das Audimax sprüht. ( http://tinyurl.com/6c5s7og ).
Mit dem Angriff auf das Haus der Markomannia hat das alles übrigens überhaupt nichts zu tun – die Aufrufe, sich an der Demo zu beteiligen, sind außerdem auf vielen Seiten zu finden.
[Edit Moderation: Bitte nicht auf Provokationen eingehen]