Die beiden Senatsmitglieder Cornelia Mannewitz (Vertreterin für die wissenschaftlichen Mitarbeiter) und StuPa-Präsident Erik von Malottki brachten einen Antrag ein, der vorsieht, eine Präambel vor die Grundordnung der Universität zu setzen. Über diesen Antrag entscheidet der Senat allerdings erst im Zuge der übrigen Anträge zur Änderung der Grundordnung. Die Abstimmung hierfür wird im April stattfinden. Verabschiedet hat der Senat hingegen einige andere Satzungsänderungen.
Forderung nach Präambel für Grundordnung
Laut Antrag von Mannewitz und von Malottki soll sich die Uni in der Präambel zur „nachhaltigen Entwicklung in Vorpommern“ bekennen. „Wir wollen das Miteinander, das Untereinander und damit Initivatien wie die Rechtsextremismusforschung stärken“, so von Malottki in der Senatssitzung. Dem hielt Professor Klaus Fesser, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät entgegen: „Nur die Entwicklung von Vorpommern ist provinziell und kontraproduktiv. Das kann nicht unser Ziel sein. Für Vorpommern alleine brauchen wir keine Universität, da wir internationale Forschung haben. Sonst können wir die Universität schließen.“ Dem hielt Erik von Malottki entgegen: „Die Uni hat Verantwortung für Vorpommern, sonst können wir die Uni schließen“. Senatsvorsitzende Professorin Maria Schafmeister unterbreitete einen Kompromiss, der von den Antragstellern akzeptiert wurde: „Die Universität leistet einen wesentlichen Beitrag für die Region“.
Präambel oder Leitbild?
Uni-Rektor Professor Rainer Westermann will jedoch keine Präambel vor der Grundordnung sehen, sondern meinte: „Das gehört in eine Leitbild.“ Das Leitbild wurde zuletzt im Jahr 2000 aktualisiert. Jedoch blieb Erik bei seiner Forderung nach einer Präambel, unter anderem deshalb, weil die Studierendschaft sich mit den Aspekten des Namenspatrons Ernst Moritz Arndt ausführlich auseinander gesetzt habe und nennt dabei als Beispiel die Urabstimmung um den Patron, die vor zwei Jahren stattfand. Cornelia Mannewitz ergänzte: „Das Leitbild spielt leider eine zu geringe Rolle.“ Dem widersprach Westermann, da die Hochschulrahmenpläne aus dem Leitbild zitieren würden. Korbinian Geiger meinte, dass man die Grundordnung nicht für Ideale zur Hand nehmen solle. Eine Abstimmung soll darüber im April erfolgen. Westermann rechnet schon mit einer langwierigen Diskussion.
Student künftig im Rektorat?
Ebenfalls in den April verschoben wurden andere Änderungen an der Grundordnung. Dazu konnte die Satzungskommission nicht in allen Punkten einen Konsens finden, erläuterte Professor Claus Dieter Classen. Streitpunkt ist jedoch die Zusammensetzung des Rektorats. Dafür liegen drei Vorschläge auf dem Tisch. Der erste sieht eine Beibehaltung des aktuellen Status quo vor. Der zweite Vorschlag lässt eine Erweiterung des Rektorats um zwei Professoren zu. Der dritte Vorschlag geht darüber hinaus und fordert, die Universitätsleitung neben Rektor, Kanzler, zwei Professoren der Uni Greifswald, jeweils ein Mitglied der Gruppe der Studierendenschaft, der wissenschaftlichen Mitarbeiter und der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter zu besetzen. Erik kündigte für April einen Antrag der Studierendenschaft an, der dem dritten Vorschlag ähnelt. Dies könnte für Greifswald die Einsetzung eines studentischen Prorektor wie an der Universität Rostock bedeuten.
Änderungen an der Wahlordnung
Einstimmig votierte der Senat für eine Änderung der Wahlordnung. So sollen künftig auf den Wahlzetteln auch der angestrebte Abschluss des Studierenden stehen. Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die geänderte Satzung für das hochschuleigene Auswahlverfahren von Studienanfängern in Studiengängen mit örtlich festgesetzten Zulassungszahlen.
Zum Beschluss des Rektorats, die eigentlich zum Sommersemester 2011 auslaufenden Studiengänge um zwei Semester zu verlängern, wurde nun der Senat angehört und machte mit seiner Zustimmung dafür den Weg frei. Das Rektorat wurde einstimmig entlastet und legte für 2010 einen Rechenschaftsbericht vor.
Fotos: David Vössing, Carsten Schönebeck (Westermann)
Alles ein bißchen geschludert und voll mit Tippfehlern. Bitte nochmal drüberlesen.
Zur Präambeldiskussion: Das was mir in den Mund gelegt wurde, ist erstens sinnwidrig zitiert, zweitens war es das Unwichtigste in meinen Ausführungen, die sich gegen das Vorhaben, der Grundordnung eine Präambel voranzustellen, wandten. Wenn man nur die schwächsten Gegenargumente nennt, entsteht der Eindruck, alles spräche für eine Präambel. Es wäre auch schön für den webmoritz-Leser, wenn der Präambelvorschlag der Antragsteller zitiert würde. Studenten wurden übrigens gar nicht gefragt (bspw. auf einer Vollversammlung), was sie in einer Präambel erwähnt haben wollten. Es ist ein Schnellschuß, nur weil gerade ohnehin die Änderung der Grundordnung auf der Tagesordnung steht.
Leider fand in dem Artikel auch keine Erwähnung, weshalb einige Senatsmitglieder denn plötzlich eine Präambel haben wollen.
Grundsätzlich dem webmoritz aber herzlichen Dank dafür, daß es nun immerhin eine regelmäßige Berichterstattung aus dem Senat gibt!
Den Senatsantrag mit Begründung gibt es hier: http://www.wildwuchs-mv.de/?p=1405
Wenn du schon dabei bist, wie war denn deine Argumentation? Die Frage habe ich mir schon während des Lesens gestellt.
1. Die Grundordnung ist eine regelnde Satzung. Wer sie zur Hand nimmt, sucht Informationen über Regelungs-, Funktionalitäts- und Zuständigkeitsstrukturen der Universität. Sie ist nicht, wie bspw. die meisten Verfassungen für ihren Staat (und dies nicht durch ihre Präambeln), die Werteordnung unserer Universität.
2. Die Intention der Antragsteller ist nicht die Einführung einer Präambel an sich, sondern die Einführung einer sogenannten Zivilklausel. Da eine Präambel bestehend nur aus einer solchen Zivilklausel zu kurz und zu wenig umfassend für eine Präambel wäre, wurde eben noch ein bißchen mit Vorpommern und Lebensraum und einem Versuch, Wissenschaft zu definieren, dazugedichtet. Eigentlich wollten die Antragsteller nur den Aufgabenkatalog der Universität um eine solche Zivilklausel ergänzen; da dies aber auf rechtliche Bedenken stieß, sind sie nun eben für eine Präambel.
3. Wer nach den Idealen unserer alma mater sucht, schlägt nicht in einer Satzung nach.
Argumente klingen nicht doof. Trotzdem irgendwie unnütze Diskussion, länger als 10 Minuten darf man darüber eigentlich nicht diskutieren und das ist eigentlich schon zu viel. Die Auswirkungen auf den (politischen) Uni-Alltag kann man so oder so als gering an sehen.
allgemein: Die Urabstimmung ist schon zwei Jahre her? Mensch Kinder wie die Zeit vergeht…. Mir kams irgendwie wie ein Jahr und ein bisschen vor.