Ein Votum gegen Sitzplatznummerierung in den Hörsälen, Ein Votum gegen Kürzungen bei der Bahn, die Auswahl eines Logos für die Ersti-Shirts und die geplante Sportwoche waren nur einige Themen bei der AStA-Sitzung am vergangenen Montagabend.
„Unverhältnismäßige Überwachungsmaßnahmen“
Mit klarer Mehrheit (10:1) ist der AStA gegen „die Einführung von jeglicher Art von Sitzplatzverteilung […] bei allen Prüfungen an der Universität Greifswald.“ Im Beschluss heißt es weiter: „Außerdem fordert der AStA das Rektorat auf, zeitnah die unverhältnismäßigen Überwachungsmaßnahmen bei Prüfungen einzustellen.“ Die Antragsteller und Referenten Franz Küntzel (Hochschulpolitik), Anne Lorentzen (Studium und Lehre) und Philipp Helberg (Soziales) kritisierten den „Generalverdacht, unter den Studenten damit gestellt werden.“ Einzig Finanzreferentin Corinna Kreutzmann stimmte dagegen: „Es ist an anderen Universitäten ein bewährtes System“.
Die Nummerierung der Sitzplätze war in einigen Hörsälen auf Initiative der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät eingeführt worden, um eine Vergabe von Sitzplätzen nach dem Zufallsprinzip zu ermöglichen. In den letzten Wochen wurden von BWL-Studierenden die ersten Klausuren mit entsprechender Sitzplatzvergabe durch das Zentrale Prüfungsamt geschrieben. Der webMoritz wird in Kürze ausführlicher über das Thema berichten
Wohin mit der Erstwohnprämie von einer Million Euro?
Eine recht erfreuliche Nachricht hatte AStA-Vorsitzende Daniela Gleich zu verkünden. Vom Land seien der Uni eine Wohnsitzprämie von 1.000 Euro pro angemeldeten Student mit Erstwohnsitz zur Verfügung gestellt worden. Dies belaufe sich auf etwa eine Million Euro insgesamt. Zusammen mit StuPa-Präsident Erik von Malottki habe sie dazu in Kürze einen Termin mit dem zweiten stellvertretenden Uni-Kanzler Dr. Peter Rief. „Der AStA darf wohl über Teil der Gelder mitbestimmen“, stellte Daniela in Aussicht. Man wolle damit die Studiensituation zu verbessern. Dies traf auf die Zustimmung aller AStA-Referenten.
Segelschiff als neues Ersti-Logo
Weiter ging es in der Tagesordnung mit der Erstiwoche. Erstsemesterreferent Max Willmann stellte die sechs verschiedenen eingereichten Entwürfe für das Logo auf dem Ersti-Shirt vor. In der ersten Abstimmungsrunde gab es einen Gleichstand zwischen einem Segelschiff und einem Rettungsring. Chancenlos blieben der Dom, ein Radfahrer und zwei Briefmarkenlogos.
Man einigte auf das Segelschiff von Christiane Stäckert. Ein siebter Entwurf konnte nicht verwendet werden, weil dieser die Markenrechte von Coca-Cola verletzt hätte. Max freute sich aber, dass das Unternehmen dafür 700 Cola-Dosen für die Ersti-Beutel sponsert. Mit dabei ist auch Netto mit Waschmittelproben und Schlüsselanhängern. Ein Meinungsbild ergab, dass künftig im Ersti-Beutel ein Heft mit Werbung enthalten sein soll und nicht mehr unzählige Flyer.
Sportwoche im Mai
Neben den Sportevents in der Erstsemesterwoche plant Sportreferentin Ekaterina Kurakova vom 16. bis 22. Mai eine Sportwoche. Basketball, Badminton, Wassersport, Beachvolleyball und Fußball. Den Abschluss soll eine internationale Sommerolympiade und ein Sommerfest bilden. Verteilt auf die ganze Woche soll es Fitnessangebote wie Tanzen oder Fit-Boxing geben. Mit ihren Planungen stieß Ekaterina auf volle Zustimmung im AStA. Unterstützung erhält sie vom Hochschulsport.
AStA gegen Bahnkürzungen
Auch auf der Tagesordnung der AStA-Sitzung stand ein Antrag von Franz Küntzel und Philipp Helberg zur Bahn. Mit klarer Mehrheit spricht sich der AStA „gegen die durch die Deutsche Bahn AG vorgenommenen Kürzungen im Bahnverkehr […] in der Region Vorpommern“ aus. Der Ministerpräsident Erwin Sellering und Verkehrsminister Volker Schlotmann werden aufgefordert, „sich verstärkt für die Belange von Studentinnen und Studenten einzusetzen, um insbesondere die Mobilität der Studierenden und Forschenden nicht einzuschneiden.“
Hintergrund ist, dass die Bahn seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember auf der Strecke Berlin von den fünf in jeweils beiden Richtungen verkehrenden Fernzügen drei gestrichen hat. Ab dem 20. März fährt dafür fünfmal wöchentlich ein ICE. Bereits auf der AStA-Sitzung vor drei Wochen war über das Thema diskutiert worden, wo sich unter anderem Ökologie-Referentin Stefanie Pfeiffer für eine Zusammenarbeit mit der Bahn Initiative Greifswald ausgesprochen haben. Sie konnte sich damit aber nicht durchsetzen.
Neue Rahmenprüfungsordnung
Wie immer auf den AStA-Sitzungen berichteten die Referenten über ihre Arbeit. Dabei berichtete etwa Anne Lorentzen, in einer neuen Rahmenprüfungsordnung seien viele Punkte, auf die die Studenten gedrungen hätten, berücksichtigt worden. Die neue Rahmenprüfungsordnung ist am heutigen Mittwoch Thema im Senat, der dazu bereits im Dezember eine Bologna-Richtlinie verabschiedet hat. Daniela wies noch auf das Landestreffen der Allgemeinen Studierendenausschüsse in MV vom 4. bis 6. März hin, das in einem AWO-Feriendorf bei Schwerin stattfindet.
Weiterhin unterstützte der AStA Greifswald einen Antrag des AStA Rostock, die Prüfungszeiträume für Lehramtsstudenten nicht so stark auf das achte Semester zu konzentrieren, um den Studiengang studierbar zu halten.
Fotos: AStA/Christiane Stäckert (Logo, alle Rechte vorbehalten!), David Vössing (Porträts)