Im Januar 2011 soll der komplette Schienennahverkehr in Greifswald für die Zeit ab 2013 neu ausgeschrieben werden. Davon betroffen ist auch der Regionalexpress 3, der von Stralsund über Greifswald, Anklam und Pasewalk weiter nach Berlin und Elsterwerda fährt. „In Kürze soll ausgeschrieben werden“, bestätigte Julia Hasse, Pressesprecherin des Landesverkehrsministeriums, gegenüber dem webMoritz.

Bahn-Initiative: „Die einzige Möglichkeit, auf die Ausschreibung Einfluss zu nehmen, besteht jetzt“

Initiativ-Sprecher Rasmus Klöpper fordert mehr Transparenz.

In einem Brief an Landesverkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) fordert die Bahn-Initiative Greifswald die Offenlegung der Nahverkehrsausschreibung. „Das Verkehrsministerium bestimmt mit dieser Ausschreibung die Qualität des Nahverkehrs über Jahrzehnte. Gerade nach den aktuellen Erfahrungen in Stuttgart kann es nicht sein, dass diese Entscheidung am Bürger vorbei getroffen wird. Die einzige Möglichkeit, auf die Ausschreibung Einfluss zu nehmen, besteht jetzt“, fordern die Intiativsprecher Nils Möllmann und Rasmus Klöpper.

Die Landesregierung signalisiert Gesprächsbereitschaft. Für ein Gespräch mit der Bahn-Initiative Greifswald über die Hinweise zur Ausschreibung stehe Detlef Lindemann, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, zur Verfügung, äußerte Pressesprecherin Hasse weiter.

Bahn-Initiative fordert bessere Verbindungen in M-V

Die Bahn-Initiative hat sich anlässlich der Kürzungen bei IC-Verbindungen gegründet. Seit Mitte Dezember sind die Einschränkungen Wirklichkeit, sodass nun von und nach Berlin täglich nur noch zwei statt der bisherigen fünf IC-Züge pro Richtung fahren. Ein Zugpaar soll ab 20. März durch einen ICE ausgeglichen werden, morgens von Greifswald nach Berlin und abends von Berlin zurück nach Greifswald. Die Bahn-Initiative will einen besseren Schienenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern erreichen. Dazu stellt sie verschiedene Forderungen:

  • Bahn-Initiative Greifswald: "Das Verkehrsministerium bestimmt mit dieser Ausschreibung die Qualität des Nahverkehrs für Jahrzehnte"

    Einen durchgängig stündlichen Verkehr auf der Strecke Stralsund – Greifswald – Pasewalk – Berlin, egal ob mit Regional- oder Fernverkehrszügen

  • Geltung des Nahverkehrstarif der Bahn ohne Einschränkungen, auch für BahnCards
  • Der Komfort der eingesetzten Züge soll zweistündlich IC-Standards entsprechen, ansonsten gehobenen RE-Standard
  • Regelmäßige durchgehende Verbindungen auf der Strecke Greifswald – Rostock
  • Frühester Zug morgens nicht nach fünf Uhr und abends nicht vor 20:30 Uhr von Stralsund nach Berlin und umgekehrt
  • Mecklenburg-Vorpommern soll dem Beispiel Berlin-Brandenburgs folgen: IC-Züge ab dem Bahnhof, ab dem für die DB angeblich kein wirtschaftlicher Betrieb mehr möglich ist, als Zuggattung Regional-Express weiter zu führen, finanziert aus Regionalisierungsmitteln des Verkehrsministeriums

Das nächste Treffen der Bahn-Initiative findet am 11. Januar um 19 Uhr in der Brasserie Hermann statt.

Fotos: David Vössing, Wikimedia (Regionalexpress, CC-Lizenz)