Die Polizei machte einen mutmaßlichen Täter dingfest.

Die Polizei machte einen mutmaßlichen Täter dingfest.

Am Wochenende hat es in Greifswald einen gewalttätigen Angriff auf einen Studenten gegeben, der Mitglied der „Turnerschaft Cimbria“ ist. Wie die Polizei mitteilt, war der 24-jährige Kommilitone am Samstagmorgen gegen 2 Uhr allein in Höhe des Greifswalder Bahnhofs unterwegs. Dort traf er auf eine Gruppe von etwa 10 bis 15 Jugendlichen, die ihn wegen des Verbindungsbandes, das er sichtbar trug, beschimpften und dann auch handgreiflich wurden.

Der Verbindungsstudent musste nach der Attacke mit einer Nasenbeinfraktur ins Krankenhaus eingeliefert werden, die Angreifer entwendeten zudem sein Verbindungsband. Der Polizei wurden die Angreifer als Frauen und Männer beschrieben, die zumeist Springerstiefel getragen hätten und zum Teil durch einen „Irokesenhaarschnitt“ aufgefallen wären. Wenig später wurde ein mutmaßlicher Angreifer von der Polizei festgesetzt, als eine Gruppe junger Leute das Verbindungshaus der Markomannia am Karl-Marx-Platz belagerte und dort offenbar Einlass verlangte. Den Beamten kam dabei zupass, dass sie sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens aufhielten, weil mutmaßlich dieselbe Gruppe vorher eine Veranstaltung des Corps Guestfalia Greifswald, dessen Haus sich schräg gegenüber befindet, gestört hatten.

Im April war das Haus der Markomannia einem Brandanschlag zum Opfer gefallen.

Wie Gernot Drewes, Mitglied der Turnerschaft Cimbria, gegenüber dem webMoritz sagte, geht es dem angegriffenen Kommilitonen inzwischen wieder halbwegs gut. Es habe sich um ein relativ junges Mitglied der Turnerschaft gehandelt, dass die Gefahr einer nächtlichen Begegnung mit einer solchen Gruppe möglicherweise unterschätzt habe: „Eigentlich wechselt man in so einer Situation vorsorglich die Straßenseite, einfach, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.“ Einen vergleichbaren Vorfall habe es in seiner Verbindung in letzter Zeit nicht gegeben, sagte Drewes. In anderen Städten, etwa in Göttingen, sei das aber an der Tagesordnung. Er hoffe, dass solche Zustände jetzt nicht auch in Greifswald um sich griffen.

Attacken, die sich gegen Verbindungsstudenten richten, häufen sich in letzter Zeit in Greifswald. Besonders die Burschenschaft Markomannia, eine von zwei Burschenschaften in Greifswald, war immer wieder das Ziel von Angriffen, zuletzt im Oktober. Der jetzt angegriffene Verbindungsstudent war allerdings nicht Mitglied einer Burschenschaft, obwohl ihn die Täter Polizeiangaben zufolge als „Scheiß-Burschi“ beschimpften, sondern Mitglied der „Turnerschaft Cimbria“. Im November des vergangenen Jahres war das IKuWo Ziel eines Angriffs mit Pflastersteinen gewesen, der nach Angaben der Angegriffenen von Mitgliedern der Burschenschaft „Rugia“ durchgeführt worden war.

Fotos: webMoritz-Archiv

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