Ein Kommentar von Patrick Kaatz
Kunterbunt, laut und knallig ging es am vergangenen Sonnabend, dem 17. Juli, durch die Rostocker Innenstadt. Der alljährliche Christopher Street Day (CSD) versuchte wieder einmal ein Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung zu setzen. Dabei lautete das zentrale Motto „Kopf frei für Artikel 3“. Der CSD ist ursprünglich eine Demonstration, die an einen Aufstand am 28. Juni 1969 Homosexueller in der New Yorker Christopher Street erinnert. Hintergrund waren beständige Unterdrückung und Diskriminierung. Der CSD findet nun jährlich in verschiedenen Städten rund um den Globus statt und soll einerseits an die Existenz homosexueller Mitbürger erinnern, andererseits um auf sie und ihre Probleme aufmerksam machen, Verständnis wecken und Forderungen bekannt zu machen.
Schrill, laut und extravagant
Mit offiziell zwölf Paradefahrzeugen und einer Vielzahl von Info-Ständen wurde dabei die Forderung, die Formulierung „sexuelle Orientierung“ in den Artikel 3 aufzunehmen, an die Besucher verteilt. Vor und nach der Parade noch eine kurze Kundgebung und damit war der Informationsteil an diesem Tag auch schon beendet. Was blieb war eine laute, schrille, teilweise extravagante Veranstaltung, die nur durch die Aufschriften auf den Wagen und viele, auf der Straße liegende Flyer an ihren eigentlichen Sinn erinnerte.
Allein schon die Wahl des Hauptsponsors deutete mehr auf den Partycharakter der Parade hin. Mit „Dildoking“ lag hier ein Sexartikelhersteller vor, der die Veranstaltung sicherlich finanzkräftig unterstützte, dessen Bezug zum Thema aber alles andere als deutlich wurde. Daneben scheute man sich aber auch sonst nicht, jedes Klischee mitzunehmen, das möglich war. Egal, ob hautenge Latexkleidung, überschminkte Gesichter oder übertrieben feminines Auftreten von Männern. Nichts wurde ausgelassen und sorgte daher eher zu einer Festigung von Ressentiments, als von einer Öffnung in den Köpfen der Menschen.
Party statt Aufklärung
Dabei handelte es sich hier mehr um eine Zur-Schau-Stellung gängiger Vorurteile und dem Fehlen fast sämtlicher Nachrichten. Anstatt Ideen zu entwerfen, feierte man Party. Anstatt die Besucher über die Normalität Homosexueller zu informieren, feierte man Exzesse. Selbst auf der im Vorfeld stattfindenden HanseGay-Kulturwoche findet man nur drei Informationsveranstaltungen, aber fünf Partys. Leider wird auf diese Art und Weise von der bunten Partytruppe eine andere Art der Homosexualität suggeriert, als sie eigentlich üblich ist. Der Feiercharakter, nicht die Nachricht steht im Vordergrund. Und die, durchaus berechtigte, Nachricht von Gleichheit und Anerkennung wird dadurch letztendlich verfälscht.
Was bleibt? Zwei Ohrstöpsel, die nach dem Umzug im Müll landeten. Die beklemmende Erkenntnis, demonstriert, aber niemand Neues erreicht zu haben. Vielleicht sollte man sich seitens der Veranstalter wieder etwas zurückbesinnen. Weg vom Partyimage, hin zum Grundgedanken. Es gibt kaum eine Großveranstaltung in Mecklenburg und Vorpommern, die für die Rechte der Homosexuellen einsteht. Aufmerksamkeit bekommt man vielleicht noch auf diese Weise, aber Außenstehende von Gleichheit überzeugt wohl schwerlich.
Fotos: Patrick Kaatz
"Nichts wurde ausgelassen und sorgte daher eher zu einer Festigung von Ressentiments, als von einer Öffnung in den Köpfen der Menschen."
Was für ein Schwachsinn ist das denn? Also sind doch die Homosexuellen mit ihrem Verhalten selbst Schuld an der Diskriminierung oder wie? Wenn sie sich mal nicht anmalen würden, mal kein "übertrieben feminines Verhalten" an den Tag legen würden, dann wäre sie gesellschaftlich schon mehr als integriert, ja?
Was ist eine "übliche Art" von Homosexualität? Der Autor beschwört hier selbst die Vorurteile, gegen die er protestiert sehen will! Kleinkariertes Denken! Der Exzess ist plötzlich verderblich, mehr Botschaft wird gefordert….
Aber vielleicht ist ja genau das die Botschaft, Patrick, dass Homosexualität nicht angepasst sein will und trotzdem dazu gehört!
Oder um es mit dem Regisseur Rosa von Praunheim zu sagen:
„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“!
ich bin schockiert von diesem bericht.
der csd zeigt homosexuelle wie sie nun mal sind…bunt, schrill, lebensfroh, sie genießen ihr leben in vollen zügen…und genug botschaft ist alle mal dabei!…wenn männer wie frauen auf der straße stehen und den leuten auf den wagen freundlich zu winken…sie bewundern und anfeuern, sogar begeistert fotos machen…dann hat der csd wohl sein ziel erreicht, toleranz und akzeptanz!!!
außerdem ist es sehr fraglich, wenn sich ein patrik kaatz über den csd ein urteil erlaubt!…er hat nichts mit der szene oder den leuten zu tun…er versteht nicht, um was es uns geht.
Hallo Patrick,
warum sollen denn die Leute Dir jetzt per Mail antworten. Ich verstehe diese Reaktion gerade nicht.
Du übst Kritik an sämtlichen queeren Veranstaltungen aus. Kennst nicht einen Hintergrund. Kennst keinen Verfahrensablauf. Aber (ver-)urteilst alles bis auf das Tiefste…. Komisch….
Ich lade dich hiermit recht herzlich zu der Mitgliederversammlung des CSD Rostock e.V. ein. Den genauen Termin findest du dann auf <a href="http://www.csdrostock.de“ target=“_blank“>www.csdrostock.de und dann kannst du dich mit uns persönlich auseinandersetzen!
Ich finde es schon (fast) diskriminierend was du hier schreibst und tust! Du hast keinerlei Ahnung von irgendwelchen Abläufen und von Absprachen die bei der Planungsphase gemacht wurden. Du hast nicht mal einen blassen Schimmer davon, was es heisst sich mit der Politik zu einem CSD in einen Einklang zu kommen. Wenn du doch so liberal bist und politisch was ändern möchtest, warum hast du denn nicht auf der Bühne gestanden und hast zu der "Nation" geredet? Mhhhhh…..alles so Fragen die sich mir hier grade stellen!
Es ist die Politik die die CSD's in Rostock seid Jahren im Stich lässt. Nicht einer der namenhaften Politiker ganz MV's sieht es ein, sich zu einer CSD-Veranstaltung, auch nicht zu einer HanseGay-Kulturwoche, zu wagen um mit uns zusammen für politische Rechte der queeren Community einzutreten. Ich kann dir gern persönlich aufzeigen, welche tollen FDP-, SPD-, CDU- und sonstige Politiker angeschrieben wurden und nicht mal ein Absageschreiben kam. Soviel dazu! Komisch das dann ein CSD seinen politischen Charakter verliert, wenn die Politik sich von ihm fern hält…..
Vielleicht solltest du diesen lachhaften, kritischen und teilweise auch diskriminierenden Artikel einfach löschen oder aber den Leuten die Möglichkeit geben, dir aufzuzeigen welchen Mist du da geschrieben hast!
Mit freundlichem Gruß aus Rostock
Sebastian Reinke
Vorstandsvorsitzender
Chronisch zensieren zu müssen? Persönliche Anfeindung? Es scheint, als könntest du mit etwas schärfer Kritik nicht umgehen. Du hast einfach mal absolute Grütze fabriziert mit diesem -sorry: saublöden- Beitrag! Du stellst einen der wichtigsten Events der Homo-Szene in Verruf, nur weil ein Versand für Dildos und Vibratoren der Hauptsponsor ist. Neben deiner scheinbaren Verklemmtheit, der du damit Ausdruck verleihst (aber ok, is deine Auffassung von Sexualität), bedienst du wieder herrliches Schubladendenken.
Um von deinen Fehlern abzulenken, bringst du plötzlich meinen Nickname ins Gespräch. Wie jämmerlich!
Zensur würde dem o.s. Artikel wohl besser tun als so manchem Kommentar von mir!
Hallo freitagfreitag,
die Redaktion ist angeschrieben worden , mit der Bitte, diesen Beitrag zu löschen. Wir werden sehen inwieweit WEBMORITZ dies tut.
Ich habe eMails queerer Vereine in meinem Postfach, die diesen Artikel als furchtbar, diskriminierend und vor allem sinnlos ansehen!
Gender Trouble, CSD Schwerin, LSVD und auch der CSD Rostock werden sich wehren.
Herr Kaatz wird eingeladen werden und kann sich persönlich zu diesen Zeilen äußern. Wollen wir schauen ob er sich zeigt! Sein Denken ist typisch! Er zeigt das Denken aller Politiker, die es nicht verstanden haben, worum es wirklich geht. Man kann immer meckern – wenn man von der Sache keine Ahnung hat! Ich frage mich nur, wer ihn zum Vorsitzenden irgendeiner Intuition gemacht hat!?
Er hat es erreicht, das er für sich persönlich Aufmerksamkeit schafft. Die sollten wir ihm aber nicht weiter geben. Denn von sowas leben diese Leute….
Basti
Patrick schildert hier wie er den CSD in Rostock empfunden hat und hier wird nur rumgeheult und nach Zensur gerufen. [Edit Moderation: Beleidigung]
@cds2010_hro:
Ich fände es trotzdem schade, wenn der Artikel gelöscht wurde. Publiziert ist publiziert; das ist immer noch ein Dokument und ich denke, in den Kommentaren ist die Ablehnung des Geschriebenen deutlich geworden.
Also löschen fände ich unsinn. Damit löscht ihr auch den Diskussionsprozess, der hier entstanden ist. Vielleicht kann man ja auch was daraus lernen und es ergibt sich noch etwas positives.
Mein Vorschlag wäre: Schreibt doch einen Artikel in dem ihr schildert, wie ihr den CSD 2010 erlebt habt, was ihr über Patricks Kritik denkt und wie ihr die Gleichstellung von Homosexuellen in der Gesellschaft seht. Das bringt bei weitem mehr.
Im übrigen kann ich bisher noch nicht erkennen, was an diesem Artikel Löschungswürdig ist. Dazu müsste er schon menschenverachtend (oder ähnliches) sein, was ich weder Patrick noch diesem Artikel unterstellen kann.
freitagfreitag wurde doch unter diesem beitrag (noch) gar nicht zensiert.
"Die meisten Homosexuellen, die ich kenne, kann ich von Heterosexuellen kaum unterscheiden."
Deshalb darf es keine Homosexuellen, die von Heterosexuellen zu unterscheiden sind, geben bzw. sie dürfen sich nicht in der Mehrheit öffentlich zeigen?
Ich dachte als Liberaler wäre man aufgeklärter und fortschrittlicher…traurig, ganz traurig!
"in diesen Kreisen"… was ist das denn für eine exkludierende Sche*ße, die hier an den Tag gelegt wird?
Ich bin "normal", aber in "diesen Kreisen" habe ich auch Bekannte.
Ja, wie gesagt, vielleicht ist der CSD gar keine Veranstaltung, auf der Schwule und Lesben um gesellschaftliche Anerkennung winseln wollen oder zeigen müssen, dass sie Menschen sind, wie "alle anderen". Vielleicht geht es ja gerade um die Provokation und das Spiel mit der Verkrampftheit der scheinbar normalen Menschen drumherum. Wenn dann die Patrick Kaatzes dieser Welt vor Schreck wieder den A*sch zusammenkneifen und mit dem Kopf schütteln – tja, dann hat der CSD seine Daseinsberechtigung doppelt unterstrichen!
Außerdem haben Spektakel wie die Love Parade oder auch das Fusion Festival mal mit starken politischen Ambitionen begonnen, aber überall wird die Macht des Geldes irgendwann deutlich – da muss dann schließlich die Entscheidung fallen: Kommerzialisierung, dafür aber existent oder eben sterben lassen. Wenn also beim CSD ein Versand von Sexspielzeugen der Hauptsponsor ist, somit also indirekt auch Dixis, Wasser, Absperrzäune etc. bezahlt – wo ist das Problem? Und vor allem: was hat Homosexualität damit zu tun???
Hallo allerseits,
natürlich darf man den CSD kritisieren. Auch die Tatsache, dass ein Sexspielzeughersteller Hauptsponsor ist, kann man kritisieren. Aber, das was hier in diesem Beitrag steckt, geht weit darüber hinaus.
Es ist die alte Geschichte: Bloß nicht auffallen, bloß nicht bei jemanden anecken. Der eigenen Akzeptanz wegen… Und bitte alle schön gleich. Gleichheit für alle. Menschen sind aber nicht alle gleich. Zum Glück! Sind sind GLEICHWERTIG, egal wie anders sie auch sein mögen. Es geht doch auch beim CSD gerade darum, den Leuten Anderssein zu zeigen und sie dazu zu bewegen, Anderssein zu akzeptieren. Wie soll das gehen, wenn sich alle möglichst "gleich" benehmen? Es gehören zu einem CSD auch die schrillen und ausgefallenen Typen, genauso wie die eher unauffälligen. Davon einen Teil nicht beim CSD haben zu wollen, weil sich z.B. ein schwuler Mann für den Geschmack einzelner zu feminin benimmt etc., wäre schlichtweg Selbstzensur und Diskriminierung einer Minderheit in der Minderheit. Und das ist entschieden abzulehnen!
Das klingt für mich fast so, als ob du am Samstag nur in Rostock anwesend warst, um dich jetzt hier negativ äußern zu können. Wenn du deine Einleitung weiter verfolgt hättest, dann wüsstest du warum diese politische Demonstration einen solchen, für kleinkarierten Spießer vielleicht provokant wirkenden Charakter bekommen hat. Es geht beim CSD auch darum um Aufmerksamkeit zu erregen, welche man auch mit dieser lebensbejahenden Ausdrucksform erreichen kann. Wenn jemand diese harmlose Veranstaltung mit „freizügig“ und „Exzessen“ beschreibt, dann sagt das mehr über denjenigen aus als über den CSD. Nur weil ein paar Leute auf der Parade „etwas anders“ angezogen waren, sagt es zwangsläufig etwas über den Rest der Anwesenden aus? Auf welchem Trip bist du denn?
Das mit der fehlenden Aufklärung versteh ich grade nicht. Ich weiß ja nicht was ihr so an Altpapier vom FDP-Wagen aus entsorgt habt, es lag davon ja vieles davon auf der Straße, wir vom GT und andere Teilnehmer der Parade haben jedenfalls größere Mengen an offiziellem Informationsmaterial unter die interessierten Leute gebracht.
Teil 2
Das mit dem Sponsor könnte man vielleicht so wie du sehen oder aber auch völlig anders. Dass sich nur ein Anbieter aus der Erotikbranche als Hauptsponsor zur Verfügung stellt, sagt eher etwas über die anderen nichtverfügbaren Sponsoren aus. Nicht weit vom Kröpeliner Tor entfernt, stand an diesem Tag auch ein bekannter Hersteller eines braunen Zuckerwassers, welcher dort Unmengen an eisgekühlten Dosen seiner Produkte gratis an die Passanten verteilte. Du kannst ja mal versuchen hier in Greifswald ein paar Sponsorengelder für eine größere Queer- Veranstaltung einzutreiben. Viel Spaß dabei … und willkommen im Leben! Solange nicht jeder x-beliebige potentielle Sponsor kein Problem damit hat, bei dieser Veranstaltung auch als offizieller Sponsor aufzutreten, kannst du dir daher deine Kritik an der Auswahl der Sponsoren des Rostocker CSD sparen.
Das wäre eine gute Gelegenheit, die Innenstadtumfrage von moritzTV(?) bezüglich der "Heilbarkeit von Homosexualität" zu verlinken, hat die jemand parat?
Klaro:
http://blog.17vier.de/?p=634
Ach du grüne Neune!
Ich sehe diesen Beitrag gerade zum ersten Mal, vorher blieb mir das gütigerweise erspart.
Das ist ja unfassbar beschämend, was ein Großteil der Greifswalder da äußert. So viel Dummheit kann ich kaum ertragen, erstaunlich für mich, wie ruhig die Interviewerin bleiben kann – ich könnte das nicht.
So viel Intoleranz in unserer Innenstadt, einfach nur ekelhaft.
Viele der dort befragten Menschen haben eine Sozialisierung erfahren, die eine Poenalisierung der Komosexualität auch von staatlicher Seite aus beinhaltete. Da braucht man sich nicht über solche Antworten künstlich aufregen.
Unsere Generation wird da anders erzogen, uns wird in der Schule beigebracht, dass Homosexualität normal sei. Möglicherweise wird in zwei Generationen die Homosexualität wieder unter Strafe gestellt. Dann schütteln unsere Kindeskinder die Köpfe über diejenigen, die im Jahre 2010 gesagt haben, dass die Homosexualität normal sei.
Irgendwie ist das alles beliebig und austauschbar. Die herrschenden Geistesströmungen finden ihr Spiegelbild in der Sinnlosigkeit der Fundamentalkritik an der Sinnsuche.
Vielleicht denken unsere Nachfahren in 500 Jahren ja auch wieder, dass Frauen mit roten Haaren böse sind, zaubern und nachts aufm Besen durch die Gegend fliegen.
Die Argumentationsstrategien von dir sind dermaßen an den Haaren herbeigezogen… Fundamentalkritik ist hier gar nicht das Thema, sondern es geht explizit um eine hinterwäldlerische Auffassung eines Hochschulpolitikers.
Und nur, weil irgendwann irgendein Staat deiner Auffasung nach in der Lehre und Erziehung Mist gebaut hat, entlässt das die Menschen nicht aus der Pflicht, selbst das Hirn einzuschalten!
Das für dich alles beliebig und austauschbar ist, wundert mich keineswegs. Denn Gott hats gegeben und die gnadenlose Ausbeutung von Mensch und Natur ist die immerwährende, endgültige Erfüllung menschlichen Daseins. – Amen
Ich finde es gibt genügend Beispiele für soziokulturelle Evolutionsprozesse, dass du diese aufgrund konservativer Wahn- (ähm, sorry) Wertvorstellungen, nicht anerkennen kannst, tut mir leid für dich. Auf deinen Weg zurück zur Höhle möchte ich dir gern noch folgendes Zitat mit auf den Weg geben:
"1,000 years from now there will be no guys and no girls, just wankers. Sounds great to me."
(Mark "Rent-boy" Renton in Trainspotting)
und dir drohend hinterherrufen:
No girls, no boys, no nation – we'll be your crisis !
Hallo Sebastian,
ich kann die Kritik am Artikel gut nachvollziehen und Patrick hat sicherlich auch keine Möglichkeit ausgelassen um sich um Kopf und Kragen zu schreiben, jedoch befindet er sich damit ganz klar in der Tradition Greifswalder liberaler Schwachsinnigkeit (S.Ratjen empfiehlt Schwulen und Lesben Thor Steinar zu kaufen, um die Marke zu entmystifizieren) und beweist mit Hilfe des webmoritz:
"GREIFSWALD IST ANDERS"
Trotz Universität und Internet ist Greifswald weder modern noch up-to-date oder gar aufgeklärt.
Hier ist es noch der König, der regiert (bzw. denkt er dies), hier stellen die Liberalen noch die Hofkasperl, hier wird noch der Bote der schlechten Nachricht gehängt und das Maul aufmachen darf hier nur, wer einen Greifswalder Stammbaum bis ins 14.Jahrhundert nachweisen kann, ansonsten gibts Fackeln und Mistgabeln frei Haus.
Und so zieht es in die schöne Stadt am Ryck v.a. Menschen, die dieses ANDERE an Greifswald zu schätzen wissen. Denn dort kann man sich einer Uni mit antisemischen Namenspatron erfreuen (welcher von NS-Eliten eingesetzt wurde) und in studentischen Medien ist Platz für Bundeswehrwerbung und grenzenlose Heteronormativität. Greifswald ist so ANDERS, dass hier sogar die Studierenden schnon den Muff von 1000 Jahren unter den Talaren haben. Dieses ANDERE ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso die schwul-lesbische Szene (queer = zu modern) hier so bieder und angepasst ist, und dass obwohl der Schwuppenschwof sich hier sogar gendertrouble nennt.
So kam es wahrscheinlich, dass Patrick bei seinem Ausflug nach HRO von der Schrillheit des CSD so überwältigt war, dass er sich dachte, er könne ja mal einen Erfahrungsbericht darüber schreiben, um den Menschen hier von der Welt da draussen zu berichten. Da ihm natürlich als weichgewaschener Liberaler klar war, dass solch ein Artikel in Greifswald leicht missverstanden werden könne, hielt er es für ratsam einen kritischen Bericht zu schreiben. Und da Patrick ja der "neueste clevere Jungliberale" von Greifswald ist, hat er sich überlegt, baut er seine Kritik am besten auf der Kritik einer Autorität in der queer theory auf. Was soll da schon schiefgehen?
Dummerweise hat er aber vieles falsch verstanden und so hat er nicht mitbekommen, das J.B. v.a. den z.T. vorherrschenden Rassismus in der schwullesbischen community verurteilt hat, sich gegen die Diskriminierung aufgrund von colour ausgesprochen hat und es ihr letztendlich darum geht Stereotype aufzubrechen und auf die Möglichkeit einer gleichberechtigten (nichthierarchischen) Existenz unterschiedlicher Individuen (Hautfarbe, sex. Veranlagungen bzw. Vorlieben, etc.) zu verweisen, um somit der Hierarchie die durch "das Eine" (omnipotente) vs. "das Andere" (abgewertete) etwas entgegenzusetzen.
Auf dem CSD hat Patrick aber dann ganz viele Stereotyp_innen gesehen, die es vorher schon in seinem Kopf gab und er dachte sich: – Dass isses, das ist das was J.B. kritisiert – die Stereotypisierung und die Entpolitisierung der Homosexualität zu inhaltslosem Feierhedonismus und das kann ja eigentlich niemand gut finden und wer räumt dann nachher auf?
Kurzum der Patrick ist aus seinem schwarz/weiss-Denken trotz aller bunten Schrillheit nicht herausgekommen, weil er eben ANDERS ist, eben Greifswald, eben nicht so hip-cool-sexy-aufgeklärt.
Dies ist natürlich keine Entschuldigung, denn sein Text ist ja auch ausserhalb Greifswalds verfügbar und somit ist Patrick dann bald vllt. nicht mehr der "neueste clevere Jungliberale" von Greifswald, obwohl den Ratjen gibts ja auch immer noch. Also Patrick viel Spass beim Aussitzen und Arsch retten. Früh übt sich, was mal ein richtiger Politiker werden will.
btw: Bevor jetzt jemand fragt, wieso ich in Greifswald bin – geistiger Masochismus
"Egal, ob hautenge Latexkleidung, überschminkte Gesichter oder übertrieben feminines Auftreten von Männern."
Sag mal, geht´s noch???
Homosexuelle sind also Deiner Argumentation zufolge selbst Schuld daran, dass sie geächtet werden??? Sie könnte ja auch normal sein, dann wären sie akzeptierer?
Ich finde es beschämend, dass man so einen Artikel in einem studentischen Medium findet.
Liebe Redaktion vom Webmoritz, welcher Teufel hat Euch nur geritten?
[Edit Moderation: Provokation]
[Edit Moderation: Auf Provokationen bitte nicht reagieren]
Natürlich, im Zweifel ist es dann immer eine kritische Diskussion, wenn nicht gerade wieder ein breites, buntes kreatives Bündnis am Werk ist.
Dass du nicht weißt, was das Wort "Diskussion" bedeutet, war ja vorauszusehen.
Und natürlich ist es für Menschen mit beschränktem Weltbild dann Intoleranz, wenn man ihnen erklären möchte, dass die Erde keine Scheibe ist.
Natürlich ist es immer das eigene Weltbild, das viel bunter und toleranter ist als das der Anderen. Das merkt man auch daran, dass Du viel am Weltbild anderer auszusetzen hast. Den Toleranzmarathon hast Du mit Leichtigkeit gewonnen. Ich merke schon, Dir sind die "Diskussionen" am liebsten in denen alle Deiner Meinung sind. Und was hat das jetzt mit Israel zu tun?
Keine Ahnung, was das mit Israel zu tun haben soll, es fällt mir schwer, deinen zusammenhangslosen und sinnfreien Ausführungen zu folgen.
Natürlich ist dein Weltbild das alleroffenste, denn da darf jeder sagen was er will. Da darf er Schwule und Lesben sicherlich auch total eklig finden und sagen, dass bei Hitler ja nun wirklich nicht alles schlecht war. Wahrscheinlich hast du an so einem Stammtisch dann auch mal das Wort "Israel" aufgeschnappt, anders kann ich mir die Herleitung nicht erklären. Mit mir muss niemand einer Meinung sein, schon gar nicht Leute die von "Toleranzmarathon", "Toleranzreligion" o.ä. erzählen. Das ist bewusste rhetorische Aushöhlung bestimmter Termini, macht man sich gern in der Neuen Rechten zunutze. Kannste dir also getrost sonstwo hinstecken.
[Edit Moderation: Off-Topic]
[Edit Moderation: Off-Topic]
[Edit Moderation: Off-Topic, Provokationen bitte ignorieren]
Auch wenn es sich um einen "Kommentar" handelt, hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals hier solchen Schmarrn lesen würde!
Ich würde doch dem webmoritz empfehlen, wenn man noch einmal vorhat solch subjektives zu veröffentlichen, wenigstens "der anderen Seite" auch die Chance geben sollte sich zu äußern…
Schade… Schade!
Trotz des Kommentars meinen größten Respekt an die Leute, die das alles organisiert haben und zum CSD gefahren sind! Top Sache!!!
Ich finde es sowohl gut für die Anerkennung von verschiedenen sexuellen und emotionalen (!) Orientierungen zu demonstrieren, als auch gut für die Akzeptanz verschiedenen Lebensstilen.
Die Menschengruppen, die LGBT sind und die sich grün anmalen sind aber nicht deckungsgleich.
"Schwul" wird auf jedem Schulhof als Schimpfwort gebraucht. Ich verstehe nicht, waurm es helfen soll, wenn halbnackte Leute zu Techno tanzen und BonBons werfen. Halbnackt zu Techno tanzen und BonBons werfen ist vollkommen in Ordnung, hilft aber in der Sache – vermute ich – nicht weiter. Jeder soll die Party feiern, die er will. Aber den Wunsch, nach politischer Begleitung und sachlicher Aufklärungsarbeit über die immernoch stattfindenden Ausgrenzungen und Anfeindungen, teile ich.
Diese Arbeit wird ja auch geleistet. An anderen Orten und zu anderen Zeiten.
Ich glaube LGBTs sind genauso schrill und langweilig, dumm und klug, klein und groß, dick und dünn wie allen anderen auch.
Ich finde es gut, dass sich die Jungen Liberalen mit dem CSD auseinandersetzen. Leider strotzt dieser Beitrag von Verallgemeinerungen der schlimmsten Sorte. Auch die Jungen Liberalen waren auf dem CSD und dem Straßenfest anwesend, wenn man Patriks Aussagen richtig liest, dürfte seine Kritik wohl auch seine eigene Partei treffen. Viel lustiger finde ich jedoch die Verallgemeinerung, dass die FDP – Sympathisanten lediglich dadurch aufgefallen sind, dass sie den Weg zu den Toiletten nicht finden konnten. Inhalte konnten dort nicht gefunden werden.
Aber mal im ernst, ja der CSD hat grundsätzlich etwas von seiner politischen Aussagekraft der Ursprungsjahre 1969(USA)/1979(D) eingebüßt. Ist das schlimm? Nein, es zeigt doch, dass viele Ziele der Community bereits erreicht wurden. Gleichwohl haben die teilnehmenden Gruppen und Verbände aber in eindrucksvoller Art und Weise gezeigt, dass sie Ziele haben. Ein Ziel vieler Teilnehmender, dass auch in unzähligen Flyern etc. gefordert wurde, ist die Aufnahme der sexuellen Identität in den Schutzbereich des Art. 3 GG. Aber auch sonst wurden tausende Informationsflyer mit Hinweisen zu den Forderungen der Gruppen und Verbände verteilt, geschweige denn die unzähligen Materialien zur Aufklärung etc. Und wenn Patrik sich einmal die Mühe gemacht hätte, nicht nur mit seinen Ohrstöpseln durch die Gegend zu laufen, sondern sich an den einzelnen Ständen informiert hätte, dann wäre ihm dies auch aufgefallen. Wer jedoch die Augen verschließt bzw. die ganze Zeit „Versprochen, Gehalten“ vor Augen hat, der setzt sich selbst nicht mit den Wünschen und Bedürfnissen der Community auseinander.
Der Artikel zeigt mithin, dass der Verfasser nicht nur Verallgemeinerungen ala rechter Gesinnung sein eigen nennt, sondern dass er vom CSD nicht wirklich etwas war genommen hat, was bei zwangsverpflichteten Ordnern wohl auch nicht anders zu erwarten ist. Und ja, mag der CSD eine Datingmeile sein, mag der CSD ein großes Familienfest sein, mögen einige Ihre sexuellen Kleidungsfetische beim CSD offener Ausleben als sonst, aber darf man nicht das schöne mit dem wichtigen verbinden. Ich sehe es eher so, dass solange der „Lederkerl“ und die „Transe“ sich im wahren Alltag nicht trauen können so rum zu laufen, so lange ist der CSD in dieser Art und Weise richtig und wichtig. Ja wir Lesben und Schwule sind solidarisch und tolerant. Wir kämpfen dafür, dass jeder so leben und so in der Öffentlichkeit auftreten darf, wie er möchte. Für die Jungen Liberalen sollte das auch ein Ziel sein, wen „Liberal“ nicht nur ein Alibi ist.
Im Namen des Landesverbandes der Jungen Liberalen Mecklenburg und Vorpommern e.V. möchte ich mich für die unqualifizierten Äußerungen eines unserer Landesvorstandsmitglieder bezüglich des CSD’s 2010 in Rostock entschuldigen.
Dieser Artikel hier zeichnet unserer Meinung nach ein völlig falsches Bild über die Veranstaltung und ist allein vom Verfasser zu verantworten. Der Artikel steht in keinem Zusammenhang mit einem Amt bei den Jungen Liberalen, sondern allein in seiner Tätigkeit als freier Redakteur.
Deshalb möchten wir uns massiv von den dort getroffenen Aussagen dieses Einzelnen distanzieren.
Die JuLis M-V sind bereits seit 2005 kontinuierlich mit einem eigenen Wagen auf dem Rostocker CSD vertreten. Jedes Jahr stellen sich viele unserer Mitglieder gern der schönen Herausforderung an dieser einzigartigen Veranstaltung in Mecklenburg Vorpommern teilzunehmen. Dabei gilt es nicht nur den Wagen zu schmücken. Nein viel mehr muss im Vorhinein ein immenser organisatorischer sowie auch finanzieller Aufwand betrieben werden, um unsere Teilnahme überhaupt realisieren zu können, um für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern zu demonstrieren und auf deren Diskriminierung in MV, Deutschland und der ganzen Welt aufmerksam zu machen. Umso problematischer werten wir die Aussagen von Patrick, der im Übrigen in diesem Jahr zum ersten Mal am CSD in Rostock teilnahm.
Wir JuLis schätzen insbesondere die bunte, schrille und lebensfrohe Art auf dem CSD und betrachten die Veranstaltung jedes Jahr wieder als eines der „highlights“ unserer politischen Aktionen. Der Verfasser hat mit seinen Aussagen verdeutlicht, dass die Integration von Homosexuellen bei weitem nicht abgeschlossen ist.
Die durch Patrick getroffenen Aussagen werden definitiv auch in unserer nächsten Landesvorstandssitzung intensiv aufgearbeitet und sollte Patrick anwesend sein, wird er sich unseren Fragen stellen müssen.
Dabei hoffen wir, dass Patrick einsieht, einen gravierenden Fehler begangen zu haben und durch die Diskussion einen Denkanstoß in die richtige Richtung ins Rollen gebracht wird. Sollte dies gelingen war der CSD Rostock schon allein deshalb ein Erfolg.
Abschließend möchte ich mich nochmals im Namen der JuLis M-V entschuldigen. Wir werden auch nächstes Jahr wieder am CSD Rostock teilnehmen, um mit euch für die Integration von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern zu demonstrieren. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder ein großes Fest erleben zu dürfen, bei dem der eigene Lebensstil gefeiert wird und die Beteiligten offen demonstrativ zeigen dürfen und sollen, dass sie stolz auf sich, ihr Leben und ihre sexuelle Identität sind.
Mit liberalen Grüßen
Nico Völker
-Landesvorsitzender-
P.S. Bitte bleibt mindestens so schrill, bunt, lebensbejahend und „ANDERS“ wie in den Jahren zu vor – genau das zeichnet den CSD aus!