Der Allgemeine Studierendenauschuss (AStA) der Greifswalder Universität ruft am kommenden Mittwoch ab 13:30 zu einer Demonstration gegen die drohende Schließung der Lehramtsausbildung auf. Treffpunkt ist die große Mensa am Schießwall. Von dort geht es entlang der Wolgaster Straße zum Neuen Campus und via Anklamer Straße zurück in die Altstadt.

Flyer für die Demo am Mittwoch

Eine Schlusskundgebung wird gegen 16:30 Uhr am Marktplatz vor dem Rathaus stattfinden. Dort sollen der Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaft (LKS) Thomas Schattschneider und die Referntin für Studium und Lehre, Paula Zill, Ansprachen halten. Seine Teilnahme angekündigt hat auch Prorektor Professor Michael Herbst. „Da kann allerdings noch etwas dazwischen kommen.“, sagte uns Paula Zill.

„Es ist uns wichtig, dass wir nochmal darauf aufmerksam machen, dass die Vielfalt unserer Universität akut bedroht ist, wenn die Pläne der Landesregierung verwirklicht werden“, erklärte die komissarische AStA-Vorsitzende Daniela Gleich in einer Pressemitteilung.  Zu Beginn des Semesters hatte die Lokalausgabe der Ostsee-Zeitung auf die schon länger bestehenden Pläne der Landesregierung hingewiesen, die Lehramtsausbildung in Greifswald, mit Ausnahme einzelner Unikatfächer, nach Rostock zu verlagern. Seitdem ist die Zukunft der Lehrerausbildung wieder in aller Munde.

AStA-Referent Sandro Mundt organisiert die Demonstration

Das Bildungsstreikbündnis hatte gemeinsam mit dem AStA daraufhin eine Mahnwache organisiert, die Bildungsminister Teschs Besuch in Greifswald Anfang Mai flankierte. Das Thema Lehramtsausbildung war in den vergangenen Wochen jedoch wieder ein Stück aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dazu hatte auch die Krise um den AStA-Vorsitz beigetragen.

Auch Nichtstudenten sollen protestieren

Entsprechend energisch – wenn auch ziemlich kurzfristig – versucht nun der AStA, die Demonstration am Mittwoch zu bewerben, zumal es in der Organisation einige Schwierigkeiten gab. So haben Probleme mit der Auslieferung der Flyer dazu geführt, dass diese erst am Montag ausgelegt werden konnten. Auch aus den einzelnen Fachschaftsräten und von den Institutsleitern und Dozenten, so Paula Zill, sei bisher keine Rückmeldung gekommen.

Ihr Referatskollege Sandro Mundt betonte jedoch, man wolle insbesondere die Nichtstudenten motivieren, an der Demonstration teilzunehmen: „Wir haben auch Einladungen an die örtlichen Gymnasien geschickt, um die zukünftigen Lehramtsstudenten zur Teilnahme zu motivieren.“ Auch die Uni-Dozenten wurden über die Demonstration informiert. Zusätzlich hofft man beim AStA auf die Teilnahme einiger Kommunalpolitiker. Bei der Mobilisierung von Kommunal- und Landespolitikern für das Thema setzt der AStA auf die Hochschulgruppen und deren Kontakte in die entsprechenden Parteien.

Zwischen denen herrscht weiterhin beinahe ungewohnte Einigkeit beim Thema Lehrerbildung. Johannes Radtke vom RCDS erklärte gegenüber dem webMoritz, man unterstütze die Demonstration personell wie ideell: „Es ist wichtig, dass wir als Studenten alle Register ziehen, um am Mittwoch eine möglichst große und medienwirksame Demonstration auf die Beine zu stellen. Greifswald muss gegenüber dem Land ein Zeichen setzen, dass es solche Kürzungen nicht mit sich machen lässt. “ Gespräche mit Lokalpolitikern der Mutterpartei CDU bezüglich ihrer Teilnahme habe es jedoch noch nicht gegeben.

Zur genaueren Koordination der Demonstration trifft sich am heutigen Dienstagabend noch einmal der Arbeitskreis Lehrerbildung. Ab 18 Uhr will man sich im AStA-Büro beraten, wie man mit Transparenten und Kostümen auf sich aufmerksam machen kann. „Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, hoffen wir auf zwei- bis dreihundert Teilnehmer.“, so Sandro Mundt.

Bilder:

AStA Greifswald