Pedro Sithoe will kein zweites Mal um den Vorsitz des AStA kandidieren. Das sagte der gestern nicht gewählte Kandidat gegenüber dem webMoritz. Er habe vor der Wahl vereinzelte Hinweise vernommen, einige Stupisten wollten ihm zunächst „einen Denkzettel verpassen“ und habe bereits vor der Wahl gesagt, dass er genau ein Mal kandidieren werde. Dabei bleibe es: „Die Stupisten müssen wissen, was sie tun, wenn sie einen Stimmzettel ausfüllen.“
Dass er über das Wahlergebnis enttäuscht ist, machte Pedro ebenfalls deutlich. Er sieht sich als Opfer von parteitaktischen Manövern. Offensichtlich sei nicht nach Inhalten, sondern nach taktischen Erwägungen abgestimmt worden. Das hätten die vielen Enthaltungen gezeigt – und eine Enthaltung habe eben oft die Wirkung einer Nein-Stimme.
Sind die Hochschulgruppen schuld?
Pedro vermutet, dass er sich bei den Hochschulgruppen unbeliebt gemacht habe, indem er stets seine eigene Meinung vertreten habe – und nicht die einer bestimmten Gruppe. Die Hochschulgruppen nähmen nicht zur Kenntnis, dass es sich bei den AStA-Wahlen (und auch bei den StuPa-Wahlen) um Personenwahlen handeln würde, sodass es um einzelne Persönlichkeiten und nicht ums Parteibuch gehe. Pedro fasst zusammen: „Hochschulgruppen sind kontraproduktiv.“
Dass die Hochschulgruppen schuld sind, vermutet auch Sovlejg Jenssen (LHG): Offenbar hätten diese Rückschlüsse auf seine „politische Couleur“ gezogen und dann diesen zufolge gewählt anstatt sich um Sachfragen zu kümmern. In eine änhnliche Richtung geht eine Polemik des LHG-Vorsitzenden Patrick Kaatz, die noch in der Nacht veröffentlicht wurde.
Korbinian Geiger: Alle bisherigen Wahlen hatten schlechtes Ergebnis
StuPa-Präsident Korbinain Geiger (RCDS) geht indes nicht davon aus, dass die Hochschulgruppen die Schuld tragen. Zumindest in seiner Gruppe sei ein entsprechendes Abstimmungsverhalten nicht vorher abgesprochen worden, das sei ohnehin nicht üblich, sagte er. Er sei davon ausgegangen, dass „Pedro alternativlos ist“ und sei über das Ergebnis „negativ überrascht“. Er sagte weiter: „Ich finde es schade, das Pedro nicht gewählt wurde.“ Auch beim Gleichstellungs-Referat leuchte ihm nicht ein, weshalb „trotz offensichtlicher Kompetenz“ kein Kandidat gewählt worden sei.
Zur Erklärung bemühte Korbinian auch die Statistik: Bisher hätten alle Wahlen – mit Ausnahme der von Corinna Kreutzmann – ein knappes Ergebnis hervorgebracht. Das gelte sowohl für seine eigene Wahl als auch besonders für die seiner Stellvertreter. Auch die LKS-Vertreter seien lediglich mit dem „Mindestergebnis“ gewählt worden. Korbinian glaubt, dass viele der neuen Stupisten die Ausgangslage falsch eingeschätzt hätten: „Die dachten: ‚Bei einem Kandidaten ist sowieso klar, dass der gewählt wird.‘ Daher haben die sich dann schon bei kleinsten Unstimmigkeiten mit dem Kandidaten enthalten oder gegen ihn gestimmt.“ Und genau das sei nun schon mehrfach ins Auge gegangen.
Pedro sorgt sich infolge seiner gescheiterten Wahl um die Entwicklung des StuPa. Offenbar seien sich viele Stupisten gar nicht bewusst, welches Amt sie ausübten. Die älteren Stupisten würden ignoriert, ja es werde sogar „aus Prinzip“ gegen sie abgestimmt. Insgesamt könnten viele Stupisten mit ihrem Amt nicht umgehen, sagt Pedro – nicht alle, aber zu viele.
Zudem weist Pedro darauf hin, dass es der AStA sei, der in Verhandlungen mit Politik und Universitätsleitung auftrete – und eben nicht das StuPa. Vertreter der Uni hätten sich heute an ihn gewendet mit der Frage, was das denn solle, sagte Pedro. Er sei ihnen übrigens die Antwort auf diese Frage schuldig geblieben, sagte er noch.
Pedro und Sovlejg ziehen sich aus dem AStA zurück
Auch wenn Pedro seine Zeit im AStA für endgültig beendet hält, wird er weiter in der Hochschulpolitik tätig sein. Er ist Senator und will als solcher auch an StuPa-Sitzungen teilnehmen. Im Arbeitskreis Lehramt will er sich ebenfalls weiterhin engagieren. Deutlich weniger einbringen wird sich indes Solvejg Jenssen: Sie habe schon vor der missglückten Wahl klargemacht, dass sie nicht über die Wahl hinaus zur Verfügung stehen würde, sagte sie dem webMoritz. In wenigen Wochen begännen ihre Examensprüfungen. Ihr Rücktritt sei daher zwar überraschend, aber keinesfalls ohne Vorwarnung erfolgt.
Heute sah man Solvejg zusammen mit Daniala Gleich, der neuen stellvertretenden AStA-Vorsitzenden, im AStA-Büro sitzen und ihrer Quasi-Nachfolgerin eine Einweisung in die operative Arbeit des AStA geben. Solvejg und Pedro sind bemüht, Daniela bei ihrem unfreiwilligen Start in eine Art Dreifach-Funktion als AStA-Stellvertreterin, kommissarische Vorsitzende und Wohnreferentin zu unterstützen.
Die Stimmung ist mies
Insgesamt waren im AStA-Büro heute sehr viele sehr schlecht gelaunte AStA-Referenten zu beobachten. In ähnlicher Stimmung befand sich StuPa-Urgestein Alexander Schulz-Klingauf. Er findet die Nicht-Wahl Pedros schade und hat nicht damit gerechnet, denn: „Sein Bewerberbogen war qualitativ und quantitativ mehr als sehr gut.“ Er habe auf die inhaltlichen Fragen der Stupisten zu seiner vollsten Zufriedenheit geantwortet und auch durch die übrigen Fragesteller sei nicht deutlich geworden, dass es bei der Wahl Probleme geben würde.
Was Alexander zudem ärgert: „Wir hätten einmal die Chance gehabt, die AStA-Übergabge reibungslos über die Bühne zu kriegen.“ Stattdessen müsse Daniela nun „quasi im Urschleim anfangen.“ Alexander hofft, dass das StuPa in seinen nächsten Sitzungen in der Lage ist, den AStA weiter handlungsfähig zu halten. Dass es im AStA nun mit einem Holperstart losgeht, bedauert auch Pedro: „Daniela tut mir wahnsinnig leid. Aber ich bin mir sicher, sie schafft das.“ Er habe mit ihr eine Absprache getroffen und werde sie bei Problemen und Fragen unterstützen – genauso wie die anderen aktiven und ehemaligen AStA-Referenten.
Bilder: Christine Fratzke (Korbinian), Gabriel Kords (übrige)
Herr Kraatz,
als Vorsitzender der LHG sollten sie sich um ihre eigenen Sachen kümmern. Sie sitzen selber im Glashaus mit sehr dünnen Scheiben!
Sie als LHG:
Sie hatten keinen Wahlkampf!
Sie haben kein Themenprogramm!
Sie haben kein Profil!
Sie haben keinen Vorstand sondern eine Lebenspartnerschaft!
Sie haben keinen ihrer offiziellen Kandidaten ins StuPa gebracht!
Und weil das so ist müssen sie mit Ausreden und Hetze mit solchen Sätzen ablenken?
Textauszug von Patrick Kraatz:
„Und wurde Pedro nicht auch vorgeworfen, der AStA sei unpolitisch? Politisch neutral und unpolitisch sind unterschiedliche Dinge. Den Bildungsstreik nicht unterstützt? Eine Veranstaltung von der sich die LHG auch deshalb fern gehalten hat, weil dort Unterstützer waren, vor denen Liberale, als DIE Verfechter der Demokratie, durchaus auch schon unter Polizeischutz standen. Eine Veranstaltung, die Hausfriedensbruch (vorsätzlich!) beging. Und die Vertretung aller Studierenden muss sich nun zum Vorwurf machen lassen, nicht an kriminellen Handlungen teilgenommen zu haben, deren Forderungen zu 50 % gut und zu 50 % Propaganda für die Weltrevolution waren? Welch Weltferne besteht hier?
Schrecklich was sich heute alles so liberal schimpft !!!!!
Hallo Demo_Ini,
wo ist eigentlich dein Problem? Aus deinem Kommentar geht nämlich nur eine Reihe von unsachlichen, teilweise diffamierenden Äußerungen hervor, die sich inhaltlich überhaupt nicht auf die Kritik von Patrick hinsichtlich der Stupa-Entscheidung beziehen.
Rückblick:
Pedro, ein hochqualifizierter Kandidat bewirbt sich für den Vorsitz im AStA und wird nicht gewählt . Warum? Einige Stupisten wollten ihm einen Denkzettel verpassen. Andere waren fälschlicherweise der Ansicht, Pedro habe enge Kontake zur FDP, wovon weder Pedro noch die FDP gewusst haben.
Diese Vorgehensweise des Stupa ist mehr als kritikfähig. Patrick hat genau das zum Ausdruck gebracht, was sich viele Studierende denken. Es ist peinlich, ein Parlament gewählt zu haben, das sich nicht von objektiven Faktoren leiten lässt, sondern von Emotionen und allgemeinpolitischer Farbenlehre.
Es steht dir frei, konstruktiv gegen Patrick Kritik zu kontern.
"Es ist peinlich, ein Parlament gewählt zu haben, das sich nicht von objektiven Faktoren leiten lässt, sondern von Emotionen und allgemeinpolitischer Farbenlehre."
Peinlich ist wohl eher, daß die objektiven Wahlverlierer_innen der vergangenen StuPa-Wahl (LHG) jetzt grobschlächtig nachtreten. Wenn euch das StuPa und seine Zusammensetzung nicht paßt, dann macht doch einfach beim nächsten mal einen richtigen Wahlkampf, auf daß ihr gewählt werdet – also mit echten Kandidat_innen und einem echten Wahlprogramm. Stattdessen inszeniert die LHG eine Pseudowahlkampf-Farce, wo doch von vornherein (wenn ich Dich zitieren darf) die LHG der Ansicht war, ihre "Mitglieder [nicht] für ein Gremium zu verheizen, dessen Hauptaufgabe darin zu bestehen scheint, den AStA zu taktieren und über Finanzanträge zu entscheiden".
Damit du lernst, wie das geht, zeige ich es dir an deinen eigenen Behauptungen:
"Sie hatten keinen Wahlkampf!"
Das stimmt. Patrick hat sich damals am Stupa-Wahlkampf nicht beteiligt. Wieso auch? Um seine Mitglieder für ein Gremium zu verheizen, dessen Hauptaufgabe darin zu bestehen scheint, den AStA zu taktieren und über Finanzanträge zu entscheiden? Das politische Potential eines Stupas wird in der Regel absichtlich nicht ausreichend genutzt. Das ist schade. Dafür muss man seine Leute nicht in den Wahlkampf schicken.
"Sie haben kein Themenprogramm! "
siehe:http://lhg.rapidrabbit.de/?page_id=194
"Sie haben kein Profil!"
Das Profil ergibt sich aus dem Grundsatzprogramm und Problemlösungskonzepten. Tatsächlich prangert die LHG nicht einfach die bestehenden Probleme an, sondern versucht, sie zu beseitigen. Das erfordertt eine zeitlich intensive Auseinandersetzung, in der wir uns derzeit befinden.
Bsp.: Lehrerbildung; anstatt darüber zu schimpfen, dass Schwerin die Greifswalder Lehrämter nach Rostock befördern will, denken wir darüber nach, wie wir dem entgegenwirken können. Am Freitag findet hierzu ein Arbeitskreis statt, in dem sich LHG-Mitglieder mit einem Lösungskonzept auseinandersetzen.
"Sie haben keinen Vorstand sondern eine Lebenspartnerschaft!"
Warum stürtzt du dich auf das Offensichtliche und lässt das Tatsächliche außer Acht? Es ist richtig, dass ich mit Patrick eine Beziehung führe und gleichzeitig im Vorstand der LHG sitze. Ich sitze dort, weil ich von meinem Vorgänger, Christoph Klein vorgeschlagen wurde und durch 80 Prozent der anwesenden Mitglieder gewählt wurde. Grund für meine Wahl war nicht, dass ich mit Patrick zusammen bin, sondern dass ich in den vergangenen Monaten sehr viel für die liberale Jugend geleistet habe. Unter anderem habe ich den Stand für den Markt der Möglichkeiten organisiert, den Image-Flyer der LHG konzipiert, ein Homepage-Konzept ausgearbeitet und nebenbei vier verschiedenen Veranstaltungen geplant und organisiert, die in den kommenden Monaten auf uns zukommen werden. Nebenbei sind natürlich die AG Uni Solar und mein AStA-Referat zu nennen.
Aufgrund dieser Arbeitsmoral wurde ich für fähig befunden. Dass meine private Partnerschaft da noch als Faktor herhalten muss, wundert mich sehr.
"Sie haben keinen ihrer offiziellen Kandidaten ins StuPa gebracht!"
Das stimmt. Solvejg und Alexander sind immerhin als freie Kandidaten in das Stupa eingezogen. Wenn du dich mit den liberalen Grundsätzen auseinandergesetzt hast, dann wird dir aufgefallen sein, dass wir nach Freiheit streben und für eigenverantwortliches Handeln einstehen.
Es liegt uns daher fern, unsere Mitglieder an ein Kollektiv zu fesseln, das sich Hochschulgruppe nennt und ihnen Phrasen vorzugeben, die sie dann als ihre Ziel für die Arbeit im Stupa ausgeben sollen.
"Es liegt uns daher fern, unsere Mitglieder an ein Kollektiv zu fesseln, das sich Hochschulgruppe nennt und ihnen Phrasen vorzugeben, die sie dann als ihre Ziel für die Arbeit im Stupa ausgeben sollen." – Gemeinhin nennt sich diese "Fesselung" kollektive Meinungsbildung. Sprich: Die Mitglieder einer Gruppe verständigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen, was ja der Sinn und Zweck einer Vereinigung ist. Wer lieber den eigenen Egoismus ausleben und auf solch demokratische Prozesse verzichten will, mag sich von mir aus gerne ein LHG-Mäntelchen umhängen.
Die Wähler_innen haben übrigens auch von ihrer Freiheit Gebrauch gemacht und schlicht die offiziellen Kandidat_innen der LHG nicht gewählt. 😉
Jaja, die liberale Freiheit:
Da haben alle die Freiheit, nächtens unter Brücken zu schlafen. Oder eben auch die Freiheit, sich in ein teures Nobelhotel einzumieten. 😉
Ein sehr guter Artikel, der vielen Studenten, die in der Selbstverwaltung aktiv sind oder waren, aus der Seele spricht. Die Mehrheit des Studierendenparlaments hat der Studierendenschaft am Dienstagabend einen Bärendienst erwiesen. Wer Ämter nach Parteibuch und gemäß Absprachen statt nach Kompetenzen "vergibt", der schadet der Studierendenschaft und dem eh schon mauen Interesse an Hochschulpolitik nachhaltig!
Hier eine kurze, knappe Gegenrede:http://www.wildwuchs-mv.de/?p=848
Warst du eigentlich bei der Sitzung anwesend? Kann mich gar nicht an Beiträge deinerseits erinnern!
Um es klarzustellen: Die Grüne Hochschulgruppe war enttäuscht, dass sich Pedro nicht bei ihrer Hochschulgruppensitzung persönlich vorgestellt hat – das hat nichts damit zu tun, dass ihr politisch nichts geleistet habt, sondern, dass ihr – wie andere – ihn nicht eingeladen habt. Also bitte erst an die eigene Nase fassen, statt zu bocken!
Thomas, zunächst um deine Falschbehauptung klarzustellen:
Sandro begründez eine GHG-Ablehnung (die es wohl so eindeutig nicht gegeben hat) NICHT damit, dass er nicht bei einer Gruppensitzung vorgestellt hat. Er sagt nur, dass aufgrund des Fehlens ein EIndruck gehalten hat, der auch mit seiner Rechtertigung des AStA-Verhaltens während des Bildungsstreiks verstärkt hat. Erik von Malottkis Vorbehalte sind bekannt. Diese werden offensichtlich vom Großteil der hopo-erfahrenen nicht geteilt, aber sie sind nun mal da, und sollten akzeptiert werde. Es ist keine feine demokratische Art, wenn man stattdessen im Chor andere Motive unterstellt (Farbenlehre!) und durch die erfahrungsbedingte erhöhte Präsenz in den Medien einigen StupistInnen ein Etikett anklebt.
Ich möchte mir nicht anmaßen Pedros Ablehnung zu rechtfertigen, aus der Ferne erlaube ich mir kein Urteil, kann zwar Argumente sowohl für die eine als auch die andere Seite sehen, aber weiß nicht wie ich abgestimmt hätte.
Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass die geäußerten Vorbehalte und der dadurch ausgelöste Aufschrei durch webmoritz, "Alt-AStA und Alt-Stupisten" allein schon bemerkenswert sind, wenn man sich die AStA-Besetzung letztes Jahr anschaut. Bei der Befragung von Scarlett und Fabian konnte als einzige Kritikpunkte aus der Fragerunde herausgehört wuerden, dass die Bewerbungen ja recht spät eingegangen waren und vergleichsweise unmotiviert klangen. Zudem wurde nach dem Führungsstil gefragt (dieser jedoch nicht kritisiert!). OHNE ausdrückliche Kritik erhielten die beiden nur ein denkbar knappes Ergebnis, es gab also Kritiker, die mit dem Stil der beiden nicht einverstanden waren, ohne dies zu sagen. Jens fiel gar im ersten Wahlgang durch, ebenfalls ohne ausdrückliche Kritik. Der Frust im Alt-AStA war damals vergleichbar, nur reagierten StuPa und webmoritz ganz anders. Aber wenn die Vorbehalte bei Neu-StuPistInnen vorhanden sind, dann wird eine ähnliche Situation auf einmal zur Verantwortungslosigkeit?
Die damals schon vorhandenen Vorbehalte führten ja schließlich zur großen Konfrontation und dann zum Rücktritt von 6 Referenten inkl. der AStA-Spitze. Auch damals standen große Aufgaben an, ich persönlich hatte Sorgen dass man durch so einen Kahlschlag das wohl der Studierendenschaft gefährdet, da ja schließlich der AStA durch Einheitstracht und gemeinsamen Raumverlassen kundgetan hatte, dass es mit dem StuPa gar nicht einverstanden war. Aber viele Aktive strengten sich an, Pedro und Solvejg übernahmen die Sptize, weiter gings.
Zurück zu aktuellen Lage:
Vielleicht sollte man nicht schmollen und auf die ungezogene Art der StupistInnen schimpfen, die war nämlich letztes Jahr genauso (nur das es andere Personen waren).
Der Vergleich bringt mich übrigens zu einer Vermutung: Vielleicht liegt es daran, dass viele mit dem "Immer weiter so" und "Auf Erfahrung und Kompetenz bauen" nicht einverstanden sind, weil sich eine gut informierte und vernetzte Hochschulpolitikerschaft herausgebildet hat, bei der man das dumpfe Gefühl hat, dass die irgendwie losgelöst von der Studierendenschaft agieren? Und dann ist die vorschnelle Verurteilung einer geduldeten Besetzung der Auslöser um zu sagen "Da müssen neue Leute in die Gremien". Immerhin wurde das aktuelle StuPa mit einer außergewöhnlich hohen Wahlbeteiligung und bei vielen Kandidaten gewählt, es ist im Vergleich zu den letzten Jahren am ehesten der Ausdruck der aktuellen Befindlichkeiten in der Studierendenschaft.
Hi Peter, lange nichts mehr von dir zu hören. Das Greifswalder Schauspiel scheint weite Kreise zu ziehen.
Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Es geht nicht um die Nichtwahl. Das die Ergebnisse entweder auf eine Gewähltsein oder Nichtgewähltsein hinauslaufen, steht nicht zur Debatte. Es dreht sich um die Gebahren davor und danach (Siehe mein Schauspielvergleich).
Deine Hoffnung auf das Verantwortungsbewusstsein und viele kompetente Beiträge der "neuen Leute in die Gremien" in allen Ehren, aber ich sehe nach vier Sitzungen nur neue Gräben.
Als einer der vielgerügten StuPa Neulinge MUSS ich mich jetzt einfach mal zu Wort melden. Es brennt mir seit Dienstag Nacht unter den Nägeln, und nun mag ich einfach zu dieser fast schon als "Hetzkampagne" (und zwar in beide Richtungen) ausartenden Diskussion nicht länger schweigen…
Natürlich sitzen dieses Jahr viele neue Gesichter im StuPa und natürlich müssen wir erst in die an uns gestellten Herausforderungen hineinwachsen und stellen uns bei der ein oder anderen Frage nicht immer souverän an sondern patzen vielleicht auch mal. Mein Gott das ist Menschlich… und vielleicht können wir noch nicht in sekundenschnelle Paragraphen unserer Finanzordnung oder Satzung zitieren oder reden mal an der falschen Stelle oder was weiß ich… gern würde ich mal wissen ob die Alt-Stupisten sich bei ihrer ersten Legislatur auch schon so souverän verhalten haben wie sie es heute zweifelsohne tun…
Jedenfalls finde ich es ehrlich gesagt eine Frechheit den kompletten NeuStupisten nun vorzuwerfen sie verstünden überhaupt nicht was sie dort täten und das sie unüberlegt und stümperhaft zu Werke gehen würden… (dieser Vorwurf wurde ja nun schon zu Genüge an diversen Stellen ausgewalzt in den letzten Tagen).
Was alle Neu-Stupisten tun kann ich natürlich nicht sagen, aber bei denen die ich des öfteren in der Woche mal zu Gesicht bekomme (und das ist jetzt Hochschulgruppenneutral gemeint) sehe ich viel Engagement, viel Kopfzerbrechen über das eine oder andere Thema, Textberge die durchgearbeitet werden und Meinungen die diskutiert und Möglichkeiten die in viele Richtungen durchdacht werden. Diesen Leuten (und da schließe ich mich jetzt einfach mal ein) vorzuwerfen sie würden sich hier parteipolitisch oder durch Absprachen bei so etwas wichtigem wie der AStA Wahl "lenken lassen" ist echt das höchste. Ich kann hier wiederum nur für die GHG sprechen, aber ich weiß das bei uns jeder zur StuPa Wahl antrat mit dem Wunsch hier etwas zu verändern und ich persönlich habe mir vorgenommen immer nach dem besten Wissen und Gewissen zu entscheiden, bei jeder Entscheidung! (Den anderen wird es da wohl ähnlich gehen denke ich^^) , und mich weder von meinen eigenen Hochschulgruppen-Gefährten, noch von irgendwelchen anderen "wichtigen" Leuten darin einschränken zu lassen (Fraktionszwang oder was es da so alles für schöne Marotten gibt, sind ja Gott sei dank bei der GHG zumindest nicht an der Tagesordnung) . Bei uns hat jeder nach seiner eigenen sorgfältig abgewägten und durchdachten Meinung entschieden ob er Pedro oder einen der anderen (sei es AStA oder Vorsitz oder LKS) wählt oder nicht und hat dies dann letztendlich auch umgesetzt.
Und ich sehe einfach absolut KEINEN Grunde weshalb jetzt irgendjemand wegen den Entscheidungen am Dienstag an den Pranger gestellt werden sollte.
Das wir jemand so kompetentes wie Pedro für den AStA verloren haben ist natürlich sehr bedauerlich, nur denke ich nicht, dass wir durch diese Diskussion hier in irgendeiner Weise weiterkommen und denke, dass es sicher nicht nur einen einzigen geeigneten Kanidaten für den AStA Vorsitz an der kompletten Uni Greifswald gibt.
Am kommenden Mittwoch gehts weiter und wenn man dann auch auf solche Aktionen wie ungültige Stimmzettel bei den Wahlen und auch nun im Vorfeld auf persönliche Rachefeldzüge, Schuldzuweisungen und ähnliches verzichten könnte… wer weiß vielleicht bekommen wir ja dann tatsächlich noch einen akiven, funktionierenden, gut aufgestellten AStA mit einer Menge kompetenter Leute zu Stande? Auch wenn das manchen Menschen gerade als ein Ding der Unmöglichkeit zu erscheinen scheint?
Erst lesen, dann motzen. Thomas und die anderen Kritiker haben nicht wahllos auf die Neustupisten eingeschlagen. Bislang stehen auch keine StuPisten am Pranger. Aber wenn du dich vordrängeln magst….
dann streich meinetwegen das "komplette NeuStupisten" oben aus dem Text und ersetz es durch "die Mehrheit der NeuStupisten". Kleinlich soll man mich nun nicht nennen…
Getroffene Hunde bellen. Nimm es sportlich! So mussten andere am Dienstag auch handeln.
Die Debatte hier schadet insgesamt, da gebe ich dir recht. Aber wegducken und so tun als ob bestimmte Handlungen vom Dienstagabend das Normalste der Welt wären, ist bei weitem noch schlimmer. Insofern danke, dass du dich mit deiner eigenen Meinung eingebracht hast.
Lächerlich. Weder kurz, noch knapp, noch aussagekräftig!
Ich möchte gerne den Gerüchten entgegenwirken, die zurzeit leider kursieren, dass die Jusos sich aufgrund von "Absprachen" oder wegen fehlendem Parteibuch gegen Pedro gestellt hätten.
Jeder unserer 6 StuPisten fühlt sich dem Wohle der Studierendenschaft verpflichtet und hat entsprechend abgestimmt.
Und bei einem so deutlichen Ergebnis denke ich kann man das auch nicht auf einen bestimmten Punkt reduzieren, der zu Pedros Nicht-Wahl geführt hat.
Vielmehr hat ja vor allem Erik von Malottki auch deutlich gemacht, wo aus seiner Sicht die Kritikpunkte liegen.
Außerdem kam es mir persönlich so vor, dass viele StuPisten einen Neuanfang in der AStA-Führung wollten.
Auf die Frage an Pedro, ob dies mit ihm möglich sei hat er nur ausweichend geantwortet – beispielsweise der Schnellschuss gegen den Bildungsstreik im vergangenen November (die übrigens nicht illegal war, da er geduldet wurde).
Berechtigterweise stand natürlich auch die Frage im Raum, in welche Richtung sich der AStA entwickeln soll bzw. muss um weiter als gute Außenvertretung der Studierendenschaft zu dienen.
Denn zum Kopieren braucht die Studierendenschaft sich keine 21 ReferentInnen leisten, ein reiner Service-AStA kann also aus meiner Sicht nicht das Ziel sein.
Eine erneute Kandidatur Pedros halte ich selbst für unwahrscheinlich, da es sich unglaubwürdig machen würde nach diesem Interview.
Außerdem halte ich es für Falsch den politischen Hochschulgruppen jetzt den Schwarzen Peter zuschieben zu wollen.
Diesen kommt aus meiner Sicht in Zeiten von Bachelor und Master sogar eine wichtigere Rolle als früher zu, denn der „klassische Weg durch die studentische Selbstverwaltung“, d.h. erst FSR, dann AStA, dann StuPa wird nur noch von wenigen beschritten, weil sie gar nicht mehr die Zeit haben sich von ihrem ersten Semester an zu engagieren, was sie sonst allerdings tun müssten.
Vielmehr sollten die Hochschulgruppen dazu dienen, dass sie politisches Know-How weiter geben.
Der Neuanfang wird jetzt mit einem Juso-Kandidaten für den AStA-Vorsitz gemacht? Erst wird gemeuchelt und dann tritt der eigene Kandidat als Messias auf die politische Bühne? Wie verlogen sind die Jusos mittlerweile? Natürlich gab es Absprachen untereinander und mit anderen Hochschulgruppen! Wenn ihr nicht mal den Arsch in der Hose habt, das im Nachhinein einzuräumen, obwohl andere das schon einstanden, dann frag ich mich, ob ihr morgens noch in den Spiegel schauen könnt.
Die studentische Interessenvertretung verkommt immer mehr zum Parteiklüngel.
Den Anstand gleich gegen Pedro zu kandidieren, hatte die Person offensichtlich nicht. Die Dramaturgie passt hervorragend in das Schauspiel: Nach Pedors Vorstellung vor der Wahl wird ordentlich applaudiert und geklopft, dann wird er – ganz überraschend – nicht gewählt und im Anschluss wird schnell und unkompliziert ein betroffenes Gesicht gemacht. In der Folge tritt Pedro mit der Vorsitzenden von den bisherigen Posten zurück und es wird abermals schnell und unkompliziert ein betroffenes Gesicht aufgesetzt. Im Anschluss daran wird er dann noch gebeten, dass er doch noch mal kandidieren möge oder aber bis zur nächsten Sitzung den Vorsitz vertreten möge. Alles geschah in vollem Bewusstsein, dass Pedro nicht ein zweites Mal antreten wird.
Man denke sich seinen Teil und freue ich auf den folgenden Akt des Schauspiels am nächsten Mittwoch!
Das Schauspiel erinnert eher an eine Seifenoper. Ich schalte am Mittwoch ein 😀
Eine Tafel Schokolade und eine ordentliche Portion Öffentlichkeit.
Thomas, deine Äußerungen sind wohl doch etwas sehr polemisch.
Aber um vielleicht deine letzte Frage zuerst aufzugreifen – ich kann von mir behaupten sehr gut in den Spiegel sehen zu können und wüsste auch keinen Grund, warum das nicht so sein sollte.
Aber zum einen scheinst du mehr als ich zu wissen, denn mir ist momentan niemand aus den Reihen der Jusos bekannt der sich auf den Posten der AStA-Vorsitzenden bewerben möchte.
Zum anderen es gab keine Absprachen unter uns – wir haben uns vor der Sitzung getroffen – das ist richtig – und dann haben wir uns ausgetauscht, was wir von den verschiedenen Kandidaturen halten. Jedoch ist bei einer Abstimmung jeder nur seinem eigenen Gewissen unterworfen.
Und ich verstehe nicht, was daran verwerflich ist, wenn man sich vorher mit anderen StuPisten trifft um sich Mehrheiten für seine Anträge zu organisieren.
Du hast doch beispielsweise Erik, Martin und mir gegenüber auch für deinen Antrag zur Schaffung der Referentin für den Bologna-Prozess geworben.
Und vor allem verstehe ich nicht, warum du versuchst den Jusos den schwarzen Peter zuzuschieben. Immerhin waren es zum Zeitpunkt der Wahl 29 Stimmberechtigte Parlamentarier.
Davon waren fünf, namentlich Sandro, Claudia, Diana, Matthias und Tristan erst gar nicht zur Wahl anwesend. Diese haben ihm schon alleine durch die Nicht-Teilnahme an der Sitzung ein Nein erteilt.
Und von 6 Juso-StuPisten können schlecht 6 Enthaltungen und 8 Nein-Stimmen kommen 😉
Deswegen ist doch die Frage, warum ist seine Kandidatur für den Vorsitz auf so eine breite Ablehnung gestoßen.
Zumindest möchte ich in diesem Punkt jedwedes Parteiklüngeln, das uns nachgesagt wird als nicht haltbar zurückweisen.
"Du hast doch beispielsweise Erik, Martin und mir gegenüber auch für deinen Antrag zur Schaffung der Referentin für den Bologna-Prozess geworben."
–> Ihr wolltet wissen, "was der Antrag soll" (O-Ton) und ich habe euch geantwortet. Werben sieht anders aus.
"Und vor allem verstehe ich nicht, warum du versuchst den Jusos den schwarzen Peter zuzuschieben. Immerhin waren es zum Zeitpunkt der Wahl 29 Stimmberechtigte Parlamentarier."
–> Der Schwarze Peter geht im obrigen Post nicht allein in eure Richtung. Den Seitenhieb auf den "Neuanfang" müsst ihr ertragen, der Terminus kam von euch.
"Davon waren fünf, namentlich Sandro, Claudia, Diana, Matthias und Tristan erst gar nicht zur Wahl anwesend."
–> Famos, dass der Erstgenannte gleich einen Beitrag (siehe oben) dazu postet und das Handeln seiner Hochschulgruppe rechtfertigt, wo er doch gar nicht in der Sitzung anwesend war und es gar keine Absprachen gab. Merkst'e selber?
Auch ich rechtfertige zumindest in gewisser Weise die nicht Wahl, weil ich dafür durchaus Gründe sehen kann. Dafür muss man nicht zur StuPa-Sitzung kommen, auch aus über 1000 km Entfernung kann man erkennen dass es bei Personenwahlen keine absolute Wahrheit gibt und die Gewichtung einzelner Argumente jedem selbst überlassen bleibt.
Zwar sehen du und einige andere Pedro als äußerst kompetenten Kandidaten an, ich finde aber jedeR kann einwenden, dass das nicht die objektive Wahrheit ist und es deshalb eine Pedro-Wahlpflicht gibt.
Pedros Fähigkeiten und Leistungen wurden ja von allen anerkannt, aber auf der Gegenseite steht beispielsweise folgendes Argument: Statt zu unterstützen wurde den Audimax-Besetzern im November von der AStA-Spitze Dinge vorgeworfen, die einfach FALSCH waren (man verhindere Lehrveranstaltungen), ohne sich voher darüber inforniert zu haben. Dieser Fehler wurde kein einziges Mal eingestanden, Selbstkritik suchte man vergeblich. Wenn man die herausgehobene Stellung des AStA-Vorsitzes sieht kann das durchaus abschreckend wirken.
Nun ist es jedem selbst überlassen, die Argumente zu würdigen. Sandro hat das anders gemacht als du. Für so eine Abwegung können übrigens auch Erfahrungen VOR der Sitzung ausschlaggebend sein, ich finde es erschreckend das du Sandro die Kompetenz dazu absprichst! Seine persönlichen Beweggründe (die vermutlich einige teilen) hat er auf der GHG-Seite bekannt gegeben. Dass es zumindest bei der GHG keine eindeutige Absprache gab (wie immer), zeigt ja das Verhalten von Alex. Nur weil einige StuPistInnen möglicherweise die gleiche oder eine ähnliche Meinung haben ist das noch lang keine verwerfliche Absprache.
Es könnte aber durchaus sein, dass es Leute gibt, die Pedro nicht so geeigenet finden wie du. Akzeptabel?
Gegenfrage: Wurde von den Besetzern des Bildungsstreiks eingestanden, dass nach der Besetzung nichts mehr lief? Wo war die inhaltliche Arbeit (auch mit dem AStA und StuPa? Wer im Glashaus sitzt….
Gegenfrage: Warst du nach der Besetzung bei den Aktivisten? Hast du dich informiert oder willst du nur informiert werden?
Ja.
Ja, im Gespräch und via E-Mail.
Zu deiner Gegenfrage: Keine Ahnung, ich war ja bekanntlich während der Besetzung nicht in HGW. Ich glaube nicht dass ich im Glashaus sitze sondern außerhalb. Du hast aber anscheinend immer noch nicht verstanden, weshalb ich trotzdem schreibe:
1. Ich versuche aufzuzeigen, dass es auch Argumente gibt die gegen Pedro sprechen. Dass du diese nicht sonderlich überzeugend findest, zeigt ja deine Gegenfrage. Und ich will gar nicht bestreiten dass dein Einwand gewichtig ist.
Aber: die Art und Weise, wie du und einige andere nach der Sitzung losgeschlagen haben, war nicht darauf ausgelegt die Einwände gegen Pedro zu entkräften, ihr spracht ihnen die Kompetenz ab, spracht von einer unmöglichen Art (wie ich unwidersprochen darlegte war es die gleiche wie bei Scarlett, Jens und Fabian letztes Jahr, nur dass diese Art damals von denen an den Tag gelegt wurde, die jetzt schreien). Diese Vorgehensweise halt ich für ungerechtfertigt. Solange ihr nur inhaltlich um Pro und Contra diskutiert kann ich nicht mitrede und halte mich raus, aber nicht wenn du Leuten grundsätzlich die Kompetenz absprechen willst.
2. Du hast Sandro vorgeworfen, er begründe die Ablehnung gegenüber Pedro mit dessen Nicht-Erscheinen bei der GHG-Sitzung. Das ist aus Sandros Text aber einfach nicht herauszulesen sondern eine unhaltbare Unterstellung.
Im folgenden hast du weiter gegen die Leute kommentiert, die nicht deiner Meinung sind, ohne auf den anfänglichen Vorwurf gegen Sandro zurückzukommen. Hältst du diesen noch aufrecht oder gestehst du ein dass das ein bisschen voreilig war?
P.S.: Ob Alex sich als GHG Mitglied sieht oder nicht weiß ich nicht, da musst du ihn fragen, wir haben ja keine Parteibücher oder so. Angesichts dessen dass er die letzten Jahre als GHGler ins StuPa gewählt worden ist, und sich sein Verhalten nicht grundsätzlich verändert hat, habe ich erstmal Kontinuität angenommen, aber vielleicht täusche ich mich.
PPS: Wenn es dir nicht um die Nichtwahl geht dann mache das deutlich. Deine Vorwürfe gegen Sandro zielten aber auf dessen Argumentation ab. Wenn du diese angreifst, musst du dich auch daran messen lassen. Deine Gegenfrage zielt übrigens aufs gleich Thema ab. Mir ist aus deinen und euren Vorwürfen allerdings nicht klar geworden, was am Gehabe so schlimm war. Von Anfang an sagte ich: das war genauso wie bei manchen vorigen Ablehnungen bei Peronenwahlen. Falls in diesem Fall noch mehr vorlag, sage das bitte.
Nur zum PPS (den Rest lasse ich so stehen): Ich glaube nicht, dass die Personalien von Jens, Scarlett oder sonstwem mit dem aktuellen Thema in Verbindung gebracht werden können. Es handelte sich damals um eine knappe Endscheidung bei der Wahl und später in der Legislatur um eine Personaldebatte.
Hier lag mehr vor: Was am Dienstagabend abgehalten wurde, habe ich weiter oben ausführlich als Schauspiel beschrieben: Vorgeheuchelte tiefe Betroffenheit.
Ja, denke ich.
Ok Thomas,
dann gib uns Namen/Beweise/Argumente und nicht nur Phrasen. Sorry, dass ich das jetzt so sagen muss. Ich halte sehr viel von dir Thomas und arbeite auch gern mit dir, aber während dieser Debatte kam nichts außer irgendwelche verbalen Attacken.
Lass uns jetzt mit offenen Karten spielen. Du bist in der Bringepflicht. Du "stichelst". Wenn du uns Namen/Argumente bringst, dann können die Jusos etwas dementieren oder bestätigen.
Lieber Martin,
ich werde keine Namen nennen und das aus guten Gründen:
1.) Die Person wird es sich angesichts der Debatte hier laufenden Debatte und den Verhältnissen, die im AStA herrschen, vielleicht nochmal überlegen. Die Chance sollte der Person gelassen werden.
2.) Wenn ich einen Name nennen würde, wäre auch meine Quellen schnell bekannt.
"Wenn du uns Namen/Argumente bringst, dann können die Jusos etwas dementieren oder bestätigen."
–> Dementieren könnt ihr doch bereits heute, dass jemand aus euren Reihen antritt? So what?
Ok,
1.) und 2.) kann ich verstehen.
Soweit ich informiert bin, wird niemand ins Rennen geschickt. Wenn sich jmd. aufstellt, dann aus freien und eigenen Stücken und nicht im Auftrag der Hochschulgruppe.
Ich hatte nicht geschrieben, dass ihr jemanden "im Auftrag der Hochschulgruppe" ins Rennen schickt. Das wäre dann etwas zu totalitär.
Na herzlichen Dank Chris. Eigendlich sollte man ja persöhnliches ausblenden, aber da wir uns ja numal auch privat kennen weisst du ja das ich diverse Verpflichtugen habe. Eine außerordentliche Sitzung kommt mir da stets ungelegen zumal sie nicht an dem selben Wochentag war.
Über dies hinaus ist es wohl doch sehr anmaßend zu behaupten wir hätten damit gegen ihn gestimmt. Du kannst für niemanden sprechen.
Und ich habe auch von einem Juso gehört das ihr euch abgesprochen habt… vielleicht solltet ihr euch dann auch absprechen ob ihr eure Absprachen intern haltet oder nicht.
Herr Denda hat das fernbleiben diverser StuPisten nicht verurteilt. Es ist doch klar, dass einige mal nicht können. Gerade bei außerordentlichen Sitzungen ist es schwer alle 30 StuPisten ranzubekommen.
Dennoch hat er nicht unrecht, wenn er sagt, dass ein fernbleiben ein Nein ist. Denn ein Kandidat brauch die Mehrheit der StuPisten und nicht die Mehrheit der Anwesenden. D.h. wenn nur 25 von 30 da sind, dann hat ein Bewerber schon automatisch 5 Nein-Stimmen. 16 von 25 ist natürlich schwerer zu erreichen, als 16 von 30.
Denda hat daher auch nicht für die Abwesenden gesprochen, sondern einfach nur die Formalität erwähnt.
Zu der Sache mit dem Absprachen. Jedem Juso steht es frei, wie man bei Personalentscheidungen (und auch anderen Dingen) wählt. Man unterliegt keinem Fraktionszwang o.ä. Das sich die größte Hochschulgruppe und Fraktion (genauso wie der RCDS) regelmäßig trifft, um über Geschehnisse zu reden ist normal. Aber jeder stimmt ab, wie er es für richtig hält.
vielleicht sollte man mal überlegen solche wichtigen Entscheidungen dann nicht aud außerordentliche Sitzungen zu verlegen. Und das er uns da namentlich anführt finde ich schon etwas unpassend da doch sehr nach anschuldigung aussieht. Ich für meinen Teil mag es nicht mir etwas in den Mund legen zu lassen…
solange vom stupa kein politisches konzept vorgegeben ist und es mangels kompetenz vorhandene konzepte nichtmal vernünftig beurteilen kann, wird es auch keinen ernsthaft politischen asta geben. ein asta in schockstarre hilft keinem, das ergebnis von pedro als neubeginn zu sehen ist peinlich.
vielleicht sollten die politikerspielenden kinder einfach mal satzung und landeshochschulgesetz lesen und dann versuchen anständige parlamentsarbeit zu leisten.
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Ich kann nicht verstehen warum alle aufs Parlament einhauen. Klar ist das alles blöde für den AStA etc. aber 1. wird die Welt davon nicht untergehen und 2. ist es ja auch nicht das erste mal das sowas passiert (vielmehr ist es die regel als die Ausnahme).
Wozu ein Parlament wählen, wenn man sich über seine Entscheidungen echauffiert? Dann doch bitte den Parlamentarismus-Rotz abschaffen und gleich Vollversammlungen und Urabstimmungen zur Regel machen! Gesetzesverstöße ja okay… Aber irgendwo muss man ja beginnen wenn man Mißstände beiseitigen will?! Selbst die Liberalen kritisieren ihr Herzensobjekt ausgiebig – da kann ja was nicht stimmen.
Die Regierung, die sich nicht über ihr Parlament beschwert muss erst noch erfunden werden. Das liegt in der Natur der Sache.
Ich kann die fleißigen Damen und Herren vom Webmoritz verstehen: Hier ist Hochschulpolitik mal wieder interessant, weil etwas "skandalöses" passiert ist. Aber letztlich wird hier (in den Kommentaren) doch überdramatisiert oder nicht?
Wird es nicht! Dass eine zur wahlstehende Person nicht gewählt wird, liegt in der Natur einer Wahl. Das Handeln im Umfeld dessen, ist das eigentlich Skandalöse.
War der Anhang auf mich oder Patrick gerichtet bzw. beide/keinen?
"Das eigentlich Skandalöse ist das Handeln im Vor- und Umfeld der Nichtwahl."
Wie schon tausendmal erwähnt wurden keine Parteien sondern Personen ins StuPa gewählt. Dadurch werden aber auch andere Formen der Absprachen notwendig und dadurch muss es ja zu Hinterzimmergeklüngel kommen – wie soll man sich sonst Mehrheiten beschaffen bzw. eine längerfristige Politik verfolgen.
"War der Anhang auf mich oder Patrick gerichtet bzw. beide/keinen?" An die Gesamtheit der anonymen Voter.
Ich würde dir zustimmen. Pedro ist weder der erste noch wird er der letzte (vermeintlich oder tatsächlich) kompetente Kandidat für ein Amt in der HoPo sein, der aufgrund persönlicher Aversionen und/oder Zugehörigkeit zum falschen Freudeskreis "gegangen wird".
Auch wenn ich einige der Argumente durchaus nachvollziehen kann (zB erschließt sich mir kein wirklich durchschlagender Grund für Hochschulgruppen): ich versteh nicht, was an der aktuellen Situation so großartig neu oder ungewöhnlich sein soll. Gerade erfahrene HoPos sollten sowas doch eigentlich schon kennen.
Ich sag nicht, dass dieser Zustand was Tolles ist. Das Einzige was ich gesagt habe war, dass es der Normalzustand ist. Nicht nur in der Hochschulpolitik – so werden nunmal Ämter vergeben. Daran ändert auch ein idealistisches "So sollte es nicht sein ! " leider überhaupt nichts.
Zumal es schon ziemlich seltsam anmutet, dass die Kritik an diesem Zustand immer erst dann ausgepackt wird, wenns mal wen erwischt, den man selber präferiert hat. Auch bei vergangenen Asta-Wahlen sind nicht immer nur die Hochqualifizierten in die richtigen Positionen gewählt worden… da wars dann aber offensichtlich weniger dramatisch.
Ich weiß dass solche Kommentarstreitereien in der Regel kontraproduktiv sind, aber bei solchen Falschbehauptungen (die ich schon bei Thomas versucht habe richtigszustellen) ist eine nochmalige Klarstellung vielleicht nicht schlecht:
Du hast Sandros Begründung offensichtlich nicht verstanden. Die Nicht-Vorstellung ist keine Begründung einer Ablehnung, aber führt dazu, dass Bedenken nicht ausgeräumt wurden.
Bei deinen forschen Kommentaren frage ich mich, wie ob du dies einfach ignorierst oder ob du Sandros Kommentar ganz anders verstehst als ich. Vielleicht könntest du das erklären…
Was Thomas geschrieben hat, entspricht auch meiner Beobachtung. Also erspar uns deine Antworten auf die vermeintlichen Falschaussagen.
Brauchst auch nicht versuchen Sandro zu verteidigen. Er war nicht anwesend und solte sich genau wie du zurückhalten.
"Aber wenn Kommentare kommen, dass der Kandidat sich nicht persönlich vorgestellt hätte oder man nicht von ihm persönlich über seine Kandidatur informiert worden sei, hat das für mich nichts mehr mit sachorientierter Politik zu tun."
Wie soll ich diesen Satz dann interpretieren?
So langsam reicht es mir Patrick. Du kannst natürlich gut reden. Die LHG hat im Wahlkampf versagt. Kein LHGler hat es ins StuPa geschafft. Es ist jetzt natürlich leicht für dich/euch zu sagen, dass alle anderen Böse sind und das es sowas mit uns nicht gegeben hätte.
Ich behalte diese Diskussion im Hinterkopf und warte auf den Tag, wo die LHG ins StuPa einzieht (leider wird es noch diese Legislatur sein). Dann kann die LHG beweisen, wie gut sie ist.
Nun, ich glaube der Hase liegt wo anders im Pfeffer. Es ist schon ein bisschen hinterhältig vom Parlament einen gut eingearbeiteten und versierten Kandidaten so abzuwatschen. Du hast ja Recht damit, dass ein Parlament eben entscheidet wie es entscheidet. Aber es ist einfach nur jammerschade, dass das zu Lasten der Studierenden geht, die nun wieder einen führungslosen AStA haben. Weißt doch selber noch wie das ist 😉
…und der böse Pedro hat nichts für die Studierendenschaft gemacht, hat nur Kohle abgesahnt, seinen Lebenslauf gepimpt, Kontakte geknüpft und Chicks abgeschleppt? Wie billig wird die Argumentation hier noch?
Du hast als Mitglied des Parlaments versagt.
Er hat versagt weil?
Naja Patrick, ich bin definitv um einen vernünftigen Kontakt zu den ReferentInnen bemüht und bin deshalb auch viel im AStA…
Und bzw. der Finanzanträge: wenn es um "kleine Summen" (bis 300€) geht kriegt man doch gar keinen Kontakt zum StuPa, sondern diese Anträge werden von Corinna als Finanz-Referentin bearbeitet.
Wenn du außerdem engagierte Leute kennst die überlegen sich zu bewerben schick sie doch einfach mal im AStA-Büro über die Arbeit im Team mit anderen Referenten unterhalten…
Einen führungslosen AStA haben wir definitiv nicht.
Wir, also das Studierendenparlament, haben eine aus meiner Sicht gute Wahl getroffen als Daniela mit solider Mehrheit zur stellvertretender Vorsitzenden gewählt wurde.
Sie ist engagiert und arbeitet viel und hart um die Studierendenschaft voran zu bringen.
Außerdem ist sie aus meiner Sicht der Beweis, dass auch in der veränderten Struktur ein_e Bachelor-Studierende_r die Chance bekommt sich als Vorsitzende oder stellvertretender Vorsitzende zu bewerben und den Workload zu bewältigen.
Jetzt ist es an jedem Studierenden an unserer Universität in sich zu gehen und zu überlegen, ob er nicht helfen möchte die Studierendenschaft als Ganzes voran zu bringen und sich im AStA zu engagieren.
Genug Stellen auf die bis jetzt gar keine Bewerbungen eingegangen sind gibt es ja noch 😉
Wow, Daniela ist engagiert und arbeitet viel und hart um die Studierendenschaft voran zu bringen.
Und Pedro etwa nicht?!!
Bitte erst denken und dann kommentieren!
[Edit Moderator: Provokation]
Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, verpestet alles schon Errungene…
Der hochschulpolitische Parteiensumpf weitet sich deutlich aus und diese Tatsache ist nicht negierbar! Hierzu eine Übersicht: (Zur Übersichtszwecken wurde die Mitgliedschaft in einer Partei/Hochschulgruppe/Nachwuchsorganisation zusammengefasst. "frei" heißt keiner Gruppe angehörig).
Bereits nach Parteibuch besetzt sind:
StuPa-Präsidium (1/3 ist frei): StuPa-Präsident: Korbinian Geiger (RCDS), Stellv. StuPa-Präsident: Christopher Denda (JUSOS), Stellv. StuPa-Präsidentin: Sarah Jung (frei)
Haushaltsausschuss (1/7 ist frei): Timo Schönfeld (JUSOS), Erik von Malottki (JUSOS), Konrad Ulbrich (RCDS), Alexander Harms (RCDS), Grischka Nissen (GHG), Henrik Hauschild (RCDS). Maximilian Willmann (frei)
Landeskonferenz der Studierendenschaften (1/4 ist frei): Erik von Malottki (JUSOS), Thomas Schattschneider (frei), Martin Hackbarth (JUSOS), Franz Künzel (RCDS)
Neugewählter AStA (3/5 frei): Stellv. Vorsitzende Daniela Gleich (frei), Referent für Hochschulpolitik I: Björn Reichel (frei), Referent für Hochschulpolitik II: Franz Künzel (RCDS), Referentin für Finanzen: Corinna Kreutzmann (frei), Referentin für Fachschaften und Gremien: Josefine Hauke (JUSOS)
Noch zur Wahlstehende und wohl auch so gut wie Gewählte (vielleicht 4/10 frei):
Referent Buchung und Beschaffung: Tim Upleger (RCDS), Referent für Wohnangelegenheiten: Conrad Ulbrich (RCDS), Referentin für Studium und Lehre I: Paula Zill (JUSOS), Referent für Studdium und Lehre II: Sandro Mundt (JUSOS), Referent für Soziales: Philipp Helberg (JUSO [nah]), AStA-Vorsitzender: Wenn Th. Schattschneider Recht behalten sollte, wohl ein JUSO-Mitglied.
Danaben stehen noch vier weitere Bewerbungen von freien Kandidaten auf andere Referate. Da diese durch ihre Kandidatur aber keinem Bewerber aus einer Hochschulgruppe einen Posten strittig machen, haben sie eine gewisse Chance.
Arme studentische Selbstverwaltung! Greifswalder, ihr ward mal so gut (und unabhängig)!
Danke betti.buh für diese interessante Liste. Jeder Studierende sollte wissen, was dort einige im StuPa spielen. Parteisoldaten werden auf gewisse Posten plaziert!
Die meisten der jetzt Agierenden haben leider nur ihre eigene poltische Karriere im Kopf, anstatt sich wirklich ernsthaft und glaubwürdig für ihre KommilitonInnen einzusetzen.
Wir sollten nach Kompetenz und nicht nach dieser oder jener Zugehörigkeit Leute in den AStA wählen.
Leider ist der Einfluss oder nicht vorhandene Einfluss von studierenden Vertretern erheblich und wenn es schief geht, dann haben einige StuPisten die Philosophische Fakultät mit gegen die Wand gefahren.
Jetzt müsste der AStA so viel arbeiten wie schon lange nicht mehr, aber er muss sich leider erstmal wieder finden und neu ausrichten. Schwerin dürfte das mit einem breiten Grissen beobachten.
So wichtig ist also einigen StuPisten (nicht alle;) die Zukunft des Lehramtes in Greifswald!
Für die nächste Wahl heißt das: genau hinschauen und im Zweifel einen freien und unabhängigen Kandidaten als Vertretung wählen!
Jeder Student, gerade jeder Lehramtsstudent kann sich für den Erhalt der Lehrerbildung aktiv engagieren, dafür braucht man keinen AStA Vorsitz…einfach beim Arbeitskreis Lehrerbildung mitmachen-dazu kurz im AStA melden und in den mail-Verteiler eintragen lassen…
denn das ist nicht nur Aufgabe des StuPa's/AStA's, sondern vor allem Aufgabe der Studenten dieser Uni, wenn ihnen etwas n der PhilFak liegt….
Leider reicht es aber nicht die Kommilitonen zu mobilisieren und bei einer Demo auf die Straße zu gehen. Dies ist zweifellos wichtig aber der öffentliche Druck allein ist nur die halbe Miete. Ergänzend dazu brauchen wir eine starke Studierendenschaftsvertretung, die Konzepte und Positionen erarbeitet, kommuniziert und unisono kompetent nach außen – gegenüber Politik, Medien, Interessenvertretern – vertritt.
In der Tat, das bedingt sich wechselseitig.
Nur müßten dann Studierendenvertretung und Basis (also diejenigen, die auf der Straße Druck machen) inhaltlich und strategisch auch an einem Strang ziehen. Das ist in Greifswald oft genug (siehe letzter Bildungsstreik) nicht so; da versuchen dann die Vertretungsorgane stattdessen eine eigene Politik zu fahren, die gegen die Bewegung läuft.
Die Mitglieder der Vertretungsorgane sollten einfach stärker zur Kenntnis nehmen, daß sie eben die Interessen der aktiven Studierendenschaft vertreten sollen und nichts anderes. Ihre Legitimität und übrigens auch ihr Verhandlungspotential gegenüber der Landesregierung erhalten sie letztlich nur über den gebündelten Druck der Studierenden auf der Straße. Jedes noch so gut verlaufende Kamingespräch mit dem Minister wird irrelevant und wirkungslos, wenn die Gegenseite sieht, daß da keinerlei mobilisierbaren Massen, sondern lediglich heiße Luft hintersteht.
Auch Gewerkschaftsvorstände bzw. gewerkschaftliche Tarifkommissionen sind nur dann stark, wenn es auch einen glaubhaften und mobilisierbaren Druck in den Betrieben und auf der Straße gibt. – Anders jedoch als Arbeitnehmer_innen, die im Wertbildungsprozeß eingebunden sind, fehlt studentischen Protesten letztlich dieser ökonomische Hebel, weshalb die Gegenseite solche Proteste viel leichter aussitzen oder (wie heute beim inszenierten "Bildungsgipfel" von Schavan) zu Tode umarmen kann.
Andersherum stimmt es aber auch: Lediglich die Massen auf die Straße holen, ohne dabei die eigenen Strukturen auf- bzw. auszubauen, führt zum spontaneistischen Hamsterrad und nicht zu Erfolgen. Die Leitungs- und Vertretungsstrukturen (entweder die bestehenden nutzend oder neue schaffend) müssen von der Basis halt immer wieder "auf Kurs" gebracht, ggf. auch rückerobert werden.
An der Uni Greifswald jedenfalls ist zu sehen, daß der Gap bzw. Spagat zwischen AStA und Studierendenschaft (und dazu gehören eben auch die Hochschulgruppen) mittlerweile derart groß ist, daß ein Pedro Sithoe nicht mehr mal eben so nebenbei zum AStA-Vorsitzenden gewählt wird. Meiner Meinung nach sind jetzt die Hochschulgruppen gefordert, ihrerseits (aus ihren Reihen) geeignete Kandidat_innen zu bringen und sich vorab auf selbige zu verständigen.
Das alte Greifswalder Problem ist und bleibt, daß die Hochschulgruppen (egal welcher Coleur) gemächlich vor sich hindümpeln und es schlicht nicht gebacken kriegen, mit ihrem eigenen Personal einen eigenen AStA zu stellen. Daran und an der absurden Personenwahl (statt einer weitaus demokratischeren Listenwahl) krankt es seit langem in der Greifswalder Studierendenschaft.
Wie bewertest du die Tatsache, dass die zur heutigen Bologna-Konferenz in Berlin geladenen Landes- und Bundesstudierendenschaftsvertretungen sich dezidiert vom Bildungsstreikbündis distanzierten und darauf verwiesen, dass sie die Vertretung der Studierenden sein und utopische Maximalforderungen nicht Willen der Verfassten Studierendenschaft sein?
Du weißt doch selber, daß ein Großteil der Bildungsstreikbündnisse dankend darauf verzichtet hat, an dieser billigen PR-Geschichte teilzunehmen. Eine Gruppe, das wurde ja auch als "Eklat" bezeichnet, hat auf der Konferenz eine sehr klare Kritik an Schavans Show gebracht.
Ich zitiere mal aus deren PM:
„Dies ist keine Konferenz zur Lösung von dringenden Problemen, sondern eine inszenierte Komödie zur Rechtfertigung der Entscheidungen der vergangenen Jahre,“ erklären Hannah Eberle und Jakob Lohmann, Bildungsstreik AktivistInnen aus Heidelberg und Freiburg, und ergänzen: "Es gelingt dem Ministerium nicht über den eigenen Tellerrand zu sehen. Die Themen über die wir sprechen wollen, werden nicht zugelassen. Die Forderungen von Tausenden nach Demokratie und sozialer Gerechtigkeit werden ignoriert. Wir wollen uns an diesem Treiben nicht mitschuldig machen. Deshalb haben wir diese Schavan-Show verlassen."
Der SDS hatte auch schon im Vorfeld deutlich gemacht, daß er für einen PR-Gipfel nicht zur Verfügung steht. Konkret heißt es auf ihrer Homepage heute:
"Die starke Präsenz von Großunternehmen auf dem Gipfel verdeutlichte, an wessen Interessen CDU und FDP die Bildungspolitik ausrichten. Aus Protest gegen den Show-Charakter der Veranstaltung verließen die VertreterInnen von SDS und Bildungsstreik den Gipfel."
Es geht bei der Frage auch nicht darum, ob irgendwelche "Maximalforderungen" umgesetzt werden, sondern schlicht, wem diese Art von Gipfel nutzt.
Ich kann schon verstehen, wenn fzs, Juso-HSG und CampusGrün ihr Positionspapier auch zu so einem Anlaß gerne vortragen wollen, weil da ja viel Gutes und Richtiges drinsteht (http://www2.campusgruen.de/uploads/positionspapie… ). Allerdings stellen sie objektiv nur das studentische Beiwerk für die Schavan-Veranstaltung dar. Oder wie Erich Kästner schrieb: "Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken."
Daß sich u.a. LHG und RCDS distanzieren ist nichts Neues – das taten die schon lauthals beim Bildungsstreik. Deren Funktion ist eben derzeit, den Wackeldackel für Schavan zu machen und die "guten Studenten" zu mimen.
aus der aktuellen taz:
"Die Konferenz blieb absolut unter unseren Erwartungen: Es gibt keinen Fahrplan und keine Zuständigen, und ich weiß noch nicht einmal, von welchem Konsens hier gesprochen wurde", sagt Erkan Ertan vom Bundesvorstand der SPD-nahen Juso-Hochschulgruppen.
-> Cui bono? – Sicher nicht den Studierenden, die die letzten 2 Jahre für ihre Forderungen auf die Straße gegangen sind.
Und auf SPON liest sich das dann so:
"Entsprechend nüchtern und enttäuscht fielen denn auch die Reaktionen auf das Treffen aus. Von "einer Alibi-Veranstaltung" und "PR-Inszenierung" sprach Bernhard Kempen vom Deutschen Hochschulverband, der konservativen Professoren-Lobby. Entscheidende Fragen seien gar nicht angesprochen worden, etwa die Beibehaltung des Diploms. Kritik kam auch von SPD und Grünen: Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft bezeichnete das Treffen in Berlin als "reine Bildungsshowveranstaltung". Verbindliche Zusagen und klare Handlungsverpflichtungen habe es nicht gegeben. Kai Gehring, bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, kritisierte, Schavan habe eine "Tagungstheater inszeniert, statt beherzt Lösungen gegen Unterfinanzierung, soziale Schieflange und schlechte Studienbedingungen voranzutreiben"."
im Deutschlandfunk wurde die studentische Stimmung ganz gut eingefangen:
"Und die Vorwürfe, die die Teilnehmer hier der Bundesbildungsministerin machen, sind vielfältig. Das fängt damit an, dass sie Schavans Bologna-Gipfel heute als reine Show bewerten. So zum Beispiel Andreas, Master-Student der Historischen Linguistik an der HU:
"Es ist mehr eine Show, eine Selbstinszenierung, um sich selber in ein gutes Licht zu rücken, haben wir den Eindruck. – Woran machst du den fest? – den mache ich daran fest, dass vor allem Studierende hier nicht zu 50 Prozent vertreten sind auf diesem Gipfel, das heißt, wir können nicht auf Augenhöhe mit Schavan verhandeln, stattdessen wurde Rederecht gewährt an zum Beispiel den Personalvorstand der Deutschen Telekom und Vertreter zum Beispiel der Hypo-Vereinsbank oder von Audi und Siemens eingeladen. Also da muss man sich schon fragen: Was haben bitteschön Großbanken und Automobilkonzerne auf einem Bildungsgipfel verloren?"
[…]
Mit ihrer Einladungsliste hat Annette Schavan aus Sicht der Gegengipfelteilnehmer komplett versagt. Das gilt sogar für die geladenen Studentenvertreter sagt Clara, Masterstudentin der Sozialwissenschaften:
"Vorrangig finde ich, hätte man den Studierenden sagen sollen: Sie sollen auswählen, wen sie schicken. Denn der Bildungsstreik selbst war halt größtenteils nahezu basisdemokratisch organisiert, das heißt irgendwen einzuladen, und nicht uns zu fragen ist schon eigentlich eine falsche Herangehensweise und außerdem sind halt Studierende vorrangig aus parteinahen Organisationen – wobei der Bildungsstreik eigentlich das versucht hat, zu vermeiden, gesagt hat: Wir sind hier vorrangig Studierende und sprechen auch aus dieser Position."
[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1185022… ]
-> Vielleicht gibt es ja in den kommenden Tagen die Redebeiträge vom parallel stattgefundenen studentischen Gegengipfel. Dort sprach ja u.a. Prof. em. Peter Grottian, der sich für weitaus direktere Aktionsformen ausspricht und von solchen Alibi-Veranstaltungen grundsätzlich nicht viel hält.
Hier gibt es übrigens einen Live-Mitschnitt vom studentischen Gegengipfel in Berlin: http://www.ustream.tv/recorded/6995647
Dort nahmen zwischen 250-400 Studierende (laut Presse) teil, deutlich mehr als bei der offiziellen Schavan-Show. 😉
@ betti.buh & ba_nane: Ihr nehmt meiner Meinung nach eine recht verzerrte Sicht ein.
Sprüche wie "Der hochschulpolitische Parteiensumpf weitet sich deutlich" oder "Parteisoldaten werden auf gewisse Posten plaziert!" ist doch wirklich törichter Unsinn und lenkt zudem noch von den strukturellen Problemen ab.
Ein Problem ist doch, daß im Parlament (aufgrund des Personenwahlrechts) derart viele "Freie" vertreten sind, die aus dem Bauch heraus entscheiden.
Hochschulgruppen (und ihre StuPa-Fraktionen) sind doch dazu da, gemeinsame Willensbildungsprozesse hervorzubringen und entsprechend die Interessen und Anliegen ihrer Wähler_innen zu vertreten. Ihr Handeln ist jederzeit nachprüfbar, somit auch transparent und – bei der kommenden Wahl – dann auch positiv oder negativ goutierbar. (Waren sie gut, wählt mensch sie wieder, waren sie schlecht, wählt mensch etwas anderes oder nichts.) Sie sind (eben durch gemeinsame Ausarbeitung von Standpunkten und Grundlinien) auch prinzipiell besser einschätzbar. Sie bieten jederzeit die Option, dort selbst mitmachen und sich einbringen zu können. Sie sind zudem konkret für alle Studierenden jederzeit als Gruppe ansprechbar.
Bei "freien" Einzelkämpfer_innen hingegen wird nicht nach gemeinsamer Willensbildung entschieden, sondern nach eigenem Gutdünken; es gibt für die Wähler_innen keinerlei Kontrollmöglichkeiten und seltenst überhaupt Feedbackmöglichkeiten. Probleme und Sachfragen können aufgrund fehlender Rückkopplungsoptionen und fehlender gemeinsamer Willensbildung daher auch nicht im Vorfeld einer StuPa-Sitzung geklärt werden, sondern erst auf dieser. Daher auch die oftmals zahnfleischerweichende Herumdisputiererei speziell einiger dieser "Unabhängigen", die nämlich auf der StuPa-Sitzung erstmals in einen Willensbildungsprozeß einsteigen.
(Womit ich nicht sagen will, daß da auch bei den Hochschulgruppen derzeit alles perfekt ist. Auch da liegt einiges im Argen. Nur haben die eben die prinzipielle Möglichkeit der Rückkopplung und der inhaltlichen Vorbesprechung von Sachfragen.)
Ich finde, wenn wir uns denn in einem parlamentarischen Rahmen bewegen, dann sollten die Wähler_innen dabei gestärkt werden. Hochschulgruppen sind eben auch zwischen den Wahlen mittels eigener Mitarbeit oder über Druck von unten ein Stück weit kontrollierbar.
Nicht ohne Grund wurde für die bundesdeutsche Legislative die Listenwahl eingeführt und kein Personenwahlrecht, eben weil Parteien auch die Funktion der Meinungs- und Willensbildung zwischen den Wahlen beinhalten. Ein Landesparlament beispielsweise mit 20 "unabhängigen" Einzelmatador_innen und 40 Parteivertreter_innen wäre doch die Intransparent hoch 5 für die Wähler_innen, mal abgesehen davon, daß die Handlungsfähigkeit wahrscheinlich arg drunter litte.
"Ein Problem ist doch, daß im Parlament (aufgrund des Personenwahlrechts) derart viele "Freie" vertreten sind, die aus dem Bauch heraus entscheiden." Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst? Aus dem Bauch heraus wird niemand eine Entscheidung treffen, sondern auf Grund seines individuellen Abwägungsprozesses. Das ist bei einem Freien nicht anders als bei einem Mitglied einer Hochschulgruppe. Nur dass bei letzterem im Zweifel eine Absprache stattfindet.
Jetzt wirst du sicher einwerfen, dass Hochschulgruppen Wahlziele haben, was stimmt, aber nicht dazu berechtigt den Freien diese abzusprechen.
Der Vergleich mit einem Landesparlament und dessen Zusammensetzung hinkt, zudem ist das Studierendenparlament nicht mit der (bundesdeutschen) Legislative gleichzusetzen!
"aus dem Bauch heraus" sollte hier bedeuten: Ohne vorherigen kollektiven Willensbildungsprozeß.
Daß im StuPa auch einige Nichtorganisierte eher spontan entscheiden, sei nur am Rande erwähnt.
Warum sollte ich Landesparlamente in diesem speziellen Punkt nicht mit dem StuPa gleichsetzen? Beides sind gewählte Repräsentationsorgane, die jeweils in ihrem (durch höhere Organe begrenzten) Spielraum regelnd wirken können. Daß es sich beim StuPa, wie z.B. auch bei Kommunalparlamenten nicht um Legislativen handelt, die selber Gesetze erstellen und veranschieden können, sondern um Selbstverwaltungsorgane, ist doch unstrittig. (Wären es Legislativen, müßten folgerichtig auch Indemnität und Immunität als Schutz für die Abgeordneten gelten.)
Hätte ich für den Vergleich statt des Landesparlaments die örtliche kommunale Bürgerschaft genommen, wäre Dein Einwand dann auch gekommen?
""aus dem Bauch heraus" sollte hier bedeuten: Ohne vorherigen kollektiven Willensbildungsprozeß." Ja, und?
"Daß im StuPa auch einige Nichtorganisierte eher spontan entscheiden, sei nur am Rande erwähnt." Nicht so vor die Füße werfen, bitte ausfüren!
"Hätte ich für den Vergleich statt des Landesparlaments die örtliche kommunale Bürgerschaft genommen, wäre Dein Einwand dann auch gekommen? " Nein, nicht in dieser Form.