Der am Sonntagabend in der Makarenkostraße erfolgte Angriff eines Polizeiautos mit mehreren Molotow-Cocktails konnte nach Angaben der Polizei noch am Montag aufgeklärt werden. Wie aus einer Mitteilung der Polizeidirektion Anklam hervorgeht, konnten drei mutmaßliche Täter noch am Montagabend ausfindig gemacht werden. Die Täter hielten sich zum Zeitpunkt ihrer Festnahme in einer Wohnung in unmittelbarer Tatortnähe auf.
Alle drei hätten bei ihrer Vernehmung die Tat gestanden, schreibt die Polizei, einer habe sogar eine Mordabsicht zugegeben. Der Festnahme gingen intensive Ermittlungen am Montag voraus. Zeitweise hatten nach Polizeiangaben 16 Beamten an der Klärung des Falls gearbeitet.
In diesem Zuge waren zahlreiche Anwohner der Straße befragt worden, für deren Mithilfe sich die Polizei in der Meldung ausdrücklich bedankt. Aus dem Meldungstext geht hervor, dass mindestens ein Hinweis der Anwohner die Beamten entscheidend weitergebracht habe. Wer sich für weitere Details der Festnahme interessiert, findet hier die vollständige Pressemeldung.
Kein politisches Motiv
Ein Satz der Pressemeldung dürfte aufmerksamen Lesern ganz besonders ins Auge fallen: „Ein politisches Motiv [der Täter, Anm.d.Red.] zeichnet sich nicht ab.“ Bereits gestern hatte JU-Mitglied und RCDS-Vorstandsmitglied Franz Küntzel für Wirbel gesorgt, weil er die Täter im Linken Milieu verortet und spekuliert hatte, es handle sich um eine Antwort auf einen Vorfall am Gebäude des Kulturvereins IKuWo. Später hatte er sich dafür entschuldigt.
Auch der Fraktionschef der Greifswalder CDU meldete sich heute mit einer Erklärung zu dem Vorfall zu Wort. Er stellt in der Mitteilung indirekt ebenfalls einen Zusammenhang zu linken Gewalttätern her. In der Mitteilung heißt es:
„Wenn man nach Hamburg und Berlin schaut muss man leider feststellen, dass es dort immer wieder Übergriffe durch „Radikalinkis“ gegen Polizisten, aber auch gegen Sachwerte gibt. Brennende Autos stehen dort fast wöchentlich auf der Tagesordnung.“
Zum Abschluss des Dokuments führt Hochschild weiter aus:
„Der Hinweis auf die fanatischen Chaoten vom Rostocker G8-Gipfel, der an nur einem Tag 433 verletzte Polizisten forderte sei hier erlaubt und sollte uns Mahnung genug sein gegen jegliche Form von Extremismus rechtzeitig aufzustehen und vorzugehen. Solche Verbrecher gehören hinter Schloss und Riegel.“
In diesem Kontext gewinnt der Hinweis auf die offenbar nicht politische Motivation der Täter in der Polizei-Pressemeldung ein zusätzliches Gewicht.
Fotos (nicht CC-Lizenziert):
- Molotow-Cocktail: Polizei Anklam
- Hochschild: CDU Kreisverband Greifswald (Archiv)
"Radikalinkis" und ein Bezug zum Rostocker G8-Gipfel…
….und wieder hat Hr. Hochschild voll "daneben" gegriffen. Scheint seine einzige Fähigkeit zu sein.
V.a. da die Einsatzleitung der Polizei beim G8 (die sog. KAVALA) später selbst einräumen mußte, daß lediglich 2 Beamte beim Einsatz in Rostock damals krankgeschrieben werden mußten. (Vgl. u.a. Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein: Feindbild Demonstrant – Polizeigewalt, Militäreinsatz, Medienmanipulation. Der G8-Gipfel aus Sicht des Anwaltlichen Notdienstes; Assoziation A, 2008) – So etwas scheint aber bei der CDU Greifswald, oder zumindest bei Herrn Hochschild, noch nicht angekommen zu sein.
„In diesem Kontext gewinnt der Hinweis auf die offenbar nicht politische Motivation der Täter in der Polizei-Pressemeldung ein zusätzliches Gewicht.“ 😀 das ist wunderbar zynisch.
Das zeigt wohl die Angewohnheit eines Herrn Axel H., zu vielen Themen einfach 'ne Mitteilung 'rauszuhauen, um irgendwas zu sagen bzw. gesagt zu haben.
kleine Anmerkung: Zum jetzigen Zeitpunkt ist Franz Küntzel nicht im Vorstand der JU, sondern "nur" in dem des RCDS. Ansonsten: sehr schön. Gut zu wissen, dass solche Gewalttäter sofort gefasst werden konnten. So ein hinterhältiger Angriff auf die Polizei kann ja nicht einfach straflos bleiben.
Danke für den Hinweis, das war anders gemeint und schlecht formuliert. Ich hab's korrigiert.
Herr Hochschild sollte seine selbtauferlegte Schweigepflicht nicht nur auf die Arndt-Debatte beschränken.
*daumen hoch*
(Hoch)Schildbürger – so lustig kann Kommunalpolitik sein.
In der Provinzposse "Wer wird Extremist?" spielen sowohl Axel Hochschild als auch Sebastian Ratjen ihre Rolle derart überzeugend, dass sie sich die goldene Himbeere verdient hätten.
Axels Wortmeldung ist wie immer wieder mal zum Totlachen. Wie trist wäre das Greifswalder Leben doch ohne Herrn Hochschild!