Wie angekündigt spielte gestern die österreichische Band „Ja, Panik“ im Klex und brachte die etwa 80 Anwesenden ordentlich zum Tanzen. Mit viertelstündiger Verspätung legten die Musiker mit der nicht mehr aktuellen Single „Alles hin, hin, hin“ und „Alte Männer“ los. Danach wandte Sänger Andreas Spechtl sich das erste Mal ans Publikum und erzählte, dass die Bandmitglieder gar nicht so genau wussten, wo sie denn hier gelandet seien und noch nie so weit nördlich gewesen seien.
Jeder Song wurde frenetisch bejubelt und einige der Zuschauer erwiesen sich als textsicher, was sich sicherlich in den nächsten Monaten und Jahren auf das gesamte und immer größer werdende Publikum erweitern wird. Immerhin erschienen dieses Jahr ihre Songs auf den Beileger-CDs großer Musikmagazine wie Spex oder Musikexpress und das sogar mehrfach. Einer dieser Songs ist „Wien, du bist ein Taschenmesser“ und dazu wollte Andreas wissen, was denn Greifswald wäre, wenn Wien ein Taschenmesser sei. Die erste, laute Antwort „Loch“ stieß nicht auf viel Begeisterung, aber ein passenderes Wort wurde dann auch nicht gefunden.
Nach einer Stunde und 14 Songs bildete „The Golden Handshake“ den vorläufigen, offiziellen Schluss, aber die fünf Jungs ließen nicht lange auf die Zugabe warten. Während der ersten beiden Songs bildete sich sogar ein Mini-Moshpit im Publikum, bevor dann für das finale „Ring them bells“ von Bob Dylan die Rollen gewechselt wurden. Sänger Andreas begab sich ans Keyboard, Gitarrist Thomas Schleicher übernahm den Gesang, Bassist Stefan Pabst und Keyboarder Christian Teppo sangen Background Vocals, nur Schlagzeuger Sebastian Janata blieb an seinem ursprünglichen Platz. Das Publikum sang noch nach Abgang der Band minutenlang einige Zeilen des Songs, doch dann war es Zeit für Merchandise. Einige Zuschauer nutzten die Gelegenheit, um T-Shirts, CDs und Schallplatten zu kaufen und diese gleich von den Bandmitgliedern unterschreiben zu lassen.
Alles in allem ein gelungener Abend mit viel schweißtreibendem Tanzen und Greifswald kann sich glücklich schätzen, dass eine solche Band sich hierher verirrte. Wer das Spektakel verpasst hat, kann sich einen Eindruck von „Ja, Panik“ auf deren Webseite verschaffen, wo das aktuelle (The Angst and the Money) und das Vorgänger-Album (The Taste and the Money) komplett im Stream verfügbar sind. Die aktuelle Single „Nevermore“ gibt es dort als kostenlosen Download und „Ob ich das verdiene“ vom selbtbetitelten Debutalbum bei Last.fm.
Bild Startseite: Band, Fotos: Textautorin
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