Dass Tradition durchaus überraschen kann, beweist das diesjährige polnische Kulturfestival polenmARkT in Greifswald. Denn obwohl es bereits zum 14. Mal stattfindet, ist den vielen ehrenamtlichen Organisatoren eine Menge eingefallen.
Ein Blick in das diesjährige Programm zeigt, dass zahlreiche und vor allem neue Veranstaltungen zwischen dem 20. November und dem 1. Dezember in Greifswald stattfinden werden. Unter anderem wartet der Verein mit Lesungen, polnische Kindertrickfilmen und zahlreichren Konzerten auf. Musikalisch werden dabei diverse Genres bedient: Von Punk über Klezmer bis Jazz und Klassik. Das Akademische Auslandsamt informiert weiterhin über das Studieren in Polen. Tradition hat außerdem das Programm, das polnische Erasmus-Studierende vorbereiten und am Ende des Festivals darbieten.
„Polen und seine Nachbarn“
Doch zurück zum Beginn. Ab dem 20. November heißt es nämlich wieder: „Serdecznie witamy – Herzlich willkommen“. Eröffnet wird das Festival am Freitagabend ab 20 Uhr im Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4, mit einem literarischen Experiment. Aus ihren Werken werden zwei namhafte Vertreter der polnischen und ukrainischen Literatur, Piotr Lachmann und Natalia Sniadanko, lesen. Passend zum Motto des diesjährigen polenmARkTs „Polen und seine Nachbarn“ geht es in der Lesung unter anderem um literarische, aber auch um sehr persönliche Erfahrungen mit Grenzen.
Höhepunkte des diesjährigen Programms
Ein besonderes Highlight aus dem Programm könnte zum einen das deutsch-polnische Dichtertreffen am Sonnabend, dem 21. November, werden. Im Koeppenhaus begegnen sich der Lyriker und Übersetzer Hans Thill, der polnische Lyriker und Übersetzer Andrzej Kopacki und der Germanist, Schriftsteller und Publizist Matthias Kneip. Sie werden aus ihren eigenen Werken lesen und anschließend über aktuelle Strömungen in der deutschen und polnischen Dichtung sprechen. Nebenbei geht es auch um die Arbeitsweisen und Vorlieben der Dichter und wie sich diese eventuell unterscheiden oder auch gleichen. Auch die Übersetzertätigkeit soll beleuchtet werden. Denn, sagte der bekannte Übersetzer vom Polnischen ins Deutsche, sei die Literatur ein Fenster, durch welches ein Volk einem anderen in die Augen schauen könne.
Zum anderen ist ein Vortrag über Geschlechterrollen ein möglicher Höhepunkt. Im Mittelpunkt steht dabei der polnische Dichter Miron Bialoszewski, der spielerisch mit seiner Sprache umgeht und dabei Geschlechterrollen hinterfragt. Dabei überzeugt der Dichter mit Wortwitzen und Ironie. Diese Veranstaltung, bei der der Inhaber des Lehrstuhls für Ost- und Westslawische Philologie, Professor Alexander Wöll spricht, findet am 25. November im Rahmen der Ringvorlesung „Greifswald regendered – Perspektiven der Geschlechterforschung“ statt. Was dabei herauskommt? Lasst euch überraschen!
Viele Veranstaltungen mit Studenten
Hinzu kommen zahlreiche Konzerte, unter anderem ein Punkkonzert und Party mit den Zwillingen „Marcin & Bartłomiej Brat Oleś“ am Samstagabend im Ikuwo (Goethestr. 1), ein Konzert mit „Cukunft“ und DJ Lenar am Mittwoch im Ikuwo, ein Klezmerkonzert des Künstlers „Kroke“ aus Krakau am Freitag, dem 27.11., im Theater Vorpommern. Im Laufe des Festivals gibt es zudem eine Reihe von Veranstaltungen, bei denen Studenten in Aktion treten beziehungsweise die sich ganz besonders an Studenten richten. So informiert etwa am Donnerstag, dem 26.11., der DAAD um 16 Uhr im Ikuwo über Studieren in Polen und am Samstagabend, dem 28.11., präsentieren deutsche und polnische Studenten die Ergebnisse eines Kunst-Workshops in einer Ausstellung.
Weitere Informationen zum Programm gibt es im Verlauf der kommenden zwei Wochen auf webMoritz.de und auf der Homepage des Festivals.
Bilder: Veranstalter
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