Nach den Protesten im Juni soll es nun auch im Wintersemester wieder einen bundesweiten Bildungsstreik geben. Diesmal stehen auch die wichtigsten Gremien der Greifswalder Studierendenschaft hinter der Aktion. Selbst einzelne Stupisten des RCDS stimmten am Dienstag für einen Beschluss, mit dem die zweite Welle des Bildungsstreiks in diesem Monat ausdrücklich „begrüßt“ wird. Außerdem legte das StuPa fest, dass der AStA die Veranstaltung unterstützen soll und dass es eine finanzielle Förderung von bis zu 300 Euro geben soll. Im Juni hatte das noch ganz anders ausgehesen: Für die erste Runde des Bildungsstreiks gab es für die Organisatoren weder Unterstützung vom AStA noch vom StuPa. Anlaufen soll die zweite Welle des Bildungsstreiks am 17. November. Waren die Proteste im Sommer noch zum Großteil von Schülern organisiert, engagieren sich die Studierenden diesmal deutlich stärker.
Ohnehin ist es derzeit unruhig in den deutschen Hochschulen: Nachdem schon seit einigen Wochen in Österreich Hörsäle besetzt sind, schwappte die Aktion Mitte dieser Woche auch nach Deutschland über. Studenten in Münster machten am Mittwoch den Anfang, Heidelberg und Potsdam zogen noch am selben Tag nach. Auch in Darmstadt, Tübingen und Marburg gibt es inzwischen vergleichbare Bewegungen.
Zumindest die Besetzung in Münster wurde heute Morgen um 6 Uhr mit einer Räumung durch die Polizei beendet. Auf der deutschen Homepage unsereunis.de, die sich an das österreichische Vorbild anlehnt, kann man verfolgen, wie es weitergeht mit den Besetzungen.
Planungen: Keine Demo, sondern dezentral
Was das Bündnis für den Bildungsstreik in Greifswald genau vorhat, weiß es noch nicht. Diana Treiber, inoffizielle Sprecherin der Vorbereitungsgruppe und Stupistin (linke.SDS), geht aber davon aus, dass eine Reihe kleinerer Aktionen geben wird. Eine große Demonstration soll dieses Mal nicht stattfinden. Vielmehr wolle man mit Flyern und verschiedenen öffentlichen Auftritten die Studenten für das Thema sensibilisieren und mobilisieren.
Geplant ist derzeit zum Beispiel, sich mit einer kleinen Gruppe als Weihnachtsmänner und Engel zu verkleiden und den Studenten an Plätzen wie vor der Mensa, vor dem Audimax oder auf dem Beitz-Platz „Bildungspäckchen“ zu überreichen, die sich dann als leer herausstellen.
Wie die durch das StuPa beschlossene Untersützung durch den AStA aussieht, werden Diana Treiber und Erik von Malottki am Montag zusammen in der AStA-Sitzung mit den Referenten beraten. Diana Treiber könnte sich etwa eine Podiumsdiskussion vorstellen, betont aber, das seien derzeit nur Ideen. Gleichzeitig wird am Montag auch das nähchste Vorbereitungstreffen der Initiative im „Sofa“ in der Brüggstraße stattfinden – die Gruppe trifft sich immer montags um 20 Uhr und ist offen für alle Interessierten.
Hörsaal-Besetzung: Auch in Greifswald „nicht auszuschließen“
Während die Hörsaal-Besetzungen in Österreich und neuerdings auch in Deutschland vor allem mit Mitteln des Web2.0 geplant wurden, tut sich die Planungsgruppe für den Bildungsstreik noch schwer mit ihrem Web-Auftritt: Ihr Blog enthält derzeit nur wenige aktuelle Informationen.
Im Web2.0 und dabei besonders unter einer Gruppe von etwa 30 twitternden Greifswalder Studenten wurde in den letzten Tagen intensiv spekuliert, ob eine mit den Hörsaalbesetzungen vergleichbare Aktion auch in Greifswald stattfinden werde. Das organisatorische Zepter in die Hand nehmen mochte dann aber doch niemand. In der Vorbereitugnsgruppe für den Bildungsstreik wird derzeit aber wohl auch überlegt, kurzfristig eine mit den Hörsaalbesetzungen vergleichbare Aktion in der nächsten Woche zu starten. Diana Treiber will diesbezüglich jedenfalls „nichts ausschließen.“
Bilder: Luisa Wetzel (Bildungsstreik), Kampagnen-Homepage
Bin ja gespannt, wie der AStA sich für den Bildungsstreik einsetzen wird. In Münster übernehmen die ja die komplette Organisation.
Schade, dass der Antrag der Initiative (schon wieder) so spät eingegangen ist.
http://unsereuni.de/.. gibts doch gar nicht… ist der streik schon vorbei?
Da fehlte ein s. Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
Respekt übrigens für Konrad und Korbinian vom RCDS, die gegen ihre Fraktionsdisziplin für eine Unterstützung des Bildungsstreiks gestimmt haben. Es wäre wünschenswert, wenn diese progressive K-Gruppe im RCDS Oberwasser bekäme. Das würde sicherlich auch die bisherige Isolation des RCDS innerhalb der Studierendenschaft aufbrechen.
Der RCDS ist in der Studierendenschaft isoliert? Netter Witz…
Naja, wer sich von der breitaufgestellten bundesweiten Protestbewegung gegen Bildungsabbau abgrenzt und den Bildungsstreik als "Krawall" bezeichnet, scheint mir in der Tat isoliert. Außer dem RCDS und den Julis hat sich keine bundesweite studentische Hochschulgruppe vom Bildungsstreik distanziert, geschweige denn die Zehntausenden Studierenden und SchülerInnen derart diffamiert.
Wann ist der RCDS denn das letzte mal mit der Masse der Studierenden und anderen Studierendenorganisationen für studentische Interessen auf die Straße gegangen???
Weder bei den beiden letzten großen bundesweiten Streikwellen 1997/98 und 2005 war der RCDS dabei, auch beim Streik der Studierenden in Hessen gegen Studiengebühren stand der RCDS abseits, argumentierte dort pro Studiengebühren.
1. Ist der RCDS in der Greifswalder Studierendenschaft nicht isoliert.
2. Gibt es beim RCDS Greifswald keinen Fraktionszwang (Fraktionsdisziplin), weshalb ich immer so entscheiden werde, wie ich es persönlich für richtig halte.
3. Hat auch Victoria für die Unterstützung des Bildungsstreiks gestimmt, womit an diesem Abend die Mehrheit der RCDS-Mitglieder im Studierendenparlament für den Antrag war 😉
Seltsam, hat der RCDS beim letzten Bildungsstreik nicht davor gewarnt, dass die ganze Sache im Krawall und in Riots enden könnte……hm
Mich würde mal interessieren, was die Leser von Hörsaalbesetzungen halten würden? Stimmt ab!
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Würd ich mitmachen bzw. unterstützen. Wenn nicht aus eigener Not heraus, dann doch für Hochschultransparenz und als Hinweis für die Zukunft, dass wir das genauso wenig mit uns machen lassen werden, wie Studierende anderer Städte. Im Übrigen aus Solidarität mit den wirklich schlimm betroffenen Unis und aus Protest gegen die mangelnde bzw. fehlende Berichterstattung seitens der Öff.-Rechtlichen.
Im Übrigen wär es gut wenn konkrete Forderungen mit den Protesten verbunden wären, dann ließen sich auch mehr Leute dafür gewinnen.
Wie viele Leute haben da abgestimmt? Das wäre nicht ganz unwichtig…
Im Moment hat die Antwort "weiß nicht" 1 %. Es muss mindestens einer dafür gestimmt haben => 1 % = 1 Stimme oder mehr => es haben bisher mindestens 100 Leute abgestimmt.
korrigiert mich, wenn ich falsch liege, Mathe… pf… 😉
kleine Korrektur: in Greifswald wurde die letzte Bildungsstreikdemo hauptsächlich von Studierenden und nicht von SchülerInnen organisiert, allerdings war bundesweit gesehen ein größerer Anteil von SchülerInnen aktiv als in Greifswald
Das stimmt!. Außerdem schreibt sich unser Hochschulverband "Die Linke.SDS" – das habe ich dir aber schon mal aufgeschrieben, Gabriel!
pffft. Mach mal lieber deinen Friedensantrag fürs StuPa fertig, David 😀
kleine Korrektur: in Greifswald wurde die letzte Bildungsstreikdemo hauptsächlich von Studierenden und nicht von SchülerInnen organisiert, allerdings war bundesweit gesehen ein größerer Anteil von SchülerInnen aktiv als in Greifswald
Eine Frage, die sich mir aufdrängt: Wo liegt die Verbindung zu Hörsaalbesetzungen, die Studierende von ihren Veranstaltungen und Dozenten von ihrer Arbeit abhält zu dem Wunsch nach mehr und besserer Bildung?
Einen Großteil der Forderungen finde ich, ja wir, so kann ich sagen, ganz nett und teilweise auch wichtig, aber muss denn der sozialistische Grundgedanke immer durchscheinen? Mir konnte bis heute auch noch keiner verraten, was an einem Jahrhundert fehlgeschlagener Weltrevolution so schwer verständlich ist, aber ich bin durchaus lernbereit.
Und wieso bestreikt man sich selbst an den Unis? Wäre es nicht sinnvoller die Landeshauptstädte und Berlin zu bestreiken? Direkt vor dem Landtag, Bundestag, sucht euch was aus? Sicher wird oben gesagt, dass man die Leute sensibilisieren will. Aber erfahrungsgemäß mobilisiert man die Leute mit solchen Aktionen ungefähr für die Zeit der Aktion. Wäre es nicht sinnvoller Argumentekataloge (mit Lösungen!) aufzustellen und direkt in die Parlamente zu gehen?
Fazit: Das Gehandelt wird, ist unabdingbar. Jedoch scheint das "wie?" noch maßgeblich unausgegoren. Und wenn ihr wirklich für alle sprechen wollt, dann lasst das sozialistische Rumgezetter im Hintergrund weg. Beim AK Vorratsdatenspeicherung klappt das doch auch.
Sozialistisch? OK, "Bildung für alle und zwar umsonst" ist ja schon ein wenig sozialistisch angehaucht, aber was hat das mit Weltrevolution etc. zu tun? Wenn ich mal zwischen den Zeilen lesen darf, wirfst du den Leuten, die Bildung als Grundrecht für alle verankern wollen vor, dass sie Kommunisten sind. Wenn du das kommunistisch nennst, dann bin ich gerne Kommunist! Oder schwebt dir was anderes vor, wenn du die Forderungen der Streiks mit der Weltrevolution in Verbindung bringst.
Versteh mich nicht falsch, Kritik an den Streiks und ihrer Umsetzung sind in meinen Augen durchaus gerechtfertigt. Aber man kanns dann doch bei konstruktiver Kritik belassen…
Ziel kann und muss es sein das ganze Kapitalistische System zu stürzen. Dazu kann der Streik nur ein Steinchen sein. Wir müßen die Herrschaft des Kapitals brechen. An der Uni bedeutet es: Jeder kann unabhängig von der Knete der Eltern Zugang zu Bildung erreichen.
Gott bewahre! Der Kommunismus ist noch gefährlicher als der Kapitalismus: die christlich soziale Union verbindet Fortschritt, Leistungsbereichtschaft und Nächstenliebe. Hinfort mit den kommunistischen Demagogen!
Nur weil die Kirche 50 Jahre lang in Deutschland mal nicht gegen Minderheiten gehetzt hat (von Vergewaltigungen in Heimen abgesehen) heißt das doch noch nicht, dass sie sich für ihr Jahrtausendlanges Versagen (bzw. 500 Jahre langes, wenn wir die Protestanten nehmen) rehabilitiert hat?!
Den Begriff "kommunistisch" wählte ich nicht.
Erstaunlich aber, was Du zwischen den Zeilen gelesen haben willst. Lese ich den Aufruf, so fällt mir eine beständige Kapitalismuskritik auf. Immer wieder wird auf die Ursachen Kapitalismus, Markt, unternehmerische Interessen oder ähnliches geantwortet. Und mal allen Ernstes, was ist von einem solchen Satz zu halten: "Um unsere Forderungen durchzusetzen bedarf es daher letztlich gesamtgesellschaftlicher Veränderung." Im Gesamtkontext komme ich bei einem sozialistischen Grundton an. Dann noch Besetzungen und dergleichen, was in jüngerer Vergangenheit nun meist Methoden aus dem entsprechenden Spektrum waren. Tut mir leid, solange dies anhält, können weder RCDS noch LHG diesen Streik unterstützen, auch wenn wir das gern würden. Eine Splittung der Kräfte ist nämlich alles andere als sinnvoll.
Bildung als Grundrecht? Unterschreibe ich sofort. Jedoch würde ich wieder über das wie weit diskutieren wollen. Persönlich würde ich sagen: Jeder nach seinen Möglichkeiten.
Ersetze den Begriff sozialistisch durch sozialdemokratisch (und das ist durchaus möglich!) und du kannst diese Positionen durchaus auch als RCDSler unterstützen. Es sei denn du willst Gesellschaftskritik, und mehr ist es nicht, wenn man sagt, es muss eine gesamtgesellschaftliche Veränderung geben, wenn wir unsere Ziele durchsetzen wollen, es sei denn du willst Gesellschaftskritik nur den Linken vorbehalten. Aus Optimismus weigere ich mich das anzunehmen!
Sogar die Erkenntnis, dass das derzeitige kapitalistische System an sich eine Fehlkonstruktion ist traue ich euch Leuten vom RCDS zu, ich denke ihr seid nur nicht so idealistisch zu sagen, dass man direkt was dran ändern muss.
Im Übrigen sind die Bildungsstreiks zumindest an anderen Unis sehr basisdemokratisch organisiert, dort steht es Leuten vom RCDS frei, ihre Kritik zu äußern und Änderungsvorschläge zu machen. Wie es hier in Greifswald aussehen wird, falls denn was kommt, vermag ich allerdings nicht zu sagen.
"Bildung als Grundrecht? Unterschreibe ich sofort. Jedoch würde ich wieder über das wie weit diskutieren wollen. Persönlich würde ich sagen: Jeder nach seinen Möglichkeiten."
Stimme ich dir eigentlich zu, aber wer bestimmt jetzt wer welche Möglichkeiten hat? Dann würde doch nach Punkten aussortiert, oder etwa nicht? Ich konstruiere mal den Fall, dass jemand ins StuPa gewählt wurde, der beim moritz-Magazin arbeitet, nebenbei noch für den webMoritz arbeitet und ab und zu kleinere Artikel für die Ostseezeitung schreibt. Desweiteren ist diese Person noch in irgendwelchen Arbeitsgruppen aktiv, organisiert kulturelle Veranstaltungen etc. Daneben gibt es eine Person die nichts dergleichen tut, die allerhöchsten einmal im Monat sich in der Mensa besaufen geht und ansonsten nur in der UB oder zu Hause vorm Schreibtisch sitzt und lernt. Erste Person hat am Ende nen Bachelor mit 2,3. Letztere mit 1,4.
Willst du jetzt der engagierten Person den Master versagen? Mir verbietet das mein gesunder Menschenverstand. Ich bin der Meinung, dass Mensch sich nicht erdreisten darf darüber zu bestimmen, wer mehr Bildung verdient hat, und wer weniger. Es steht keinem von uns zu derart über andere Menschen zu urteilen.
Nun gut, dann schiebe ich mein Misstrauen mal beiseite, auch wenn die Unterstützerliste, sagen wir mal, interessant ist. Ich weiß nicht, wie interessiert der RCDS ist, aber ich kann mir vorstellen, bei uns könnte das auf offene Ohren stoßen. Wenn ihr so frei wäret, uns in den Verteiler aufzunehmen, dann spreche ich das kommenden Mittwoch mal an: lhg-greifswald@gmx.de
Wenn man mir auch noch etwas mehr Infomaterial als die Kurztexte auf der Homepage zukommen lassen könnte, wäre das ganz angenehm. Aja, die LHG auf Bundesebene lehnt den Bildungsstreik ab, jedoch sind wir als einzelne Gruppen größtenteils autonom – nur falls das jemandem auffallen sollte.
Sagen wir es mal so. Wir müssen niemandem das Abitur schenken, der nicht in der Lage ist, diesen Abschluss zu machen. Wieso ihm drei Jahre stehlen? Eher die vorhergehenden Abschlüsse aufwerten, oder?
Solange der Bachelor nicht als Abschluss anerkannt ist, d. h. auch von Wirtschaft akzeptiert, muss natürlich jedem der Weg zum Master offenbleiben.
Nach Möglichkeiten soll einfach nur sagen, jedem die gleichen Chancen und wie weit er sie ausreizt, hängt von seinen eigenen Fähig- und Fertigkeiten, aber auch von seinem Willen ab. Das Stichwort sollte hier durchaus auch Eigenverantwortung bedeuten.
Naja, dass das Eigenverantwortung bedeutet hat keiner bezweifelt…
Chancengleichheit/-gerechtigkeit heißt in diesem Kontext eher: jeder muss potentiell (sozusagen pränatal) die gleiche Chance haben Deutsche Bank Chef, Bundeskanzler, Professor zu werden, d.h. keinem ist der Zugang zu Bildungsinstitutionen zu verwehren.
Ebenso ist eine Demokratisierung der Hochschule ein Thema.
Das die Bundes-LHG nicht beim Bildungsstreik mitmacht ist klar, widerspricht ja auch den neo – bzw. konservativ-liberalen Vorstellungen.
Kapitalismuskritik ist übrigens auch was originär konservatives.
Und das alles grade super läuft will hier doch ernsthaft keiner verkaufen?!
"Und wieso bestreikt man sich selbst an den Unis?" – Das ist ja ein grundsätzliches Problem bei studentischen Protesten. Dadurch daß die Studierenden nicht im produktiven Bereich tätig sind, können sie (anders als ArbeitnehmerInnen und ihre Gewerkschaften) keinen echten ökonomischen Druck aufbauen und verbleiben so im Bereich der rein symbolischen Aktionen (eine Uni-Besetzung ist, trotz all des Brimboriums, letztlich auch nur eine rein symbolische Aktion). Wenn Studierende also erfolgreich sein wollen bei der Umsetzung ihrer Forderungen, geht dies nur, wenn sie sich mit anderen sozialen Gruppen zusammenschließen und ihre Bildungsforderungen nicht gegen deren (ebenfalls berechtigten) sozialen Forderungen ausspielen lassen. Insbesondere eine Zusammenarbeit mit der organisierten Arbeiterschaft (in Form der Gewerkschaften, aber auch Betriebs- und Personalräten) bei der Durchsetzung der gemeinsamen Forderungen müßte angestrebt werden. Das wurde beim Bildungsstreik im Juni noch zu wenig gemacht, wird jetzt im November auch noch nicht laufen.
Wer eine bessere und kostenlose (Hochschul-)Bildung haben will, wird an einer entsprechenden staatlichen Finanzierung und einer gesellschaftlichen Umverteilung von oben nach unten nicht herumkommen. Daher ist auch nicht erstaunlich, daß hier soziale und sozialistische Positionen wieder stärker ins studentische Bewußtsein gelangen und entsprechend artikuliert werden.
Niemand muß MarxistIn sein, um für bessere Bildung zu streiten – es schadet aber auch nicht. Marxistisches Bewußtsein ist im Gegenteil sehr hilfreich, um die gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen des bürgerlich-kapitalistischen Systems zu verstehen.
"Und wieso bestreikt man sich selbst an den Unis?"
es geht zwar auch, aber nicht ausschließlich um die finanzierungsfrage, sondern auch um inhaltiche veränderungen im studium, also mehr freiheiten bei studienorganisation, fächerwahl etc, oder auch studentische freiräume, mehr mitbestimmung in den universitäten. ob du das "sozialistisch" nennen willst… ich würde es demokratisch nennen. derzeit ist die organisation der schulen und hochschulen keineswegs demokratisch, und auch dafür steht ja der bildungsstreik.
deshalb ist es nicht falsch, den protest in den universitäten zu artikulieren, von mir aus auch mit symbolischen besetzungen, denn solche schaffen öffentlichkeit und sorgen für diskussionen und aufmerksamkeit für die problematik bildungspolitik.
in den derzeit besetzten hörsälen in österreich und deutschland (darmstadt, heidelberg, münchen, tübingen, potsdam, wien, graz, inssbruck, salzburg, klagenfurt) werden unglaublich viele inhaltliche diskussionen geführt, veranstaltungen selbstorganisiert und es arbeiten arbeitsgruppen zum bildungssystem. dafür ist während einem bachelorstudium eigentlich keine zeit, man ist ständig im stress. so ist eine besetzung eines hörsaals eine möglichkeit, freiräume für obengenanntes zu bilden und auch langfristig, nach beendigung einer besetzung, studentisches engagement zu unterstützen. (viele engagierte aus dem bildungsstreik im sommer sind immer noch aktiv und beschäftigen sich auch inhaltlich mit dem bildungssystem, keineswegs nur "für die dauer einer aktion").
Warum werden Wahrheiten, z. B. die dass Anne Klatt zur Besetzung des Audimaxx aufruft (Heute 16 Uhr), gelöscht? Eigentlich sollte der Webmoritz darüber berichten.
wo macht sie das denn?
Liebe Leute,
im Rahmen des Bildungsstreiks wird Montag ab 16 Uhr der Audimax HS 5 im
Uni Hauptgebäude besetzt – wenn mind. 50 Personen mitmachen. Wie lange
die Besetzung dauern wird ist noch unklar, aber wichtig ist, erstmal
anfangen 😉
Bitte kommt und sagt es weiter! Aber nicht über öffentliche Kanäle wie
Twitter, sondern mittels Mundpropaganda, damit die Presse noch nix
Genaues mitbekommt.
Hier zu den Inhalten des Streiks: http://www.bildungsstreik.net/
Uni Wien, Graz, Heidelberg usw. sind auch schon besetzt – dazu gibt es
jeweils auch facebook-Gruppen, wo ihr mal nachschauen könnt.
LG und noch einen geschmeidigen Sa-Abend
Anne
Ja, den Satz "Aber nicht über öffentliche Kanäle wie
Twitter, sondern mittels Mundpropaganda, damit die Presse noch nix
Genaues mitbekommt." hast du wohl nicht verstanden. webmoritz=öffentlich, nicht Mundpropaganda.
D.h. der Webmoritz möchte diese Art und Weise des Bildungsstreiks somit unterstützen?
Ich denke, eine solche Besetzung ist in keiner Weise förderlich für die Durchsetzung studentischer Interessen.
ich mag die derartige Akronyme eigentlich nicht, aber rofl!
"Der webMoritz unterstützt den Aufruf, weil er ihn nicht bringt!"
"Der webMoritz unterstützt den Aufruf, weil er ihn bringt!"
EDIT Moderation: Off-Topic
diskussionsforum zum bildungsstreik im audimax, zur zeit im hörsaal 4, ort wechselt aber. kommt vorbei!
ab sofort gibt es eine E-Mail-Liste fuer alle TeilnehmerInnen und Solidarisierenden der Uni Besetzung Wien:
Einfach E-Mail an uni_besetzung_wien@yahoogroups.com senden (UNMODERIERT fuer alle frei zugaenglich)
Teilnahme (Empfangen der Beitraege) auf der Seite http://groups.yahoo.com/group/uni_besetzung_wien einfach und formlos mit E-Mail-Adresse (gibt es bei yahoo.com und web.de etc.etc.)
lg an alle Solidarisierenden!
Die Bundesregierung lässt sich in Sachen Bildung leider von den Lobbyisten der Bertelsmannstiftung beraten.
Diese Stiftung ist ein Neoliberaler, marktradikaler think-tank, der am liebsten alles privatisieren möchte (lat. Privare: Beraubung), von dem Gesundheitssystem angefangen, bis zur Ökonomisierung der Universitäten! Dies macht die Stiftung hinterhältig, unter anderem über den Umweg des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung).
Die Schäden dieses neoliberalen think-tanks werden unter anderem hier dokumentiert:
http://www.bertelsmannkritik.de
oder:
http://www.anti-bertelsmann.de
Dieser sog. Stiftung gehört die Gemeinnützigkeit ein für alle mal aberkannt, denn sie ist nicht nur für Deutschlands Bildungszukunft extrem gefährlich!
Test.
Норм. Только как..