Im strömenden Regen ist heute auf dem Greifswalder Marktplatz die „Krönungstournee“ der Aktion „Krönungswelle“ gestartet. Die Initiative reist in den kommenden Wochen in zahlreiche überwiegend deutsche Städte und will eine „Karawane der Kreativität“ mobilisieren, um für die Idee des Grundeinkommens zu werben. Wegen des schlechten Wetteres fiel die Resonanz unter den Passanten eher verhalten aus.

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Susanne Wiest "krönt" eine Passantin vor dem Bundestag.

Dass die Tour in Greifswald startete, hatte seinen Grund in der Person Susanne Wiest. Die Greifswalderin brachte Anfang des Jahres eine Petition zum Grundeinkommen in den Bundestag ein, die zuvor mehr als 50.000 Unterstützerunterschriften erhalten hate (webMoritz berichtete). Durch den massiven Zuspruch gestärkt, kandidiert sie nun als Direktkandidatin im Wahlkreis Greifswald-Demmin-Ostvorpommern um ein Direktmandat im Bundestag.

Die Aktivisten der Initiative „Krönungswelle“ setzten den Passanten auf dem Markt goldene Kronen aufsetzen und bei ihnen unter dem Motto „Wenn jeder sein eigener König ist, muss keiner der König des anderen sein“ für die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens werben. Die Aktion „Krönungswelle“ legt dabei besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit Künstlern an den einzelnen Tournee-Orten. Auf der Homepage heißt es: „Spontane Happenings mit Musik, Tanz, Theater, Street-Art oder Kabarett ergeben sich wie aus dem Nichts, alles fließt ineinander.“ Zumindest in Greifswald hat das nur bedingt geklappt: Wegen des strömenden Regens entfiel eine geplante Info-Veranstaltung im Hafen – zu wenig Leute waren unterwegs.

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Nachts reisen die Aktivisten im eigenen "Nightliner" in die nächste Stadt weiter.

Im Reisebus der Initiative reisen in den nächsten zwei Wochen bis zu 16 Mitglieder der Gruppe von Ort zu Ort. Die meisten Mitfahrer sind junge Leute, die sich für die Idee des Grundeinkommens begeistern und leidenschaftlich darüber diskutieren können. Finanziert wird die Initaitvie durch Spenden, die sie auch nach wie vor sucht.

Mit von der Partie war auch Susanne Wiest, die ihren Namen derzeit eifrig unters Volk bringt. Gegenüber dem webMoritz erklärte sie, warum sie den Begriff des „Wahlkampf“ dafür ablehnt: „Was ich mache ist, meine Wahlbewerbung vorzustellen und weiter nichts.“ Ein ausführlicheres Interview mit Susanne Wiest wird es im Rahmen einer Interview-Serie mit allen Direktkandidaten geben, die der webMoritz derzeit vorbereitet.

Am Donnerstag: Diskussionsveranstaltung zum Grundeinkommen

Außerdem findet voraussichtlich am kommenden Donnerstag (10.9.) eine Diskussionveranstaltung über das Grundeinkommen in Greifswald statt. Die Planung für die Veranstaltung läuft allerdings noch, sodass Details erst Anfang der Woche bekanntgegeben werden können. webMoritz.de wird rechtzeitig informieren.

Update 6.9.: Zeit und Ort stehen schon fest

Wie Sebastian Jabbusch, Vorstandsmitglied des frisch gegründeten Kreisverbands der Piratenpartei, in den Artikel-Kommentaren schreibt, findet die „überparteiliche“ Diskussionsveranstaltung zum Grundeinkommen am Donnerstag, dem 10.9. um 19 Uhr im Audimax statt. Wer die Veranstaltung organsieirt, ist nicht ganz klar – laut Sebastian Jabbusch ist es der AStA auf Anregung der Greifswalder Piratenpartei. Der AStA legt allerdings Wert darauf, den Organisatoren lediglich bei der Raumsuche behilflich gewesen zu sein und nicht Veranstalter zu sein (siehe Kommentare). 

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels wurde behauptet, der AStA sei Organisator der Veranstaltung am kommenden Donnerstag. Da das nicht korrekt war, wurde der Artikeltext korrigiert.

Link: die weiteren Standorte der Aktion „Krönungswelle“

Bilder: kroenungswelle.net/ Textautor