Zu Beginn einige kurze Erläuterungen zur Thematik: Es existieren zwei unterschiedliche Akkreditierungssysteme, die Programm- und die Systemakkreditierung. Bei der Programmakkreditierung wird ein einzelner Studiengang von einer Akkreditierungsagentur überprüft, hierzu wird ein Gutachterteam aus Professoren, Berufstätigen und Studenten an die jeweilige Hochschule entsandt. Wird dem Studiengang eine ausreichende Qualität bescheinigt, ist er für einen begrenzten Zeitraum akkreditiert. Die Programmakkreditierung ist derzeit das vorherrschende Akkreditierungsmodell in Deutschland. Bei der Systemakkreditierung wird hingegen geprüft, ob eine Hochschule selbstständig in der Lage ist die Qualiät ihrer Studiengänge zu sichern, nach erfolgreicher Systemakkreditierung sind alle Studiengänge der Hochschule für eine Dauer von 6 Jahren akkreditiert, zur Zeit ist keine deutsche Hochschule systemakkreditiert, eine befindet sich in der Zulassungsphase.
Die Universität Greifswald will die Systemakkreditierung beantragen. Das Akkreditierungssystem wurde im Zuge des Bologna-Prozesses eingeführt, zu akkreditieren sind gemäß der ländergemeinsamen Strukturvorgaben gemäß §9 Abs. 2 Hochschulrahmengesetz alle Bachelor- und Master-Studiengänge.
Nur drei Bachelor-Studiengänge sind akkreditiert
An der Universität Greifswald wird diese Maßgabe derzeit vielfach nicht erfüllt. Gemäß der Datenbank des Akkreditierungsrates sind derzeit lediglich drei Bachelor-Studiengänge (Geologie, Physik und Umweltwissenschaften) und 12 Masterstudiengänge (British and North American Studies, Fennistik, Geosciences and Environment, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, germanistische Literaturwissenschaft, Physik, Philosophie, Skandinavistik, Slawische Philologie, Sprache und Kommunikation und Zahnärztliche Funktionsanalyse und -therapie mit Computerunterstützung) akkreditiert.
Das liegt allerdings nicht daran, dass die übrigen Studiengänge im Akkreditierungsverfahren gescheitert wären (in diesem Fall dürften keine neuen Studenten mehr immatrikuliert werden). Die Akkreditierungen wurden vielmehr nicht beantragt. Im Normalfall sollte eine Nicht-Akkreditierung keine unmittelbaren Beeinträchtigungen für die Studenten und Absolventen haben, der erlangte Titel darf trotzdem getragen werden. Problematisch kann es hingegen werden, wenn man an einer anderen Hochschule (insbesondere im eropäischen Ausland) einen Doktor oder Phd erlangen will, hier kann die fehlende Akkreditierung des Master-Studienganges zum Problem werden.
Begründet wird der Verzicht auf die Beantragung der Programmakkreditierung mit der Tatsache, dass die Universität eine Systemakkreditierung beantragen wolle und somit keine Programmakkreditierungen mehr benötige (Lediglich einige Studiengänge der Philosophischen Fakultät werden im Zuge des notwendigen Verfahrens derzeit neu programmakkreditiert). Die Systemakkrediterung ist allerdings noch in der Planungsphase, mit der Bestätigung ist frühestens Ende 2011 zu rechnen. Um sie zu erreichen, wurde das Projekt integrierte Qualitätssicherung gegründet. Einen Zwischenbericht von dessen Arbeit (Stand 30.4.2009) kann man innerhalb des Uni-Netzwerkes von der Internetseite herunterladen.
Dem Bericht zufolge soll die Systemakkreditierung im Laufe des kommenden Jahres beantragt werden, hierfür muss ein hochschulweites einheitliches System zur Qualitätsicherung vorhanden sein, für dieses muss allerdings erst ein Konzept entwickelt werden. Zurzeit verfügen vor allem die Medizinische Fakultät, aber auch die Theologische Fakultät über Qualitätssicherungssysteme (vor allem Evaluationssysteme), die den Anforderungen der Systemakkreditierung aber noch nicht im Vollen genügen. Diese Fakultäten sind allerdings vom Bologna-Prozeß (und damit auch von der Akkreditierung) praktisch nicht betroffen, da hier der Regelabschluss das Staatsexamen ist und wohl vorerst auch bleiben wird.
Qualitätssicherungssystem existiert faktisch nicht
Die größten Auswirkungen hat der Bologna-Prozeß auf die Philosphische und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, hier sind oder werden die meisten Studiengänge (Ausnahmen sind die Lehramtsstudiengänge und Pharmzie) auf das Bachelor/Master-System umgestellt. Aber gerade in diesen Fakultäten existieren die größten Lücken. Man könnte auch sagen, dass es praktisch kein zentrales Qualitätssicherungssystem gibt.
Ob ein zentrales Qualitätssicherungssystem innerhalb eines Jahres etabliert werden kann, darf insbesondere angesichts des letzten derartigen Versuches bezweifelt werden: Vor zwei Jahren wurde das System „InstEval“ an der Universität Greifswald eingeführt, um damit alle Lehrveranstaltungen zu evaluieren. Im Report der intigrierten Qualitätssicherung wird es lediglich im Rahmen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät erwähnt und von einer vollständigen Abdeckung ist man noch weit entfernt. Bis zu einer möglichen Systemakkreditierung gibt es also noch deutlichen Nachholbedarf.
Ambitioniertes Projekt mit noch ambitionierterem Zeitplan
Es bleibt ein ambitioniertes Projekt mit einem noch ambitionierteren Zeitplan, so dass es auch durchaus bis 2012 oder länger dauern könnte, bis die Universität systemakkreditiert ist. So kann es zu sehr langen Lücken der Akkreditierung kommen. Ein Abschluss gilt jedoch nur dann als anerkannt, wenn er zum Zeitpunkt des Studienabschlusses akkredtiert ist.
So ist zum Beispiel der „Bachelor of Law“-Studiengang seit dem 30.9.2007 nicht mehr akkreditiert. Dieses Beispiel kann als besonders kritisch betrachtet werden, da ein Bachelor of Law kein berufsqualifizierender Abschluss ist und sich gerade hier eine Weiterführung des Studiums anbietet, ja sogar faktisch unverzichtbar ist. Eine Programmakkredtierung läuft im allgemeinen über 6 Jahre. Die Universität hat sich hier gerade, wenn man mit Verzögerungen rechnet, fast einen kompletten Zyklus gespart – von kurzen Phasen der Nicht-Akkreditierung kann also nicht gesprochen werden.
Weitere Informationen findet ihr unter www.akkreditierungsrat.de und im Berichtdes Projekts integrierte Qualitätssicherung.
Bild:
„Maximilian Mühlens“ / www.jugendfotos.de
Klingt auf Scheiße!
Soll ich meine Hausarbeiten zu Ende schreiben oder gleich in Urlaub…
Vielleicht gibt der AStA ja noch ne PM oder so raus um mein Gemüt zu beruhigen, dass das Akkreditierungsdings zwar wichtig, beim Bachelor aber egal ist.
Ich fahre gleich in den Urlaub! B)
erwähnter resonanzkörper ist halt nicht zu polieren…
Der Bachelor of Laws in Greifswald seit 2007 nicht mehr akkreditiert?!??
Ich habe mich in diesen Studiengang Bachelor of Laws zum WS 09/10 eingeschrieben, weil ich davon ausgegangen bin, dass dieser auch Akkreditiert bzw. Reakkreditiert ist.
Das eine Akkreditierung bzw. Reakkreditierung mehr als wichtig ist, hört und liest man überall.
Jetzt fühle ich mich von der Universität Greifswald mehr als hintergangen, ja regelrecht verarscht!!! Der Studiengang ist nc-frei – aber kein Wort von der fehlenden Akkreditierung!
Die haben mir nur die Vorteile und das Besondere an diesem Studiengang erzählt, aber von der fehlenden Akkreditierung … rrrh ich könnte platzen vor Wut!
Anscheinend wissen es nicht mal die Studierenden, die diesen Studiengang studieren. Was erlaubt sich die Universität Greifswald da eigentlich?!??
Vielen Dank, dass ihr darauf aufmerksam gemacht habt! Ich werde jetzt an einer anderen Universität mein Studium aufnehmen.
Uniinterne Systemakkreditierung (Projekt integrierte Qualitätssicherung) – das soll ja wohl ein Witz sein. Einfach lächerlich.
Ich bewerte und benote meine Klausur bzw. Hausarbeit auch gerne selber und ungern extern durch einen Professor.
Das Projekt Integrierte Qualitätssicherung ist nicht dazu da die Universität zu akkreditieren. Sie baut vielmehr ein universitätsweises Qualitätssicherungssystem auf, welches durch die Akkreditierungsagenturen akkreditiert wird.
Der LLB an sich ist schon schwachsinn und du wirst damit keinerlei Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Ansonsten interessanter Artikel über dieses Bätschelording
Zum Thema keine Chance auf dem freien Arbeitsmarkt gibt es noch anzumerken, das mir 6 ehemalige LL.B. Studenten und Studentinnen bekannt sind, die im Jahr 2005 eben jenen an der Uni Greifswald beendet haben und seitdem alle in der freien Wirtschaft, unter anderem auch in Führungspositionen, tätig sind. Soweit zur Theorie. Ansonsten sehr sinnvoller Beitrag zu diesem Thema, nur weiter so.
"Studieninteressenten fällt die Orientierung im Dschungel von über 1 000 verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen schwer. Neben klassischen Rankings können Akkreditierungen (lat. accredere, Glauben schenken) weiterhelfen. Für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge ist eine Akkreditierung in Deutschland Pflicht und hat das Ziel, verlässlich Orientierung zu geben. Hochschulen, Studierende und Arbeitgeber können somit die Qualität von Lehre und Studium besser einschätzen. Darüber hinaus soll die Akkreditierung die Transparenz und die internationale Vergleichbarkeit von Studienprogrammen bzw. -abschlüssen verbessern. Dies fördert gleichzeitig die Mobilität der Studierenden."
Quelle: http://www.hhl.de/discover-hhl/news/article/detai…
Der Fachbereich Rechtswissenschaften wurde gerade durch den Verbund norddeutscher Universitäten evaluiert. Dabei checkte eine hochrangige Expertenkommission nicht nur alle Dokumente, sondern begutachte alles vor Ort und interviewte Professoren und Studierende. Das Verfahren ist aufwändiger als die Akkreditierung eines Studienprogramms. Die Einführung des LL.B wurde "als Erfolg" gewürdigt. Frag doch mal bei der Fachschaft oder beim Studiendekan nach.
Es geht hier nicht um den Verbund norddeutscher Universitäten, sondern um die Agenturen, welche die Studiengänge akkreditieren. Denn nur so ist ein Vergleich zwischen den Hochschulen im In- und Ausland möglich. Der Verbund norddeutscher Universitäten evaluiert nur. Akkreditieren darf er nicht. Und darum geht es.
Korrekt. Hier geht es um die Akkreditierung und nicht um die Evaluation. Da versteht der IQS etwas falsch. Das was wichtig ist und worum es in diesem Artikel geht ist die Akkreditierung. Und die fehlt beim Bachelor of Laws seit 2007 – Evaluation hin oder her.
schade, dass du aufgrund von voreiligen Schlüssen nie in den Genuß eines erstklassigen Studiums an der Universität Greifswald kommen wirst
Irgendwie ist es doch eine sprichwörtliche "Schweinerei". Man muss sich doch echt mal Fragen, was sich die Universitätsleitung dabei gedacht hat? Wer jetzt vor 2011, wenn denn die Systemakkreditierung auch wirklich kommt, einen Bachelorabschluss macht, hat Pech gehabt. Da gibt es bestimmt einige, die sich in naher Zukunft ganz schön wundern werden, wenn potentielle Arbeitgeber (z.B. im Ausland) sagen, dass ihr Abschluss nicht viel wert ist. Da die Universität wohl auch nicht gerade mit der "Nicht-Akkreditierung" hausieren geht, könnte man doch glatt mal prüfen, ob da nicht eventuell Schadensersatzansprüche ggü. der Universität entstehen.
Zumindest sollte die Universität in die Pflicht genommen werden, auf die mangelte Akkreditierung in den entsprechenden Studiengängen hinzuweisen.
Irgendwie ist es doch eine sprichwörtliche "Schweinerei". Man muss sich doch echt mal Fragen, was sich die Universitätsleitung dabei gedacht hat? Wer jetzt vor 2011, wenn denn die Systemakkreditierung auch wirklich kommt, einen Bachelorabschluss macht, hat Pech gehabt. Da gibt es bestimmt einige, die sich in naher Zukunft ganz schön wundern werden, wenn potentielle Arbeitgeber (z.B. im Ausland) sagen, dass ihr Abschluss nicht viel wert ist. Da die Universität wohl auch nicht gerade mit der "Nicht-Akkreditierung" hausieren geht, könnte man doch glatt mal prüfen, ob da nicht eventuell Schadensersatzansprüche ggü. der Universität entstehen.
Zumindest sollte die Universität in die Pflicht genommen werden, auf die mangelnde Akkreditierung in den entsprechenden Studiengängen hinzuweisen.
Kann man nicht sofort was gegen diesen Missstand tun???
Wenn der Rektor Rainer Westermann schon gegen den Bachelor ist, ich zitiere: "ich war nie ein Freund des Bachelor", dann wundert es mich auch nicht mehr, dass die Bachelor und Masterstudiengänge an der Universität Greifswald den Bach runter gehen (werden).
Aber es sollte dann auch bitte direkt auf der Uniseite stehen, dass die Studiengänge nicht mehr akkreditiert sind! Ich bin sehr enttäuscht von der Universität Greifswald.
@ Timo und alle,:
Wenn jemand etwas findet, dass einen Anspruch begründet, bescheid sagen, denn damit können wir schön Druck machen.
Dieser Artikel muss unbedingt auch an die Fachschaften, Asta usw. weitergeleitet werden! Damit diese die Informationen über die fehlenden Akkreditierungen an die Tutoren, etc. weitergeben können, so dass am Ende der Ersti-Woche jeder und zwar wirklich jeder über die fehlende Akkreditierung seines Faches im Klaren ist.
Info-Flyer in der Mensa verteilen und überall publik machen, da die Universität Greifswald, diese wichtige Informationen zurückhält. Da kann man wirkich nur den Kopf schütteln, was sich die Universitätsleitung dabei gedacht hat – eine riesen Sauerei ist das!!!
Sehr guter Artikel, vielen Dank für die Info – hab das auch nicht gewusst mit der fehlenden Akkreditierung! Mal sehn was jetzt passiert! Denn so kann es nicht weitergehen!
Was für ein Skandal!
Ist echt kein Wunder, dass die Universität Greifswald das nicht auf ihren Internetseiten veröffentlicht!
Denn wer würde sich dann noch für einen Studiengang einschreiben, wenn man wüsste, dass dieser Studiengang gar nicht (mehr) akkreditiert ist?!
Würde die Universität das veröffentlichen, also z.B. Bachelor of Laws (nicht akkreditiert) schreiben, dann würde keiner mehr dieses Fach studieren und die Uni würde finanziell leer ausgehen und das will sie aber nicht und deswegen verschweigt sie die fehlende Akkreditierung, auf Kosten der Studierenden bzw. der Studieninteressierten! Ob das rechtlich so korrekt ist, ist fraglich!
Was geschieht mit denen, die bisher das Fach studiert haben, Scheine gemacht haben und gerne im In- oder Ausland weiterstudieren wollen. Dazu fehlt von Seiten der Universität Greifswald bis jetzt jede Stellungnahme.
Möchte dem hier gesagten widersprechen und ein wenig aufhellen: Qualitätssicherung eixtiert an der Uni Greifswald schon längst – wie sollte es auch anders sein?!
Die Studienkommission des Senats der Universität Greifswald ist als beschließende Kommission DIE kompetente Instanz zur Kontrolle der Qualität neu eingerichteter oder modifizierter Studiengänge.
Es gibt einen „Verfahrensgang bei der Erstellung von Prüfungs- und Studienordnungen…" gem. Beschluss des Akademischen Senates vom 03.05.2006 sowie eine „Kriterienliste bei der Einführung oder Änderung von Studiengängen.“ Viele, unterschiedlichste Akteure sind beteiligt. Die „Gemeinsame Prüfungsordnung für Bachelor- und Master-Studiengänge vom 20.09.2007“ trägt den Zielstellungen des Bologna-Prozesses Rechnung und zur Erhöhung der Studierbarkeit bei (http://www.uni-greifswald.de/studieren/pruefungsa…
Das klingt alles ziemlich formalistisch, aber genau die Einhaltung dieser Formalismen garantiert den Studierenden, dass die in Greifswald angebotenen Studiengänge jeweils sinnvolle Qualifikationsziele verfolgen, alle relevanten Studieninhalte vermitteln und weitgehend studierbar sind.
Möchte dem hier gesagten widersprechen und ein wenig aufhellen: Qualitätssicherung existiert an der Uni Greifswald schon längst – wie sollte es auch anders sein?!
Die Studienkommission des Senats der Universität Greifswald ist als beschließende Kommission die kompetente Instanz zur Kontrolle der Qualität neu eingerichteter oder modifizierter Studiengänge.
Es gibt einen „Verfahrensgang bei der Erstellung von Prüfungs- und Studienordnungen…" gem. Beschluss des Akademischen Senates vom 03.05.2006 sowie eine „Kriterienliste bei der Einführung oder Änderung von Studiengängen.“ Viele, unterschiedlichste Akteure müssen sich abstimmen und einer Studien- und Prüfungsordnung zustimmen. Die „Gemeinsame Prüfungsordnung für Bachelor- und Master-Studiengänge vom 20.09.2007“ trägt den Zielstellungen des Bologna-Prozesses Rechnung und zur Erhöhung der Studierbarkeit bei (http://www.uni-greifswald.de/studieren/pruefungsa…
Das klingt alles ziemlich formalistisch, aber genau die Einhaltung dieser Formalismen garantiert den Studierenden, dass die in Greifswald angebotenen Studiengänge jeweils sinnvolle Qualifikationsziele verfolgen, alle relevanten Studieninhalte vermitteln und weitgehend studierbar sind.
Möchte dem hier gesagten widersprechen und ein wenig aufhellen: Qualitätssicherung existiert an der Uni Greifswald schon längst – wie sollte es auch anders sein?!
Die Studienkommission des Senats der Universität Greifswald ist als beschließende Kommission die kompetente Instanz zur Kontrolle der Qualität neu eingerichteter oder modifizierter Studiengänge.
Es gibt einen „Verfahrensgang bei der Erstellung von Prüfungs- und Studienordnungen…" gem. Beschluss des Akademischen Senates vom 03.05.2006 sowie eine „Kriterienliste bei der Einführung oder Änderung von Studiengängen.“ Viele, unterschiedlichste Akteure müssen sich abstimmen und einer Studien- und Prüfungsordnung zustimmen bevor der Studiengang angeboten wird. Die „Gemeinsame Prüfungsordnung für Bachelor- und Master-Studiengänge vom 20.09.2007“ trägt den Zielstellungen des Bologna-Prozesses Rechnung und zur Erhöhung der Studierbarkeit bei (http://www.uni-greifswald.de/studieren/pruefungsa…
Das klingt alles ziemlich formalistisch, aber genau die Einhaltung dieser Formalismen garantiert den Studierenden, dass die in Greifswald angebotenen Studiengänge jeweils sinnvolle Qualifikationsziele verfolgen, alle relevanten Studieninhalte vermitteln und weitgehend studierbar sind.
Wie schön das die Studiengänge "sinnvolle Qualifikationsziele verfolgen, alle relevanten Studieninhalte vermitteln und weitgehend studierbar sind", wenn sie aber nicht akkreditiert sind, kann man sich davon wohl, wie es aussieht nicht viel kaufen, oder?
Das ist richtig – davon kann man sich dann überhaupt nichts kaufen! Einfach peinlich was die Universität hier veranstaltet!
Alle anderen Universitäten lassen sich durch nationale und internationale Agenturen akkreditieren. Wie z.B. FIBAA, EQUIS, AACSB etc. Warum die Universität Greifswald hier mal wieder was total anderes im Sinn hat ist vollkommen unbegreiflich! Und Qualitätssicherung wie IQS behauptet existiert an der Universität so gut wie gar nicht. Siehe z.B. die fehlenden Evaluationen!
Die Studiengänge sind nicht akkreditiert und darauf kommt es an. Wer jetzt einen nicht akkreditierten Abschluss hat, hat wie schon oben steht, Pech gehabt! Die Arbeitgeber sowie die Universitäten im In- und Ausland schauen auf akkreditierte Studiengänge und nicht auf die integrierte Qualitätssicherung.
Ist Dir ein Fall bekannt, bei dem ein Bachelor-Absolvent unserer Universität aufgrund fehlender Studiengangsakkreditierung nicht zu einem Master zugelassen wurde oder aus diesem Grund keinen Job fand?
Viele Hochschulen in Deutschland haben aus unterschiedlichen Gründen nicht 100% ihres Studienangebots akkreditiert.
Hallo Thomas,
also ein solcher Fall ist mir persönlich bisher nicht bekannt, aber man sollte nun auch nicht so lange warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Das es vielleicht Gründe gibt, einen Studiengang nicht akkreditieren zu lassen, dass kann ich nachvollziehen, aber dann würde ich erwarten, dass die Universität bei der Immatrikulation deutlich darauf hinweist, was wohl bisher nicht der Fall ist.
Hallo Timo,
auf das gegenwärtig nicht-akkreditiert-sein sollte die Uni hinweisen, da hast du sicher recht.
Es wurde auch nie behauptet, es wurde nur angekreidet, dass es keine Akkreditierungen gibt.
Ebenfalls unbestreitbar sein dürfte es, dass es im Moment kein Universitätsweites QS-System gibt.
Im Artikel geht es nicht um den Sinn von Akkreditierungen, aber sie sind nunmal Pflicht und die Studenten gehen davon aus, dass diese erfüllt werden. Es geht auch nicht um ein nicht 100% Erfüllen (wie es Thomas Schattschneider angesprochen hat) sondern auf Ebene der Bachelor-Studiengänge um eine annährende Totalverweigerung.
Ich find den Artikel klasse und gut, dass das Thema aufgegriffen wird. Ich hätte aber noch gerne gewusst, wie konkret die Probleme am Ende wirklich sind. Gibt es schon Studenten, denen daraus ein Problem erwachsen ist, oder ist das eher ein theoretisches Problem ?
Früher oder später stellt sich natürlich auch die Frage, ob es überhaupt klug ist / Sinn macht, die Universitäten durch so ein so kompliziertes Akkreditierungssystem dermaßen auszubremsen… Was am Ende wieder zu der Frage führt, ob der BA / Master überhaupt ein kluges System ist…
Ob Bachelor/Master sinnvoll ist, ist die falsche Frage.
Wurde das Konzept sinnvoll umgesetzt ist viel relevanter, da die erste Frage sowieso Schnee von gestern ist.
Mich interessieren die theoretischen Probleme ungemein.
Da dachte der geniegte Leser, bisher von Sebastians Kommentar zu diesem Thema verschont geblieben zusein, doch: "Hurra", hier gibt er seinen Senf dazu ab und verliert sich in Gemeinplätzen.
Inhaltlich: Das System kann nicht klug sein, denn das System ist das System…
„Ziel der Akkreditierung ist, ein unabhängiges, wissenschaftsnahes Qualitätssicherungssystem zu schaffen, bei dem die Einhaltung formaler Mindeststandards überprüft wird. Sie ist damit lediglich das Mittel, nicht der Zweck an sich.“ erklärt Peter Zervakis, Leiter des Bologna-Zentrums der Hochschulrektorenkonferenz.
Dirk Häger, Mitglied des Koordinierungsausschusses des studentischen Akkreditierungspools, wird noch deutlicher: „Ich würde davon abraten, ein nicht akkreditiertes Fach zu studieren. Dabei ist es nicht gewährleistet, dass die Anforderungen an die Studenten klar sind, es genug Lehrpersonal gibt und die allgemeinen Voraussetzungen stimmen“. Und wenn man mal ehrlich ist: In ein Auto ohne TÜV-Plakette setzt sich auch niemand für sechs Semester.
Ihr könnt gleich noch mal den Artikel über den Immatrikulationsstopp der Umweltwissenschaften in die Linkliste setzen. Die Akkreditierung dieses geschätzten Studiengangs ist nämlich auch nur erschlichen worden, in dem der Akkreditierungskommission der ASIIN (und natürlich auch den Studenten) falsche Tatsachen vorgelogen… äääh vorgelegt wurden. Ist auch egal – wenigstens hat man dann auf dem Papier, dass der Studiengang läuft.
Es gibt viele nicht akkreditierte Studiengänge bundesweit und wirklich interessant sind Akkreditierungen nur, wenn man die Uni wechseln will – was man aber in Greifswald sehr gerne tut ("bloß weg hier!").
Keine Uni sollte auch nur einen Gedanken daran verschwenden, so eine Systemakkreditierung zu verlangen, bevor sie nicht ein wirklich ausgeklügeltes Evaluierungskonzept im funktionierenden Dauerbetrieb hat. Das ist in Greifswald nicht der Fall und wird auch noch dauern. Es beginnt bei der Akzeptanz einer solchen Evaluierung bei dem Lehrpersonal. Ich habe die Begeisterung der körperlich anwesenden Professoren in einer Fakultätsratssitzung erleben dürfen, als dort ein Evaluierungenskonzept vorgestellt wurde. Die Meisten sind nicht ohne Grund froh, wenn ihre Veranstaltung nicht mit Noten und Beurteilungen torpediert wird, wie es sonst heutzutage nur den Bachelor-Studenten passiert.
Ich bin kein Freund von Bachelor und Master in der jetzigen Form. Auch auf lange Sicht wird man aber nur innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens etwas ändern können (Bachelor zB auf 7 o. 8 Semester ausdehnen, Wiedereinführung von Anwesenheitspflichten statt Prüfungsterror, etc.).
Nachdem sich die Studenten aber auf diese neue Form des Lernens umstellen durften (und noch damit zu kämpfen haben), wird es Zeit, dass auch die Lehrkräfte einen entsprechenden Lehrerfolgs-Leistungsdruck zu spüren kriegen. Das geht nur über konstruktive Evaluierung. Dabei darf aber nicht nur gesagt werden, was schlecht an Veranstaltungen ist, die Probleme müssen auch konkret angegangen und behoben werden.
Auch Hochschul-Lehrkräfte müssen didaktisch geschult werden und auch alte Profs müssen sich in dem ganzen Neue-Medien- und Softskill-Kanon qualifizieren. Man kann nicht die geistige Elite von Morgen in der kurzlebigen Zeit von Heute mit den Mitteln von Gestern aus dem Boden stampfen.
Wenn wir in so kurzer (und immer kürzerer) Zeit so Vieles (und immer mehr) lernen sollen, muss es auch entsprechend aufbereitet werden.
Insgesamt habe ich bei dem Prinzip der Systemakkreditierung das Gefühl, dass man sich vor der Beurteilung einer neutralen unabhängigen Instanz drücken will. Der Vorteil einer universitäts-internen Akkreditierung für Studiengänge könnte eine stärkere Einflussnahme von Studenten sein – aber die werden viel zu gerne überhört oder sind durch den anwachsenden Lerndruck so sehr mit sich beschäftigt, dass ihnen Zeit, Willen und Energie fehlen, sich auch noch darum zu kümmern.
Die Universität will sich vor der Beurteilung einer neutralen und unabhängigen Instanz drücken! Genau dieser Ansicht bin ich auch. All die anderen Hochschulen lassen sich akkreditieren bzw. reakkreditieren nur die Uni Greifswald nicht. Die möchte gerne ihr eigenes Süppchen kochen zum Nachteil der Studierenden.
Die Universität will sich meiner Ansicht nicht vor irgendetwas "drücken". Im Akkreditierungsdschungel wurde einfach die unbürokratischste, kostengünstigste und langfristigste Variante ausgewählt.
Die schmälert in keiner Weise die hohe Qualität des Studiums in Greifswald. Im Gegenteil, die Kosten die durch das Einsparen externer Beratungsagenturen gespart werden, können direkt in die Lehre fließen. Einheitliche und universitätsweite Evaluationen, wie sie bei der Systemakkreditierung vorgesehen sind, sichern die hohe Qualität der Lehre in Greifswald, stärken studentische Mitspracherechte und zeigen Verbesserungspotenziale der Universität auf, die diese dann mit dem eingesparten Geld angehen kann.
der korrekte weg wäre dann aber gewesen, erst die neuen systeme einzuführen und dann die alten (programmakkreditierung) abzuschaffen.
selbst das projekt Integrierte Qualitätssicherung wurde erst ein Jahr nachdem beispielsweise die akkreditierung des LLB ausgelaufen ist gegründet.
Das hätte man in der Tat so machen können. Die Aussagekraft einer Akkreditierung ziehe ich aber dennoch in Zweifel. Die Studiengänge in Greifswald sind ja nicht von Heinz Müller im Keller zusammengebastelt, sondern wurden in mühseligen Gremiensitzungen langfristig geplant und beschlossen.
Das weiß aber Hinz und Kunz an der Universität Brumsburg nicht. Und doch darum geht es.
Auch B.Sc. Umweltwissenschaften? 😉
Also bei dem, was man da so hört, wurde der Studiengang wohl noch nicht mal "im Keller entworfen", sondern einfach mal so auf Papier geklatscht – ist halt gut fürs Image, etwas für die Umwelt "zutun"…;-)
nicht können, sollen bzw. müssen.
und ich war selber mal dabei, als an einem studiengang rumgebastelt worden ist, du hast da vielleicht etwas idealistische vorstellungen.
Also ich möchte hier mal versuchen, etwas Luft aus der Diskussion zu nehmen.
Zum einen ist es ein Unterschied, ob ein Studiengang (a) nach einer genauen Prüfung einer Akkreditierungsagentur "nicht akkreditiert" wurde oder ob (b) ein Akkreditierungsprozess von vornherein nicht geplant gewesen ist, weil man sich für ein anderes Verfahren entschieden hat. Hier ist (b) der Fall, niemand ist "durchgefallen", sondern man wollte eine andere Form der Prüfung.
Zweitens möchte ich mal das Tohuwabohu dieser Akkreditierungsagenturen als bürokratisch, teuer und nicht wirklich aussagekräftig beschreiben. Hat jemals ein Magister- oder Diplom-Absolvent Nachteile dadruch erlitten, dass diese Studiengänge bewusst über Jahrzehnte nie akkreditiert worden sind? Warum diese Aufregung und warum dieses Vertrauen bzw. der Wunsch nach Akkreditierungen? Handelt es sich nicht dabei um eine überflüssige, bürokratische und wenig aussagekräftige Aktion? Ein Studiengang, der nicht ein Akkreditierungsverfahren durchlaufen hat, ist doch allein deshalb nicht weniger wert!
So, und jetzt beruhigt euch mal wieder ein wenig. Die Universität Greifswald ist eine exzellente Universität, die regelmäßig in Rankings — auch und besonders bei der Zufriendenheit der Studenten — hervorragend abschneidet. Von Rumwurschtelei kann keine Rede sein. Sonst sähen die Rankings anders aus. Die Studiengänge sind in Ordnung wie sie sind und die Systemakkreditierung kommt auch bald.
Früher war vielleicht nicht alles besser, einiges dafür einfacher: Es gab Studiengänge, und es gab Abschlüsse. Deren Inhalte wurden nicht ständig hinterfragt oder gar auf ihre Verwertbarkeit hin geprüft. Alle paar Jahre untersuchten Bildungsbeauftragte nur die Prüfungsordnungen und entwarfen ab und zu mal einen Musterstudiengang. Akkreditierungsstellen gab es in der Zeit von Diplom und Magister nicht.
Das ist heute anders. Insgesamt sieben Akkreditierungsagenturen wie die FIBAA haben in Deutschland die Aufgabe, die staatlichen Vorgaben bei der Umsetzung der neuen Abschlüsse zu überprüfen. Ziel ist es, nach transparenten Kriterien Studiengänge zu schaffen, die den Stand der Wissenschaft und die Anforderungen des jeweiligen Berufsfelds repräsentieren.
Laut ländergemeinsamer Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz gemäß § 9 Abs. 2 HRG für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen vom 10.10.2003 i.d.F. vom 22.09.2005 müssen alle Bachelor- und Masterstudiengänge akkreditiert werden.
… und das werden Sie ja auch.
Die Greifswalder Uni ist eine drittklassige Provinzhochschule. Daran ändern auch Rankings in einschlägigen Zeitschriften nichts. Das Gros der Leute studiert hier einzig, weil in MV keine Studiengebühren existieren und Berlin nicht gar so weit ist.
Die Zulassungsquoten in vielen Fächern sprechen da leider eine andere Sprache. So ist Greifswald nach Berlin der am zweithäufigsten gewünschte Studienort für Mediziner — VOR Heidelberg, Tübingen usw.
Die Universität Greifswald ist keine drittklassige Provinzhochschule, sondern eine zwar kleine aber exzellente Universität.
Warum regst du dich eigentlich so auf, du hast doch deinen Hauptschulabschluss schon in der Tasche oder ????
PS: Meines Wissens hat die Mehrheit der Bundesländer keine Studiengebühren und alle ostdeutschen Bundesländer haben keine. Das Greifswald mit etwa 65 Prozent nichteinheimischen Studenten überdurchschnittlich viele externe Studenten anzieht liegt einzig und allein am guten Ruf und am guten Studienumfeld hier.
Kriegst du Geld von der Uni? Achne, die hat ja noch nicht mal welches um ihre Studiengänge zu akkredidierten…
Akkreditierung muss sein und so wurde es auch auf der Kultusministerkonferenz beschlossen.
Wer keinen akkreditierten Studiengang studiert und dann ins Ausland möchte wird es sehr schwer haben. Wer allerdings in Greifswald bleibt dem dürften keine Probleme aus der fehlenden Akkreditierung erwachsen.
Die Akkreditierung ist ein notwendiges Übel und gehört zum Bologna-Prozess dazu, ob man will oder nicht. Und wer da nicht mitmacht, bzw. vom Standard abweicht ist unten durch. Jeder hat es selbst in der Hand. Dem einen genügt ein nicht akkreditierter Studiengang, dem anderen wiederum nicht.
Es wäre deshalb sehr erfreulich, wenn die Universität Greifswald hinter jeden Studiengang schreibt, ob dieser akkreditiert ist oder nicht. So kann dann jeder entscheiden, ob das für ihn ausreicht oder nicht.
Mit Verlaub, aber diese Akkreditierungswut und -gläubigkeit scheint mir doch einer typisch deutschen Regelungswut zu entspringen. Ob man sich im Ausland darum schert, welcher Studiengang akkreditiert ist, sei mal dahingestellt. Und niemand, der einen an einer guten deutschen Universität angesiedelten Studiengang absolviert hat, ist wegen einer nicht durchgeführten Akkreditierung, wie du es formulierst, "unten durch". Zudem ist ja die Akkreditierung nicht abgelehnt worden, sondern nicht beantragt worden. Jeder an der Universität Greifswald studierte Studiengang ist auch anerkannt, ob nun akkreditiert oder nicht.
nomen est omen.
Interessant dazu ist folgende Pressemitteilung:
http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteil…
Dort heißt es unter anderem:
"Die Akkreditierung in Deutschland ist teuer, bürokratisch, langsam, ineffizient, rechtlich zweifelhaft und autonomiefeindlich."
Der DHV fordere, eine obligatorische Programmakkreditierung von Universitäten ersatzlos abzuschaffen. "Die Universitäten sind selbst in der Lage, Studieninhalte und -rogramme festzulegen. In einem wettbewerblichen System bedürfen sie dafür keiner halbstaatlichen Kontrolle und Lizenzierung", heißt es dazu in einer Resolution des DHV-Tages.
Weiterhin belaufen sich die Kosten einer Akkreditierung auf 10.000 EUR und mehr pro (!!) Studienfach. Ich finde Akkreditierungen überflüssig. Eine Universität und ihre Studiengänge sollten am Markt mit ihren Konkurrenten gemessen werden und nicht mit staatlicher Bürokratie gegängelt und zwangsbelastet werden, während sie die Kosten dieses Bürokratiemonsters auch noch selbst bezahlen müssen. Viel Geld geht für diesen Mist drauf — Geld, dass besser in die Studienbedingungen gesteckt werden sollte!
Mit dieser Begründung kannst Du auch gleich auf jedes amtliche Zertifikat verzichten und mit einer unbeglaubigten Kopie vorlieb nehmen. Mal schauen, wie weit Du mit einem selbstkopierten Schulabschluß, einem unbeglaubigtem Bachelor- oder Masterabschluss gesellschaftlich kommst. 😉
Du kannst ja auch gerne mal versuchen, mit einem selbstgemalten Reisepaß vom bzw. ins Nicht-EU-Ausland ein- bzw. auszureisen. Die BP und der Zoll werden ihre Freude an solch einem "Selbstversuch" haben.
Ich finde es zynisch, wie Du hier mit den berechtigten Ängsten der BA-Studierenden umgehst!
Das dämliche bunte Uni-Logo hat 100.000 gekostet und du laberst hier wegen 10.000 rum? Halt dich mal zurück jetzt. Es mag sein das Akkreditierung scheiße und schwachsinnig ist. Viele Dinge im Leben sind das. Trotzdem muss man sie leider machen bzw. akzeptieren.
Die Universitäten im Ausland kann ich bestimmt nicht mit den komischen Rankings vom Bertelsmannkonzern beeindrucken, nur weils da gute Punkte in der Kategorie "Arbeitsplätze mit Computern" gab.
Wenn ich als Absolvent mal einen erfahrungsgeschwängerten Rat geben darf: Es kommt weniger darauf an, welchen Wisch man sich an die Wand hängt, als daß man den Beruf, den man gelernt hat, auch wirklich KANN. Ich z.B. habe mein Fach einfach drauf. Ich konnte bisher noch jeden Konkurrenten ausstechen und darum ist mir auch egal, daß mein Wisch von einer „drittklassigen Provinzhochschule“ stammt 😉
Ich kann die Bedenken verstehen, aber am Ende zählen konkrete Fähigkeiten (außer vielleicht in Laberfächern, aber wer studiert sowas schon :P)
Viel schlimmer finde ich die Zergliederung der deutschen Hochschullandschaft. Die ganzen Privatcolleges mit ihren trivialen Nischenangeboten nivellieren den Rang, den die deutschen Universität traditionell hat. Neulich hörte ich von Diplomen für therapeutische Bademeister, da kommt einiges auf uns zu *g*
"Ich konnte bisher noch jeden Konkurrenten ausstechen […]"
– na das hat Deinem Selbstbewusstsein jetzt bestimmt einen Schub gegeben, dass du das hier mal verbreiten konntest, was?
Es wäre einfach nur fair, wenn die Uni wenigstens deutlich sichtbar darüber informieren würde, welche Studiengänge nicht akkreditiert sind – die Gründe können sie ja dazu schreiben. Aber es sollte halt für jeden Interessenten deutlich sichtbar sein.
@ Jan_Peter
Ich wollte nur helfen. Ich kann nichts dafür, wenn Du Schrott studierst LOL
Woher weißt Du denn, was ich studiere? LOL.
Um das nochmal zu ergänzen, damit das hier nicht wie gegenseitiges an"flamen" (wie man als hipper Internet-User wohl sagt) aussieht… ich stimme dir beim letzten Absatz auch ziemlich zu.
Allerdings teile ich deinen Grundgedanken, man studiere nur, um danach einen "besseren" (besser bezahlten?) Beruf ausüben zu können, nicht. Es geht bei Universitäten doch auch weitgehend um Weitertragen des Wissens und Erweiterung (Forschung) desselben. Und das gilt nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern, so denke ich, auch in Fachbereichen, die an philosophischen Fakultäten angegliedert sind (die meinst du vermutlich mit "Laberfächern", oder?).
@ Hein Blöd
Zustimmung. Ich fand/finde G-wood auch ziemlich gut. War vorher in Berlin, reiner Stress.
Vielleicht haben wir hier nicht immer die Überfliegerkapazitäten, aber die Arbeitsbedingungen sind 1a.
@ Jan_Peter
Ich habe selbst an der Phil. Fakultät studiert 😀
Du hast völlig recht, daß Universitäten nicht Jobfabriken, sondern der Bildung AN SICH verplichtet sein sollen. Meiner Ansicht nach ist dieser Anspruch aber mit der Entwicklung zur Massenuniversität bereits verloren gegangen. Zu Schillers Zeiten machten gerade mal 1% der Schüler Abitur. Aus dieser Zeit stammt unsere Vorstellung einer höheren Bildungsanstalt, die allerdings mit den heutigen Voraussetzungen nicht mehr zu erfüllen ist und mit Bologna noch weiter zerstört wird. Es ging mir eigentlich um die Frage, wie man unter diesen Bedingungen trotzdem noch zu Wissen/Fähigkeiten kommt. Man sollte sich weniger auf die Lehranstalt verlassen als auf sich selbst.
Bei den Rankings wird aber gerne mal bewertet, ob sich ein Student in seinem Umfeld wohlfühlt und ob er sein Studium für gut befindet. Die meisten Studenten kennen (glücklicherweise?) nur diese eine Uni, sind also kaum fähig, ihr eigenes Umfeld im größeren Kontext zu beurteilen.
Wenn man nichts anderes kennt, findet man das natürlich normal oder sogar toll.
Bei vielen Studenten (gerade im Bachelor-System) setzt sich mit der Zeit fest, dass "viel Arbeit" gleichbedeutend mit "guter Ausbildung" ist. Das zum Beispiel stimmt aber leider nicht.
Ich war vorher an einer anderen Uni und maße mir deswegen an, das universitäre Umfeld ein bisschen besser beurteilen zu können, als viele meiner Kommilitonen.
Das ist garantiert von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich, aber diese Uni ist in der Bildungsqualität an manchen Stellen echt lächerlich.
Greifswald hat so lange einen guten Ruf, wie man nicht hier studiert und nicht versucht, hier 'ne günstige Wohnung zu finden.
GEW kritisiert Bologna-Reform!
"Die Bildungsgewerkschaft GEW hat den Wechsel zum internationalen Studienabschluss Bachelor massiv kritisiert: Absolventen würden "mit einem wertlosen Examen auf den Arbeitsmarkt geschickt".
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat die Umsetzung der Bologna-Reform in Deutschland, also den Wechsel zu den internationalen Studienabschlüssen Bachelor und Master, massiv kritisiert. Zehn Jahre nach dem Beschluss von Bologna werde das Potential der Reform nicht genutzt, es gebe sogar eher "Rückschritte", sagte GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller.
Die Autoren kritisieren vor allem, dass durch Zulassungsbeschränkungen der Übergang vom Bachelor-Abschluss zu einem Master-Studium als zweiten Schritt oft nicht möglich sei. Da in vielen Fächern noch immer fraglich sei, ob der sechssemestrige Bachelor für den Beruf überhaupt ausreiche, würden demnach viele Absolventen "mit einem wertlosen Examen auf den Arbeitsmarkt geschickt". Der Bachelor sei vor allem in kleineren Unternehmen immer noch nicht akzeptiert."
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/812/487221…
Protokoll der Fakultätsratssitzung vom 27.05.2009:
Mit Schreiben vom 6.5.2009 unterrichtete der Prorektor für Studium und Lehre unter Hinweis auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Greifswald die Fakultäten darüber, dass zahlreiche Prüfungsordnungen rechtswidrige Regelungen hinsichtlich der Festlegung der Anzahl der Prüfer in mündlichen Prüfungen enthielten. Die Fakultäten wurden aufgefordert, eine Entscheidung darüber herbeizuführen, ob mündliche Prüfungen von 2 Prüfern abgenommen werden (1. Variante) oder aber von einem Prüfer in Gegenwart eines sachkundigen Beisitzers (2. Variante). Beide Alternativen vorzusehen, sei nicht zulässig.
An der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Greifswald sind betroffen die Regelungen in §§ 12 Abs. 4 PO LL.M. (Master of Laws) , 8 Abs. 2 PO LL.B. (Bachelor of Laws) und 10 Abs. 2 PO BWL.
Eine Akkreditierung hätte durchaus früher auf die Rechtswidrigkeit der Prüfungsordnungen hingewiesen.
Dass das Verwaltungsgericht die Universität Greifswald auf die Rechtswidrigkeit ihrer Prüfungsordnungen aufmerksam machen muss, muss schon weh tun.
Der Dekan regt an, mittelfristig die Einführung eines interdisziplinären Bachelor-Studienganges (Rechts-und Wirtschaftswissenschaften) in Erwägung zu ziehen.
Dieser könne bzw. wird den nur sehr schwach nachgefragten juristischen Bachelor-Studiengang (Bachelor of Laws) ersetzen.
Der so gut wie nicht nachgefragte (nicht akkreditierte) Bachelor of Laws wird demnach voraussichtlich geschlossen. Operation Bachelor of Laws an der Universität Greifswald gescheitert!
Also, Finger weg vom Bachelor of Laws in Greifswald!
Ich muss Herrn Professor Michael Herbst widersprechen:
Folgende gravierende Nachteile einer Nichtakkreditierung gibt es für die Studierenden:
Probleme bei der Anrechnung von ECTS-Credits an anderen Universitäten.
Fraglich ist, ob der Studiengang von anderen Universitäten überhaupt anerkannt wird (Aufbaustudiengang zum Master bzw. Promotion dann nicht möglich).
Ausländische Universitäten haben als Bewertungsmaßstab regelmäßig nur die Akkreditierung einer international anerkannten Organisation. Das Fehlen einer Akkreditierung könnte Zweifel am Wert des Abschlusses begründen.
Zudem dürften potentielle Arbeitgeber einen nicht akkreditierten Studiengang als qualitativ weniger wertvoll einschätzen, auch wenn dies tatsächlich gar nicht zutreffend sein sollte.
Erhebliche Probleme dürften sich bei einer Bewerbung in den öffentlichen Dienst ergeben.
Fehlt es an der Akkreditierung, kann es hier jedoch zu Problemen kommen, da es keine externe Kontrolle des Studiums gab, wie es bei Juristen im Regelfall vorgesehen ist.