Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung die beim letzten Mal gegründete Kommission zur Frage nach einer Ablegung oder Beibehaltung des Uni-Namens besetzt. Dabei wurde Wert darauf gelegt, statt des Namens „Arndt-Kommission“ die Bezeichnung „Namens-Kommission“ zu verwenden. Der Senat wählte alle vorgeschlagenen Mitglieder in einem einzigen Durchgang. Ein Vorschlag von StuPa-Präsident Korbinian Geiger hatte ursprünglich lediglich die folgenden Namen enthalten:

  • Prof. Dr. Werner Stegmaier (Philosophie)
  • Prof. Dr. Hannelore Weber (Psychologie)
  • Prof. Dr. Reinhard Bach (Romanistik)
  • Prof. Dr. Kyra Inachin (Geschichte)
  • Dr. Dirk Alvermann (Archiv)
  • Student Thomas Schattschneider
  • Student Korbinian Geiger

Bei diesen Kandidaten hatte Korbinian Geiger auch im Vorhinein geklärt, ob Bereitschaft vorhanden war, der Komission anzugehören. Auf Vorschlag verschiedener Senatoren wurden außerdem als Kommissionsmitglieder bestimmt:

  • Prof. Dr. Baumgartner (Nordisches Institut)
  • PD Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio (Medizin)
  • Dr. Irmfried Garbe (Theologie)
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Der Senat bei seiner Sitzung am 19.8.2009

Dem webMoritz ist zurzeit nicht bekannt, ob die drei später nominierten Kommissionsmitglieder bereit sind, in der Komission mitzuarbeiten. Die Kommissionsmitglieder Prof. Bach und Dr. Garbe haben in den vergangenen Wochen mehrfach deutlich gemacht, dass sie eine Umbennung der Universität ablehnen. Die Standpunkte der übrigen Kommissionsmitglieder wurden bisher nicht so deutlich, Senator und Arndt-Aktivist Sebastian Jabbusch schrieb über die vorgeschlagene Besetzung in einem Tweet auf seinem Twitter-Account, es sei ein „sehr Arndt-freundlicher Kommissionsvorschlag“.

Nachtrag vom 19.8., 18:00 Uhr: Wie Korbinian Geiger mitteilte, hat Dr. Garbe im Vorfeld seine Bereitschaft erklärt, für die Kommission als Ersatzkandidat zur Verfügung zu stehen. Prof. Hubertus Buchstein habe es hingegen abgelehnt, in der Komission mitzuarbeiten. Auch ihn hätte Korbinian Geiger andernfalls vorgeschlagen.

Die Kommission soll in den nächsten Wochen ihre Arbeit aufnehmen. Den Auftrag an die Kommission deutlicher zu fassen oder einen Zeitrahmen dafür festzulegen, lehnte der Senat mehrheitlich ab. Allerdings soll eventuell in der September-Sitzung erneut darüber beraten werden.

Und sonst: Kritik am Land, Psychologie will umziehen, keine Ahnung über „Studieren in Fernost“

In seinem Bericht kritisiert das Rektorat überraschend deutlich die Finanzierung durch Landesmittel. Es seien für die nächsten Jahre zwar Steigerungen geplant, gleichzeitig steige die Belastung der Hochschulen aber ab 2012, da die Hochschulen dann höhere Beträge für die „Versorgungsrückstellungen“ für ehemalige Mitarbeiter abführen müssten und außerdem der Anteil, den die Hochschulen Neubrandenburg und Stralsund erhalten, steige. Das vom Bildungsministerium erstellte Arbeitspapier sei daher von den Hochschulen „scharf kritisiert“ worden. Es soll im September weiter darüber beraten werden.

Des weiteren möchte das Institut für Psychologie gern von der Philosophischen in die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
wechseln. Den Antrag begründet das Institut damit, dass man das Fach „als eine empirische, experimentell orientierte Wissenschaft mit engsten Bezügen zu den Naturwissenschaften“ sehe.

Des Weiteren enthielt der Bericht des Rektors eine möglicherweise kritische Anmerkung zum Projekt „Studieren in Fernost“. Im Bericht hieß es, Prorektor Prof. Michael Herbst und Öffentlichkeitsreferent Jan Meßerschmit hätten an einem Treffen mit den Machern der Kampagne „Studieren in Fernost“ teilgenommen. Dabei seien technische Probleme angesprochen worden, außerdem müsse sich erst zeigen, ob sich das Projekt bewährt. Auf Nachfrage, was das denn bedeute, sagte Rektor Prof. Rainer Westermann, er wisse auch nichts über den Sachverhalt, da er den Absatz in seinen Bericht nur vom Pressesprecher übernommen habe.

Heute nicht gesprochen wurde über die Transparenz-Debatte. In der letzten Sitzung hatte der Senat beschlossen, in Zukunft Sitzungsunterlagen und Protokolle hochschulöffentlich zugänglich zu machen. Immerhin wurde der webMoritz in der heutigen Sitzung nicht daran gehindert, zu fotografieren. Das war vor einem Jahr noch ganz anders gewesen.

Bild: Gabriel Kords