Am vergangenen Donnerstag lud die Initiative „Uni ohne Arndt“ gemeinsam mit dem Greifswalder AStA und der Amadeu-Antonio-Stiftung zu einer Podiumsdiskussion im IkuWo ein.
Mit Professor Herzig (Geschichte der frühen Neuzeit) und Professor Buchholz (Pommersche Geschichte und Landeskunde) saßen zwei ausgewiesen Arndt-Kritiker auf dem Podium, Prof. Stamm-Kuhlmann (Allgemeine Geschichte der neusten Zeit) gilt derweil als Arndt-Skeptiker, der eine klare Aussage zur Namensdebatte bisher aber unterließ. Mit Ankündigung verspätet traf dann noch Professor Bach (Romanistik) etwa 45 Minuten nach Beginn der Veranstaltung ein. Er hatte vor einigen Wochen in der Ostseezeitung den Namenspatron der Universität gegen Antisemitismus-Vorwürfe verteidigt und dafür viel öffentliches Lob, aber auch Kritik geerntet. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den Studenten Marcus Unbenannt (Fraktionsgeschäftsführer der SPD in der Greifswalder Bürgerschaft).
Buchholz: „sehr unglückliche lokale Berichterstattung“
Im Gespräch mit dem webMoritz begrüßte Professor Buchholz die Möglichkeit des Austausches von Informationen, den die Veranstaltung ermögliche und griff dabei die lokalen Medien an:
„Wir haben dazu (Anm. d. Red.: Debatte um den Namenspatron) bisher eine sehr unglückliche lokale Berichterstattung gehabt, in der nicht über Arndt und nicht über die Initiative berichtet wurde. Information wurde dort mehr unterdrückt. (…) Wie sind mit dem Thema auch 2001 auf der lokalen Ebene ganz unsachlich untergebuttert worden. (…) Es macht auch keinen Sinn, der Ostseezeitung Interviews zu geben. Ich bin auch diesmal dort völlig gegensätzlich zitiert worden. Das war damals auch so.“
Wie erwartet, war die Veranstaltung gut besucht und etwa 150 Interessierte waren ins IKuWo gekommen um sich zu informieren. Glück gehabt: Die Veranstalter hatten im Vorfeld befürchtet, nicht genügend Plätze zu haben.
Fachkundig und eloquent tauschten sich die Diskutanten über die verschiedensten Aspekte des Namenspatrons aus: Arndt als „Propagandachef der Befreiungskriege“, als Abgeordneter der Nationalversammlung, als Dichter und Denker, als Hetzer gegen Juden und Franzosen, als Befreier der Bauern, als Held der pommerschen Bevölkerung etc.
Dabei gaben auch die Fragen des gemischten, aber mehrheitlich aus Arndt-Gegnern bestehenden Publikums Gelegenheit, tief in die Materie einzusteigen, was gegen Ende der rund zweistündigen Veranstaltung manchmal sehr weit in Details und weg vom eigentlichen Thema führen konnte.
Wenig überraschend begrüßte man auf dem Podium die stärkere Beschäftigung der Universität mit der Thematik, vermied es aber, sich eindeutig zur Frage des Namenspatrons zu positionieren, auch wenn hier und da Meinungstendenzen durchklangen. Weder Professor Buchholz wiederholte seine scharfe Kritik, die er noch vor wenigen Wochen auf der Vollversammlung geübt hatte, noch ließ sich Professor Bach dazu bewegen, seine Aussage, Arndt sei kein Antisemit gewesen, zu wiederholen.
Bach: „Gute Gründe, den Namen zu halten“
Im Gespräch mit dem webMoritz sprach er sich dennoch für Arndt als Namenspatron aus:
„Es gibt gute Gründe, den Namen zu halten. Es ist gar keine Frage: Man findet bei Arndt viele Widersprüchlichkeiten und Dinge die weder im heutigen noch im damaligen Kontext akzeptiert werden können. (…) Dennoch glaube ich, dass Arndt ein durch und durch sozial denkender Mensch und letztendlich auch ein demokratisch empfindender und denkender Mann gewesen ist. Er hat sich an den Brennpunkten der Politik weit aus dem Fenster gelehnt und sehr viel bewegt. (…). Es geht allerdings nicht ohne ein kritisches Konzept zu Arndt. Einfach zur Tagesordnung übergehen können wir jetzt nicht.“
Man gab sich offen zufrieden mit der Tatsache, dass der Senat nun eine Kommission eingerichtet habe, deren Ergebnissen man nicht vorgreifen wollte. Klare Statements, auch gelegentlich mit der bereits gewohnten Polemik gewürzt, kamen lediglich aus dem Publikum, das neben Dozenten und Studenten auch aus einigen „normalen“ Greifswalder Bürgern bestand.
Im Nachklang der Debatte wurden jedoch auch die Diskutanten, die Arndt als Namenspatron ablehnen deutlicher. Der emeritierte Hamburger Professor Herzig positionierte sich im Gespräch mit dem webMoritz, und kam zu einem ganz anderen Ergebnis als sein Kollege Bach:
„Arndt vertritt kaum einen Wert der in unserer heutigen politischen Kultur noch etwas darstellt. Ernst Moritz Arndt hat seine Bedeutung in den ersten Jahrzehnten nach den Befreiungskriegen, als Deutschland seine Identität gesucht hat und die deutsche Nation, wie man so schön sagt, erfunden wurde. Das Nationale hat ja zunächst etwas Emanzipatorisches gehabt, bis es dann in den Chauvinismus umkippte. Auch dazu hat Arndt aber seinen Beitrag geleistet.“
Viel mehr ergab sich dem Zuhörer anhand von diskutierten Ereignissen und (teilweise stark widersprüchlichen) Zitaten ein umfangreicheres Bild von Arndt. Kurz angerissen wurden ebenfalls die Bedeutung eines Namenspatrons für eine Universität und die Frage, wo mögliche Unterschiede zu Straßennamen oder Ähnlichem liegen.
Meistens sachlicher Tonfall im Publikum
Die Gespräche sowohl auf dem Podium als auch im Zuschauerraum wurden dabei angenehm sachlich geführt. Als zu Beginn des Abends einmal Unruhe unter den Arndt-Befürwortern entstand, fand Moderator Marcus Unbenannt klare Worte, die bis zum Veranstaltungsende wirkten. Unangenehm fiel nur ein Besucher auf der gegen Ende der Debatte kritisierte, eine solche Debatte werde der Person Arndts nicht gerecht und sei per se unwissenschaftlich. Ein Vorwurf, der angesichts der fachkundigen Besetzung und in Relation zum angekündigten Veranstaltungsumfang wenig nachvollziehbar war und naturgemäß vom Podium zurückgewiesen wurde.
Professor Thomas Stamm-Kuhlmann, betrachtete die Debatte recht nüchtern: „Ich könnte mit beiden Zuständen leben.“, antwortete er auf die Frage nach einer möglichen Umbenennung der Universität. kritisierte die Hitzigkeit, mit der die Diskussion in den vergangenen Wochen geführt wurde:
„Warum die Debatte so hochgekocht ist müssen Sie die Studentenvertreter fragen. Sie zeigt aber, dass es Themen gibt die sich nicht von selbst erledigen.(…) Ich finde die Leidenschaften, die von beiden Seiten aufgebracht werden etwas unangebracht. (…) Arndt ist eben wie alle Menschen nicht schwarz oder weiß.“
Im Anschluss bot sich die Gelegenheit eines weiteren Gedankenaustausches im Tresenraum des IKuWo, die viele der Anwesenden nutzten.
Die Gespräche mit den Professoren führte Eric Schümann.
Vielen Dank für den Artikel. Vielleicht könnt ihr noch den Link zur Aufzeichnung von 98eins veröffentlichen und in die News einbauen? Darin kann jeder selbst sich noch einmal die Debatte anhören – und ein eigenes Urteil fällen.
Hier die MP3:
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u…
Oder direkt online anhören:
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/07/aufz…
Inhaltlich würde ich folgendes Anmerken:
– die wissenschaftlichen Ergebnisse aus dem Jahre 2001 wurden erneut bestätigt
– alles das was die Initiative auf ihrer Website zitiert hat und hier regelmäßig in die Kommentare schrieb, ist also entgegen allen Unkenrufen richtig zitiert
– die anwesenden Professoren (einschließlich Bach!) sagen, dass ein "weiter-so" unmöglich ist
– drei Professoren haben sich mehr oder weniger deutlich für einen Namenswechsel ausgesprochen, ein Professor hat die Beibehaltung des Namens an eine komplizierte Bedingung geknüpft: Nämlich dass wir endlich etwas positives an Arndt finden, also ein neues Arndt-Bild entwickeln.
Aus Sicht der Initiative war dieser Abend deshalb nicht nur wegen der vielen Gäste ein Erfolg, sondern auch weil inhaltlich unsere Position gestärkt wurde…
Vielen Dank für den Artikel. Vielleicht könnt ihr noch den Link zur Aufzeichnung von 98eins veröffentlichen und in die News einbauen? Darin kann jeder selbst sich noch einmal die Debatte anhören – und ein eigenes Urteil fällen.
Hier die MP3 (60 MB):
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/wp-content/u…
Oder direkt online anhören:
http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2009/07/aufz…
Inhaltlich würde ich folgendes anmerken:
– die wissenschaftlichen Ergebnisse aus dem Jahre 2001 wurden erneut bestätigt
– alles das was die Initiative auf ihrer Website zitiert hat und hier regelmäßig in die Kommentare schrieb, ist also entgegen allen Unkenrufen richtig zitiert
– die anwesenden Professoren (einschließlich Bach!) sagen, dass ein "weiter-so" unmöglich ist
– drei Professoren haben sich mehr oder weniger deutlich für einen Namenswechsel ausgesprochen, ein Professor hat die Beibehaltung des Namens an eine komplizierte Bedingung geknüpft: Nämlich dass wir endlich etwas positives an Arndt finden, also ein neues Arndt-Bild entwickeln.
Aus Sicht der Initiative war dieser Abend deshalb nicht nur wegen der vielen Gäste ein Erfolg, sondern auch weil inhaltlich unsere Position gestärkt wurde…
Vieles mehr unter http://www.uni-ohne-arndt.de
Wenn man quasi nur Arndt-Gegner zu dieser Veranstaltung einlädt hat man halt 100 Prozent Zustimmung. Und das soll jetzt auch noch ein Argument sein? Lächerlich …
Bach ist – so trat er zumindest in der OZ auf – aktiver Fürsprecher von Arndt.
Das er in der Debatte letztlich kaum überzeugende Argumente für Arndt brachte, dass kannst Du schlechterdings uns vorwerfen?
kaum überzeugende Argumente ist Deine Meinung Sebastian. Schön, dass jeder Hörer das selbst überprüfen kann. Schade, dass die Körperhaltung und Mimik von Herrn Bach nicht hörbar sind.
Es könnte ja auch sein, dass die Arndt-Befürworter mehr dazu neigen, erst einmal zuzuhören und die vermeintlichen Argumente zu verarbeiten, bevor sie spontan ihre Meinung kundtun.
Ich als Mecklenburger in Vorpommern mache es jedenfalls so!
Es könnte ja auch sein, dass die Arndt-Befürworter mehr dazu neigen, erst einmal zuzuhören und die vermeintlichen Argumente zu verarbeiten, bevor sie spontan ihre Meinung kundtun.
Ich als Mecklenburger in Vorpommern mache es jedenfalls so!
Es soll im nächstes Semester noch eine Podiumsdebatte geben. Vielleicht sind dann ja mehr Arndt Befürworter bereit ihre Meinung kund zu tun.
Wir sind übrigens auch offen für Vorschläge was das Podium angeht!
@ Peters: Danke übrigens fürs Kommen. Ich hatte mich sehr gefreut, dass Sie trotz Regen da waren! Wie fanden Sie selbst die Debatte`?
Peters ist ja nicht aus Zucker. Die Debatte fand ich interessant und bis auf eine Wortmeldung von Prof. Lutz, der gewollt oder nicht, die DDR mit dem Naziregime gleichsetzte, dem Thema angemessen. Aber wie gesagt, ich bin noch beim Verarbeiten.
Das ist so heuchlerisch von euch. Einen großen teil derjeinigen, die Arndt weiterhin als Namenpatron befürworten habt ihr ja ausgeladen…
Eine schöne neue Welt wird das hier!
Heil der Demokratie
Wieso, Du warst doch auch eingeladen?
Wir können die Arndt-BefürtwortInnen ja nicht zur Veranstaltung ins IKuWo peitschen. 😉
Die müssen schon selber kommen, war schließlich lang und breit angekündigt (OZ, webmoritz, Flyer, Radio 98,1, Uni-Forum).
Aber vielleicht ist es auch nur eine Taktik der Pro-Arndt-Seite, sich öffentlichen Diskussionen fernzuhalten und sich stattdessen ganz auf Online-Kommentare und OZ-Leserbriefe zu spezialisieren.
btw: Postings mit "Heil" zu beenden, halte ich für bedenklich; sagt aber vielleicht auch genug über Deine politische Herkunft aus.
Ich glaube Hurtz meinte, dass dadurch, dass die Veranstaltung im IKUWO stattfand Mitglieder von Burschenschaften, unter denen viele Arndt-Befürworter sind, indirekt ausgeladen worden sind, da diese im IKUWO Hausverbot haben.
Da sich die Debatte thematisch endgültig von der Arndt-Podiumsdiskussion entfernt hatte, habe ich hier im großen Stil entsprechende Kommentare gelöscht. Ich gebe zu, dass ich mich vorher selbst daran beteiligt hatte, was unklug war…
Wer meine Meinung zum Thema haben will, kann ja im Forum nachfragen oder mir 'ne Mail schreiben.
@ Hurtz:
Es gibt in Greifswald bisher (nur?) drei bekennende Arndt-Fans:
– Dr. Alvermann
– Dr. Garbe
– Prof. Bach
Letzter war vor Ort, die ersten zwei haben aus terminlichen Gründen abgesagt. Also noch mal wörtlich: Wir hatten alle drei (!) eingeladen!
Garbe hat auch schon für eine Podiumsdebatte im nächsten Semester (unter dem Vorbehalt der Terminabstimmung) zugesagt. Er war unserer Veranstaltung sehr aufgeschlossen…
Nur zaubern können wir halt auch nicht.
Seit heute ( OZ "Ernst Moritz Arndt un keen End" ) wohl einen Vierten!
Hier ein Auszug: "… Von DR. KURT WULF
– Uns Universität hett den Namen Ernst Moritz Arndt, un hei sitt ok up dat Rubenow-Denkmal as Verträder von dei Philosophische Fakultät, dat an'n 17. Oktober 1856 inweiht worden is. Wägen Arndts Denkmalsplatz geew dat domals noch Debatten un Afstimmungen. …em as „politischen und historischen Schriftsteller als Patrioten, als Persönlichkeit von hoher sittlichen Kraft“ beteikneten. Up jeden Fall, Arndt würd för dat Denkmal utwählt mit „allerhöchster Genehmigung". …"
Du verwendest in Deinen LB und Kommentaren zu oft die Wissenschaftskeule.
Zitat: S. J. "… Bürger selbst vor renommierten Professoren keinen Respekt mehr haben. Was die Wissenschaft sagt, scheint egal zu sein. …"
Nein, ich glaube es ist den Bürgern nicht egal, deshalb gibt es ja auch den Meinungsstreit.
Übrigens, wenn die Namen der deutschen Universitäten nach den wissenschaftlichen Verdiensten der Namenspatrone bewertet werden würden, wäre Greifswald noch lange nicht an der Reihe!
Der unangenehm aufgefallene Besucher, der gegen Ende der Debatte kritisierte, war Pommernhistoriker Dipl.-Archivar Joachim Wächter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_W%C3%A4chter
Zu Sebastians etwas einseitiger Auswertung der Veranstaltung vielleicht später mehr.
Der sonst hier immer mit sehr viel Ehrfurcht zitierte Prof. Matschke hat sich inzwischen in einem OZ-LB auch zum Thema geäußert. Der ungekürzte LB ist hier kostenfrei zu lesen:
http://fdp-schoenwalde.blogspot.com/2009/07/engag…
Ob nun "Engagement im Nebensächlichen!" oder "Arndt-Debatte lenkt nur ab", die Protagonisten sollten einmal darüber nachdenken, ob und wie in ca. 200 Jahren über ihre vermeidliche Zivilcourage geurteilt wird.
Was wäre Greifswald heute ohne das Thema Arndt?
Jeder findet etwas anderes wichtig.
Und natürlich ist die Rettung des Weltklimas, die Wirtschaftskrise und der Zusammenbruch des globalen Ölmarktes wichtiger als Arndt. Es findet sich sicherlich immer etwas das wichtiger ist als Arndt. Da hab ich keinen Zweifel. Aber darf ich deshalb nicht über ihn sprechen?
Aber was hat Herr Matschke gemacht, um seinem Thema die "nötige" Aufmerksamkeit zu verschaffen?
Das interessante ist ja, dass ich mit Herrn Matschke bei diesem Thema inhaltlich einer Meinung bin. DIe Fusion der Uni-Klinik in eine eigene medizinische Hochschule ist ein Skandal. Deswegen habe ich mit ihm zusammen – als ich noch Chefredakteur war – auch hier auf dem webMoritz darüber berichtet. Den großen Aufmacher findet ihr hier:
http://www.webmoritz.de/2009/02/04/wer-profitiert…
Viele weitere mal hab ich versucht die neue Chefredaktion für das Thema zu erwärmen. Aber eins ist ganz sicher: Von Herrn Matschke kam – zumindest in der Öffentlichkeit – nichts mehr.
Die Behauptung wir würden "diesem" Thema die Aufmerksamkeit stehlen ist also etwas weit hergeholt. Abgesehen davon glaube ich, dass es auch mehrere Themen in der Öffentlichkeit geben kann. Auf Bundesebene werden ja auch mindestens 3 bis 5 große und bis zu 15 kleinere Themen gleichzeitig diskutiert. Das muss regional und gerade auch im Senat auch möglich sein.
Ich finde das Gegenteil ist richtig: Vielleicht finden die Studenten an diesem etwas praktischerem Beispiel heraus, wie groß tatsächlich ihr Einfluss an der Hochschule ist…
Zudem was inhaltlich zur Verteidigung von Arndt gesagt wurde, ist glaube ich nicht viel zu sagen. Arndt als jemand der Zivilcourage gezeigt hat? Naja… Das ist zwar eine charmante These. Hab ich jetzt aber zum ersten mal gehört. Ich erinnere mich daran, dass Arndt ins Exil gegangen ist, als die Franzosen kamen (was ja auch klug war) und aus dem Ausland mit Propaganda-Schriften gewirkt hat. An einem Aufstand gegen die Franzosen (jetzt mal als böse Besatzer angenommen) hat er sich nicht beteiligt. Ich habe noch nicht mal von einer Demonstration gehört, an der Arndt teilgenommen haben soll. Wo da der "Mut" sein soll, stelle ich mal in Frage…
Jeder findet etwas anderes wichtig.
Und natürlich ist die Rettung des Weltklimas, die Wirtschaftskrise und der Zusammenbruch des globalen Ölmarktes wichtiger als Arndt. Es findet sich sicherlich immer etwas das wichtiger ist als Arndt. Da hab ich keinen Zweifel. Aber darf ich deshalb nicht über ihn sprechen?
Aber was hat Herr Matschke gemacht, um seinem Thema die "nötige" Aufmerksamkeit zu verschaffen?
Das interessante ist ja, dass ich mit Herrn Matschke bei diesem Thema inhaltlich auf einer Meinung bin. DIe Fusion der Uni-Klinik in eine eigene medizinische Hochschule ist ein Skandal. Deswegen habe ich mit ihm zusammen auch hier auf dem webMoritz darüber berichtet.
http://www.webmoritz.de/2009/02/04/wer-profitiert…
Viele weitere mal hab ich versucht die neue Chefredaktion für das Thema zu erwärmen. Aber eins ist ganz sicher: Von Herrn Matschke kam – zumindest in der Öffentlichkeit – nichts mehr.
Die Behauptung wir würden "diesem" Thema die Aufmerksamkeit stehlen ist also etwas weit hergeholt. Abgesehen davon glaube ich, dass es auch mehrere Themen in der Öffentlichkeit geben kann. Auf Bundesebene werden ja auch mindestens 3 bis 5 große und bis zu 15 kleinere Themen gleichzeitig diskutiert. Das muss regional und gerade auch im Senat auch möglich sein.
Ich finde das Gegenteil ist richtig: Vielleicht finden die Studenten an diesem etwas praktischerem Beispiel heraus, wie groß tatsächlich ihr Einfluss an der Hochschule ist…
Zudem was inhaltlich zur Verteidigung von Arndt gesagt wurde, ist glaube ich nicht viel zu sagen. Arndt als jemand der Zivilcourage gezeigt hat? Naja… Das ist zwar eine charmante These. Hab ich jetzt aber zum ersten mal gehört. Ich erinnere mich daran, dass Arndt ins Exil gegangen ist, als die Franzosen kamen (was ja auch klug war) und aus dem Ausland mit Propaganda-Schriften gewirkt hat. An einem Aufstand gegen die Franzosen (jetzt mal als böse Besatzer angenommen) hat er sich nicht beteiligt. Ich habe noch nicht mal von einer Demonstration gehört, an der Arndt teilgenommen haben soll. Wo da der "Mut" sein soll, stelle ich mal in Frage…
Sebastian, jetzt hast Du Dich aber auf das Niveau von E. S. begeben.
Schade!!!
Geschmacklos! Muss er das Lied über die Gnade einer späteren Geburt angestimmt werden Herr Jabbusch oder merkst du selber, wie dumm und überflüssig der Kommentar ist?
hier noch ganz schön…
[youtube -W8VzhcitxY http://www.youtube.com/watch?v=-W8VzhcitxY youtube]
Sorry Sebastian aber du als Historiker müsstest wissen das Arndts Lied/Gedicht dort völlig falsch interpretiert wird. In diesem Gedicht geht es um die Überwindung der Kleinstaaterei.Deshalb auch das ganze Deutschland muss es sein!
Der Typ lügt den Leuten ins Gesicht mit seiner Interpretation!
http://de.wikipedia.org/wiki/Was_ist_des_Deutsche…
Ich finde das ist doch gar kein Widerspruch? Schon gar keine Lüge!
Das ist nun wirklich die unsachliche Propaganda die ich am Donnerstag so schmerzlich vermisst habe….
Und ein bisschen was für die "deutsche Seele"…
[youtube xqAKJdv3fqU http://www.youtube.com/watch?v=xqAKJdv3fqU youtube]
Das ist Zeitgeist! Hast du Stamm-Kuhlmann bei derPodiumsdiskussion nicht zugehört?
Du aber offenbar auch nicht…
Nur weil das der Geist der Zeit war, müssen wir uns immer noch überlegen, ob wir "dafür" stehen wollen.
Gewalt in Dritten Welt war zur Zeit des Imperialimus auch im "Geist der Zeit" – vom Antisemitismus ganz zu schweigen. Aber nehmen wir deshalb ihre Anführer zu unseren Vorbildern? Die gleiche Frage muss sicherlich auch für den Nationalismus gestellt werden.
Wobei ich dieses Lied übrigens noch sehr schön finde. Den völkischen Nationalmus, der mehr auf Rasse und Bluts-Abstimmung abstellt, hat er ja erst später entwickelt…
Ganz neue Töne deinerseits!
PS: Ich war da und empfehle dir im Zweifel deine Audiofiles bzgl. des Zeitgeistes zu checken!
Falls sich die "neuen Töne" auf meine positive Äußerung zum Lied beziehen:
Nun ja. Zum einen ist die damalige Idee von Arndt eine Nation auf Basis der gemeinsamen Sprache zu gründen ja sehr positiv. Da hätte ich sicher nichts gegen gehabt. Das ist ja auch ziemlich nahe dem Französischen.
Auch hab ich grundsätzlich nichts gegen eine "Nation". (wobei ich dieses "muss größer sein, muss größer sein" schon etwas gefährlich finde…).
Schlimm an Arndt ist ja, dass er sich später von seinem eigenen Konzept entfernt und die Nation auf Abstammung gründen will, indem er andere Völker aus- und abgrenzt…
Falls sich die "neuen Töne" auf meine positive Äußerung zum Lied beziehen:
Nun ja. Zum einen ist die damalige Idee von Arndt eine Nation auf Basis der gemeinsamen Sprache zu gründen ja sehr positiv. Da hätte ich sicher nichts gegen gehabt. Das ist ja auch ziemlich nahe dem Französischen.
Auch hab ich grundsätzlich nichts gegen eine "Nation". (wobei ich dieses "muss größer sein, muss größer sein" schon etwas gefährlich finde…).
Schlimm an Arndt ist ja, dass er sich später von seinem eigenen Konzept entfernt und die Nation auf Abstammung gründen will, indem er andere Völker (Slawen, Polen, Welsche, Franzosen, "Juden" (als eigene Rasse)) aus- und abgrenzt…
Zum "Zeitgeist"
“Der Historiker versetzt sich zwar in die Zeitumstände des jeweiligen Ereignisses, aber nur mit dem Ziel, einen Erkenntnisgewinn zu haben, den er anders nicht erhalten kann. Sodann ist er erst recht vor die Aufgabe gestellt zu prüfen, ob sich den Menschen der jeweiligen Epoche nicht Alternativen geboten haben. “Aus seiner Zeit heraus verstehen” wird oft entschuldigend gebraucht im Sinne von “Damals konnte man nicht anders”. Das erweist sich bei genauerem Hinsehen oft als unzutreffend.
Im übrigen: Verstehen heißt noch lange nicht rechtfertigen. Die doppelte Dynamik historischer Erkenntnis besteht gerade darin, dass etwas sowohl in seiner eigenen Zeit als auch aus unserer Perspektive heraus verstanden und untersucht wird.
Worauf es ankommt, ist vielmehr, dass Anachronismen nicht zulässig sind, das heißt, dass ich Phänomene nicht mit Maßstäben messen darf, die zu ihrer Zeit nicht bestanden haben. Aber gerade hier erlebt man die größten Überraschungen. Denn was gab es nicht alles schon für Maßstäbe in früher Zeit! Gerade die Maßstäbe der Menschlichkeit haben schon seit sehr früher Zeit bestanden […]
Um 1800 schrieb Georg Christoph Lichtenberg: “Wenn die Physiognomik [Anm. d. Red.: Pseudowissenschaft – Vorläufer der Rassenlehre – Wikipedia ] das wird, was Lavater von ihr erwartet, dann wird man die Kinder hängen, noch bevor sie die Taten begangen haben, die den Galgen verdienen”. Besser kann man das Konzept der Rassenhygiene des 20. Jahrhunderts nicht zugespitzt ausdrücken. Wie steht es mit Heines Kommentar zu den Studentenaktionen des Wartburgfestes: “Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen”? Hierfür war allerings keine divinatorische Begabung erforderlich, und Heine brauchte Goebbels nicht vorherzusehen, denn er kannte die Praktiken der Inquisition zu gut, […].
Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, in: “Ernst Moritz Arndt weiterhin im Widerstreit der Meinungen : Neue Materialien zu einer alten Diskussion” S. 210
Zum "Zeitgeist"
“Der Historiker versetzt sich zwar in die Zeitumstände des jeweiligen Ereignisses, aber nur mit dem Ziel, einen Erkenntnisgewinn zu haben, den er anders nicht erhalten kann. Sodann ist er erst recht vor die Aufgabe gestellt zu prüfen, ob sich den Menschen der jeweiligen Epoche nicht Alternativen geboten haben. “Aus seiner Zeit heraus verstehen” wird oft entschuldigend gebraucht im Sinne von “Damals konnte man nicht anders”. Das erweist sich bei genauerem Hinsehen oft als unzutreffend.
Im übrigen: Verstehen heißt noch lange nicht rechtfertigen. Die doppelte Dynamik historischer Erkenntnis besteht gerade darin, dass etwas sowohl in seiner eigenen Zeit als auch aus unserer Perspektive heraus verstanden und untersucht wird.
Worauf es ankommt, ist vielmehr, dass Anachronismen nicht zulässig sind, das heißt, dass ich Phänomene nicht mit Maßstäben messen darf, die zu ihrer Zeit nicht bestanden haben. Aber gerade hier erlebt man die größten Überraschungen. Denn was gab es nicht alles schon für Maßstäbe in früher Zeit! Gerade die Maßstäbe der Menschlichkeit haben schon seit sehr früher Zeit bestanden […]
Um 1800 schrieb Georg Christoph Lichtenberg: “Wenn die Physiognomik [Pseudowissenschaft – Vorläufer der Rassenlehre] das wird, was Lavater von ihr erwartet, dann wird man die Kinder hängen, noch bevor sie die Taten begangen haben, die den Galgen verdienen”. Besser kann man das Konzept der Rassenhygiene des 20. Jahrhunderts nicht zugespitzt ausdrücken. Wie steht es mit Heines Kommentar zu den Studentenaktionen des Wartburgfestes: “Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen”? Hierfür war allerings keine divinatorische Begabung erforderlich, und Heine brauchte Goebbels nicht vorherzusehen, denn er kannte die Praktiken der Inquisition zu gut, […].
Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, in: “Ernst Moritz Arndt weiterhin im Widerstreit der Meinungen : Neue Materialien zu einer alten Diskussion” S. 210
Zum "Zeitgeist"
“Der Historiker versetzt sich zwar in die Zeitumstände des jeweiligen Ereignisses, aber nur mit dem Ziel, einen Erkenntnisgewinn zu haben, den er anders nicht erhalten kann. Sodann ist er erst recht vor die Aufgabe gestellt zu prüfen, ob sich den Menschen der jeweiligen Epoche nicht Alternativen geboten haben. “Aus seiner Zeit heraus verstehen” wird oft entschuldigend gebraucht im Sinne von “Damals konnte man nicht anders”. Das erweist sich bei genauerem Hinsehen oft als unzutreffend.
Im übrigen: Verstehen heißt noch lange nicht rechtfertigen. Die doppelte Dynamik historischer Erkenntnis besteht gerade darin, dass etwas sowohl in seiner eigenen Zeit als auch aus unserer Perspektive heraus verstanden und untersucht wird.
Worauf es ankommt, ist vielmehr, dass Anachronismen nicht zulässig sind, das heißt, dass ich Phänomene nicht mit Maßstäben messen darf, die zu ihrer Zeit nicht bestanden haben. Aber gerade hier erlebt man die größten Überraschungen. Denn was gab es nicht alles schon für Maßstäbe in früher Zeit! Gerade die Maßstäbe der Menschlichkeit haben schon seit sehr früher Zeit bestanden […]
Um 1800 schrieb Georg Christoph Lichtenberg: “Wenn die Physiognomik [Pseudowissenschaft – Vorläufer der Rassenlehre] das wird, was Lavater von ihr erwartet, dann wird man die Kinder hängen, noch bevor sie die Taten begangen haben, die den Galgen verdienen”. Besser kann man das Konzept der Rassenhygiene des 20. Jahrhunderts nicht zugespitzt ausdrücken. Wie steht es mit Heines Kommentar zu den Studentenaktionen des Wartburgfestes: “Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen”? Hierfür war allerings keine divinatorische Begabung erforderlich, und Heine brauchte Goebbels nicht vorherzusehen, denn er kannte die Praktiken der Inquisition zu gut, […].
Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, in: “Ernst Moritz Arndt weiterhin im Widerstreit der Meinungen : Neue Materialien zu einer alten Diskussion” S. 210
<< das hat er ähnlich auch auf der Podiumsdebatte gesagt…
"Um 1800 schrieb Georg Christoph Lichtenberg: “Wenn die Physiognomik [Pseudowissenschaft – Vorläufer der Rassenlehre] das wird, was Lavater von ihr erwartet, dann wird man die Kinder hängen, noch bevor sie die Taten begangen haben, die den Galgen verdienen”. Besser kann man das Konzept der Rassenhygiene des 20. Jahrhunderts nicht zugespitzt ausdrücken."
Liebe Genförscher passt auf! Ähnliche Worte werden auch über Folgen der DNA Methodik gesagt… Heute gewinnt Ihr damit vielleicht noch nen Nobelpreis!
In 200 Jahren kommen Nachfahren Jabbuschs und erkennen Euch den Nobelpreis posthum ab…
Darf der eigentlich wirklich Nobelpreis heissen? Der Typ hat doch das Dynamit erfunden..? Damit haben die Nazis viel gesprengt, war quas Naziwerkzeug.
Falls sich die "neuen Töne" auf meine positive Äußerung zum Lied beziehen:
Nun ja. Zum einen ist die damalige Idee von Arndt eine Nation auf Basis der gemeinsamen Sprache zu gründen ja sehr positiv. Da hätte ich sicher nichts gegen gehabt. Das ist ja auch ziemlich nahe der Französischen Nationalidee.
Auch hab ich grundsätzlich nichts gegen eine "Nation". (wobei ich dieses "muss größer sein, muss größer sein" schon etwas gefährlich finde…).
Schlimm an Arndt ist ja, dass er sich später von seinem eigenen Konzept entfernt und die Nation auf Abstammung gründen will, indem er andere Völker (Slawen, Polen, Welsche, Franzosen, "Juden" (als eigene Rasse)) aus- und abgrenzt…
Auch die anderen Völker, die sich zu einer Nation entwickelt haben (völkischer Nationalismus) sahen sich und ihr Wesen als ein Fundament ihrer Nation. Es ist nicht gerade fair zu behaupten, daß nur die Entwicklung zum Deutschen Nationalstaat zu einer Ausgrenzung anderer geführt hätte.
Der Staat Israel heute begreift sich auch als eine Nation der Juden, so überholt scheinen die Gedanken Arndts dann doch nicht zu sein.
a) zwischen Nationalismus und völkischem Nationalismus gibt es einen Unterschied!
B) die Juden in Israel verstehen sich als jüdischer Staat, sie schließen aber Weser musilime noch Christen aus, was Arndt in Deutschland wollte!!!
zu B)
Zur Zeit sperrt Israel Palästinenser hinter einer gigantischen Mauer ein.
Zumindest Muslime palästinensischer Herkunft werden mE zielgerichtet ausgegrenzt bzw. eingesperrt.
Nichts gegen Israel, aber die Palästinapolitik der Israelis ist auch unter den dort gegebenen Umständen in den letzten Jahren besonders zu hinterfragen.
Zur Zeit sperrt Israel Palästinenser hinter einer gigantischen Mauer ein.
Zumindest Muslime palästinensischer Herkunft werden mE zielgerichtet ausgegrenzt bzw. eingesperrt.
Nichts gegen Israel, aber die Palästinapolitik der Israelis ist auch unter den dort gegebenen Umständen in den letzten Jahren besonders zu hinterfragen.
Zu B:
Zur Zeit sperrt Israel Palästinenser hinter einer gigantischen Mauer ein.
Zumindest Muslime palästinensischer Herkunft werden mE zielgerichtet ausgegrenzt bzw. eingesperrt.
Nichts gegen Israel, aber die Palästinapolitik der Israelis ist auch unter den dort gegebenen Umständen in den letzten Jahren besonders zu hinterfragen.
Achtung, Leute, bitte beim Thema bleiben!
Was verstehst du bitte unter dem Begriff Nation? Nation (lat. Herrkunft, Geburt) ist nichts weiter als eine Kategorie, die Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften (Sprache, Kultur etc.) zusammenfast und damit in der logischen Folge gegen andere abgrenzt.
Das was du an Arndts Nationsverständnis kritisierst, ist nichts weiter als die Bedeutung des Begriffes Nation.
Es würde mich schon interessieren, was du als positives Kriterium aufzuweisen hast, dass du eine Kategorie, die auf Abgrenzungslogik aufbaut und plötzlich gut findest. Für mich entsteht jetzt zumindest der Eindruck, dass deine Äußerungen bisher immer unreflektiert aus dem Bauch heraus gesteuert wurden, was dann auch gut zu deinem staatlichen Selbstverständnis passt. Anscheinend haben solche reaktionären Weichwurst-Thesen heutzutage Konjunktur, frei nach dem Motto der Piratenpartei: Wir finden ja den eigentlich Staat gar nicht verkehrt, wollen nur dass die Kontrolle besser über die Kontrolle wacht. Leute, Leute, wann fangt ihr endlich an nachzudenken?
also damit machst du es dir sehr einfach!
Natürlich kann ich auch eine offene Nation gründen! das heißt ich kann z.B. sagen, dass
– Jeder der meine Sprach spricht, zur Nation dazugehört oder
– Jeder der bestimmte Prinzipien anerkennt (Grundgesetzt oder "Brüderlichkeit, Freiheit, Gleichheit)
ODER
– nur der "einer bestimmten Abstammung" abstammt oder
– nur der "einer bestimmten Religion" zugehört (meist Christenheit)
Die letzten zwei Begriffe waren für Arndt entscheidend. Ein Nation-Begriff wird so zum Schwert gegen Juden und Ausländer… Das finde ich falsch – damals wie heute !
Unbedarfte Frage: Franzosen und Juden, gegen die Arndt wetterte, sprachen welche Sprache und vertraten welche Werte?
Die meisten Juden sprachen deutsch und waren deutsche Patrioten. Viele von ihnen kämpften sogar seit an seit mit Christen in der Armee.
Die Franzosen in Frankreich waren übrigens auch sehr offen. In Frankreich konnte sich jeder als Mitglied der Nation fühlen, der französisch sprach und sich zu den oben genannten Prinzipien der franz. Revolution bekannte… Die Franzosen nahmen dabei "sogar" die viele Schwarzafrikaner in ihr Nationbegriff auf, die schon damals aus den Kolonien nach Frankreich kamen.
Ja, können kann ich alles mögliche. Aber warum sollte ich? Es gibt bereits eine Bezeichnung für Leute, die meine Sprache sprechen (war übrigens auch ein wichtiges Kriterium für Arndt): Deutsch sprechende. Und für Leute, die gewisse Prinzipien anerkennen, gibts auch Sammelbezeichnungen: Demokraten, Republikaner, Monarchisten, Faschisten, was weiss ich… was soll ich da noch ne neue Gruppenbezeichnung einführen und das ganze noch zum staatlichen Organisationsprinzip erheben, das nun einmal auch immer ausgrenzend sein muss (auch deine "offene" nation grenzt ja Leute aus, die die Sprache nicht sprechen oder gewisse prinzipien nicht anerkennen).
Und zum Thema Sprache als nationsstiftendes Kriterium kann ich wieder mal nur Herrn Pispers zitieren: "Anständig Deutsch…Wo wird das denn gesprochen? Waren Sie da schon mal? Sie sind Deutscher – können sie sich an einem schwäbischen Stammtisch artikulieren? Die meisten Kölner können doch schon in der Eiffel nicht mehr nach dem Weg fragen, so sieht's doch aus."
Naja, die zwei "heißesten" Strophen werden ja in dem Video nicht gesungen- zum Beispiel die Achte:
"Das ist des Deutschen Vaterland,
wo Zorn vertilgt den welschen Tand,
wo jeder Franzmann heißet Feind,
wo jeder Deutsche heißet Freund.
|: Das soll es sein! das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein! :|"
Da fällt das schön finden schon schwerer.
oh – danke für den Hinweis – dann muss ich meine Position auch noch mal revidieren. Sowas möchte ich natürlich nicht gutheißen…
In den Kontext des Liedes gestellt, finde ich die Strophe nicht verwerflich.
warum?
Wenn definiert wird, wer "dazugehört" muss zwangsläufig auch eine Abgrenzung zu denen geschehen, die "nicht dazugehören".
Die Frage ist doch, ob man sagt: Wir sind ein Volk und jeder der möchte (z.b. eine Sprache lernt), kann dazugehören oder ob man alle mit einer bestimmten Hautfarbe oder Religion ausschließt. Für letzteres stand Arndt…
Arnst grenzte Juden aus und nicht alle anderen Religionen oder Atheisten! Arndt grenzte zudem keine andere Hautfarbe aus. Die Textstelle bist du mir schuldig!
Und das Judentum ist keine Religion?
Arndt grenzte Völk_er aus. Franzosen zu den Franzosen, Italiener zu den Italienern und Polen zu den Polen… Richtig ist, dass er das nicht an der Hautfarbe machte. Er macht es halt an der "Rasse" aus. Wie auch immer er die unterscheiden wollte – da fehlt mir leider die Phantasie… Bin halt kein Rassist…
Bitte? "Wo JEDER Franzmann heißet Feind?" Selbst damals wird es in Frankreich ne Menge Leute gegeben haben, die gegen Napoleon waren und den Deutschen, Russen, Österreichern und Briten die Daumen gedrückt haben. Selbst wenn ich also unterstelle, dass gegen Napoleon und seine Truppen jede Haßtirade erlaubt sei: Wer das auf alle Franzosen ausweitet, hat auch für damalige Verhältnisse nicht mehr alle Latten am Zaun.
Umgekehrt das Gleiche mit den Deutschen…die waren ja nu auch nicht alle Franzosenhasser. Viele hielten trotz Napoleon Frankreich für ein fortschrittlicheres Land als ihr jeweilig eigenes und manch einer mag sogar ein Napoleon-Fan gewesen sein. Ich glaube nicht, dass "Freund" da das erste gewesen wäre, was Arndt von denen zu hören bekommen hätte, wären die dem auf dunkler Straße begegnet.
Naja, die zwei "heißesten" Strophen werden ja in dem Video nicht gesungen- zum Beispiel die Achte:
"Das ist des Deutschen Vaterland,
wo Zorn vertilgt den welschen Tand,
wo jeder Franzmann heißet Feind,
wo jeder Deutsche heißet Freund.
|: Das soll es sein! das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein! :|"
Da fällt das schön finden schon schwerer.
Mal ein anderer Beitrag zum Thema Vaterland: "Vaters Land" von Hannes Wader
[youtube WDI3McUZF18 http://www.youtube.com/watch?v=WDI3McUZF18 youtube]
Schöner Song!
Das mit der Youtube-Integration funktioniert wohl aber nur auf der "obersten" Ebene – also am besten noch mal neu posten am Ende des Diskussionsthreat… 😉
Pfui, das halte ich jetzt aber mal für ganz widerliche Stimmungsmache…
ok – das war vielleicht ein Schritt zuviel…
Wie gesagt, ich weiß nicht wie Herr Wächter damals in das System verwickelt war. Da gabs ja solche und solche…
Ich finde, dass Prof. Stamm-Kuhlmann richtigerweise darauf hingewiesen hat, dass es bei der Arndt-Frage mehr um ein Werturteil geht und eben nicht um eine rein wissenschaftliche Betrachtung. Die Geschichtswissenschaft kann dieses Werturteil kaum liefern, sonder es muss von jeden Einzelnen selber bestimmt werden.
Wenn ich mir Arndt angucke, dann finde ich nicht wirklich viel, dass dafür spricht ihn als Vorbild für unsere Universität beizubehalten. Und wenn ich dann noch sehe, was alles gegen ihn spricht (oder was zumindest nicht für Arndt spricht) dann ist mein ganz persönliches Werturteil klar – contra Arndt!
ich versteh das ganze hin und he rnicht. arndt hat in weiten teilen seines schaffens texte verfasst, die heute nicht mehr tragbar sind. logische konsequenz: der name muss weg.
keine diskussion.
Auf den Punkt! Danke
Solch eine Aussage ist für einen Studenten an einer akademischen Anstalt einfach nur peinlich und selbstentlarvend.
warum? Kannst Du Deine Meinung auch begründen?
Nur zur Erklärung:
Mein Kommentar bezieht sich nicht auf die geäußerte Meinung als solche, sondern lediglich auf die Aussage, dass zu diesem Thema keine Diskussion nötig sei. Nach meinem Empfinden, ist das einem angehenden Akademiker unwürdig.
Also ich verstehe seinen Punkt schon – nach ca. 9 Jahren Debatte (wenn man 2001 als Startpunkt nimmt – und nicht 1998 den ZEIT-Artikel) sollte man auch mal zu einer Entscheidung kommen.
Auch Prof. Weber hat letztens im Senat gesagt, dass die wissenschaftliche Debatte eigentlich vorbei ist. Wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir den Namen der Universität wirklich ändern wollen.
Also ob in "Universität Greifswald" oder ob wir einen neuen Patron haben wollen…
Ich verstehe aber auch Deinen Wunsch nach Debatte. Deshalb haben wir ja http://www.uni-ohne-arndt.de online gestellt, wo man die Debatte führen kann und die bereits gelaufene Debatte nachvollziehen kann…
Es ist eine Schande, dass nur wenige Professoren der Uni im Publikum waren. Wer, wenn nicht die Professoren,Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter, also die Intellektuellen, sollten sich in diese Debatte einmischen. Eine bloße Debatte ist die Arndt-Frage außerdem schon längst nicht mehr: Es ist eine Frage, ob wir genügend Rückgrat und Verstand haben. Geschichte heißt auch immer das Inbezugsetzen der Geschenisse in die Gegenwart. Arndt und die Gegenwart geht nicht. SPätestens nach Hitler müsste das wohl jeder von uns gelernt haben. Ich schäme mich für jeden Greifswalder, der sich nicht gegen den Namen Arndt ausspricht.
uiuiui … ein Loblied auf die Elite und Intelligentsia.
Ich denke, wichtig sind doch nicht Status, Doktortitel oder Beamtenverhältnis, um inhaltlich etwas zur Debatte beizusteuern, sondern ARGUMENTE, und zwar stichhaltige, die auch untermauert werden können.
Ich spreche mich also klar dafür aus, daß sich nicht nur die "Intellektuellen" (wer auch immer das sein mag) an der Debatte beteiligen sollten, sondern alle (!!!), die diese Uni und Stadt mit Leben füllen. Oder wie es ein großer Vordenker mal sagte: „Jede Köchin muss in der Lage sein, die Staatsmacht auszuüben.“
Schönes Statement! Du kannst vielleicht einen Beitrag dafür leisten mehr Greifswalder "aufzuklären". Ich denke viele "wissen" einfach noch zu wenig über Arndt.
Ein erster Schritt könnte z.B. sein, dass Du den Link uni-ohne-arndt.de weiterleitest. Darüberhinaus kann man aber auch sonst noch sehr aktiv bei der Initative mitmachen. z.B. wollen wir demnächst eine kleine Zeitung und eine Broschüre gestalten, und Veranstaltungen im nächsten Semester vorbereiten.
Falls Du Lust hast, melde Dich unter uniohnearndt [at] googlemail.com 🙂
„Warum die Debatte so hochgekocht ist müssen Sie die Studentenvertreter fragen. " – Prof. Stamm-Kuhlmann
Na klasse… Jetzt ist es soweit. Die von Jabbusch und SEINER Initiative hochgekochte Debatte wird der verfassten Studierendenschaft angelastet. Schön, dass sich der "neue" AStA auch sofort hat einspannen lassen. Auf in das allgemeinpolitische Mandat!
*gähn*
Immer noch wird personalisiert… Ja, ich geb es ja zu – hier auf dem webMoritz bin ich schon derjenige der am meisten Kommentare postet. Trotzdem ist es nicht "meine" Initiative!! Wenn überhaupt die der Grünen, die sich dafür sehr ins Zeug gelegt haben… Aber ich würde einfach sagen, es ist eine offene Initiative!
Zweiter Fehler "angelastet" ist ja wohl der völlig falsche Begriff. In der Debatte – hör sie dir mal an ! – wurden wir mehrfach von verschiedenen Professoren gelobt. Damit wollen wir nicht angeben, aber von "anlasten" kann eben auch keine Rede sein…
Last but not least, stimmt was "17vier" sagt: Die Leute in der Initiative sind Studenten – keine Stupisten oder AStA-Leute (zumindest nicht in diesem Amt aktiv)! Ich glaube das hat Stamm-Kuhlmann auch nicht so gemeint…
"Die Leute in der Initiative sind Studenten – keine Stupisten oder AStA-Leute "
Diese Aussage zeigt doch mal wieder, dass du die Wahrheit und die Tatsachen verdrehst!
Was bist du denn? Stupist!
Was ist Peter Mad. ? Studpist!
Also bitte Lüge hier nicht so rum, das zeigt mal wieder die Schematik deines Schaffens. Tatsachen in einen anderem Licht darstellen!
öhm lol?
Natürlich sind auch StuPisten in der Initative – bin ja selbst einer. Aber es geht darum, dass wir nicht "als" Stupisten in der Initiative sind!
Übrigens haben 1200 Studenten auf der Vollversammlung gegen Arndt gestimmt. Da waren bestimmt auch StuPisten drin… Und das StuPa hat den Namen übrigens auch schon abgelegt. Und sogar 23 Leute im Senat waren dafür den Namen durch eine Kommission prüfen zu lassen. ich verstehe nicht, willst du den allen einen Vorwurf machen, den Stamm-Kuhlmann hier gar nicht gemacht hat?
Ich sage nur auf, dass Deine Argumentationen wirr sind. Des Weiteren, dass Du immer wieder versuchst die Tatsachen zu verdrehen und Dich versuchst in den Vordergrund zu drängen. Ich kenne einige, die sich auch in DER Initiative beteiligen und überaus enttäsucht über dein Verhalten sind, da du andauernd versuchst Dich damit zu profilieren. Echt traurig sowas!
Es wäre vllt hilfreich,wenn Du Dir nicht immer und immer widersprechen würdest. Danke.
Wo soll ich mich wiedersprochen haben?
Wo sind meine Argumente wirr?
Warum versuchst Du statt Argumente für oder gegen Arndt, das ganze in eine Debatte, um meine Person zu verwandeln (oder um andere Personen – siehe Bericht um die Senatsdebatte, als plötzlich Frau Weber angegriffen wurde.)?
Also: Wenn Du Argumente hast, schieß los…
"Die Leute in der Initiative sind Studenten – keine Stupisten oder AStA-Leute "
Hi Lüge.
"Natürlich sind auch StuPisten in der Initative – bin ja selbst einer. Aber es geht darum, dass wir nicht "als" Stupisten in der Initiative sind!"
Hi Widerspruch.
Reicht Dir das. Hab nämlich echt keine Lust hier deine ganzen wirren Kommentare aufzulisten. Aber ich finde es gut,dass Du dich hier so zeigst wie du wirklich bist und somit wird deine Kampagne gegen unseren Namenspatron scheitern!
Danke für die blumen, aber es ist nicht "meine" Kampagne…
Selbst wenn sie scheitert, freue ich mich über die schöne Diskussio, die ich mit Dir hier hatte. Scheinst ja Arndt wahnsinnig zu lieben… warum eigentlich?
Wolltest Du nicht mal Argumente nennen? Oder lieber weiter auf "Weltlüge" machen? (Ich bin übrigens kein Jude… – ja, ich wurde ich schon von Deinen Kollegen gefragt…)
Ich weiß, dass es nicht deine Kampagne ist, aber du präsentierst Dich einfach mal so. Und da stehe ich nicht alleine mit meiner Meinung. Wie schon gesagt, gibt es einige in der Initiative, die auch so denken.
Mit ist der Universitätsname recht egal, abe rich werde für Arndt stimmen, denn ich sehe es nicht ein,dass eine Kampagne geführt wird, damit sich hier eine Person besonders ( Hi Sebastian) profilieren kann.
Meine Kollegen? Was meinst du denn damit?
Da is doch wieder diese verschobene Logik" Du bist für Arndt,dann bist du auch ein Nazi.."
Hallo Schwarz–Weißmalerei… Traurig sowas und sowas studiert tatsächlich an einer Universität..
Wo kann ich eigentlich den Beamer abholen ? 😛
"gibt es einige in der Initiative, die auch so denken." << uh…
Wolltest Du nicht mal was zu Arndt schreiben, warum der Deiner Meinung nach so toll ist? Achso… Argumente hast Du ja nicht… stimmt!
Ist der Angriff auf mich und andere in der initiative das einzige Mittel das Dir / Euch noch einfällt??
Ok – das mit Luther hat nicht funktioniert. Nobel ist auch irgendwie nicht so griffig. Hey – lasst und doch den Jabbusch angreifen. Das macht Spaß! Nächstes mal ist dann wieder red marut dran, und dann wieder Prof. Weber… Alle in einen Sack packen und drauf haun – trifft immer den Richtigen!
…
"gibt es einige in der Initiative, die auch so denken." << uhh… zu lange Pro7-Mystery geguckt wa?
Wolltest Du nicht mal was zu Arndt schreiben, warum der Deiner Meinung nach so toll ist? Achso… Argumente hast Du ja nicht… stimmt!
Ist der Angriff auf mich und andere in der initiative das einzige Mittel das Dir / Euch noch einfällt??
Ok – das mit Luther hat nicht funktioniert. Nobel ist auch irgendwie nicht so griffig. Hey – lasst und doch den Jabbusch angreifen. Das macht Spaß! Nächstes mal ist dann wieder red marut dran, und dann wieder Prof. Weber… Alle in einen Sack packen und drauf haun – trifft immer den Richtigen!
…
"gibt es einige in der Initiative, die auch so denken." << uhh…
Wolltest Du nicht mal was zu Arndt schreiben, warum der Deiner Meinung nach so toll ist? Achso… Argumente hast Du ja nicht… stimmt!
Ist der Angriff auf mich und andere in der initiative das einzige Mittel das Dir / Euch noch einfällt??
Ok – das mit Luther hat nicht funktioniert. Nobel ist auch irgendwie nicht so griffig. Hey – lasst und doch den Jabbusch angreifen. Das macht Spaß! Nächstes mal ist dann wieder red marut dran, und dann wieder Prof. Weber… Alle in einen Sack packen und drauf haun – trifft immer den Richtigen!
…
Geht doch, schön erkannt….
Wieso dich angreifen? Wenn du die Wahrheit als Angriff wahrnimmst,dann tut mir das sehr leid für dich!
Ich weiß auch nicht so recht,was du redest von Nobel und Luther, willst jetzt auch gegen die hetzen?
Und ich kann mich nicht erinnern, dass ich hier Arguemnte für Arndt nenen wollte..
"Mit ist der Universitätsname recht egal, aber ich werde für Arndt stimmen, denn ich sehe es nicht ein,dass eine Kampagne geführt wird, damit sich hier eine Person besonders ( Hi Sebastian) profilieren kann. "
Vllt solltest du es das nächste mal auch mit lesen probieren, dann brauchst du nicht immer so merwkürdige fragen aufstellen.
Oder Zuhören, wie zum Beispiel bei der Podiumsdiskussion 😀
und wieder keine Argumente zum Thema Arndt….
Na kommt da noch was inhatliches?
"Mit ist der Universitätsname recht egal, aber ich werde für Arndt stimmen, denn ich sehe es nicht ein,dass eine Kampagne geführt wird, damit sich hier eine Person besonders ( Hi Sebastian) profilieren kann. "
Also ich finde es schon sehr bedenklich, hier eine Stimme abzugeben, nicht aufgrund der Inhalte sondern nur, weil man eine Person in einer Initiative nicht mag bzw. nicht will dass sich diese Person dort "profiliert".
Ich denke, dass es sich alle Beteiligte der Initiative "auf die Fahne schreiben können" wenn sie Erfolg haben. Ob dies der Fall sein wird, werden wir dann ja irgendwann sehen. Ich denke bis dahin, sollten wir doch eher eine Diskussion um Arndt führen und nicht um einzelne Personen der Initiative "Uni ohne Arndt"!
und wenn angesichts der wahlbeteiligung der AStA gar keine Studentenvertretung mit Legitimation ist, und prof. s-k mit studentenvertreter einfach die anwesenden studierenden meinte?
Also erstmal wird nur das StuPa, nicht der AStA, von den Studenten der Universität gewählt. Erst über die Legitimation des StuPa legitimiert sich der AStA.
Aber meine eigentliche Frage: Wie viel Prozent müsste denn deiner Meinung nach die Wahlbeteiligung betragen, damit das StuPa legitimiert wäre? 10%? 25%? 50%? 100%? Da man niemand zwingen kann seine Stimme abzugeben, besteht die Legitimation aus denen, die zur Wahl gegangen sind.
Eine hohe Wahlbeteiligung wäre natürlich schöner gewesen, aber eine geringe Wahlbeteiligung stellt ja wohl nicht die Legitimation in Frage, oder?
entschuldige timo, deine einwände bezüglich des wahlsystems sind richtig. aber das nebensächlich, denn deine eigentliche frage finde ich sehr spannend. ich verbinde die option der nichtwahl nicht zwangsläufig mit desinteresse, sondern rechne dieser nichtwahl eine politische und politisch-motivierte aussagekraft zu.
insofern sind 12% (soviele waren doch ungefähr beim letzten mal?) in meinen augen eine klare absage.
man kann leider (oder zum glück?) niemanden an die urne zwingen. es gab in diesem land zu diktatorischeren zeiten ja schon zur genüge schlechte erfahrungen damit. andererseits gibt es ja aber auch euopäische länder, die eine wahlpflicht haben, z.b. italien, die schweiz , luxemburg oder belgien. aber auch auf anderen kontinenten, z.b. in kuba, australien oder brasilien finden wir das.
aber eigentlich sollte mein kommentar zum ausdruck bringen, dass der begriff "studentenvertreter" vielleicht sehr spontan kam und für den begriffsverwender in der situation vielleicht anders konnotiert war, als er es für leser und leserinnen tage später auf dem webmoritz ist.
Okay, dann sind wir uns in der Grundposition ja doch einig. 😉
Müsste man nur mal diskutieren, wie man das "Nicht-wählen" politisches werten soll. Aber das ist ja nicht Gegenstand dieses Artikels, obwohl es mal ein wirklich interessantes Thema wäre.
Ich denke, dass der Begriff "Studentenvertreter" wirklich falsch war. Zwar sind in der Initiative "Uni ohne Arndt" meines Wissen auch einige Stupisten, aber ich denke, sie sprechen dort ja immernoch privat und eben nicht in ihrer Funktion als gewählte (ob mit ausreichender Legitimation oder ohne) Vertreter der Studierendenschaft.
Okay, dann sind wir uns in der Grundposition ja doch einig. 😉
Müsste man nur mal diskutieren, wie man das "Nicht-wählen" politisches werten soll. Aber das ist ja nicht Gegenstand dieses Artikels, obwohl es mal ein wirklich interessantes Thema wäre.
Ich denke, dass der Begriff "Studentenvertreter" wirklich falsch war. Zwar sind in der Initiative "Uni ohne Arndt" meines Wissen auch einige Stupisten, aber ich denke, sie sprechen dort ja immernoch privat und eben nicht in ihrer Funktion als gewählte (ob mit ausreichender Legitimation oder ohne) Vertreter der Studierendenschaft.
Ich finde, das Beste an Jabbusch ist sein unbekümmerter Opportunismus! Das soll keine Beleidigung sein, aber glaubt irgendjemand im Ernst, daß Jabbusch, Brodkorb und Co. vor der WM 2006 auch nur einen Pfifferling auf die „Nation“ verwettet hätten? Nun, die Zeiten haben sich geändert und Jabbusch mit. Ein bißchen Schwarzrotgold wird den Deutschen jetzt erlaubt. Aber natürlich nur auf „sprachlicher“ Vertragsbasis. Immer schön am Mainstream entlangplappern 😀
Und jetzt mal ein ernstes Wort zum Thema „völkischer Nationalismus“:
Schaut man sich die Geschichte Europas an, findet man kaum einen Staat, der NICHT aus völkischen Motiven enstanden ist. Denn völkisch heißt zunächst mal nichts weiter als eine kritische Masse an gefühlter oder realer Zusammengehörigkeit, die das Projekt „Nation“ (also ein Volk, das sich einen Staat gibt) begründen soll. Der Komplex „Abstammmung“ kann einen Teil dieses Zusammengehörigkeitsgefühls bilden, aber es ist bei weitem nicht der einzige und keineswegs immer der dominante. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Sprache (siehe Schweiz, USA). Tatsächlich entwickeln die meisten Nationen mit der Zeit einen pragmatischen Umgang mit der Abstammung, während sie sich in der Gründungsphase ausgesprochen rabiat verhalten. Das heißt: Deutsche kämpfen gegen Franzosen, Tschechen gegen Deutsche, Türken gegen Armenier usw. Das ist menschlich und moralisch bedauerlich, aber eine Realität, die sich wohl nicht ändern wird, solange es Menschen gibt. Als 1919 der polnische Staat wiederbegründet wurde, hat der erstmal Feldzüge gegen Litauen, Russland und Deutschland unternommen, um sein Territorium zu vergrößern und der Staat Israel (Hurtz hat das Beispiel schon gebracht) ist auch nicht während einer kuscheligen Astasitzung mit Mateteeschlürfen entstanden.
Und damit sind wir gleich beim nächsten „heiklen“ Begriff: „Abgrenzung“. Von einer Gruppe zu fordern, sie solle sich in der Phase ihrer Selbstdefinition nicht abgrenzen, ist etwa so realistisch wie auf Omas Küchenbesen zum Mond fliegen zu wollen. Absurd! Das hat nicht mal etwas mit Politik zu tun, sondern ist eine Art anthropologische Konstante, ein philosophisches Grundprinzip: Bevor ich definiere, was ich bin, muß ich erstmal definieren, was ich NICHT bin. Wenn Jabbusch und Co. sich zwischen ihren Kampagnen ab und zu mal entspannt in Wieck in den Strandkorb setzen und über ihr Leben nachdenken würden, könnten sie dieses Prinzip an sich selbst nachvollziehen. Und zwar nicht zu knapp! 😉
Nun kann man argumentieren, daß die „liberalen“ Nationen (Britannien, Frankreich) ihre Zügel in Sachen Abstammung schon eher gelockert haben. Aber diese Staaten sind a) viel älter und b) haben mit ihrer extensiven Kolonialpolitik ganz andere Rückwirkungen erfahren. Es bleibt eben nicht ohne Folgen, wenn sich eine kleine Insel im Nordatlantik :p dazu entschließt, zwei Fünftel der festen Erdoberfläche zu erobern. Selbst Deutschland hatte in der kurzen Phase seiner kolonialen Unternehmungen Ansätze solcher Entwicklungen (einfach mal nach Lettow-Vorbeck und den Askari googlen) und es wäre eine interessante Spekulation, wie weit sich unser Land wohl liberalisiert hätte, wenn ihm nicht in Versailles der geopolitische Hahn abgedreht worden wäre.
Der Witz ist, daß solche Debatten überhaupt nicht entstehen, weil es dem orthodoxen antideutschen Teil der Linken schlicht und einfach an politischem Realismus mangelt und man lieber auf den eintrainierten Reflexen herumreitet.
Dazu kommt, daß eine Liberalisierung nur von einem Fundament gesicherter Identität ausgehen kann und wenn es ein national verunsichertes Volk auf Erden gibt, dann sind das die ewig grüblerischen, zutiefst romantischen und in zwei Weltkriegen restlos zerschlagenen Deutschen.
Wenn also ein Linker ein ehrliches Interesse daran hat, Deutschland in die „Moderne“ zu führen, dann muß er erstmal mithelfen, daß wir überhaupt europäisches Niveau erreichen. Dazu hilft mit Sicherheit keine Arndtdebatte, denn kein Franzose würde auf die vor Blut triefende Marseillaise verzichten und kein Engländer auf den Retter Britanniens (und rational betrachtet den Kriegstreiber) Churchill. So funktioniert Geschichte nicht!
Schöne Idee Martin !
Aber Nobel hat erkannt, dass seine Erfindung (für dessen Verwendung er nur bedingt verantwortlich gemacht werden kann!) missbraucht wurde und hat deshalb den Nobelpreis gestiftet.
Bei Arndt war es genau andersrum. Aus einem einst liberalen Patrioten, wurde im Lebensverlauf immer stärker ein Nationalist…
blubber ruhig weiter…
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(o o)
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| Please |
| don't feed the |
| TROLL! |
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ooO Ooo
DIE ZEIT berichtet über die Debatte…
http://www.zeit.de/2009/32/C-Uni-ohne-Arndt?page=…
Auszug:
“Das stimmt. Man sollte ihn in seiner Zeit sehen und aus dem Geist der Zeit heraus beurteilen. Dann nämlich wird man feststellen, wie viele wirklich große Schriftsteller zu Arndts Zeit in Deutschland keine Franzosen- und keine Judenhasser waren und dass es auch damals Autoren gab, die gegen den aufkommenden Rassismus angeschrieben haben. In der Tat, er war Mitglied der Paulskirche, doch wer seine Aufsätze aus jener Zeit liest, der wird darin kein Bekenntnis zu einer deutschen Republik finden. Man sollte Arndt überhaupt ganz der Vergangenheit überlassen. […]“
„Und das Judentum ist keine Religion?“
Das Judentum ist v.a. eine Nationalreligion. D.h. ein religiöses Modell, daß perfekt auf die Bedürfnisse eines konkreten Volkes zugeschnitten ist (ähnlich wie der Shintoismus in Japan). Zwar erlaubt das Judentum Übertritte, aber wenn man sich mal mit echten Juden in Israel unterhält, dann werden Konvertiten immer ein bißchen mit Schmunzeln betrachtet. Ein „echter“ Jude ist nach landläufiger Meinung jemand, der als Jude geboren wurde (also von einer jüdischen Mutter).
Es fällt auf, daß die beiden leistungsfähigsten und intelligentesten Völker der Welt (Juden und Japaner stehen zweifellos noch vor den Deutschen) sich eine eigene Nationalreligion leisten.
Wenn sich Deutsche so etwas erfinden würden, wäre das natürlich bäh und pöhsepöhse!
😉
"Aber auch dem SED-Regime gefiel der Mann, hatte er sich doch für die Bauernbefreiung starkgemacht und für die deutsch-russische Waffenbrüderschaft im Kampf gegen Napoleon. Deshalb wurde Arndt nach 1945 in Greifswald weiterhin verehrt. Bis heute."
mhh… der Autor hat offensichtlich nicht gut recherchiert…
"Die ZEIT hatte 1998 eine Diskussion über den Fall angeregt. Jetzt ist die Debatte in Greifswald neu entbrannt."
Und?
Jetzt wollen wir doch nicht so tun, als ginge es bei dem Arndt-Theater um Arndt oder den Austausch ethischer Grundpositionen.
Das Ganze ist eine Machtprobe! Die Linke in Greifswald möchte wissen, wie weit sie ist. Ob sie schon stark genug ist, Kampagnen durchzusetzen.
Ein Kampf um eine Namen… Symbolpolitischer geht es doch gar nicht mehr!
@ Marco Wagner
Das Thema Israel ist tatsächlich weniger offtopic als man denkt. Es fokussieren sich dort all die Probleme, mit denen staatliche Neugründungen zu kämpfen haben. Ich sah vor kurzem ein Interview mit Avi Primor, dem ehemaligen israelischen Botschafter in Bonn. Ein absolut sympathischer, zurückhaltender Mann, dem wohl kaum jemand unzivilisierte Gedankengänge unterstellt. Auf die Frage, warum Israel so repressiv gegen die Palästinenser vorgeht und z.B. keine Freizügigkeit gewährt, kam eine (zumindest für deutsche Ohren) überraschende Antwort: Wegen der Demographie! Israel hat jetzt schon 20% Araber innerhalb seiner Grenzen und die Geburtenrate liegt doppelt so hoch wie bei den genuinen Israelis. Der Punkt, an dem das jüdische Staatsvolk in die Minderheit fällt, ist nur noch eine Frage der Zeit und ob eine palästinensisch-arabische Bevölkerungsmehrheit dann noch Loyalität gegenüber dem jüdischen Staat beweist, darf man wohl getrost bezweifeln.
Arndt ist tatsächlich aktueller denn je. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man das persönlich gut oder schlecht findet. Die Israelis werden versuchen, solange wie möglich ihren Staat zu verteidigen. Ganz egal, ob ein paar Schmalspuridealisten in Vorpommern Universitätsnamen ändern.
Also ich kann, nachdem ich die Debatte interessiert verfolgt habe und auch regelmäßig die Posts hier lese, nicht länger schweigen.
Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Name unserer Uni nie so wichtig war, ich hab mich auch mit Arndt nicht beschäftigt, was mir nun echt sauer aufstößt. Trotzdem versuche ich in dieser Hinsicht objektiv zu bleiben.
Aber dazu will ich mich hier mal nicht äußern. Mir fällt einfach nur auf, dass es sehr viele Menschen gibt, die scheinbar mit ihrer Zeit nix besseres anzufangen wissen und den lieben langen Tag lang lieber hetzen und aufstacheln – gegen die Initiative und gegen Herrn Jabbusch. Da muss ich mich fragen: was leistet ihr denn? Habt ihr mal eine Veranstaltung zu dem Thema organisiert? Habt ihr euch überhaupt schonmal ehrenamtlich für etwas eingesetzt in HGW? Gristuf vielleicht? Schülerhilfe gar? Oder ähnliches?!
Liebe Leser,
da sich große Teile der Debatte vom Thema Arndt entfernt hatten, habe ich alle Diskussionsstränge, die sich nicht mehr damit befassten, entfernt. Ebenso entfernt wurden persönliche Diffarmierungen, die hier in mehrfacher Hinsicht deplatziert waren.
Ich rufe den Lesern nochmal ins Gedächtnis:
1) Über den Umgang mit Burschenschaften kann man sicher reden. Falls dafür eine Diskussionsplattform fehlt, kann gern unser Forum gewählt werden.
2) Die Kommentare im webMoritz sind kein geeigneter Ort, um auf Einzelpersonen herumzuhacken – weder auf Jabbuschs noch auf Burschenschaftlern. Für derartige Aktivitäten steht übrigens auch unser Forum nicht zur Verfügung.
3) Wessen Kommentare hier wiederholt gelöscht oder editiert wurden, der kann sich gern unsere Kommentarregeln durchlesen (s.u.).
Ich mache die geneigten Leser nochmal darauf aufmerksam, dass Kommentare bitte nur zum Thema des Artikels abzugeben sind. Wenn das nicht klappt, werden die Kommentare zu diesem Artikel geschlossen.
Wer die Kommentarfunktion für diesen Blogbeitrag wieder aktiviert hat, wissen wir zwar (noch) nicht, auf jeden Fall war es aber nicht in unserem Sinne. Daher haben wir die Sperre wieder wirksam gemacht und alle in den letzten Stunden geposteten Kommentare entfernt.
Wir bitten um Entschuldigung für die entstandenen Verwirrungen.
Als Ort für (fast) jede Form von Off-Topic-Debatten empfehlen wir weiterhin das Anlegen entsprechender Threads im Forum.