<a href=“http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/04/bus143.jpg“><img class=“alignright size-full wp-image-18980″ style=“margin-left: 10px; margin-right: 0px;“ title=“bus143″ src=“http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/04/bus143.jpg“ alt=“bus143″ width=“228″ height=“178″ /></a>Kinderpornografie ist ein großes Problem – keine Frage. Kurz vor der Bundestagswahl versucht die Bundesfamilienministerin nun offenbar mit diesem Thema ein paar Punkte zu sammeln, indem sie ganz schnell nun durch einen Internet-Filter diese Inhalte vor den deutschen Surfern zu verstecken versucht. Die Technik erinnert dabei an eine kleine Version der chinesischen Firewall.
Das Problem jeder Zensur ist natürlich, dass die Liste der gesperrten Seiten aus der Natur der Sache heraus nicht öffentlich sein kann. Das Bundeskriminalamt erstellt eine Liste, die die Internetanbieter dann sperren müssen. Weder wird diese Liste veröffentlicht noch gerichtlich überprüft.
Das heißt, niemand kann
überprüfen was gefiltert wird und ob nicht auch Seiten, die gar keine Kinderpornografie enthalten gesperrt werden.
Es bedarf nicht viel Fantasie, dass die Filterung – ist sie erstmal installiert – von einer zukünftigen Regierung problemlos ausgedehnt werden kann. Anleitungen zum Bombenbau? Illegales Glückspiel aus dem Ausland? Download-Seiten für Filme, Musik oder linkes Gedankengut? Internetseiten von Rechtsextremen? Internetseiten von Linksextremen? Die Erfahrung aus anderen Ländern, die eine solche Filterung installiert haben, sind eindeutig: Die Filterung wird ausgedehnt – zuerst auf diejenigen, die über die Zensurlisten versuchen aufzuklären…
Das Thema wollen wir hier auf dem webMoritz nicht groß ausbreiten. Aber auch wir glauben an die Freiheit des Internet als die allerwichtigste Grundlage unseres Handelns und weisen deshalb einfach auf einige informative Podcast zu diesem Thema hin:
<strong>a) Beitrag von <a href=“http://chaosradio.ccc.de/cr142.html“>Chaos-Radio</a> (via Radio <a href=“http://www.fritz.de/“>Fritz</a>):</strong>
<object type=“application/x-shockwave-flash“ data=“http://jabbusch.tose.de/audio/player.swf“ id=“audioplayer1″ height=“24″ width=“290″> <param name=“movie“ value=“http://jabbusch.tose.de/audio/player.swf“> </param><param name=“FlashVars“ value=“playerID=1&soundFile=http://chaosradio.ccc.de/archive/chaosradio_142.mp3″> </param><param name=“quality“ value=“high“> </param><param name=“menu“ value=“false“> </param><param name=“wmode“ value=“transparent“> </param></object>
<strong>b) Diesen schönen Podcast von <a href=“http://www.bitsundso.de/“>Bits und so</a> hin (ab Minute 16 bzw. 33):</strong>
<object type=“application/x-shockwave-flash“ data=“http://jabbusch.tose.de/audio/player.swf“ id=“audioplayer1″ height=“24″ width=“290″> <param name=“movie“ value=“http://jabbusch.tose.de/audio/player.swf“> </param><param name=“FlashVars“ value=“playerID=1&soundFile=http://www.bitsundso.de/podpress_trac/web/250/0/bits-2009-04-23.mp3″> </param><param name=“quality“ value=“high“> </param><param name=“menu“ value=“false“> </param><param name=“wmode“ value=“transparent“> </param></object>
Die Experten für diesen Bereich: <a href=“http://www.netzpolitik.org“>Netzpolitik.org</a>.
Stopp-Schild-Grafik: Blogging Dagger via Flickr
Ich teile Sebastians Sorge, das ein erstmalig eingerichteter Filter schnell auf eine Menge anderer Gebiete ausgedehnt werden wird.
Deshalb bietet sich auch der Kampf gegen Kindesmissbrauch als Einstieg an.
Täter und Konsumenten haben keine nennenswerte Lobby. Somit ist nicht zu befürchten, das von dieser Seite Gegenwehr kommt, während Normale sich in "unsichere Gewässer" begeben, wenn sie vor diesem Hintergrund gegen die Sperre argumentieren.
Das ist das selbe Schema wie bei unkontrollierten Überwachung der Kommunikation/der Strassen/der Konten: "Wie kann man dagegen sein, hast du etwa was zu verbergen?"
Und wenn dann Indymedia, dein Lieblingsblog oder deine Stamm-Warezsite geblockt wird, ist die Diskussion OB gesperrt wird schon erledigt. Dann geht es nur noch um das WAS.
Ich könnte mir vorstellen, das Trolle gelistete Links posten, die Nichtsahnende auf solche Seiten lenken, wo der "Besuch" dann protokolliert wird. Ich erinnere mal an die Aktion gegen die sog. "militante gruppe", bei der erst Artikel lanciert wurden, um dann zu sehen, wer dem Link zum BKA folgt. Erfolg: Null. Ergebnis: Angst, eine staatliche Seite zu besuchen!
Die Politik scheint in puncto Internet nur halbgare Ansätze parat zu haben..
Wieso? Die Liste gibt es doch bereits dank Wikileaks im Netz. Nur lesen würde ich sie nicht, da das schon einmal den Verdacht eines Anfangsstrafbestand des §184b erfüllt und dementsprechend verfolgt wird. Getreu dem Motto, wer die Liste hat, wird ja auch mal einen Link ausprobieren und dann hat er wahrscheinlich Kinderpornographisches Material im Cache, was den Tatbestand des §184b erfüllt.
Ansonsten ist die ganze Aktion lächerlich. Die Sperrwirkung ist leicht zu umgehen und das Internet ist flexibler und resistenter, als das man das so kontrollieren könnte.
Andererseits finde ich die Grundintention der Sache schon richtig, sprich die Bekämpfung von wirklich kriminellen und schädlichen Inhalten des Netzes, dann aber bitte richtig und mit entsprechender richterlicher Überprüfung und nicht so ein Staatsvertragsunsinn, sondern ganz normal per Gesetz (Es sollte ja nicht so schwer sein, dem Bund bei solchen einen Thema die Gesetzgebungskompetenz zu geben.)
Anstatt die Seiten zu löschen und dagegen vorzugehen, wird nur der Zugang erschwert und dadurch eine Infrastruktur für Zensur im Internet geschaffen.
Aber wer gegen diese Sperre ist, ist ja automatisch für Kinderpornos….wir sehen ja, was in Frankreich grade passiert…depressive Zeit.
es ist völlig unmöglich vom Boden der Bundesrepublik aus Seiten in einem anderen Land zu löschen. Wird ein Server bekämpft, so ist er binnen Minuten irgendwo anders. Bei den Laufzeiten, die die Justiz hierzulande hat kommt man den Seiten also nur mit Filterung bei. Andere Möglichkeiten der KP-Belämpfung wurden sicher geprüft und eine SPD-CDU-Regierung steht nun auch nicht gerade in dem Ruf eine Dikatur aufbauen zu wollen.
Achja und diese Listen koennen viel schneller aktualisiert werde… bloedsinn. Aber es ist typisch, wir machen das Problem fuer alle Buerger unsichtbar, dann gibt es auch keins mehr.
Anstatt sicj von Land zu Land Zensurlisten zu schicken, sollte man global zusammen arbeiten und die Server mit dem abartigen Dreck loeschen. Denn wo keine Server mehr, da muss auch nichts mehr zensiert werden. Ich glaube du erkennst das eigentlich Problem gar nocht. Durch diese Zensur wird kein Kind gerettet!!!
Erfahrene IT-Anwender können laut ct' diese Sperre leicht umgehen.
Ansonsten freu ich mich drauf nach einem Wahlsieg der rechts-liberalen wegen unliebsamer Kritik zensiert zu werden.
technische Details hin oder her:
Es ist ein Segen, dass es noch jemanden gibt, der sich gegen das unsägliche Leid das den unschuldigen Kindern da zugeführt wird, entschlossen entgegenstellt. Ich finde, diese Initiative ist keine Zensur, sondern ein wichtiges Symbol gegen wirklich abscheuliche Zustände. Ein Vergleich mit China hinkt, denn bei uns kann jeder lesen und denken was er will. In diesem Fall jedoch handelt es sich um das Ausleben perverser Fantasien auf Kosten von Kindern, die durch so etwas ein Leben gezeichnet werden. Eine solche Initiative ist da vollkommen gerechtfertigt. Zumal sie ja vorerst auf Freiwilligkeit der Provider basiert, so wie ich das verstehe.
Bitte lies erst mal bevor Du schreibst… Niemand will Kinderpornos – natürlich!
Aber wenn man Kinderpornografie bekämpfen will, sollte man juristisch gegen die Betreiber der Server vorgehen, die häufig in Europa stehen! Stattdessen ist man aber bequem und sperrt den Zugang, damit wir es "nicht sehen".
Diejenigen, die jedoch mit ihrem ganz normalen Browser umgehen können, brauchen nur drei Schritte, um die Sperre zu umgehen.
Im Ergebnis ist den Kindern nicht ein bisschen geholfen. Stattdessen lässt der Druck auf Polizei und Staatsanwaltschaft diese Verbrechen aufzuklären nach. Denn das Problem "sieht" man ja nicht mehr…
Dagegen steht die große Gefahr der Zensur. Noch ist man frei in Wort und Bild seine Meinung zu verbreiten. Aber wie wird es in zehn Jahren sein? Das ist die Frage, um die die es geht. Das lustige an den Filtern ist ja, dass du auch nicht weißt, ob du betrogen wirst. Denn im Zweifelsfall kann man auch das wegfiltern.
Das ist ein bisschen wie mit den Wahlcomputern. Es ist nicht überprüfbar. Damit werden die Fundamente der Rechtsstaatlichkeit (Möglichkeit der juristischen Prüfung) erschüttert.
Also zum einen ist das sicher nur ein erster Schritt gegen diese widerlichen Internetseiten, aber es geht ja zunächst erstmal um ein klares Signal dass das nicht weiter toleriert werden soll. Ich habe dir nicht unterstellt Kinderpornos gutzufinden — wenn dieser Eindruck entstanden sein sollte, dann bitte ich dich um Entschuldigung. Aber nun Zustände wie in China oder irgendwelchen islamischen Dikaturen für die Bundesrepublik heraufzubeschwören, das geht nun wirklich etwas zu weit meiner Ansicht nach.
Die Server stehen ja nunmal in den seltensten Fällen in Deutschland und auch deine These dass diese in Europa stünden würde ich hier mal sehr stark bezweifeln. Der Charakter des Internets ist ja nunmal auch so, dass man einen Server weltweit verschieben kann. Die Quelle lässt sich nicht kontrollieren. Deshalb kommt man diesen Kriminellen eben nur am anderen Ende bei, wenn man das Abrufen der Seite behindert und ihnen somit das Geschäft schwächt. Es geht aber darüber hinaus auch um ein deutliches symbolisches Zeichen, da vermutlich auch einige dieser Leute denken das was die da tun sei noch normal.
Das die technischen Finessen noch verfeinert werden müssen bezweifelt ja keiner. Auch dass man sich anscheinend umgehen kann weiss ich nicht, kann aber so sein. Wie gesagt, es ist ein guter Anfang und ein symbolischer Akt. Dies nun als ersten Schritt zu einer völligen Zensur des Internets zu sehen, halte ich für vollkommen übertrieben. In Deutschland gilt die politische Meinungs- und die Pressefreiheit laut Grundgesetz. Bei diesen Seiten handelt es sich aber um klar gesetzeswidrige Seiten, was nichts mit Presse- oder Meinungsfreiheit zu tun hat. Insofern müsste man dann jeglichen Jugendschutz bei Filmen oder PC-Spielen als "ersten Schritt zur totalitären Zensur" interpretieren. Das ist ja Quatsch, es geht ja gerade darum die Bürger zu schützen und nicht darum sie zu malträtieren.
Freiheit ist nicht grenzenlos. Sie hört dort auf, wo die Menschrechte oder Rechte von Dritten verletzt werden. Dies ist hier der Fall, insofern hat das nichts mit Zensur zu tun, sondern ist eine Verfolgung von kriminellen Banden, die wehrlose Kinder missbrauchen.
Gegen Wahlcomputer bin ich übrigens auch, also da sind wir uns einig.
Wie ich auf den unten verlinkten Seiten zu lesen ist, stehen über 90% aller Server in westlichen Ländern und sind seit Monaten bekannt. Man ging aber nicht dagegen vor, sondern hat lieber "ein Laken vor das Bild gehängt" (Zitat aus Gedächtnis vom Zeitinterview).
Und wie heute morgen bekannt wurde, dauert es noch sechs Monate, weil die Software für die Sperren doch schwieriger zu programmieren ist als gedacht.
Die Sperren sind übrigens innerhalb von weniger als 30 Sekunden zu umgehen. Bei YouTube gibt es 27-sekündige Videos mit einer Anleitung, die selbst Laien nachmachen können. Alles nur Augenwischerei.
Und da das Gesetz nicht explizit Kinderpornografie als Sinn nennt, sondern allgemein formuliert ist, können sehr wohl andere Inhalte gesperrt werden. Die Musikindustrie hat schon Interesse angemeldet.
Bitte lies dir die von mir verlinkten Artikel mal durch, besonders den mit den 13 Lügen von Zensursula. Dann reden wir weiter.
"Aber nun Zustände wie in China oder irgendwelchen islamischen Dikaturen für die Bundesrepublik heraufzubeschwören, das geht nun wirklich etwas zu weit meiner Ansicht nach. "
<<< Niemand will etwas heraufbeschwören. Aber wenn Sperrlisten vom BKA erstellt werden können, ohne das Gerichte es überprüfen oder medien darüber berichten dürfen, dann weißt du faktisch gar nicht, ob du gerade zensierst wirst, oder nicht. Das ist ja gerade das perfide an guter Zensur: Man merkt sie nicht !
"Insofern müsste man dann jeglichen Jugendschutz bei Filmen oder PC-Spielen als "ersten Schritt zur totalitären Zensur" interpretieren."
<< Diese Zensur ist auch nicht mit PC-Spielen vergleichbar. Zum einen werden PC-Spiele lediglich Jugendlichen "nicht zugänglich gemacht" – also mit einer Alterssperre versehen. Hier jedoch ist die _gesamte_ Bevölkerung betroffen. Außerdem ist es bekannt welche PC-Spiele mit welcher Alterssperre betoffen sind. Welche Internetseiten jedoch gesperrt sind, darfst du nicht wissen. Und warum auch nicht. Und entscheiden tut das ein kleiner Kreis von Kriminalbeamten ohne jegliche juristische Kontrolle… Das ist tatsächlich das Ende des Rechtsstaates und nicht vergleichbar mit der sinnvollen Institution des Jugendschutz.
"Die Server stehen ja nunmal in den seltensten Fällen in Deutschland und auch deine These dass diese in Europa stünden würde ich hier mal sehr stark bezweifeln."
<< wie gesagt – ließ man Netzpolitik.org oder hör Dir die verlinkten podcast an, bevor Du Dinge schreibst, von denen Du nichts weißt. Allein 50 Kinderporno-Server stehen in Deutschland. Weitere 300 in Europa. Das kann jeder über Denic.de, der deutschen Internetadressenmelderegister selbst nachprüfen (Vorausgesetzt er kennt die entsprechenden URLs) Ich möchte nicht, weil die deutschen Strafbehörden und Gerichte überlastet sind mit der Einschränkung meiner Freiheit leben müssen.
Zumal zu erwarten ist, dass in Zukunft die Betreiber noch weniger verfolgt werden, da die Inhalte in Deutschland (übrigens auch für die Ermittler!!!!) nicht mehr so leicht zugänglich sind.
"Das die technischen Finessen noch verfeinert werden müssen bezweifelt ja keiner"
<< Nein – du hast es wieder falsch verstanden! ich möchte doch nicht, dass die Zensur noch besser wird?! Ich möchte, dass sie gar nicht stattfindet. Das Argument, dass man die Zensur zurzeit noch recht einfach umgehen kann, soll nur ihre Bedeutungslosigkeit für den tatsächlichen Kindermissbrauch darstellen. Fakt ist, dass die meisten Kinderpornos noch immer über (Telefon- oder Post-)Tauschringe organisiert werden, nicht über das Internet!
Siehe den Link zum Zeit-Artikel unten.
hier gibts die liste welche provider zensieren http://zensurprovider.de/
ich empfehle einen wechsel…
Leider wird zurzeit ein Gesetz vorbereitet, dass alle Provider zur Sperrung zwingen soll…
http://www.zeit.de/online/2009/17/netzsperren-mis…
Missbrauchopfer kämpfen gegen Netzsperren. Sehr guter Artikel.
krass – den kannte ich noch nicht – danke!
hehe 😀
ich sach mal rickrolling war gestern…
da fallen mir doch glatt ganz andere lustige sachen ein 😀
also in zukunft schön vorsichtig mit den tinyurls
muahahahaha
Ah, den Zeitartikel wollte ich auch verlinken 🙂
Das Ganze ist eine Farce, wenn Leute, die keine Ahnung von Internet haben, Gesetze darüber erlassen wollen.
Im Zeitartikel und einigen anderen (z.B. bei Netzpolitik) steht, dass erstens viele Server mit illegalem Material in Deutschland und anderen westlichen Ländern stehen und abgeschaltet werden könnten. Diese sind schon seit Monaten (!) bekannt, aber man tut nichts dagegen. DAS wäre eine Möglichkeit den Zugang zu sperren.
Mehr bei netzpolitik:
http://netzpolitik.org/2009/bundesregierung-besch…
http://netzpolitik.org/2009/die-dreizehn-luegen-d…
Besonders in Letzerem wird mit einigen falschen Behauptungen aufgeräumt, wie z.B. der Legende von der Kinderpornoindustrie, die es aber gar nicht gibt:
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/03/…
Einen weiteren guten Text gibt es bei Coffee & TV:
http://www.coffeeandtv.de/2009/04/22/wir-sind-noc…
Und ganz wichtig, natürlich die Streikaktion von Spreeblick:
http://www.spreeblick.com/protest-gegen-internets…
PS: Sorry, dass das nur Textlinks sind, aber ich weiß nicht, ob der Kommentar sonst als Spam erkannt würde.
Und noch einen drauf, der Vollständigkeit halber und zwar eine umfangreiche Linksammlung zum Thema:
http://www.hugelgupf.de/2009/04/23/linksammlung-k…
Super, eine engagierte Frau!
🙂
*ZENSIERT* gez. Wolfgang
Die von der Zeit Interviewte Initiative sitzt übrigens in Rostock und brauch dringen Unterstützung unter anderem bei Ihrem Blog http://mogis.wordpress.com/
Christian sagte mir am Mittwoch das sie dringend Leute suchen die die Kommentare auf dem Blog freischalten und die Artikel gegenlesen die Veröffentlicht werden (Rechtschreibung/ Grammatik Christians Technische Ausdrucksweise lesbarer umformulieren etc.)
wenn ihr Helfen wollt dann schreibt denn Leuten doch ne Mail Kontakt Adresse gibt es auf dem Blog
http://mogis.wordpress.com/about/
Ein interessanter Beitrag auch aus der c't dazu:
http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fuer-Kinderp…
Dank an Julia und Anise für die Seitenhinweise.
Die Einführung der jetzigen Internetzensur erinnert sehr an die Einführung von DNA-Datenbanken vor einigen Jahren. Auch damals wurde die polizeiliche DNA-Zwangsentnahme mit dem Hinweis auf sexuellen Mißbrauch (damals Vergewaltigungsfälle an Frauen) eingeführt. Damals wurde mittels aufsehenerregender, freiwilliger Massengentest von Männern in den bestimmten Regionen das Thema gepusht; auch damals wurde ein Eintreten für die eigenen Bürgerrechte und eine Verweigerung dieses Massenscreenings ganz schnell propagandistisch als "Täterschutz" gebrandmarkt. Seitens der Regierung und der Behörden wurde in dem Zusammenhang immer darauf verwiesen, dies sei nur eine Ausnahmeregelung und nur für diesen klar bestimmbaren Bereich vorgesehen. Dann wurde diese Maßnahme schrittweise ausgeweitet: erst auf den Bereich der "Terroristenfahndung", dann auf Asylsuchende und Flüchtlinge, dann auf Eigentumsdelikte (Einbrüche, Diebstähle – mit der lausigen Begründung "Wiederholungsgefahr), dann auch auf SprayerInnen und Versammlungsgeschichten. Dadurch ist die DNA-Datenbank auf erschreckende Größe angewachsen und die BRD EU-weit der Staat, der die meisten DNA-Datensätze in den europaweiten Pool einspeist.
Ich verweise kurz auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag, der mal die Dimension aufzeigt, die das angenommen hat:
"Gemäß der Statistik des Bundeskriminalamts umfasste die DNA-Analyse-Datei mit Ablauf des Jahres 2008 einen Bestand von 756.990 Datensätzen, die sich aus 611.868 Personendatensätzen und 145.122 Spurendatensätzen zusammensetzen. Jeden Monat werden mehr als 9.000 neue Datensätze in der DNA-Analyse-Datei erfasst.[1] Unter den Personendatensätzen befinden sich auch die Daten von über 1400 Personen, die aufgrund eines Verdachtes auf Beleidigung eine DNA-Probe abgeben mussten.[2]
Als erste Landespolizei überschritt die Bayerische Polizei Mitte 2007 die Grenze von 100.000 Datensätzen, die in der Datei zur Verfügung gestellt werden[3]. Nordrhein Westfalen folgte dieser Zahl Mitte des Jahres 2008."
Wie gesagt, diese Daten werden nicht nur bundesweit zusammengeführt, sondern auch europaweit über Europol ausgetauscht. Wer also einmal in die DNA-Datei geraten ist, kommt dort (auch wenn er in mehreren Instanzen in der BRD erfolgreich auf Löschung klagt) nicht so leicht raus, denn die einzelnen Staaten entscheiden eigenständig, ob und wie sie die erhaltenen Daten speichern.
Warum sollte gerade eine Bundesregierung, die in Sachen Vorratsdatenspeicherung und Telekommunikationsüberwachung seit Jahren der repressive Schrittmacher der EU ist, beim Thema Internetzensur plötzlich glaubwürdig sein??? Zumal: Die beschlossene Maßnahme verhindert nicht einen (!) sexuellen/sexualisierten Mißbrauchsfall gegen Kinder. Diese Maßnahme gaukelt der Bevölkerung Handlungsbereitschaft vor und nutzt die berechtigte Empörung über diese Kindesmißbräuche zur Ausweitung des präventiven bzw. auch repressiven Überwachungsstaates.
Das hier ist bitterböse…Frau v.d.Leyen im Radio-Interview noch unter BILD-Niveau. Unter anderem werden die angeblich (nur) 20% der internetnutzenden Bevölkerung, die, Zitat: "etwas Technisches," wie die DNS-Sperre umgehen können, als "…zum Teil schwer Pädokriminelle…auch geschult im Laufe der Jahre in diesem widerwärtigen Geschäft." tituliert.
Ich glaub' es hackt!
http://www.radioeins.de/programm/sendungen/eine_s…
woche/ursula_von_der_leyen.html
Online-Petition gegen den Gesetzesentwurf vom 22.4.09
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action…
Audio-Mitschnitt der Pressekonferenz zum Internet-Zensurvertrag
http://www.ccc.de
[youtube 4bho19Rvoso http://www.youtube.com/watch?v=4bho19Rvoso youtube]
Schöner Beitrag in diesem Kontext vom NDR aus Hamburg