Nach langen Verhandlungen übergab Sebastian Jabbusch am letzten Freitag seinen privaten Blog in einem symbolischen Akt der AStA-Vorsitzenden Scarlett Faisst und dem StuPa-Präsidenten Frederic Beeskow. Der webMoritz ist damit nun offiziell ein Teil der studentischen Moritz-Medien, die vom Studierendenparlament verwaltet werden.

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Gestartet wurde der Blog im Januar 2008. Sebastian nutze ihn anfangs für seinen StuPa-Wahlkampf. Im Wahlmoritz hatte er seinen Wählern intensive Berichterstattung über das StuPa versprochen. Dazu erweiterte er das Themenspektrum des Blogs auf Hochschulpolitik ganz allgemein, Kultur, Lokalpolitik und alles andere, was in und um Greifswald herum so passierte.

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Sehr schnell wurde aus dem „StuPa-Info-Blog“, dann im März der Uni-Greifswald-Blog und die Leserschaft stieg kontinuierlich. Gegen den neuen Namen stellte sich jedoch die Universitätsleitung und zwang den Blog Anfang Mai zur Umbenennung. Dieser Vorgang verhalf der Seite zu landesweiter Aufmerksamkeit. Sebastian blieb trotz aller Solidarität nichts anderes übrig, er musste die Seite umbenennen und entschied sich für einen Leservorschlag: „Ryck-Blick.de“.

Auch das Design änderte sich. Dazu setzte Sebastian auf die Blog-Software „WordPress“ und ein neuartiges Magazin-Layout, das bis heute im Einsatz ist.

Als im Juli Ende Mai 2008 der damalige MoritzWeb Chefredakteur nicht wieder gewählt wurde, bot Sebastian an, seinen Blog an die Studierendenschaft zu übertragen. Das Studierendenparlament stimmte zu und stellte Sebastian auch als neuen webMoritz Chefredakteur ein.

Die eigentliche Übergabe der Website verzögerte sich u. a. durch eine intensive Prüfung der Uni-Rechtsabteilung, sowie einige technische und personelle Probleme rund um das Kulturmodul bis in den Januar 2009.

Nun ist das StuPa jedenfalls glücklich über das neu errungene Eigentum, sagt Frederic Beeskow, Präsident des Studierendenparlaments, obwohl er sich die Übergabe eigentlich schon im November 2008 gewünscht hätte.

Und Sebastian Jabbusch? Der sieht die Sache eher mit gemischten Gefühlen: Er ist froh, nach 13 arbeitsintensiven Monaten mit webMoritz.de ein neues Medium für die Studierendenschaft geschaffen zu haben. Stolz ist er auch auf die Kooperation mit dem moritz Magazin, Moritz TV und radio 98eins. Allerdings blickt er nun skeptisch auf den größeren Einfluss des StuPas und hofft, dass die Unabhängigkeit des webMoritz auch nach der Übergabe bestehen bleibt: „Im kommenden Studierendenparlament wird es wohl etwas entspannter werden, da sich praktisch alle politischen Gruppen, einschließlich dem RCDS, nun offen gegen politische Einflussnahme ausgesprochen haben. Doch der grundsätzliche Konflikt wird auch zukünftige Chefredakteure immer wieder beschäftigen. Sie müssen sich ihre redaktionelle Freiheit jedes Mal neu erkämpfen“, so Sebastian Jabbusch.

Letztendlich kann er sich aber den Worten seines Vertragspartners Frederic Beeskow anschließen, der sich sehr über die Übertragung des Blogs freut und „hofft, dass alles so weiter läuft wie bisher.“

Autorin: Anna Seiffert
Foto: Christine Fratzke
Grafik: Sebastian Jabbusch