Die Vollv
ersammlung letzte Woche sorgte für Schlagzeilen. Nicht im nur im webMoritz: Die Vollversammlung hat es am Samtag auch als Aufmacher in die Anzeigen-Zeitung „Greifswalder Blitz“ geschafft. Für viel Diskussion sorgte dabei der Antrag von StuPa-Mitglied Eric Hartmann (Jusos).
Er möchte, dass in Zukunft die Ergebnisse einer beschlussfähigen Vollversammlung (erfordert mindestens fünf Prozent der Studierenden der Universität) für das Studierenden Parlament (StuPa) bindend sind. Auf der (nicht-beschlussfähigen) Vollversammlung stimmte nach einer hitzigen Debatte die Mehrheit dem Vorschlag zu.
Der webMoritz sprach mit Eric über seinen Antrag, Motivation und die Erfolgsaussichten.
webMoritz: Hallo Eric, auf der letzten Vollversammlung hast Du spontan einen Antrag eingebracht. Worum geht es in dem Antrag?
Eric: Das Ziel ist es, dass Entscheidungen einer beschlussfähigen Vollversammlung durch das Studierendenparlament umgesetzt werden müssen. Zurzeit sind diese Entscheidungen leider nur „Empfehlungen“. In der Konsequenz bedeutet dies, dass sich das StuPa darüber hinwegsetzen kann, wenn es die Ansinnen der Vollversammlung nicht unterstützt. Aus meiner Sicht und derjenigen, die diesen Antrag mit eingebracht haben, wird die Vollversammlung damit überflüssig. Und diesem Umstand wollten wir Abhilfe schaffen.
webMoritz: Wie kam es zu dem offenbar spontanen Antrag?
Eric: Es war einfach den Umständen geschuldet. Auslöser war die Diskussion um den Antrag, der darauf hingewiesen hat, dass der Wunsch der letzten Vollversammlung, nach einer Auseinandersetzung mit dem Namensgeber der Universität, nicht behandelt wurde. Die Nicht-Behandlung wurde dabei mit der Aussage, dass „sei eben Demokratie“, abgebügelt.
Ehrlich gesagt, heißt Demokratie für mich mehr als das reine mehrheitliche Abstimmen in irgendwelchen Gremien. Demokratie heißt für mich, jedem und jeder Einzelnen, die größtmögliche Mitbestimmung über die Dinge zu geben, die sie betreffen. Dieses Grundprinzip ist mit der aktuellen Struktur nicht gegeben.
Und an dem Abend war die Möglichkeit „Nägel mit Köpfen zu machen“. Wieso bis zur nächsten Vollversammlung warten? Die Entscheidung an sich hat ja leider eh keine bindende Wirkung, aber das generelle Problem konnte so auch den Nicht-StupistInnen bewusst gemacht werden. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, erste Argumente auszutauschen und ein Stimmungsbild einzufangen – und die
Stimmung war eindeutig.
Vielleicht trägt die jetzige Debatte dazu bei, dass es mal wieder um grundsätzlichere Fragen geht.
webMoritz: Wieso willst Du als StuPist die Macht des StuPas derart schwächen? Ist das nicht eine Gefahr?
Eric: Wieso sollte das eine Gefahr sein? Als gewählter Vertreter im StuPa ist es meine Aufgabe die Meinung der Studierenden, welche mich gewählt haben, „zu vertreten“. Wenn der „Souverän“ – nichts anderes sind die Studierenden eigentlich – seine Entscheidungen selbst treffen will, ist das sein gutes Recht.
Ich kann wohl kaum von mir behaupten grundsätzlich besser entscheiden zu können als alle anderen, nur weil ich mich zur Wahl gestellt habe und gewählt wurde. Wenn die Studierenden ihre Angelegenheiten selber entscheiden wollen, dann besteht meine Aufgabe nicht mehr darin sie zu vertreten. Meine Aufgabe ist es dann, sie mit den Informationen zu versorgen, die ich in meiner Tätigkeit angesammelt habe, damit die Vollversammlung die bestmögliche Entscheidung treffen kann.
Sollte sich eine Entscheidung der Vollversammlung am Ende doch als Irrtum herausstellen – so what? – die Erde dreht sich weiter und viele Leute haben was dazugelernt. Beides ist mir um einiges wichtiger, als semi-professionelle StupistInnen, die eine Allmacht über die studentischen Belange haben.
webMoritz: Die Debatte die sich um Deinen Antrag entwickelte war sehr hitzig. Welche
Statements haben Dich erfreut, welche gestört?
Eric: Generell muss ich sagen, dass ich erstaunt war, wie einige bei der Frage „wohin auf der Tagesordnung?“ versucht haben zu tricksen. Aber gut, was sie wahrscheinlich bezwecken wollten, ist ihnen nicht geglückt.
Einzelne Kommentare zur Vollversammlung auf dem webMoritz, die explizit an mich gerichtet sind, sprechen auch für sich und ihre zumeist anonymen UrheberInnen.
An der Stelle muss ich sagen, dass Menschen mit derart unsachlicher Manier wohl leider für den demokratischen Diskurs verloren sind. Aus meiner Sicht sollte eine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden sein, sich sachlich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen. Es wird ironisch, wenn sich Leute mittels persönlicher Anfeindungen in eine Diskussion um Demokratie einmischen. Aber auch das ist ihr
gutes Recht. Ich teile diese Herangehensweise jedoch nicht.
Daneben bin ich aber über alle sachlichen Argumente erfreut, die in die Debatte geführt werden, auch wenn ich die Richtung bei einigen überhaupt nicht teile. Ich finde es beachtenswert, wenn sich Leute vor eine Vollversammlung stellen und öffentlich Stellung beziehen, das ist ein Schritt der Anerkennung verdient.
Ich hoffe die Debatte wird auch nicht zu schnell verebben. Viele Aspekte werden mir persönlich auch erst mit der Zeit klarer. Das geht anderen bestimmt auch so. Zum Beispiel ist es mir nicht ausreichend gelungen meine Position, dass die Vollversammlung repräsentativer als das StuPa ist, zu untermauern. Das Argument
„5% sind auf der Vollversammlung, 10% haben das StuPa gewählt, damit ist das StuPa repräsentativer“ hat mich am Abend schon etwas aus der Bahn geworfen. Abgesehen davon, dass sich das Verhältnis ja auch umkehren könnte, sind mir zwei Dinge jetzt deutlich geworden:
92 KommilitonInnen haben mich bei der letzten Wahl gewählt. Selbst wenn nur die Hälfte zur Vollversammlung erscheint, geben diese 46 einen repräsentativeren Überblick über die Meinungen, die ich als Stupist vertreten soll, als ich es je könnte.
Daneben ist es unserem Wahlsystem geschuldet, dass Leila Kleber, welche die meisten Stimmen der amtierenden StupistInnen auf sich vereinigt – 213 an der Zahl – diese auch nur mit ihrer einen Stimme im StuPa vertreten kann.
Auf der anderen Seite steht Juliane Ruschinzik, die 48 KommilitonInnen vertritt, aber auch eine Stimme im StuPa hat. Da kann von besserer Repräsentation im StuPa wohl
kaum die Rede sein.
webMoritz: Wie schätzt Du die Chancen ein, dass das StuPa freiwillig seine allumfassende Macht aufgibt?
Eric: Mit der aktuellen Zusammensetzung ist das meiner Meinung nach nicht drin. Aber es werden weitere Wahlen kommen und vielleicht verändern sich die Mehrheiten irgendwann. Unsere Satzung kennt leider nur die Möglichkeit über die StuPa-Wahl Veränderungen herbeizuführen. Anders geht es leider nicht. Wir sind auf viele Leute angewiesen, die wählen gehen und die auch bewusst wählen gehen.
webMoritz: Und auch wenn es darum nicht primär in Deinem Antrag ging, wie stehst Du zum Namen „Ernst-Moritz-Arndt“?
Eric: In dem Punkt sind viele Kommentare aus dem webMoritz eine wirkliche Bereicherung für mich gewesen. Natürlich bin ich kein Historiker und habe auch noch keine Biographie von EMA in der Hand gehabt, die länger als ein paar Seiten war. Dass es bedenkliche Äußerungen von ihm gab, ist wohl aber Fakt. Generell halte ich die ganze Praxis der NamenspatronInnen für bedenklich.
Alle Menschen haben ihre Schattenseiten, ich denke, wir sollten sie deswegen nicht künstlich auf ein Podest
stellen und uns wundern, wenn das große Vorbild bei näherer Betrachtung nicht in seiner Gänze vorbildlich ist.
Ein Kommentator meinte im webMoritz, dass der große Vorteil ist, dass wir ohne unseren Namensgeber wohl kaum über Antisemitismus in der Nationenwerdung Deutschlands diskutieren würden. Das stimmt wohl. Den gleichen Effekt hätte eventuell aber ebenso einE jüdischeR NamensgeberIn, welcheR Opfer von Antisemitismus geworden ist.
Ich will aber auch gar nicht Arndts Verdienste in Abrede stellen, auch wenn ich über seine Motive nichts weiß. Ähnlich wie die Burschenschaften in ihrer Zeit Hort revolutionären Gedankenguts waren, sind ihre und auch seine Ansichten heute zum überwiegenden Teil einfach nur noch rückständig und alles andere als aufgeklärt.
Ich habe zum Beispiel von einer gewissen Anna Christina Ehrenfried von Balthasar gelesen. Eine Frau, die es wohl im 18. Jahrhundert an unserer Uni bis zur Promotion geschafft haben soll. Vielleicht ist sie eine Alternative. Fortschrittlich ist ihre Geschichte selbst heute noch.
webMoritz: Danke für Deine Zeit.
Eric: Vielen Dank für das Gespräch
Das Interview führte Sebastian Jabbusch
Foto Eric: Sebastian Jabbusch
Foto StuPa: Luisa Wetzel
Sonstige Bilder: Wie angegeben
„Zitat Erich Hartmann“:
„Ich habe zum Beispiel von einer gewissen Anna Christina Ehrenfried von Balthasar gelesen. Eine Frau, die es wohl im 18. Jahrhundert an unserer Uni bis zur Promotion geschafft haben soll. Vielleicht ist sie eine Alternative. Fortschrittlich ist ihre Geschichte selbst heute noch.“
A .C. E. von Balthasar war zum Zeitpunkt ihrer „Promovierung“ dreizehn Jahre alt!
Dieser Akt war seinerzeit eine Art nettgemeinter Scherz, auf Betreiben ihres Vaters, eines damaligen Universitätsprofessor. Was ist daran fortschrittlich?!
Bitte besser recherchieren, bevor man so uninnige Vorschläge macht, Herr Hartmann!
Dann wohl eher Caspar-David-Friedrich Universität!
Ich denke meine Wortwahl „die es wohl… geschafft haben soll. Vielleicht…“ lässt erkennen, dass ich nicht den Anspruch erhebe, eine perfekte Alternative gefunden zu haben. Mich würde interessieren, welche Quellen du für die Praxis der „scherzhaften Promovierung“ zu der damaligen Zeit hast.
Ich stütze mein Wissen zu diesem Sachverhalt lediglich auf folgende drei Quellen:
An erster Stelle steht ein Zeitungsausschnitt aus (ich glaube) dem Nordkurier für Neubrandenburg vom 14.07.2008 – den Ausschnitt habe ich auch noch.
Daneben bietet Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Christina_Ehrenfried_von_Balthasar) und die auch dort verlinkte Quelle (http://mdz10.bib-bvb.de/~db/bsb00008360/images/index.html?seite=30 – relativ weit unten auf der Seite) einen ersten Eindruck. Das ist nicht viel – dessen bin ich mir bewusst – reicht aber nach meinem Dafürhalten aus, um einen derart zurückhaltenden Vorschlag zu machen.
Fortschrittlich ist der Fakt, dass eine Frau promoviert. Und leider ist es auch heute noch auf eine gewisse Art fortschrittlich.
Darüber hinaus bin ich dir für die inhaltliche Bereicherung deines Beitrages zum Thema „Sollte die Vollversammlung mehr Rechte bekommen“ sehr dankbar. Dein Beitrag ist ein wirklicher Gewinn, denn du hast Teile meiner Antwort auf die vierte Frage noch einmal deutlich hervorgehoben.
Eric Hartmann
Entschuldigung, ich hatte noch diese Seite vergessen:
http://www.vialibri.net/item_pg/1673893-1753-schriften-der-teutschen-gesellschaft-jena.htm
Dort findet sich der Satz:
„Beachtenswert sind die erste Veröffentlichung der „Horazischen Ode an Phillis, bey der Ankunft des Winters“ des damals 17jährigen Stutenten Helferich Peter Sturz und der einzige Beitrag einer Frau, der erst 15jährigen Anna Christina Ehrenfried von Balthasar (später verheiratete Essen), die Mitglied der Deutschen Gesellschaften in Greifswald, Königsberg und Jena war und hier mit einem „Sendschreiben, welches einige merkwürdige Umstände von der Person und den GemüthsEigenschaften des Kaisers Carls des fünften aus einer alten Handschrift mittheilt“ brilliert.“
Ist Dir wirklich nicht klar, warum die „Promovierung“ eines dreizehnjährigen Kindes im Jahre 1750 zwei Tage (!) nach ihrer „Immatrikulation“ wohl kaum etwas mit der Art von Fortschritt zu tun hat, die es sinnvoll machen, eine Universität nach ihr zu benennen?!
Das wäre eine Beleidigung aller Frauen, die sich ernsthaft und selbstständig um den Zugang zu akademischer Bildung bemühten! Und nicht durch väterliche Protektion und Einflussnahme in diese Position gebracht wurden.
Die erste Frau, die in Deutschland promovierte, war einige Jahre später Dorothea Erxleben an der Universität Halle/Saale.
Und nein, ich bin nicht mehr in der Lage Dir Quellen zu nennen. Ich habe mich vor geraumer Zeit ausgiebig mit dem Thema Frauenstudium in Deutschland befasst und dazu nicht nur Internetquellen bemüht. Und kann Dir versichern, daß ich im Gegensatz zu Dir richtig informiert bin.
Wenn Du es mir nicht glauben magst, recherchiere einfach gründlicher. Deine Quellen sind, wie Du schon sagst, sehr schwach.
Nichtsdestotrotz stimme ich Dir zu, dass unserer Universität eine Namensänderung gut zu Gesicht stehen würde.
Ich glaube es gibt viele Interessante, alternative Namen. Aber erst mal geht es ja darum, dass es eine Mehrheit gegen den jetzigen gibt. Dahin ist es noch ein langer Weg.
Eigentlich müsste man dafür eine Studenten-Initiative gründen, die erst mal für ein paar Jahre Lobbyarbeit betreibt und Informationen verbreitet. Dazu brauch sie natürlich Pressearbeit, Sponsoren und eine feste Oganisation. Das kann man nicht „nebenbei“ machen…
Nach ca. 3 bis 5 Jahren sollte dann die Mehrheit der Studenten informiert sein. Dann braucht man Aktionen: Unterschriftenlisten, Demonstrationen und kreativen Protest. Außerdem sollte ein öffentlicher Wettbewerb mit großem Preisen für einen alternativen Namen ausgeschrieben werden.
Die Demonstrationen müssen sich dann auf die entscheidenen Gremien gerichtet werden: Vollversammlung, StuPa, FSR, Fak-Räte und am wichtigsten dann: Der Senat. Aber auch die Landesebene sollte sicherheitshalber involviert werden.
Parallel zu den Demonstrationen sollten die entsprechenden Gremien mit Mitgliedern der Initiative unterlaufen werden.
Und dann könnte das – so nach 7 Jahren – mit der Umbenennung geschafft sein. Ohne Graßwurzel-Bewegung wird das aber nix :blush:
Lieber „Gast“,
schade dass du deine Behauptungen nicht mehr mit Quellen (mir würde ja schon Internet reichen) in Ansätzen untermauerst. Allgemein muss ich sagen, dass mir der Eindruck entsteht, dass du dich eigentlich nur auf den Internetartikel von Wikipedia beziehst, welcher Anna Christina Ehrenfried von Balthasar behandelt. Zumindest finden sich alle deine Aussagen dort wieder.
Sollte dem der Fall sein, würde ich dich bitten, Aussagen wie „Und [ich, d.A.] kann Dir versichern, daß ich im Gegensatz zu Dir richtig informiert bin. Wenn Du es mir nicht glauben magst, recherchiere einfach gründlicher. Deine Quellen sind, wie Du schon sagst, sehr schwach.“ zu unterlassen, dass steht einem Wissenschaftler einer Wissenschaftlerin, die/der du ja bestimmt mal werden willst, nicht so gut zu Gesicht. Wenn du ne Behauptung aufstellst und sie auf diese Art untermauerst – „Ich habe mich vor geraumer Zeit ausgiebig mit dem Thema Frauenstudium in Deutschland befasst…“, dann musst du auch Quellen dafür aufbringen und nicht versuchen mich in die „Beweispflicht“ zu drängen.
Darüber hinaus formuliere ich es jetzt nochmal klarer, als ich das in meiner ersten Antwort tat:
Ich habe mich in meinem Interview zum Thema „Sollte die Vollversammlung mehr Rechte bekommen“ geäussert. Das ist mein zentrales Anliegen. Ich bin sicher, dass dir aufgefallen ist, dass ich die „Praxis der NamenspatronInnen generell kritisch betrachte“ und mein Vorschlag „vieleicht […] ein Alternative“ ist.
Unter diesen Umständen bitte ich dich und alle anderen beim Thema „Rechte der Vollversammlung“ zu bleiben. Die Namensfrage muss woanders diskutiert werden. Hier ist sie thematisch falsch!
Du willst uns wohl verulken, Eric?!
Das mit dem 13-jährigen Mädchen ist doch totaler Quatsch!
Im Ernst, du hast als du den Namen ins Spiel gebracht hast nur ihren Namen und die Tatsache gekannt, daß sie im 18. Jahrhundert promoviert wurde, aber nicht, wie es dazu kam und wie alt sie eigentlich war?!!!
Ich als Frau rate dir ihren Namen nicht mehr zur Diskussion zu bringen. Da verspielst du dir jede Sympathie. Und machst dich und den Wunsch nach Umbenennung total unglaubwürdig.
Ob „Gast“ jetzt Quellen hat oder nicht, sie ist wirklich kein Vorbild für das Frauenstudium oder die Emanzipationsbestrebungen in Deutschland!
PS:
Und diskutiert wird, wo es uns Interessierten Spass macht. Ich bin nämlich auch ein „Souverän“!
😎
Vorweg – ich habe noch immer nicht den Anspruch eine perfekte Alternative präsentiert zu haben, noch immer finde ich NamenspatronInnen generell bedenklich. Ich habe dieses Beispiel gewählt, um auf eine gewisse Schieflage in der akademischen Welt hinzuweisen., die heute noch besteht und die noch vielmehr im 18. Jahrhundert bestanden hat. Das ist aber nicht zentraler Punkt meiner Position, meines Antrages und dieses Interviews.
Darüber hinaus:
1.) Keine Sorge – ich kann Jahreszahlen interpretieren.
2.) Der Umstand, dass du eine Frau bist, wertet dein Argument nicht auf. Wenn Eva Herman den Mund aufmacht, nehme ich es auch nicht als Offenbarungen des Feminismus auf, nur weil sie eine Frau ist…
3.) Wo in meinem Interview und auf dieser Seite fordere ich explizit eine Umbenennung der Uni?
4.) Du hast Recht – diskutiert wird, wo es den Leuten Spaß macht. Es erleichtert den Erkenntnisgewinn nur ungemein, wenn thematische Stränge getrennt werden. Dann kann man nämlich zu einem konkretem Thema diskutieren. Ich muss dir nämlich gestehen, dass mich die Frage, was du morgen anziehst, nicht wirklich interessiert, aber es steht dir frei, dass mit Menschen an anderer Stelle zu diskutieren. Ich glaube hier wäre es deplatziert. Mir geht es mit meinem Interview noch immer um die Frage „Mehr Rechte für die Vollversammlung.“
Deshalb meine Bitte an dich, wenn du dich an diesem Thema beteiligen möchtest, freue ich mich über deine Beiträge.
Zu 2.:
Mich mit Eva Herman vergleichen, weil ich dir auch aufzeige, dass Dein Vorschlag Blödsinn ist?!
Weiter so, so sichert man sich Wählerstimmen!
Zu 1.:
Ja, wenn man dich mit dem Kopf darauf stößt!
Zu 3.:
Wo behaupte ich, dass du explizit eine Umbenennung forderst? Ich sprach von DEINER Glaubwürdigkeit und dem (allgemeinen) WUNSCH nach Umbenennung!
Zu 4.:
Ich kommentiere wie auch "Gast" nur einen Teil des Interviews.
Ich hoffe, du willst mir nicht verbieten, mich zu dem zu äußern, was mich in diesem Interview mit dir interessiert.
„Ich kann wohl kaum von mir behaupten grundsätzlich besser entscheiden zu können als alle anderen, nur weil ich mich zur Wahl gestellt habe und gewählt wurde.“
würden das doch mal mehr von den stupisten einsehen…
Ich, ein StuPist, würde mir auch nicht anmaßen grundsätzlich besser zu entscheiden als ein Teilnehmer einer Vollversammlung. Jedoch wird Eric auch einräumen müssen, dass eine spontane 15-minütige Diskussion auf einer Vollversammlung nicht mit einer Diskussion im StuPa zu vergleichen ist, für die im Vorfeld (umfangreiche) Vorlagen verschickt werden und aus denen in der Regel auch hinreichend Hintergrundwissen erworben werden kann, so dass eine Meinungsbildung und fundierte Argumentation möglich ist.
Die Weisheit hat freilich kein StuPist mit Löffeln gefressen. Das Gericht gibt es in der Mensa noch nicht.
naja, ich als exstupist hatte durchaus den eindruck, dass es bei vielen bei der theoretischen möglichkeit des wissenserwerbs geblieben ist.
„Die Weisheit hat freilich kein StuPist mit Löffeln gefressen. Das Gericht gibt es in der Mensa noch nicht.“
kann ichn nur unterschreiben! schön… :silly:
Also wenn sich Erik nochmal zur Wahl stellt – meine Stimme hat er sicher!
Guter Mann :biggrin:
Danke – es ist schön zu hören, dass ich hier nicht alleine diese Position vertrete.
Mfg EriC 😉
sehe ich ähnlich. löbliches engagement.
zum „namensvorschlag“ von eric: ohne seine beweggründe zu kennen, erschließt sich mir aus dem text lediglich ein beispiel für eine bessere (wenn man das wirken des „patrons“ berücksichtigt) benennung. wenn der lebenslauf der person nicht den recherchen von eric entspricht – dann klappe zu, affe tot. weiter gehts. da muss man sich doch nicht so lange dran aufhalten, geschweige denn eric einen strick drehen.
nebenbei: den vorschlag „caspar david friedrich“ find ich am besten. er ist deutschlandweit bekannt und geschätzt und hätte damit auch einen subtilen reiz für den unistandort greifswald.
Auch wenn das eigentlich nicht das Thema ist, aber ich möchte doch mal drauf hinweisen… Unser „geliebter“ Ernst-Moritz-Arndt wird in der ZDF-Produktion „Die Deutschen“ sehr löblich (bzw. einseitig?) erwähnt (ab ca. 27 Minute):
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/619482
Vielleicht noch zwei Vorschläge für die Namenssuche, fernab von Caspar David Friedrich.
Es handelt sich um zwei Greifswalder, die (leider) heute weniger bekannt sind:
1. Karl Krull: sozialdemokratischer Lehrer aus Greifswald, der 1932 beim Protest gegen einen Greifswald-Besuchs Hitlers von einem aufgeputschten Polizeitrupp erschossen wurde.
2. Erich Böhnke: Greifswalder Stadtverordneter der KPD, der 1939 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde.
Ein wenig Antifaschismus würde dieser Uni, die schon vor 1933 reichsweite eine antisemitische und reaktionäre Hochburg war, ganz gut tun.
@ ret marut
„Ein wenig Antifaschismus würde dieser Uni, die schon vor 1933 reichsweite eine antisemitische und reaktionäre Hochburg war, ganz gut tun.“
Ich bin mit der Geschichte der Uni im 2. und 3. Reich nicht besonders gut vertraut.
Wärst Du so nett, Deine Aussage etwas zu erläutern?!
Danke!
Was mit „2. Reich“ gemeint ist, entzieht sich meiner Kenntnis: vielleicht meinst Du die erste deutsche Republik?
Aber ich hab noch mal auf die Schnelle geschaut, was ich an Daten zum Rechtsextremismus an der Uni Greifswald VOR 1933 zur Hand habe.
Folgendes Zitat:
„Bei den Studentenausschußwahlen an der Greifswalder Universität erhielten die Nazis 1930 53 Prozent und 1931 60 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Die Greifswalder Universität gehörte damit zu den ersten deutschen Hochschulen, an denen die NSDAP unter den sich an den Wahlen beteiligenden Studenten die Mehrheit erlangten.“
(aus: Sektion der Geschichtswissenschaft der EMAU Greifswald, Kreisleitung Greifswald der SED et. al. (Hg.): Geschichte der Kreisparteiorganisation Greifswald der SED. Teil 1. Revolutionäre Tradition und das Ringen um die Einheit der Arbeiterbewegung. Greifswald 1989, S.24.)
Die Broschüre ist (natürlich) nicht mehr erhältlich, aber es gibt sie auf der Seite der DKP Greifswald als pdf zum Download: http://www.dkp-greifswald.de/downloads.html
2. Reich = Deutsches Kaiserreich bis 1918
Ich weiß nicht, ob SED Materialen gute Quellen sind. Gibts dazu noch glaubwürdige Statistiken?
Jemand, der nichts mit dem Begriff „2. Reich“ anfangen kann, sogar vermutet es handele sich um eine Bezeichnung für die Weimarer Republik, ist wohl kaum geeignet, sich zu irgendwelchen historischen Hintergründen zu äußern…
2. Reich = 1. deutsche Republik?!
Fast so grandios wie ein dreizehnjähriges Mädchen als Beispiel für den Feminismus darzustellen!
Danke für diese erbaulichen Einblicke in das Hintergrundwissen deutscher Studenten, Eric und „ret marut“!
Gutes Interview, guter Antrag. Scheiß nur mal mehr auf die Kommentare.
@webmoritz: Wäre super wenn ihr es ankündigen würdet bei welcher StuPa Sitzung über die Anträge der VV abgestimmt wird. Gracias.
wohl erst bei der nächsten… (Dienstag in zwei Wochen) heute wurde dieser TOP vertagt….
„Euer höchstes Ziel ist eure Selbstdarstellung!“ Zitat von floordress im Komentar zur Vollversammlung.
Heute laß ich in der Süddeutschen, dass auf einmal alle Politiker die Autoindustrie unterstützen wollen.
Kommentar von der Süddeutschen. „Man merkt die Bundeswahl rückt näher.“
Dazu kann ich nur sagen. Super Eric, nun werden dich viel mehr leute in das StuPa wählen. Du bist ein Kämpfer und hattest kein bisschen die Absicht hier Wahlwerbung zu machen.
Man betrachte nur das Juso- Schild „Eric ist Mitglied der Jusos“
Nette Werbung, aber deine Selbstdarstellung ist hiermit entarnt. 😎
Zu den Jusos kann ich nur sagen:
Achtung! Nicht für alle SChüsse aus Erics Hüfte die Hand ins Feuer zu legen (euren Namen auf den Antrag zu setzen), sondern erstmal überlegen und reflektieren.
Toller Beitrag!!! :cheerful: Macht die VV zur Legislative und das Stupa wird Exekutive. Dann ist auch der RCDS ausgeschaltet denn die waren noch nie gute Entertainer und werden bei den zu erwartenden Vollversammlungs-Aktionismus-Enterntainment-Shows Runde um Runde unterliegen. Der AStA bewacht dann nur noch den Kopierer wenn wenn nicht gerade wieder die Hälfte wegen Rücktritt fehlt 😆 Ich freu mich auf den Wahlkampf 2009 in dem Eric die Ergebung lokaler WM/EM-Partys zu Legislativorganen der Kommunalpolitik fordern wird 😆 😆 😆 Und über die Bundespolitik entscheidet bald nur noch die Warteschlange vor der Reichstagskuppel in Berlin denn die ist ja wirklich 100mal repräsentativer als die paar lumpigen Abgeordneten die sich in den Plenarsaal gequält haben :silly: 😆 :silly:
^^wie geil erst wird aus der rechten ecke gepöbelt wie unfähig Eric doch sei und nun bezieht er Stellung und wird wieder aus der rechten ecke angeblubbert
wenn Eric noch mehr solche Kommentare Provoziert muss man ihn ja Wählen damit man zumindest weiter gut lachen kann
Die Gestaltung des Artikels obliegt dem Redakteur, nicht dem Interviewten.
Hallo „Eiskalt erwischt“,
leider kann ich nicht nachvollziehen, wo in diesem Beitrag du eine Selbstdarstellung durch mich vermutest. Wahrscheinlich gehst du davon aus, dass ich die Überschrift und die Bildgestaltung (Eric ist Mitglied der Jusos) selbst gewählt habe. Dem ist nicht so.
Mir selber sind einzig die Fragen gestellt worden (also auch nicht dieser Vorspann, der hier steht stammt von mir). Bei den Antworten habe ich aus Rücksicht auf die Sache, konsequent darauf verzichtet, die Jusos mit ins Spiel zu bringen. Ich habe auch bewusst die Formulierung gewählt „…und derjenigen, die diesen Antrag mit eingebracht haben…“ – genauso hätte ich sagen können „…und die Jusos…“ – hab ich aber nicht.
Ich weiß, dass es vielen schwer fällt nicht immer gleich in „Wahlkampf-Kategorien“ zu denken, wenn du konsequent gegen Selbstdarstellung und „nach dem Munde reden“ bist, hoffe ich, dir gezeigt zu haben, dass ich dein Anliegen teile.
Solltest du dich geärgert haben, weil hier ein Inhalt vertreten wird (zu dem auch du nichts gesagt hast), den viele teilen, aber du nicht, dann tut mir das Leid, aber „das ist eben Demokratie“.
Entweder das Stupa erregt zu wenig Aufmerksamkeit, dann sind wir ein Haufen abgehobener SpinnerInnen, die sich zu sehr von der Studierendenschaft entfernt haben oder wir machen einmal etwas, was tatsächlich Aufregung nach sich zieht und dann sind wir egoistische SelbstdarstellerInnen.
Entscheidet euch mal Leute!
@ Vorredner: Ich sehe da keinen Gegensatz. Das StuPa hat seine Legitimation schlicht und ergreifend verloren, was man wohl deutlich an der letzten VV gesehen haben dürfte. Vielleicht sollten sich einige Leute darüber Gedanken machen, was man im StuPa ändern müsste, um die Studierendenschaft auch wieder zu erreichen. Dazu gehört konsequente Politik, sowie eine adäquate Werbung für wichtige Veranstaltungen.
Konsequente Politik wird ja leider durch die Blockbildung verhindert, welche doch arg an die Fraktionen im Bundestag/rat erinnern – aber Werbung für die VV kann ja wohl trotzdem umfangreicher stattfinden!?
Studentische Politik in Greifswald ist einfach eine Pharce… schade nur, dass die Verantwortlichen das nicht merken (oder merken wollen).
wieviele studenten waren denn geschätzt bei der vollversammlung?
Tja, so weit ich gehört habe etwa 180 (ich war da, und ich kann nur jedem empfehlen, das nächste mal dort hinzugehen, schließlich können wir als nicht Astisten und Stupisten auch was verändern, wenn die 5 %, also 600 Studenten anwesend sind). Erics Idee, die Beschlüsse für das Stupa bindend zu machen (also die 5% Klausel abzuschaffen) finde ich gut, auch wenn ich den einzigen Antrag der VV, die Uni umzubenennen, für etwas zu voreilig halte. Aber das ist nun mal Demokratie. Und es wird in Zukunft sicherlich noch andere Anträge aus der VV geben, bei denen man sich dann erst recht gewünscht hätte, dass die 5% Klausel abgeschafft worden wäre.
In dem Antrag geht es nur darum, dass die Beschlüsse der Vollversammlung bindend werden. Von der “5% Klausel“ ist keine Rede, die leibt bestehen. Es müssen also weiterhin 5% der Studierenden auf einer Vollversammlung anwesend sein um einen Beschluss fassen zu können.
Ich dachte, die Beschlüsse der VV wären für das Stupa bereits bindend, wenn 5% der Studenten zusammenkämen??? Welchen Sinn macht denn dann unter den gegebenen Bedingungen die VV, selbst wenn 5% der Studenten kommen würden? Da würde in der VV ein Beschluss gefasst werden, der vom Stupa dann trotzdem noch ignoriert werden könnte… Sehr demokratisch…
Kein Wunder, dass kaum einer zur VV geht, wenn man eigentlich nichts verändern kann und es für das Stupa eigentlich keinen Unterschied macht, ob nun eine Empfehlung von der VV oder ein Beschluss der VV an sie „weiter gereicht“ wird.
Irgendwie verstehe ich, glaube ich, den Sinn des ganzen nicht mehr…
Genau deswegen wollen die Jusos das ja lobenswerterweise ändern!!
Ich höre und lese andauernd Beschwerden gegenüber Anträgen, Vorschläge, Ideen, etc.
Wie wäre es, wenn sich einfach mal einige Leute aufraffen und sich engagieren, anstatt nur zu nörgeln und zu quängeln??!
Unser Antrag möchte die Studentinnen und Studenten bewegen ihr Recht auf Mitbestimmung in studentischen Angelegenheiten wahrzunehmen! (Ich meine, sonst heißt es doch immer: „Ach, Vollversammlung, bringt ja eh nix..!“ )
Nehmt doch diese Chance wahr, dafür ist sie doch da !!!
…lächerlich!
Was genau ist lächerlich? Wie bereits mehrfach erwähnt, bringen uns nur Argumente weiter. Es ist bei weitem nicht so, dass ich davon ausgehe, dass es nicht noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Leider hilft deine Bemerkung in diesem Bereich nicht wirklich weiter.
Hast du konkrete Kritikpunkte?
Ich verstehe auch nicht so ganz was genau du als lächerlich bezeichnest lieber Christian..?
Empfindest du es etwa als „lächerlich“, dass wir deine Meinung genauso gleichberechtigt behandeln möchten wie andere? Oder ist es „lächerlich“, dass wir uns hinstellen und unsere Meinung äußern?
Vielleicht hättest Du ja Interesse daran, wenn Du uns mal besuchen kommst und uns Deine Meinung sagst ? Wie wärs damit?