Will das Bildungsministerium die Uni GmbH?

Offenbar verfolgt man im Bildungsministerium (Bild) das Ziel, die Universitäten zu entdemokratisieren. Kaum anders können die jetzt im stillen herumgereichten Geheimpapiere aus dem Bildungsministerium verstanden werden. Veröffentlicht wurden Teile dieser Pläne in einem Bericht der OZ.

Der AStA unserer Uni hat bereits in einer kurzen Stellungnahme Widerstand angekündigt, sollte das Bildungsministerium diese – derzeit noch inoffiziellen – Pläne verwirklichen wollen. Geplant sind:

  • Abschaffung des “Konzils”, an dem die Studenten gleichberechtigt beteiligt sind, welcher derzeit vor allem den Rektor wählt und die Grundordnung (d. h. die Art der Organisation) der Universität festlegt
  • Stattdessen soll diese Aufgabe an den Senat übergehen, in dem die Professoren die dominierende Kraft stellen
  • Zudem soll auch die Zahl der Studenten in eben jenem Senat gesenkt werden.

„In der Folge wären die Vertreter der Studierenden sowie der Mitarbeiter nur noch schmückendes Beiwerk, das den Schein einer Demokratie für das Gremium aufrecht erhalten soll.“, so der AStA-Vorsitzende, Thomas Schattschneider. Laut Ostseezeitung haben sich die Hochschulen (d.h. die Rektoren) und das Bildungsministerium u.a. auf die Abschaffung des Konzils bereits geeinigt.

  • Außerdem ist offenbar in Planung das Amt des “Kanzlers” (bisher machtpolitisch ein Gegenspieler des Rektors) zu schwächen.

Für das Bildungsministerium hätte das den Vorteil, dass sie in Zukunft im Rektor einen mächtigen Ansprechpartner hätte, der Reformen schnell und ohne viel Aufhebens umsetzen könnte. Dies käme einer, als Unternehmen geführten Universität, wie sie auch von neoliberale Denkern immer wieder wird, sehr nahe.

Bildquelle: Ministerium für Bildung M-V

Haben die Parlamentarier kein Interesse an Politik?

Die Wahlbeteiligung der Studenten lag mit 10 Prozent “wie üblich” sehr niedrig. Das ist bekannt. Doch offenbar haben auch einige der gewählten Studentenvertreter kein Interesse an der Hochschulpolitik.

Diesen Eindruck könnte man zumindest gewinnen, wenn man sich die Anmeldezahlen für das sogenannte “HoPo-Wochenende” anschaut. Bei diesem Wochenende werden nicht nur den Neu-Einsteigern Strukturen, Rechte und Pflichten des Studentenparlaments erklärt, sondern auch erste inhaltliche Vorgespräche (z.b. über die zukünftige AStA-Struktur) geführt.

Von den 39 eingeladenen Stupisten (auch die Nicht-Gewählten sind eingeladen, da sie häufig im Laufe der Legislatur als Ersatz ein Mandat erhalten) haben sich bisher gerade einmal 19 für das Hochschulpolitische Wochenende angemeldet.

AStA-Referent für Hochschulpolitik, Konstantin Keune, der das Wochenende vorbereitet, drückte in einer E-Mail jedoch seine Hoffnung aus, dass sich noch weitere StuPisten anmelden.

Greifswalder Studentenwerk belegt bei bundesweiter BAföG-Umfrage den dritten Platz

Viel Papierkrieg bei der Antragstellung, ein Gewimmel an Paragraphen, lange Bearbeitungszeiten – dieses Bild haben viele Studenten, wenn sie das Wort „BAföG-Amt“ hören. Das dem nicht immer und überall so ist, zeigt das gute Abschneiden Greifswalds bei der deutschlandweiten Online-Umfrage des Aachener Marktforschungsinstituts Team Steffenhagen in Kooperation mit Spiegel-Online. Über das gute Abschneiden des des Greifswalder BAföG-Amtes unter insgesamt 50 bewerteten Studentenwerken sprach Dr. Jana Kolbe für moritz web mit dem Abteilungsleiter Karl Schöppner.

Kolbe: Herr Schöppner, wie bewerten Sie das gute Abschneiden des Amtes für Ausbildungsförderung des Studentenwerkes Greifswald bei der Umfrage?
Schöppner: Das Ergebnis ist natürlich sehr erfreulich, zumal wir bereits im Jahr 2006 bundesweit an dritter Stelle lagen. Es ist für uns wichtig zu sehen, dass unsere Arbeit erfolgreich ist. Immerhin ist die Finanzierung des Studiums mit Hilfe der staatlichen Ausbildungsförderung  in Greifswald für ein Viertel aller Studierenden von Bedeutung. Im Jahr 2007 wurden über 3300 Anträge auf BAföG gestellt. Allerdings ist diese Umfrage nicht unbedingt repräsentativ, weil insgesamt wenig Studierende abgestimmt haben.

Kolbe: Worauf führen Sie das gute Abschneiden des Greifswalder BAföG-Amtes zurück?
Schöppner: Die Qualität der Abteilung wird im Wesentlichen durch die Sachkompetenz und Freundlichkeit unserer Mitarbeiterinnen bestimmt. Wichtig ist den Studierenden auch die Erreichbarkeit des Amtes und die Dauer der Bearbeitung. Wir versuchen zudem, in jedem Einzelfall den jeweiligen besonderen Umständen gerecht zu werden und zeigen den Studierenden, dass wir deren Probleme gemeinsam lösen wollen. 
Gerade weil uns diese  Punkte sehr wichtig sind, führten wir im Jahr 2007 gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität eine Zufriedenheitsstudie durch. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Studierenden mit unserem Amt sehr zufrieden sind.

Kolbe: Sie sprechen die eigene Umfrage zur Kundenzufriedenheit mit dem BAföG-Amt im Jahr 2007 an. Welchen Bezug stellen Sie zwischen den Ergebnissen beider Umfragen her?
Schöppner: In unserer eigenen Umfrage haben wir versucht zu ermitteln, wie wir den Bedürfnissen der Studierenden noch besser entsprechen können. Wir wissen, dass das Thema der Studienfinanzierung über die Bewilligung von BAföG-Leistungen hinausgeht. Das Studentenwerk muss daher erster Ansprechpartner für Studierende sein, die Fragen und Probleme mit der Finanzierung ihrer Ausbildung haben. Dabei wollen wir den Studierenden das Gefühl vermitteln, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten ernst genommen werden. 
Kolbe: Welche Ziele setzt sich das BAföG-Amt des Studentenwerkes Greifswald für die kommende Zeit? Inwieweit planen Sie, auch vor dem Hintergrund beider Umfragen, Verbesserungen für die Betreuung der Studierenden durch das BAföG-Amt?
Schöppner: Wir würden die Verfahrensabläufe gern noch beschleunigen, allerdings ist eine Online-Antragstellung derzeit noch nicht möglich. Auch die  Auszahlung der monatlichen Förderbeträge durch die Landeszentralkasse ist an feste Termine gebunden.
Unser Informationsangebot kann noch verbessert werden. So wird das Studentenwerk zum Sommersemester eine Infothek einrichten, die von  allen Studierenden genutzt werden kann. Wichtig ist es auch, durch gezielte Informationen die oft doch sehr komplizierten BAföG-Regelungen  verständlicher zu machen. Dadurch werden mögliche Fallstricke aufgezeigt, die dann mit unserer Hilfe rechtzeitig aus dem Weg geräumt werden können. Auch ist eine noch bessere Erreichbarkeit des Amtes durch die Erweiterung der Sprechzeiten geplant.

Kolbe: Welche Herausforderungen ergeben sich für das Studentenwerk Greifswald aus den Neuerungen der 22. BAföG-Novelle?
Schöppner: Erfreulich ist, dass nach sieben Jahren Stagnation zum WS 2008/09 endlich die Bedarfsätze angehoben werden. Die Förderung steigt dann von bisher  585,00 € auf max. 643,00 € monatlich. Weil auch die Freibeträge angehoben werden, wird sich die Zahl der Geförderten wieder erhöhen. Die Zahl der Anträge wird folglich zum WS 2008/09 erheblich steigen. Wir werden auf die Mehrbelastung vorbereitet sein.
 

Amtierender Dekan wieder gewählt

Für die ab April beginnende Legislatur wählte gestern der Rat der Philosophischen Fakultät auf seiner konstituierenden Sitzung Matthias Schneider als ihren neuen Dekan. Mit vierzehn Ja-, zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen übernimmt der am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft arbeitende Professor für Kirchenmusik und Orgel damit das Amt zum zweiten Mal in Folge.

Shakespeare open air in Greifswald

Die Presseabteilung der Ostseefestspiele gab gestern bekannt, was den Kulturfan dieses Jahr auf der Greifswalder Open-Air Musical-Bühne erwarten darf: Aufgeführt wird dieses Jahr Shakespeares Komödie “Was ihr wollt” mit Schauspiel, Ballett und Orchester…

“In einer Atmosphäre aus Schabernack und Freude am Spiel entspinnt sich eine phantasie- und temporeiche Geschichte um die Verwirrung der Charaktere und die Wechselhaftigkeit der Liebe.”

Vor zwei Jahren wurde die neue Musical Bühne durch den Bühnenaufbau weltberühmt, welcher die amerikanische Freiheitsstatur mit bloßen Brüsten und ausgestrecktem Mittelfinger zeigte. Die Enthüllung der Bühne fiel – offiziell zufällig – terminlich sehr Nahe mit dem Besuch von George W. Bush bei Angela Merkel in Stralsund.

Vom 27.6. bis 10.8. sind 13 Vorstellungen geplant. Karten gibt”s hier.