Betreten der Eisfläche auf eigene Gefahr

Der inzwischen wochenlange Dauerfrost in unserer Region hat vor allem am vergangenen Wochenende zahlreiche Greifswalder auf die zugefrorenen Gewässer wie den Ryck oder die dänische Wiek gelockt. Bei trockenem Wetter und zeitweiligem Sonnenschein entstanden zahlreiche sehenswerte Bilder, die sich an verschiedenen Stellen im Internet betrachten lassen. Wir veröffentlichen eine Foto-Serie unserer Autorin Julia Löcherbach, die am Sonntag einen Marsch übers Eis wagte.

Weitere Fotos von Julia gibt es hier.

Darf man aufs Eis gehen? Nein, aber…

Sieht man einmal von den zweifelsfrei begeisternden Bildern ab, die sich dem Eisbegeher in diesen Tagen offenbaren, fragt sich doch, ob der Gang aufs Eis eigentlich erlaubt ist. Diesbezügliche Informationen zu erhalten, ist gar nicht so einfach – keine Behörde will wirklich verantwortlich sein. Nach längerer Suche teilte uns die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit, das Betreten von Bundeswasserstraßen (die zum Beispiel der Ryck zwischen Greifswald und Wieck darstellt) sei grundsätzlich nicht erlaubt. Das Betreten des Eises sei also ordnungswidrig.

Die Polizei konkretisierte diese Angaben dahingehend, dass es definitiv niemals eine „Freigabe“ zum Betreten der Eisfläche gebe. Das Betreten geschieht also immer auf eigene Gefahr. Wer einbricht, kann also für die entstehenden Kosten seiner Rettung verantwortlich gemacht werden. Wie wahrscheinlich ein solches Einbrechen ist, wollte uns niemand mitteilen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie maß gestern im Wicker Hafen 5-17 cm Eisdicke, in der dänischen Wiek 12-24 cm und am Ladebower Hafen 10-20 cm.

Die Wasserschutzpolizei Wolgast konkretisierte auf unsere Nachfrage, man greife nur in Ausnahmefällen ein, wenn Menschen das Eis beträten. Ein solcher Ausnahmefall sei es zum Beispiel, wenn Kinder ohne Begleitung Erwachsener auf dem Eis beobachtet würden. Fälle, in denen es durch Brechen des Eises zu gefährlichen Situationen gekommen wäre, seien derzeit nicht bekannt. Bleibt festzuhalten, dass das Betreten des Eises zwar nicht erlaubt ist, aber derzeit offenkundig geduldet wird.

Nachtrag: Inzwischen (27.1.) warnt die Polizei ausdrücklich vor dem Betreten des Greifswalder Boddens. Mehr dazu hier.

Zahlreiche Erlebnisberichte in Greifswalder Blogs

Auch zahlreiche Internet-Blogger berichten inzwischen von ihren Touren übers Eis: Oliver Wunder („Daburna“) zeigt auf seinem Blog ein Foto von der Wiecker Klappbrücke, berichtet allerdings, er habe beobachtet, wie am Samstag ein Eisgänger bis zum Schienbein ins Wasser eingebrochen sei – zum Glück nicht weiter.

Auch Sandro Teuber („Velosoph“) berichtet von einem Fahrrad-Ausflug nach Wampen, wo er „Eisberge“ gesehen und fotografiert hat. Er empfiehlt, bei ähnlichen Touren unbedingt für möglichst umfassenden Gesichtsschutz zu sorgen, weil sonst die Nase „sowas von abfriert“. Zudem berichtet er, er habe bei der Heimkehr kleine Eisbröckchen in seinem Bart gefunden.

Jockel Schmidt („Fleischervorstadtblog“) hat sich inzwischen in zwei Posts mit der Witterung auseinandergesetzt und präsentiert ebenfalls Fotos und Berichte, zum einen von einer Ryck-Begehung und zum anderen von einer Wanderung über die Wiek nach Ludwigsburg. Für die etwa 2 Kilometer lange Strecke (auf dem Landweg sind es über 5 Kilometer) hat er pro Richtung ertwa 45 Minuten gebraucht.

Bilder: Julia Löcherbach

Dieses Wochenende: Fischerfest in Wieck

Von Freitag, dem 17., bis Sonntag, dem 19. Juli, findet im Greifswalder Ortsteil Wieck das Fischerfest statt, das größte maritime Event Vorpommerns. Die Stadt erwartet aus diesem Anlaß bis zu 60.000 Gäste, vor allem „Alt-Greifswalder“, die das Fest zum Anlaß nehmen, der Stadt einen Besuch abzustatten. Senator Ulf Dembski, Schirmherr der Veranstaltung, eröffnet das Fischerfest am Freitagabend um 20 Uhr auf der Bühne an der Nordmole.

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Das gesamte Wochenende über drehen sich viele Veranstaltungen um das stadteigene Segelschulschiff "Greif"

Das große Volksfest rund um die Mündung des Rycks in den Greifswalder Bodden besticht wie auch in den letzten Jahren vor allem mit Altbewährtem. Neben den üblichen Flohmarktständen, Jahrmarktbuden und Fahrgeschäften lockt vor allem die Gaffelrigg bei der am Samstag ab 12 Uhr gut 50 Traditionssegelboote vom Greifswalder Museumshafen bis nach Wieck fahren werden. Die erste Parade dieser Art fand 1909 statt, die Gaffelrigg selbst gibt es seit 20 Jahren. Im Fischerdorf selbst bieten sich für die Besucher diverse Gelegenheiten, um den Bodden zu befahren.

An allen drei Tagen wird auf vier Showbühnen Musik und Artistik dargeboten. Am Samstagabend findet im Strandbad eine große Beachparty statt. Daneben wird es am Wochenende verschiedenste sportliche Wettbewerbe geben, unter anderem ein Beachvolleyballturnier (Samstag und Sonntag) und mehrere Drachenbootrennen (Samstag 9-12 Uhr, Sonntag 14-17:30 Uhr). Den krönenden Abschluss findet das Fest am Sonntag ab 22:30 mit „Ryck in Flammen“, einer 20minütigen Show, die mit Feuerwerk, Musik und Artistik die Segler rund um das städtische Schiff „Greif“ in Szene setzt.

Der Eintritt beträgt wie auch im letzten Jahr 2,50 Euro. Zu beachten ist, dass das gesamte Fischerdorf und auch das Strandbad abgesperrt sind. Umsonst kommen nur Anwohner hinein. Mangels Parkmöglichkeiten bietet es sich an mit den Stadtbussen (im Eintritt inbegfriffen) oder dem Fahrrad nach Wieck zu kommen. Zudem fahren vom Museumshafen aus regelmäßig und je nach Bedarf Wassertaxen nach Wieck und zurück.

Das komplette Programm des Fischerfestes findet ihr hier. Zur Einstimmung auf das Event hier noch mal unsere Fotogalerie vom Segelschulschiff „Greif“.

Bildnachweis:

Galerie: Marco Herzog

Foto der „Greif“ im Artikel: bat via flickr

Startseite Feuerwerk – pizzodisevo via flickr