von Adrian Siegler | 12.01.2024
In den letzten Jahren hat sich der öffentliche Diskurs um die Migrationspolitik in Deutschland sehr zugespitzt. Das geht auch am eigentlich eher abgelegenen Greifswald nicht vorbei. Erst im letzten Jahr entstand viel Aufruhr um einen Bürgerentscheid bezüglich der Verpachtung städtischer Flächen zur Errichtung von Unterkünften für Geflüchtete. Dieser war von vielen Falschinformationen und einer starken Spaltung der Lokalpolitik, wie auch der Einwohner*innen gezeichnet. In neuester Zeit haben sich nun rassistische Angriffe in Greifswald gehäuft. Jetzt soll reagiert werden.
Worum geht es?
Ein Bündnis aus Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Einrichtungen, Kirchen und gesellschaftlichen Vereinen aus Greifswald ruft dazu auf am 13.01. ab 14:30 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz Gesicht zu zeigen. Hintergrund sind Angriffe auf internationale Wissenschaftler*innen, Mitarbeitende und Studierende aus Greifswald. Die von der Universität initiierte Kampagne „Gesicht zeigen gegen Rassismus“ möchte zeigen, dass solche Vorfälle nicht auf Schweigen und Akzeptanz stoßen, sondern sich mit dem Opfern solidarisiert wird. Es soll ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt werden.
Die internationalen Kolleg*innen sind für die Institutionen vor Ort wie auch für die Uni essentiell wichtig:
„Internationale Gäste an Forschungseinrichtungen in der Region, internationale Mitarbeitende, ausländische Studierende sind aus Greifswald nicht wegzudenken. Sie prägen ganz wesentlich das Image der Stadt und der Region. An unserem Universitäts- und Forschungsstandort geht es um das respektvolle Miteinander, bei dem es keinen Platz für Ausgrenzung und Rassismus geben darf!“
Prof. Dr. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald und eine der Hauptinitiator*innen der Kampagne
Die Veranstaltung
Auf dem Programm stehen Kurzgespräche zu Themen rund um Stadt, Kultur, Wissenschaft, Fachkräftemangel und Tourismus. Diese werden von verschiedenen Personen der Universität und des Alfried Krupp Kollegs moderiert. Zu Sprache kommen Personen verschiedener greifswalder Institutionen. Außerdem wird es jeweils eine Videobotschaft von der Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Bettina Martin, und des greifswalder Oberbürgermeisters, Stefan Fassbinder, geben. Insgesamt soll die Veranstaltung ungefähr eine Stunde lang gehen. Das genaue Programm steht aber auch nochmal in dem Aufklappkasten:
Vorläufiges Programm
Moderation: Ruth Terodde (Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald)
Begrüßung & Einführung: Katharina Riedel (Rektorin) & Jada Ladu (Studentischer Senator)
Videobotschaft: Bettina Martin (Schirmherrin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten)
Videobotschaft: Stefan Fassbinder (Oberbürgermeister der Stadt Greifswald)
Moderierte Kurzgespräche zu 5 Themenschwerpunkten:
1. Welche Stadt wollen wir sein?
Moderation: Ruth Terodde (Zentrale Gleichstellungsbeauftragte)
Homaira Adeel (Greifswalder Migrant*innenbeirat), Jada Ladu (Studentischer Senator)
2. Kultur ohne Grenzen
Moderation: Marcus Hoffmann (Rektorat)
Clemens Räthel (Lehrstuhlinhaber für Fennistik und Skandinavistik), Oliver Lisewski (Chefdramaturg Theater Vorpommern)
3. Wissenschaft braucht Weltoffenheit
Moderation: Christian Suhm (Wissenschaftlicher Geschäftsführer Krupp-Kolleg)
Diclehan Ulucan (Promovierende, Informatik), Dina Raafat (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Immunologie), Thomas Klinger (MPI für Plasmaphysik, Wissenschaftlicher Direktor Krupp-Kolleg)
4. Fachkräftemangel in der Region – Expert*innen in der Krankenversorgung und Pflege willkommen?
Moderation: Steffen Fleßa (Lehrstuhlinhaber für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement)
Uwe Reuter (Ärztlicher Vorstand Unimedizin Greifswald), n.n.
5. Bleiben wir lieber unter uns? Tourismus und Wirtschaft
Moderation: Annelie Ramsbrock (Prorektorin für Personalentwicklung, Organisation & Diversität)
Heiko Miraß (Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das Östliche Mecklenburg), Peter Mosdorf (Brasserie Hermann), Jeff Osuji (Freelance Graphic Designer)
Schlussworte & Verabschiedung
Vorstellung weiterer Projekte der Kampagne durch Michael Schöner (Antidiskriminierungsbeauftragter der Universität Greifswald)
Die Veranstaltung wird ca. 1 h dauern. Heißgetränke werden (zum Selbstkostenpreis) dankenswerterweise durch den AStA bereitgestellt.
Dies ist jedoch erst die Auftaktveranstaltung einer stadtweiten Kampagne. Über die folgenden Veranstaltung wird am Ende dieser Veranstaltung informiert – wir halten Euch auf dem Laufenden.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Auftaktveranstaltung der Kampagne „Gesicht zeigen gegen Rassismus“
Wann? Samstag, den 13.01.2024, 14:30 bis 15:30 Uhr
Wo? Greifswalder Marktplatz
Beitragsbild von Jeffrey Osuji
von Lena Isenberg | 10.03.2022
Ob Klimaschutz, Konsum, Ernährung oder Gewässerschutz — die Mitglieder der BUNDjugend in Greifswald engagieren sich umweltpolitisch für mehr Gerechtigkeit. webmoritz. hat vier von ihnen in der Innenstadt getroffen, um die Beweggründe der jungen Menschen zu erfahren.
Greifswald ist bunt. Dies erkennt man nicht nur an den Hausfarben in der Innenstadt, sondern auch an den vielfältigen NGOs, die sich im Stadtkern tummeln. Neben den derzeitigen Friedensdemos organisieren gemeinnützige Vereine Aktionen für mehr Gerechtigkeit auf unserem Planeten.
Die BUNDjugend Greifswald setzt sich beispielsweise für vielfältige Umweltthemen ein. Sie reichen von Klimaschutz und -gerechtigkeit über Konsum und Umweltverschmutzung bis hin zur Biodiversitätskrise und Ernährung. Sich selbst beschreibt die Gruppierung als politisch, vielfältig und offen. Der gemeinnützige Verband ist geprägt durch acht feste Teammitglieder in Greifswald. Insgesamt sind es etwa 83.000 Mitglieder bundesweit. Die jungen Menschen hier vor Ort sind mit Herz und Seele dabei. „Es passiert einfach auf der Welt zu viel Scheiße, wie die Abholzung der Regenwälder und die hohen CO2-Emissionen“ erklärt Tabea (21 Jahre), die sich deshalb umweltpolitisch engagiert. Sie studiert mit Verena (19 Jahre) zusammen an der Universität Greifswald Biochemie. Jeden Donnerstag um 19:00 Uhr trifft sich der Ortsverband, um neue Aktionen zu planen. Vor kurzer Zeit verteilten die Studierenden in der Greifswalder Innenstadt Beutel und Aufkleber, um über Sea-Watch zu informieren.
Die Pharmaziestudentin Gesine (21 Jahre) war schon in ihrer Heimatstadt Schwerin aktiv bei der BUNDjugend-Gruppe. Neben ihren Vorlesungen engagiert sie sich für eine gerechtere Welt. Christina (21 Jahre) hat die Gruppe 2020 in Greifswald wieder ins Leben gerufen. Die Landschaftsökologiestudentin interessiert sich innerhalb ihres Studiums und in ihrer Freizeit für viele unterschiedliche Umweltthemen. In ein paar Wochen ist eine Aktion gegen die Entenfütterung an unterschiedlichen Gewässern rund um Greifswald geplant, darauf freut sich die Studentin besonders.
Der Greifswalder Ortsverband der BUNDjugend sucht weitere junge Personen, die Lust haben, die Welt etwas zu verbessern: „Es gibt noch so viel zu tun, damit die Welt gerechter und grüner wird“, erzählt Christina am Fischmarkt in Greifswald. Anders als die Fridays-for-Future-Bewegung thematisiert die BUNDjugend diverse Umwelt- und Naturproblematiken. Daher finden über das Jahr verteilt ganz unterschiedliche Aktionen statt, beispielsweise eine Kleiderparty, von der Gesine schwärmt. Außerdem empfinden die vier Studierenden die Exkursionen immer wieder als spannend, um mit Menschen und der Natur in Kontakt zu kommen.
Personen bis zu einem Alter von 27 Jahren können bei der BUNDjugend in ganz Deutschland mitwirken. Zurzeit sind es vor allem Studierende, die darin aktiv sind, jedoch sind sie offen für alle jungen Menschen. Wer Lust darauf hat, etwas Luft von den frischen Ideen des Verbandes zu schnuppern, kann auf der Website unter anderem Informationen zu Aktionstagen und Mitgliedstreffen finden.
Beitragsbild: Lena Isenberg
BUNDjugend am Fischmarkt in Greifswald: Tabea, Verena, Gesine und Christina (von links nach rechts)
von Julian Schlichtkrull | 17.04.2021
Wer bereits länger an unserer Uni verweilt als Corona, wird ihn sicher noch kennen: den Markt der Möglichkeiten. Eine lange Reihe von Tischen und dahinter ein Haufen von Menschen mit Aufklebern, Ansteckern und einheitlichen T-Shirts. Viele interessante Gespräche. Ein Einblick in die Organisations- und Vereinslandschaft der Uni Greifswald.
Schon die letzten beiden Märkte der Möglichkeiten mussten sich ein wenig anders gestalten, als wir es gewohnt waren. 2020 war die Veranstaltung für Erstis und alle sonstigen Studierenden, die sich über Vereine, Organisationen und Initiativen informieren wollen, in den digitalen Raum verlegt worden. Dafür hatte unser AStA in Zusammenarbeit mit dem NOVA Innovationscampus eine Plattform angelegt, auf der ihr zuerst Vorträgen der einzelnen Gruppen lauschen und diese dann in Breakout-Räumen genauer kennenlernen konntet.
Auch dieses Mal wird es wieder einige Änderungen geben. Zwar ist ein analoges Treffen in Präsenz nicht möglich, einen Raum, in dem ihr eigenständig an den „Ständen“ der Organisationen vorbei schlendern könnt, soll es aber trotzdem geben. So wurde der Markt der Möglichkeiten dieses Jahr auf Moodle eingerichtet, wo sich die teilnehmenden Hochschulgruppen in digitaler Form bei euch vorstellen können. Bereits rund 30 Videos haben den AStA dafür erreicht, andere Vereine sendeten Poster, Bilder oder einfach nur allgemeine Infos über sich ein. Der Moodle-Kurs ist auch schon eingerichtet, losgehen wird es voraussichtlich am Montag. Durch die Gestaltung des Marktes seid ihr dieses Mal auch nicht von einem bestimmten Termin abhängig. Stattdessen soll die Seite für eine längere Zeit aufrufbar bleiben und vielleicht auch ab und an noch aktualisiert werden, sodass sich ein regelmäßiger Blick in den Moodle-Markt lohnt.
Live kennenlernen könnt ihr die Organisationen natürlich trotzdem, zum Beispiel auf ihren Vereinstreffen und Gruppensitzungen. Auch die moritz.medien nehmen dieses Jahr wieder am Markt der Möglichkeiten teil. Unser Vorstellungsvideo könnt ihr euch bereits jetzt auf dem Youtubekanal von moritz.tv ansehen. Und wenn ihr persönlich mit uns in Kontakt treten, Fragen loswerden oder einfach nur mehr über uns wissen wollt, habt ihr dazu heute ab 14:30 Uhr Gelegenheit – in unserem medien.- oder moodle.café.
Beitragsbild: Christian Berger
von Unterm Dach | 10.04.2021
Hier kommt ihr zur elften Folge
Die letzten Monate haben wir damit verbracht, einen neuen Podcast für euch auf die Beine zu stellen. In einer Kooperation mit radio 98eins hat das Projekt jetzt endlich Gestalt angenommen. Jeden zweiten Donnerstag um 21 Uhr live im Radio und wenige Tage später als Podcast bei uns auf dem webmoritz. werdet ihr ab jetzt ein regelmäßiges Update zu HoPo, Uni-Strukturen, Uni-Organisationen und co. bekommen. Gemeinsam mit Gästen aus allen Bereichen unserer Universität wollen wir euch näher bringen, was unter dem Dach unserer Uni so geschieht.
In dieser Folge steigen Svenja und Tom unter das Dach der Nightline. Dafür reden sie mit Anna, die selbst als Studierende den nächtlichen Telefondienst übernimmt. Gemeinsam gehen sie den Fragen nach, was die Nightline überhaupt ist und wer sie nutzen kann, wie man sie erreicht und mit welchen Problemen — oder vielleicht auch mal unbändiger Freude — man einen Anruf wagen sollte. Im kurzen StuPa-Talk geht es anschließend um kurze StuPa-Sitzungen, neue Wahlleitungen, bestätigte Haushaltspläne und das große Problem der HoPo-Attraktivität.
Die Nightline erreicht ihr jeden Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag zwischen 21 und 1 Uhr unter der Nummer 03834/863016.
Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar (hier oder bei radio 98eins) oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de.
Beitragsbild: Lilli Lipka
von Unterm Dach | 10.04.2021
Svenja und Tom stellen die Nightline vor. Zu Gast: Anna.
Die Nightline erreicht ihr jeden Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag zwischen 21 und 1 Uhr unter der Nummer 03834/863016.
Timestamps:
00:00:00 – 00:04:17
„Der neue Volkssport: Spazierengehen“ — Von Frühlingserwachen und Fußball-WMs
00:04:17 – 00:21:22
„Ein Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende“ — Von nächtlichen Telefondiensten und dem Problem, nicht allen helfen zu können
00:21:22 – 00:35:33
„Leute, die sich um die Schokolade in unserem Telefonraum kümmern“ — Von Hintergrund- und Vordergrunddiensten und Plüschanzug-Hug-Aktionen
00:35:33 – 00:51:21
„Das betrifft mich irgendwie, darum muss ich das machen. Wie Steuern“ — Von HoPo-Verdrossenheit und neuen Wahlleitungen
00:51:21 – 00:53:45
„Ihr guckt alle auf die Uhr, mit der Befürchtung, dass es bald zu Ende ist“ — Von schönen Gesprächen und mysteriösen Gästen
00:53:45 – 00:54:53
„Ich weiß es schon wieder nicht mehr“ — Von ähs und ähms und joas
Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar (hier oder bei radio 98eins) oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de
Der Podcast ist eine Zusammenarbeit mit radio 98eins.
Zur Website des Radios gelangt ihr hier.