Eine Liebeserklärung an die olympischen Spiele

Eine Liebeserklärung an die olympischen Spiele

Die Olympischen Sommerspiele in Paris haben begonnen und ich freue mich wie eine Weltmeisterin! Hier findet ihr ein bisschen Hintergrundwissen zu den Spielen und Gründe dafür, sich mit mir über Olympia zu freuen.

Lorbeerkranz, Olivenkranz und Selleriekranz – antike Vorgänger

Die Olympischen Spiele sind das größte Sportereignis weltweit – und das älteste. Der Name und die Tradition der Wettkämpfe sind aus der Antike überliefert. Zu Ehren der griechischen Götter wurden sportliche Wettkämpfe an bestimmten religiösen Kultstätten abgehalten, an denen Kämpfer aus ganz Griechenland – deshalb auch der Name „panhellenische Wettkämpfe/Spiele“ – anreisten und gegeneinander kämpften. Die Spiele fanden zwischen 776 v. Chr. und 393 n. Chr. im griechischen Olympia, Delphi, Korinth und Nemea statt, waren verschiedenen Göttern gewidmet und wurden auch unterschiedlich oft abgehalten. Die Olympischen Spiele ehrten Zeus und eröffneten den als ‚Olympiade‘ bezeichneten Vierjahreszyklus. Die phytischen Spiele in Delphi ehrten im dritten Jahr einer Olympiade den Gott Apollon, die nemeischen Spiele galten wieder Zeus, jeweils im zweiten und vierten Jahr einer Olympiade und die isthmischen Spiele in Korinth waren Poseidon im jeweils ersten und dritten Jahr gewidmet. Die Disziplinen variierten von Ort zu Ort, wie auch die Siegerehrung. Wir haben sicher alle schon einmal gehört, dass die Olympioniken (d.h. die Gewinner der Olympischen Spiele) mit einem Lorbeerkranz gekürt wurden. Tatsächlich gab es diesen Lorbeerkranz lediglich in Delphi, in Olympia bekamen die Sieger einen Olivenkranz. In Korinth wurde zunächst ein Holunder- und später ein Fichtenkranz überreicht und Sieger in Nemea bekamen einen Selleriekranz. Ich frage mich ob die Sieger auch immer in die Kränze reingebissen haben, wie es die modernen Olympionik*innen mit ihren Medaillen tun…

Obwohl die Spiele von der Olympischen Waffenruhe und friedlichem Wettstreit gekennzeichnet waren, sahen sie anfangs noch sehr militärisch aus. Die Teilnehmer kämpften nämlich in voller Kriegsmontur gegeneinander. Später aber wurde ein Bekleidungsverbot ausgesprochen, welches ab den 95. Olympischen Spielen (400 v. Chr.) sogar für die Trainer galt, weil sich bei den Spielen zuvor nämlich eine Frau als Trainer eingeschlichen hatte, obwohl es (verheirateten) Frauen verboten war, die Spiele anzuschauen. Dabei konnten Frauen sogar Olympiasiegerinnen werden: Kyniska aus Sparta war die Besitzerin der Pferde, die 396 und 392 v. Chr. den Sieg im Viergespannrennen holten. Sie gilt bis heute als die früheste weibliche Olympiasiegerin.

Die Wettkämpfe wurden in athletische, musische und hippische Wettkämpfe unterteilt, wobei letztere die Pferderennen bezeichnen. Die bekanntesten musischen Wettkämpfe fanden in Delphi statt – kein Wunder, denn der Gott Delphis, Apollon, war der Gott der Künste. Bei den phytischen Spielen gab es also neben Schauspiel-, Tanz- und Malwettbewerben Disziplinen wie: „eine Hymne an den Gott Apollon“ und „Flötenspiel mit und ohne Gesang“. Ich gehe davon aus, dass bei den musischen Wettkämpfen andere Männer als bei den athletischen Wettkämpfen angetreten sind, finde aber auch den Gedanken von der Kombination sehr witzig: Stellt euch mal vor, Usain Bolt müsste vor dem Wettrennen an einem Rapbattle teilnehmen oder Malaika Mihambo würde nach dem Weitsprung eine Gitarre hervorholen und anfangen Wonderwall zu singen!

Im Jahr 394 n. Chr. verbot der römische Kaiser Theodosius I. alle heidnischen Zeremonien, wozu auch die verschiedenen Spiele zählten. Wie sehr sich die Griechen an dieses Verbot gehalten haben ist unklar, denn archäologische Untersuchungen haben Hinweise darauf gefunden, dass noch im 6. Jahrhundert Wettkämpfe in Olympia stattfanden, wenn auch in bescheideneren Maßen. Aber spätestens mit der slawischen Landnahme in Griechenland im frühen 7. Jahrhundert war es dann erstmal vorbei mit den olympischen Spielen.

Die olympischen Spiele der Neuzeit

Die Faszination von Olympia, überliefert durch antike Schriften und, nach der Wiederentdeckung der Olympischen Spielstätte 1766 und dem Beginn der archäologischen Arbeiten 1875, durch zahlreiche Artefakte, hielt sich über mehrere Jahrhunderte. Zahlreiche Versuche, die Spiele wiederzubeleben, wurden unternommen. Baron Pierre de Coubertin gründete 1890 das International Olympic Committee und kreierte das Format, das wir heute noch kennen: Olympische Spiele, alle vier Jahre im Sommer und jedes Jahr in einem anderen Land.

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 in Athen statt: 241 Athleten aus 14 Ländern kämpften in 43 Events gegeneinander. Vier Jahre später in Paris waren es bereits 95 Events, in denen 997 Athlet*innen (22 Frauen) aus 24 Ländern antraten. Die Olympischen Spiele gewannen an Popularität und wuchsen stetig zu den Ausmaßen, die sie heute haben, jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Bereits nach zwanzig Jahren, also nur fünf Spielen, mussten die Spiele das erste Mal ausfallen, denn Berlin, der geplante Austragungsort, war 1916 mit anderen Dingen beschäftigt, genau wie Tokio im Sommer 1940 und London 1944. Genau genommen sind die diesjährigen Sommerspiele auch erst die dreißigsten Sommerspiele, aber die durch die Weltkriege verhinderten Spiele werden mitgezählt, also schreibt sich Frankreich die 33. Austragung Olympias auf die Fahne.

1921 kamen die Veranstalter der Olympischen Spiele dann auf die Idee, eine Winterversion der Spiele zu veranstalten, inspiriert von den skandinavischen Nordiska Spel (Nordic Games), bei denen Wettkämpfe u.a. im Skilaufen und -springen, Eishockey und -kunstlaufen abgehalten wurden. Zunächst sollten die Winterspiele immer im gleichen Jahr und im gleichen Land wie die Sommerspiele stattfinden, aber inzwischen hat es sich etabliert, die Spiele zwei Jahre vor (bzw. nach) den Winterspielen in einem anderen Land als die Sommerspiele zu organisieren. Die nächsten olympischen Winterspiele werden im Februar 2026 in Italien stattfinden. Die Paralympics gibt es seit 1960; dieses Jahr werden die paralympischen Spiele vom 28. August bis zum 8. September in Paris stattfinden.

Die 33. olympischen Sommerspiele in Paris

Vom 26. Juli bis zum 11. August werden ca. 10.500 Athlet*innen aus 206 Ländern in 32 Sportarten gegeneinander antreten. Das deutsche Team hat 471 Sportler*innen nach Frankreich geschickt, darunter sechs Athlet*innen aus MV: zu den Olympischen Spielen fahren Jette Müller (eine Wasserspringerin aus Rostock), Max John (Ruderachter aus Rostock) und Claudine Vita (Diskuswerferin aus Neubrandenburg) und zu den Paralympics fahren die Judokämpferin Ramona Brussig aus Schwerin, der Ruderer Marcus Klemp aus Rostock und die Leichtathletin Lindy Ave aus Greifswald. Bei den verschiedenen Veranstaltungen werden Millionen von Zuschauenden erwartet. Livestreams und Tageszusammenfassungen gibt es dann in der ZDF Mediathek (allerdings erstmal nur für Olympia, wo man die Paralympics schauen kann, ist mir noch nicht klar).

Die offizielle Eröffnung der Olympischen Spiele ist zwar am Freitag, den 26. Juli, tatsächlich begannen die ersten Wettkämpfe aber bereits am Mittwoch, den 24. Juli. Am Mittwoch fanden gleichzeitig die Fußball- und Rugbyspiele der Männer statt und am Donnerstag ging es mit Rugby (Männer) und Bogenschießen weiter. Am Donnerstag waren beim Fußball und Handball (Frauen) auch deutsche Athletinnen dabei. Die Eröffnungsfeier nimmt den gesamten Freitag in Beschlag, aber am Samstag geht es sehr vielseitig weiter. Unter anderem finden die Qualifikationen im Turnen (Männer) und im Skaten statt. Einen detaillierten Zeitplan findet ihr hier.

Obwohl die Olympischen Spiele der Neuzeit bereits zum dritten Mal in Paris stattfinden, gibt es auch dieses Jahr wieder einige Neuerungen: Zum ersten Mal sind Break Dance und Kitesurfen Olympische Disziplinen und bei den Disziplinen Skaten, Surfen und Sportklettern, die bei den Sommerspielen in Tokyo eingeführt wurden, wurden die Regeln und Wettkämpfe überarbeitet. Die Surfwettbewerbe gehen auch deshalb in die Olympische Geschichte ein, weil sie zum Teil (das Wellensurfen) in Tahiti stattfinden und damit einen neuen Rekord für die größte Distanz (15 000 km) zwischen der Gastgeberstadt und dem Wettbewerbsort aufstellen.

Der Großteil der Wettbewerbe findet in Paris statt, einige wurden jedoch ausgelagert. In Versailles finden die Reitwettbewerbe statt, gesegelt, kite- und windgesurft wird im mediterranen Marseille, und Handball wird in Lille, im Nordosten Frankreichs, gespielt. Dabei weckt kein Veranstaltungsort so viel Aufsehen wie die Seine. Der Fluss, der sich durch die französische Hauptstadt schlängelt, soll nicht nur Bühne für die Eröffnungszeremonie sein, sondern auch Arena für die Triathlet*innen und Marathonschwimmer*innen. Dabei war seit rund 100 Jahren das Baden im Fluss verboten. Grund dafür ist die geringe Wasserqualität, genauer gesagt die hohe Belastung durch Krankheitserreger. Bei starkem Regen und hohem Wasserstand ist es besonders schlimm und der dabei entstehende Gestank trägt zum schlechten Image der Seine bei. Frankreich hat 1,4 Milliarden Euro in Projekte zur Reinigung der Seine investiert, in Kläranlagen, Abwassersysteme und Regenrückhaltebecken in und um Paris. Diese Maßnahmen sollen die Wasserqualität stark verbessern, sodass nicht nur die Athlet*innen, sondern langfristig auch die Pariser*innen, dort schwimmen können sollen. Der langfristige Erfolg der Maßnahmen ist noch unklar. Noch Anfang des Monats konstatierten Behörden eine hohe Bakterienlast. Auch starker Regen würde eine örtliche oder zeitliche Verlagerung für die Olympischen Wettkämpfe aufgrund der verschlechterten Wasserqualität erfordern.

Warum ich mich (trotzdem) auf die Olympischen Spiele freue

Bis jetzt war dieser Artikel viel Fakt und wenig Liebeserklärung, und es ist schwer, nach Beschreibung der Seine-Problematik den Bogen zu positiven Aspekten der Spiele zu spannen, aber nicht unmöglich. Denn hinter den Bemühungen für den spektakulären Austragungsort für den Schwimmmarathon kann man die Funktion der Olympischen Spiele als Motor für Erneuerung und Nachhaltigkeitsbemühungen erahnen. Natürlich ist es schwierig, ein solches Massenevent mit Millionen von erwarteten Zuschauer*innen nachhaltig zu gestalten, aber es scheint von Seite der Organisation auf jeden Fall ein Bewusstsein für die Problematik zu geben: 95% der Wettkampfstätten waren bereits vorhanden sodass nur wenig neugebaut wurde, und bei dem neugebauten Olympischen Dorf wurden auch viele Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Und wenn es gelingt, durch den Bau des Olympischen Dorfes die Wohn- und Lebenssituation in dem Pariser Vorort langfristig zu verbessern und die Seine zu einem Ort für Sport und Erholung zu machen, ist das durchaus positiv!

Mit den Bildern von Horden von Fußballfans im Hinterkopf erhoffe ich mir ein weniger nationalistisch aufgeladenes Sportereignis. Zwar sind Nationalzeichen in Form der Flaggen überall (übrigens wunderbar zum Flaggenlernen!), aber bei Olympia steht nicht das Land, sondern die Einzelperson und ihre sportliche Leistung im Fokus. Wen ich anfeuere, entscheide ich bei jedem Wettkampf neu, und die Flagge hinter dem Namen spielt eine geringere Rolle als das Charisma, das die Athlet*innen an den Start bringen.

Über den Sport lernt man ständig neue Athlet*innen kennen und bekommt eine neue Perspektive auf fremde Länder. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Fiji seit Einführung der Rugby-Disziplin (Männer) immer Gold gewonnen hat? Oder das Südkorea seit 1988 immer beim Bogenschießen gewonnen hat? Aus Sportarten wie Rugby kann man das Erbe des Commonwealth erkennen und aus Disziplinen wie Segeln und Surfen die geographischen Merkmale der Länder. Und mit Ländern, von denen man zuvor wenig oder vor allem Negatives gehört hat, verbindet man auf einmal bestimmte Sportler*innen und Sportarten.

Der Olympische Traum besagt, dass jede*r mit genügend Talent und Einsatz Olympiasieger*in werden kann. Und auch wenn mir bewusst ist, dass die Teilnahme an den Olympischen Spielen ein großes Privileg ist – nicht jede*r kann sich das Training und teures Equipment leisten, von den Kosten der Anreise zu Olympia und anderen Wettbewerben mal ganz zu schweigen – möchte ich gerne an diesem Traum von Chancengleichheit festhalten.

Olympia ist voll von inspirierenden Geschichten und Personen, wie die Schwimmerin Yusra Mardini, die aus Syrien flüchtete und 2016 in Rio an den olympischen Spielen teilnahm. Die meisten Sportler*innen mussten hart für ihren Sieg arbeiten, viele hatten mit schwerwiegenden Verletzungen zu kämpfen und inspirieren Zuschauer*innen und junge Fans weltweit, nicht aufzugeben. Weiterhin zeigen die Olympinik*innen, dass Sportlichkeit viele Formen hat.

Das beste an Olympia ist die große Menge an Events: 32 Sportarten und 48 Disziplinen. Irgendetwas Interessantes kann man dabei immer finden, und oft wird man überrascht, was man interessant findet. Außerhalb von Olympia wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, mir Rugby- oder Hockeyspiele anzuschauen, aber jetzt bin ich ein großer Fan – auch wenn ich Rugby immer noch nicht ganz verstehe.

Gerade solche Sportarten, die man eher nicht aus dem Schulsport kennt – Breaking, Skateboarding, Schießen, Synchronschwimmen, Surfen – faszinieren mich sehr, außerdem macht es eine große Freude sich diese Sportarten mit Freund*innen anzuschauen und seine eigenen Regeln aufzustellen. Während der Olympischen Spiele kann man alles zur Olympischen Disziplin machen, dann machen auch die langweiligsten Aufgaben Spaß: Sportstaubsaugen, Kunstspülen und Synchronwäscheaufhängen; die Redaktionsarbeit wird zum moritz.schen Fünfkampf (Tickern, Layouten, web.woche, Schreiben und Lektorieren). Der Zauber von Olympia ist überall und ich weiß: Egal wer wie viele Medaillen gewinnt, es wird ein Sommermärchen.

Beitragsbild: Braden Collum auf Unsplash


Zur Autorin

Eine Liebeserklärung an die Europameisterschaft 2024

Eine Liebeserklärung an die Europameisterschaft 2024

Habt ihr jemals erlebt, wie Millionen von Menschen weltweit ihre Atemzüge synchronisieren, wenn der Ball über den Rasen fliegt? Wie sie gespannt vor den Bildschirmen sitzen, wenn ihre Lieblingsmannschaften bei der Europameisterschaft um den Titel kämpfen? Wie die Farben der Flaggen die Straßen schmücken und die Stadien mit Jubel erfüllt sind? Die Europameisterschaft ist nicht nur ein sportliches Turnier, sondern auch ein Fest der Emotionen, der Gemeinschaft und der Leidenschaft. In den Straßen hallen die Hymnen wider, die Farben der Flaggen füllen die Stadien und die Herzen der Fans schlagen im Rhythmus der Spiele. Es ist ein Spektakel, das uns alle vereint und unsere Leidenschaft für den Fußball auf die größte Bühne Europas bringt.

Die Europameisterschaft ist nicht nur ein sportliches Ereignis – sie ist auch ein Fest der Leidenschaft, das Millionen von Menschen weltweit vereint. Wenn nationale Teams aus ganz Europa auf dem Feld gegeneinander antreten, erleben wir die Magie des Spiels auf eine einzigartige Weise. Der Jubel der Fans, die Nervenkitzel der Spiele und die unvergesslichen Momente machen die EM zu einem der aufregendsten Ereignisse im Sportkalender.

Es ist die Zeit, in der Fans weltweit sich mit ihren Wurzeln verbunden fühlen, die Farben ihrer Nationen tragen und ihre Teams mit ganzer Kraft unterstützen. Selbst diejenigen, die normalerweise nicht viel mit Fußball am Hut haben, finden sich plötzlich vor dem Bildschirm wieder, jubeln und leiden mit ihren Teams mit. Es ist die Magie des Fußballs, die uns in ihren Bann zieht. Die Vorfreude, wenn das erste Spiel angepfiffen wird und die Spannung, wenn die letzten Minuten eines Matches herannahen und alles auf dem Spiel steht. Diese Momente, wenn das Herz schneller schlägt und die Nervosität greifbar wird, zeigen, wie tief Fußball in unsere Seele eindringen kann.

Die Europameisterschaft ist nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern ein Fest der Kulturen und Traditionen. Sie bringt uns näher zusammen, lässt uns unsere Wurzeln feiern und erinnert uns daran, dass wir Teil einer großen europäischen Familie sind. Ob in den heimischen Wohnzimmern oder den überfüllten Fanmeilen, die Atmosphäre ist elektrisch und die Freude ansteckend.

Für viele ist die Europameisterschaft ein Moment der nationalen Identität. Wenn die Hymnen erklingen und die Spieler ihre Trikots mit Stolz tragen, spüren wir die Verbundenheit zu unserer Heimat und zu unseren Landsleuten. Es ist ein Gefühl der Einheit, das über die Grenzen hinausgeht und uns zusammenführt, unabhängig von Sprache, Religion oder Politik. Die Europameisterschaft ist auch eine Zeit der Geschichten und der Legenden. Von den heldenhaften Toren bis zu den dramatischen Elfmetern – jedes Spiel erzählt seine eigene Geschichte, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt fasziniert und bewegt. Wir teilen die Siege und die Niederlagen, die Freuden und die Tränen und schaffen Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Wenn das Turnier seinen Höhepunkt erreicht und die besten Teams um den Titel kämpfen, ist es wie ein episches Drama, das uns gefangen nimmt und nicht mehr loslässt. Wir fiebern mit unseren Lieblingsspielern mit, bewundern ihre Fähigkeiten und feiern ihre Erfolge.

Während sich die Europameisterschaft 2024 langsam dem Ende nähert, steigt die Spannung ins Unermessliche. Wer wird wohl am 14. Juli im Finale triumphieren und den begehrten Pokal in die Höhe stemmen? Während wir auf das große Finale warten, werden wir weiterhin mitfiebern, mitjubeln und jeden magischen Moment dieses Turniers in vollen Zügen genießen. Lasst uns den Zauber der Europameisterschaft genießen und die Liebe zum Fußball in all ihren Facetten zelebrieren. Denn Fußball ist nicht nur ein Spiel – er verbindet uns, inspiriert uns und erinnert uns daran, dass wir gemeinsam stark sind! Und während wir uns auf die spannenden finalen Spiele der Europameisterschaft vorbereiten, stimmen wir uns musikalisch ein. Was passt besser dazu als Peter Schillings „Major Tom“? 🙂

Beitragsbild: Mario Klassen auf Unsplash


Zur Person der*des Autor*in

Eine Liebeserklärung an das Schreiben von Briefen

Eine Liebeserklärung an das Schreiben von Briefen

Hast du jemals einen handgeschriebenen Brief erhalten, der deine Welt auf den Kopf gestellt hat? Einen Brief, der nicht nur Worte auf Papier war, sondern eine Geschichte erzählte, die dich berührte und deine Seele zum Singen brachte? In einer Welt, die von E-Mails und Textnachrichten beherrscht wird, scheinen handgeschriebene Briefe eine verlorene Kunst zu sein. Doch hinter jeder geschriebenen Zeile verbirgt sich eine Magie, die nur wenige erleben. Tauche mit mir ein in die Welt der Briefe, eine Welt voller Emotionen, Erinnerungen und unendlicher Möglichkeiten…

Es gibt etwas Besonderes an einem handgeschriebenen Brief, das elektronische Nachrichten einfach nicht erfassen können. Die Berührung des Stifts auf Papier, das langsame Formen von Worten und Gedanken, das Gefühl, dass jede Linie und Kurve ein Teil der absendenden Person ist – das alles macht das Schreiben von Briefen zu einem Akt der Intimität und Verbundenheit. Wenn ich einen Brief schreibe, fühlt es sich an, als würde ich eine Zeitreise antreten. Die Worte fließen aus meinem Herzen und meiner Seele, als würde ich ein Fenster in meine tiefsten Gedanken und Gefühle öffnen. Es ist eine Möglichkeit, meine Liebe, meine Sehnsucht, meine Freude oder auch meine Trauer auszudrücken, auf eine Weise, die unmittelbar und authentisch ist.

Jedes Mal, wenn ich den Stift auf das Papier setze, spüre ich eine Verbindung zu den vergangenen Momenten meines Lebens. Jeder Satz erweckt Erinnerungen zum Leben – an die lustigen Abenteuer mit Freunden, die warmen Umarmungen der Familie oder die stillen Augenblicke der Selbstreflexion. Es ist erstaunlich, wie ein einfacher Brief uns in die Vergangenheit zurückversetzen kann. Die Worte, die wir niederschreiben, bringen uns wieder zurück zu den guten Zeiten, in denen wir gelacht haben und zu den kostbaren Augenblicken, die wir geteilt haben. Das Schreiben eines Briefes ermöglicht es uns, diese Momente noch einmal zu erleben und unsere Erinnerungen lebendig zu halten.

Das Schreiben eines Briefes ist ein bewusster Akt, der Zeit und Achtsamkeit erfordert. Anders als bei schnellen Nachrichten über WhatsApp oder E-Mails nehme ich mir beim Schreiben eines Briefes bewusst Zeit, um meine Gedanken zu ordnen und meine Worte sorgfältig zu wählen. Jeder Satz wird mit Bedacht formuliert, jede Zeile durchdacht, denn ich weiß, dass die empfangende Person jeden einzelnen Buchstaben mit Aufmerksamkeit lesen wird. Es ist eine Verlangsamung in einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint. Das Schreiben eines Briefes erlaubt es mir, innezuhalten, tief durchzuatmen und mich voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren. Es ist eine Kunst, die Langsamkeit zu schätzen und zu erkennen, dass die schönsten Dinge im Leben Zeit brauchen, um zu wachsen und zu gedeihen.

Ein handgeschriebener Brief ist mehr als nur ein Stück Papier mit Buchstaben. Er ist ein Ausdruck unserer Zuneigung und Verbundenheit zur empfangenden Person. In jedem Wort steckt ein Stück unserer Seele, ein Hauch unserer Essenz, der über den Raum und die Zeit hinweg reicht und uns näher zusammenbringt, selbst wenn wir räumlich getrennt sind. Ein Brief ist wie eine Brücke zwischen den Herzen, die Entfernungen überwindet und Verbindungen schafft, die stark und unerschütterlich sind. Wenn wir einen Brief erhalten, spüren wir die Wärme und Liebe, die darin steckt, und fühlen uns verbunden mit dem Menschen, der ihn abgesendet hat, auch wenn er weit entfernt ist. Es ist eine tiefe Verbundenheit, die uns durch die Worte eines Briefes erreicht.

Deshalb ermutige ich jeden Einzelnen von euch, selbst mit dem Briefeschreiben anzufangen! Es spielt keine Rolle, ob ihr einen Brief an einen geliebten Menschen, an euch selbst oder sogar an das Leben schreibt. Was zählt, ist der Akt des Schreibens selbst, der uns dazu bringt, unsere Gedanken und Gefühle zu reflektieren, unsere Stimme zu finden und unsere Geschichte zu erzählen! Also schnappt euch einen Stift und ein Blatt Papier und lasst eure Gedanken fließen. Schreibt einen Brief an jemanden, den ihr liebt, an jemanden, den ihr vermisst, an jemanden, den ihr bewundert, oder einfach an das Leben selbst. Ihr werdet überrascht sein, wie befreiend es sein kann, eure Gefühle aufs Papier zu bringen und euch mit anderen auf einer tieferen Ebene zu verbinden. Das Schreiben von Briefen ist eine Kunst, die nie aus der Mode kommen wird. Es ist eine zeitlose Form der Kommunikation, die uns daran erinnert, dass die schönsten Dinge im Leben oft in den einfachsten Gesten zu finden sind. Also lasst uns gemeinsam die Magie des Briefeschreibens entdecken und das Leben mit Liebe, Freude und Dankbarkeit füllen.

Beitragsbild: Petimat Islamova


Zur Person der Autorin

Eine Liebeserklärung an „Saltburn“

Eine Liebeserklärung an „Saltburn“

Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Lied entdeckt und es immer und immer wieder hört, weil ihr nicht genug davon bekommen könnt? So ähnlich erging es mir, nachdem ich „Saltburn“ zum ersten Mal gesehen habe. Mittlerweile habe ich den Film mehrfach geschaut und das, obwohl er noch gar nicht lange verfügbar ist. In dieser Liebeserklärung möchte ich euch in die Welt von „Saltburn“ mitnehmen und euch die kleinen Details zeigen, die mich so sehr gefesselt haben. 

Für alle die sich jetzt fragen, wovon ich hier eigentlich schreibe, kommen zunächst ein paar allgemeine Fakten und Hintergrundinfos zu dem Film. Hinter dem Psychothriller steckt Emerald Fennell, die sowohl das Drehbruch geschrieben als auch Regie geführt hat. Sie ist außerdem zusammen mit Josey McNamara und Margot Robbie eine der Produzentinnen des Films (Margot Robbie und Emerald Fennell haben übrigens beide im Film „Barbie“ mitgespielt, über den ihr hier auch einen Artikel findet).

Im Zentrum des Films steht der Oxford-Student Oliver Quick, gespielt von Barry Keoghan. Dieser hat es zu Beginn eher schwer, Anschluss in seinem College zu finden. Durch eine zufällige Begegnung lernt er den beliebten Felix Catton (gespielt von Jacob Elordi) kennen und die beiden fangen an, Zeit miteinander zu verbringen. Trotz der Umstände, dass Oliver nicht wirklich warm von Felix‘ Freundesgruppe empfangen wird, wird die Freundschaft zwischen Felix und Oliver immer tiefer. Das führt dazu, dass Felix Oliver, nachdem dessen Vater gestorben ist, über den Sommer zu sich nach Hause auf das weitläufige Anwesen seiner ungewöhnlichen und sehr reichen Familie einlädt, nach Saltburn. Und dieser Sommer verspricht, sehr ereignisreich zu werden. 

Well, why don’t you come with me? Come to Saltburn.

Felix Catton (Jacob Elordi)

In Deutschland kann man den Film seit dem 22. Dezember 2023 auf Amazon Prime streamen. In den USA und dem Vereinigten Königreich konnte man ihn ab Ende November auch in ausgewählten Kinos sehen – darauf bin ich ein wenig neidisch, um ehrlich zu sein. Vor allem Reaktionen auf drei eher schockierende Szenen sind nach der Veröffentlichung auf den sozialen Netzwerken viral gegangen. Allerdings hat der Film soviel mehr zu bieten als nur skandalöse Schockmomente.

Triggerwarnung!

Bevor ich starte, in die Tiefe zu gehen, will ich zunächst eine Spoilerwarnung geben, denn ich werde über den Inhalt und das Ende sprechen. Außerdem möchte ich für diejenigen, die eventuell den Film noch schauen möchten, darauf hinweisen, dass in dem Film über Essstörungen und selbstverletzendes Verhalten gesprochen wird. Außerdem werden explizite sexuelle Szenen gezeigt.

Ästhetisch, traumhaft und tödlich

Ich möchte kurz anmerken, dass ich, als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, vollkommen unvorbereitet war. Das bedeutet, dass ich weder den Trailer gesehen habe, noch irgendwas vorher darüber gelesen habe. Das Einzige, was ich am Rande vorher mitgekommen habe, war, dass es in den sozialen Medien (vor allem auf TikTok) einen großen Hype um den Film gab. Dem Ganzen völlig unwissend gegenüber drückte ich also auf „Play“ und war binnen von Minuten wie in einen Bann gezogen. Das lag zum einen an dem Monolog von Oliver direkt zu Beginn, in dem er über seine Beziehung zu Felix spricht, und zum anderen lag es einfach an der gesamten Ästhetik, die dieser Film mit sich bringt. Die kontrastreiche Farbgebung und die für mich beinahe malerischen Aufnahmen geben dem Film eine mystische und fantastische Ebene, in die man hineingezogen werden will.

Der Film wirkt vor allem zu Beginn mit seinen Montagen voller Freude und Genuss wie ein Traum, der sich dann im Laufe seiner Handlung zu einem Albtraum entwickelt. Denn Oliver ist nicht, wie angenommen, der unschuldige junge Mann, der nur nach Anschluss und Freundschaft sucht. Er ist eine unberechenbare, eiskalte Persönlichkeit mit soziopathischen Tendenzen, die über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Allerdings wird dem/der Zuschauer*in (oder zumindest mir) erst bei Olivers Schlussmonolog das Ausmaß seiner Boshaftigkeit bewusst, wenn er zugibt, alles geplant und auch an den Toden der Familienmitglieder seine Finger im Spiel gehabt zu haben. Natürlich war es bereits vorher deutlich, dass mit Oliver irgendwas nicht stimmt und er zu einer extremen Obsessivität neigt – kein normaler Mensch trinkt das Badewasser seines besten Freundes – aber ich hatte nicht erwartet, dass er Felix, Venetia (Felix‘ Schwester, gespielt von Allison Oliver) und deren Mutter Elspeth (Rosamund Pike) umbringt.

Die zwei Gesichter Olivers

Oliver ist definitiv einer der spannendsten Filmcharaktere, denen ich bisher begegnet bin. Er ist es, der seine eigene Geschichte auf so unzuverlässige Weise erzählt, dass ich zu Beginn glaubte, er würde am Ende das Opfer der Geschehnisse sein. Das liegt auch daran, dass Barry Keoghan mit seiner sensationellen Performance zwei Versionen von Oliver geschaffen hat: den unschuldigen Akt und den realen Horror. Durch Veränderungen in Mimik, Gestik und Körperhaltung wechselt er zwischen diesen beiden Versionen im Laufe der Handlung hin und her, wobei der reale Oliver zumeist nur in sehr privaten Momenten auftaucht.

Diese Spaltung von Olivers Charakter wird auch bildlich dargestellt. In der Nacht in der Felix stirbt, findet eine Geburtstagsfeier für Oliver statt: ein Kostümfest mit dem Thema „Mittsommernachtstraum“. Felix hat zuvor die Freundschaft zu Oliver beendet, aufgrund dessen Lügen über seine Familie – sein Vater ist nämlich gar nicht gestorben. Oliver will mit Felix über die Sache reden und versucht scheinbar die Freundschaft zu erhalten, aber als das nicht gelingt, bringt er Felix mit Hilfe eines Tricks und eines vergifteten alkoholischen Getränks in der Mitte eines Labyrinths um.

Was für mich bei dieser Szene so fesselnd war, war das Kostüm Olivers. Er trägt ein Rehgeweih auf dem Kopf und stellt sich dadurch als das unschuldige Opfer dar. Ich habe beim Schauen des Films sofort an das Sprichwort „Der Wolf im Schafspelz“ denken müssen, nur ist es hier eher „Der Minotaurus im Rehkostüm“. Denn dass Felix in der Mitte eines Labyrinths stirbt, erinnert an die griechische Legende vom Minotaurus, der in einem Labyrinth gefangen war und dem jedes Jahr sieben Jünglinge und Jungfrauen geopfert wurden. Dies wird auch durch die Minotaurusstatue in der Mitte des Labyrinths in Saltburn verdeutlicht und eben jene Statue wurde nach Olivers (oder eher Barry Keoghans) Körperform für den Film modelliert und gebaut. Diese Übertragung der zwei Seiten des Charakters auf die Kostüme und die Requisiten, zeigt wie detailreich bei diesem Film gearbeitet wurde.

Regisseurin Emerald Fennell hat im Interview mit dem GQ-Magazine erzählt, dass es für Keoghan auch ein passendes Stichwort gab, wenn er in die Rolle des echten Olivers schlüpfen sollte.

[…] whenever I needed him to switch to real Oliver, I’d say, “Barry minotaur!“

Emerald Fennell im Interview mit GQ-Magazine, 2023

Über Vorausdeutungen und Hinweise

Was den Film besonders ausmacht, ist, dass man theoretisch alle (bzw. die meisten) Plotttwists bereits vorher erahnen kann, wenn man weiß, wie man bestimmte Details beurteilen muss. So ist während die Handlung noch in Oxford spielt bereits klar, dass Olivers Vater gar nicht tot ist. Der Stein, den Oliver ihm zu Ehren in das Wasser werfen will (eine Familientradition von den Cattons), landet nicht im Wasser, sondern im Dreck.
Und auch Felix‘ Tod wird bereits bei Olivers erstem Frühstück angedeutet. Venetia erzählt nämlich, dass Percy Shelleys Haushälterin eines Tages beim Putzen Shelley gesehen und ihn auch gegrüßt habe. Wenig später sei ihr aufgefallen, dass er ja gar nicht im Land war. Kurze Zeit darauf starb er. Während dieser Szene läuft im Hintergrund eine Figur vorbei, die Felix sehr ähnlich sieht und wie wir wissen, wird auch er kurze Zeit nach diesem Gespräch sterben.

Das sind nur zwei der zahlreichen Momente in denen die späteren Handlungsstränge durch kleine Details vorweggenommen werden. Würde es einen Preis geben für das beste Foreshadowing in Filmen, würde ich ihn ohne zu zögern Emerald Fennell zugestehen. Diesen Film erneut zu schauen fühlt sich dadurch an wie eine Schatzsuche, bei der man jedes Mal, wenn man ein neues Detail findet, eine weitere Münze dazu gewinnt. Bei jedem neuen Detail, sei es auch noch so klein, fragt man sich, welche größere Bedeutung dahinterstecken könnte.

[…] is there ever really such thing as an accident?

Oliver Quick (Barry Keoghan)

Filmhighlight 2023?

Für mich ist „Saltburn“ definitiv ein filmisches Meisterwerk, mit dem nur wenige Filme, die ich bisher gesehen habe, mithalten können. Kein anderer Film, den ich 2023 gesehen habe, konnte mit der Faszination, die dieser Film bei mir ausgelöst hat, mithalten. Mal davon abgesehen, dass ich den Film mittlerweile fast zehn Mal gesehen habe, finden sich auch in meinem Alltag Spuren von dem Film wieder. Viele Songs aus dem Soundtrack von „Saltburn“ haben ihren Platz in meiner meistgehörten Playlist gefunden, meine YouTube-Timeline besteht fast nur noch aus Interviews von den Darsteller*innen und Emerald Fennell und von TikTok will ich gar nicht erst anfangen. In den sozialen Netzwerken allgemein hat sich in den letzten Wochen eine regelrechte Fankultur um den Film gebildet, die Theorien austauscht, immer wieder neue Details hervorbringt und mit Hintergrundwissen selbst den kleinsten Details große Bedeutung verleiht.

Tatsache ist einfach, dass ich, obwohl ich mittlerweile Szenen schon mitsprechen kann, immer noch wie gebannt auf den Bildschirm (leider nicht auf die Leinwand) schaue, wenn der Film läuft. Es ist schwer zu erklären, warum und wie diese Faszination entstanden ist. Ich mag es einfach, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu interpretieren gibt, je öfter man den Film schaut.

Ich kann allen, die gerne Psychothriller und Krimiserien schauen oder auch einfach gerne rätseln, nur empfehlen, dem Film eine Chance zu geben.

Beitragsbild: gianfrancodebei auf Pixabay


Eine Liebeserklärung an Tagebücher

Eine Liebeserklärung an Tagebücher

Ich schreibe seit meinem 10. Lebensjahr Tagebuch. Manchmal hole ich meine alten Tagebücher aus meiner Erinnerungsbox raus und blättere durch. In jedem Eintrag finde ich mich – eine jüngere Version meines Selbst, unschuldig und träumend. Die Worte meines jüngeren Selbst sind wie eine Zeitmaschine, die mich zurückführt zu den Momenten des Lachens, der Liebe, aber auch der Herausforderungen, die mich geformt haben. Ein Tanz zwischen Nostalgie und Melancholie, der meine Reise durch die Jugend begleitet.

In den vergilbten Seiten meiner Tagebücher verbergen sich mehr als nur Worte. In ihnen schlummert eine Schatztruhe voller Erinnerungen, eine Reise durch die Gedanken, Träume und Abenteuer meiner vergangenen Ichs. Die befüllten Seiten sind wie Fenster zu den unterschiedlichen Phasen meines Lebens, eine Sammlung von Fragmenten, die meine Jugend einfangen. Es ist, als ob ich in Erinnerungen reise, an die Gedanken, Träume und Abenteuer meines vergangenen Selbst.

Die zarten Linien der Tagebücher tragen die Spuren der vergangenen Jahre. Das Tagebuchschreiben ist für mich wie das Einfangen von verblasster Tinte auf lebendigem Papier. Jede Zeile erzählt von den Farben meiner Emotionen, von den Herausforderungen, die ich gemeistert und den Freuden, die ich gefeiert habe. Es ist ein lebendiges Fotoalbum meiner Vergangenheit, gefüllt mit den schillernden Facetten des Erwachsenwerdens.

Hier sind die Gedanken, die ich nie ausgesprochen habe. Jede Seite atmet Leben, jedes Wort ein Echo meiner Empfindungen. In den Zeilen meiner Tagebücher finde ich Trost, wenn die Worte im Alltag schwer zu finden sind. Es sind nicht nur Worte, die auf dem Papier ruhen; es sind Gefühle, die sich in jeder geschwungenen Kurve und jedem Punkt verbergen. Die Seiten meiner Tagebücher sind wie Fenster zu meiner Seele. Hier kann ich meine Ängste teilen und meine Träume in die Welt hinausschicken. In Tagebüchern liegt die Magie des Festhaltens. Hier finden Vergänglichkeit und Ewigkeit einen gemeinsamen Raum.

Diese Magie liegt nicht nur in den geschriebenen Worten, sondern auch in den kleinen Schätzen, die sie bewahren – wie getrocknete Blumen, Briefe und Bilder. Du musst kein*e Meister*in der Worte sein, um dein eigenes Tagebuch zu starten. Es ist deine Eintrittskarte zu einem persönlichen Abenteuer, wo du deine Gedanken frei fließen lassen kannst. Wer weiß, vielleicht wird auch dein Tagebuch zu einer Schatzkiste voller Erinnerungen, die dich ein Leben lang begleiten. Fang einfach an – dein leeres Buch wartet darauf, mit Geschichten gefüllt zu werden. Dein persönliches Abenteuer beginnt jetzt.

Beitragsbild: Joanna Kosinska auf Unsplash