Adventskalender Türchen 19: Schlechte Geschenkideen (und weniger schlechte)

Adventskalender Türchen 19: Schlechte Geschenkideen (und weniger schlechte)

Die letzte Woche vor Weihnachten ist angebrochen, Heiligabend nur noch fünf Tage entfernt. Wer an diesem Punkt noch nicht alle Geschenke beisammen hat, muss sich unter Umständen zügig und spontan etwas einfallen lassen – viele von uns haben sicher diese Familienmitglieder oder Freund*innen, denen wir gerne etwas schenken möchten, für die uns aber kaum etwas Gutes einfällt.

Es stellt sich also die Frage: Wie findet man am leichtesten etwas?

Nun gibt es ein paar Optionen. Man könnte beispielsweise einschlägige Internet-Suchmaschinen zu Rate ziehen. „Geschenke“ wird in der Suchleiste automatisch vervollständigt mit:

  • für Männer
  • für Frauen
  • für Schwester
  • für Mama
  • für Freunde
  • für Paare.

Das sind ziemlich große Kategorien. Natürlich lernt die Suchhilfe dazu, wenn man etwas davon anklickt – es gibt ja auch Brüder, Schwestern, Freund*innen, und es scheint auch einen Unterschied zu machen, von wem das Geschenk kommen soll. Klingt sinnvoll.

Aus den Ergebnissen kann man einiges lernen. Du hast aber Zeitdruck und brauchst Ideen, also hier das Wichtigste in Kürze:
Männer scheinen sich oftmals nichts zu wünschen, oder schon alles zu haben. Die Ergebnisse beinhalten rustikale Designs mit viel Holz, einige zielen auf Nostalgie oder Humor ab – wie der „Toilet Timer“, das Kartenspiel „Arschkarte“, oder das „Verjüngungsduschgel“. Praktische Gegenstände und technische Gadgets, die nicht unbedingt praktisch sein müssen, wenn sie cool genug aussehen, sind auch im Rennen. Beachte nur das farbliche Design. Und wenn du Alkohol verschenkst, sollte es Whiskey sein. Positiv überrascht bin ich von einem weit oben vorgeschlagenen „Therapeutische[n] Kuscheltier“. Dieses Geschenk würde ich durchaus für die Männer in meinem Leben in Erwägung ziehen.

Die „Geschenke für Frauen“ beinhalten einige Vorschläge, die auch bei den „Männergeschenken“ auftauchen, einige sind sogar identisch (unter anderem das offenbar universell einsetzbare „Verjüngungsduschgel“ – ein wahres Wundermittel!). Vielleicht hätte man sich die spezifischen Kategorien auch sparen können? Werkzeuge für Frauen sollten allerdings für den Garten sein, und es steht wesentlich mehr Schmuck zur Auswahl. Die weiblichen Menschen in deinem Umfeld freuen sich sicher auch über Kuscheldecken und Pflanzen, egal ob echt oder fake. Insbesondere die Pusteblume im Glas sollte vielleicht lieber nicht echt sein.
Mein Lieblingsvorschlag: Zwei Artikel direkt auf der ersten Seite sind als „Vatertagsgeschenk“ betitelt.

Die Buchhandlung und das „Geschenkpapier für Männer“

Natürlich müssen diese kategorisierten Vorschläge nicht ausnahmslos schlecht sein. Vielleicht lässt du dich davon inspirieren und erinnerst dich beim Scrollen daran, dass deine Schwester wirklich gerne diese Art von Schmuck trägt, dass dein bester Freund sich im letzten Lockdown einen Bart wachsen ließ und nun nach entsprechenden Pflegeprodukten sucht, oder daran, dass deinem*r Freund*in immer kalt ist und er*sie noch weniger als fünf Decken in der Wohnung hat.

Du kannst dieses Prinzip aber auch blind durchziehen, wie einige Kund*innen des Buchladens, in dem ich vor ein paar Jahren gearbeitet habe. Es kam leider nicht selten vor, dass erwachsene Menschen herein kamen, und auf meine Frage „Kann ich Ihnen helfen?“, antworteten: „Ich suche ein Geschenk für [meinen Neffen/meine Nichte/ein achtjähriges Kind].“ Ich ging einfach mal davon aus, dass das Kind gerne las. Thematische Präferenzen konnten mir aber nur wenige mitteilen. „Meine Mutter hat Geburtstag, was empfehlen Sie da?“ Also meine Mutter hat einen ziemlich breit gefächerten Geschmack, das gibt mir keine guten Anhaltspunkte. „Was liest sie denn sonst gerne?“ – „Romane, glaub ich.“ Ah.
Eines Tages betrat eine ältere Dame den Laden. „Ich suche ein männliches Geschenkpapier.“ Interessante Formulierung.
Man kann sich nun durchaus zusammenreimen, was sie wahrscheinlich damit meint. Es soll keine Blumen oder Feen als Motiv haben, vielleicht auch nur einfarbig sein, allerdings keine „Mädchenfarbe“ haben. Aber danach hat sie nicht gefragt. Neben der Tür gab es einen Ständer mit den vier Geschenkpapieren, die wir zur Auswahl hatten, also wies ich sie darauf hin. Immerhin kennt sie den Mann, um den es geht, höchstwahrscheinlich besser als ich. Die vorhandenen Rollen sehen alle nicht sehr „männlich“ aus.
„Aber welches davon würden Sie für einen Mann empfehlen?“ fragt die alte Dame die 17-jährige, weiblich gelesene Person an der Kasse. Ich bin jetzt wohl Expertin für was „Männer“ mögen. Ich bekomme keine Lieblingsfarbe aus ihr heraus, also bekommt sie das eine Geschenkpapier, das keine blumigen Motive hat.

Du liest diesen Artikel, also bist du den schlechten Ideen schon einmal ein paar Schritte voraus. Die guten Ideen können nicht mehr weit sein.

How (not) to ask for Geschenkwünsche

  • Frag nicht. Führe eine Liste, am besten das ganze Jahr oder ein paar Monate lang. Kleinste Hinweise auf etwas, das sich die Person wünscht oder braucht oder worüber sie sich freuen könnte, auch wenn kein expliziter Wunsch geäußert wurde – schreib sie auf.
  • Statt „Was wünschst du dir zu Weihnachten?“ frage: „Was denkst du, was du von mir bekommst?“ Deute an, dass du schon etwas hast – das kann den Druck von der befragten Person nehmen, dir etwas aufzutragen.
  • Hat die Person, die du beschenken willst, Hobbys? Entsprechendes Zubehör kann teuer werden. Wenn Materialien verbraucht werden, z.B. Farbe oder Wolle, kann man selbst dazu tendieren, preiswertes zu kaufen, das nicht sehr hochwertig ist. Hochwertiger Ersatz ist also immer eine gute Geschenkidee!
  • Wenn jemand wirklich nie Wünsche hat, und die Hobby-Idee nicht funktioniert, kannst du ruhig etwas alltäglicher denken. Ein Geschenk muss nicht immer etwas Ausgefallenes oder Besonderes sein, es kann auch z.B. ein Stift sein, der super schreibt und austauschbare, leicht auftreibbare Minen hat. Etwas, das sich abnutzt. Oder etwas, das den Alltag etwas schöner macht, wie ein Kaffeesirup, ein hübsches Notizheft, oder eine besonders gut riechende Handseife.
  • Hast du selbst ein Hobby? Entsteht dabei ein verschenkbares Endprodukt? Bingo.
  • Ein Geschenk muss nichts Materielles sein. Insbesondere Last Minute. Gibt es etwas, das du gerne mit dieser Person machst, oder etwas, das du für sie machen könntest? Du kannst auch fragen, ob sie etwas bestimmtes gerne tun würde im nächsten Jahr. Und dann schreibst du einen entsprechenden Gutschein.

Am Ende des Tages gibt es viele Optionen, die schnell umsetzbar und persönlich genug sind. Manchmal wünschen Menschen sich auch einfach mehr Zeit mit dir, setzen es aber nicht auf eine Wunschliste. Mir fällt immer wieder auf, wie dominant der Drang ist, Menschen Dinge zu schenken, die gekauft wurden. Das ist wie man Weihnachten feiert. Wir haben es schließlich immer so gemacht. Aber was ist es, worüber sich deine Liebsten am meisten freuen? Könnten sie es wirklich meinen, wenn sie sagen „Ich wünsche mir nichts“? Könnte es genug sein, einfach den Tag miteinander zu verbringen?
Jedes Jahr beobachte ich, wie meine Familie mütterlicherseits vor Weihnachten sagt: „Dieses Jahr schenken wir uns nichts!“ Dann, ein paar Tage vor dem 24., fragt mich meine Oma, was sie meiner Mutter schenken könnte. Aber sie wollte doch nichts. Dann beschwert sich meine Mutter, dass sich niemand an die Abmachung gehalten hat. Und alle beschweren sich, wenn sie sich zu keinem der Feiertage besuchen.

Weitere Inspiration:
Adventskalender Türchen 7: Weihnachtsmarkt im Rathauskeller
Nachhaltige Geschenkideen
Greifswalder Geschenkideen
advents.kalender 2019: 9. Türchen – DIY-Geschenkideen (im Glas)


Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adweb.kalender 10. Fensterchen: Plissee-Sterne aus Backpapier

Adweb.kalender 10. Fensterchen: Plissee-Sterne aus Backpapier

Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 10. Fensterchen erwartet euch: ein DIY für einen Plissee-Stern aus Backpapier!

Nachdem es im letzten Jahr im Adventskalender ein DIY zu Sternen aus Brotpapiertüten gab, wird dieses Jahr ein neues Küchenutensil verwendet: Das Backpapier! Dieses Do-it-yourself ist mir beim Scrollen durch Pinterest begegnet und ich habe mich von @fraeullein_jasmin inspirieren lassen. Die Bastelaction hat etwas länger gedauert als erwartet, aber das anderthalbstündige Frickeln war meditativ und hat Spaß gemacht, und auch das Ergebnis, das nun mein Fenster ziert, zaubert dezente weihnachtliche Stimmung. Und das Beste: Ich musste im Vorhinein keine neuen Materialien kaufen! Falls ihr also noch auf der Suche nach einem kleinen, günstigen und hübschen Weihnachtsgeschenk seid oder euch selbst eine Freude machen wollt, könnt ihr diese Bastelei umsetzen.

Benötigte Materialien:

  • Backpapier: Ob braun oder weiß könnt ihr nach Geschmack oder Vorrat entscheiden. Ich hatte nur Zuschnitte da (wer kauft Backpapier, das NICHT zugeschnitten ist?!), aber eine ungeschnittene Rolle ist wahrscheinlich praktischer, da nicht so viele Schnittreste anfallen.
  • Kleber: In dem DIY, das ich mir angeguckt habe, wurde eine Heißklebepistole verwendet. Ich habe es auch erst damit versucht, jedoch hat der Kleber auf der Beschichtung des Backpapiers nicht lange gehaftet. Deshalb habe ich dann hauptsächlich flüssigen Klebstoff verwendet.
  • Stift: Wahrscheinlich ist ein brauner Buntstift am praktischsten, damit man die vorgezeichneten Linien auf dem Stern später nicht sieht. Aber Bleistiftlinien fallen auch kaum auf.
  • Lineal
  • Schere
  • Faden zum Aufhängen

Schritt 1: Rechtecke zuschneiden

Das Backpapier habe ich zuerst in verschiedene Rechtecke zugeschnitten. In dem verlinkten Tutorial wurden vier Größen verwendet; ich habe die größte Größe weggelassen – meine Backpapierzuschnitte waren zu klein. Dementsprechend habe ich fünfmal drei verschiedene Größen ausgeschnitten:

  • 10 x 7 cm
  • 25 x 15 cm
  • 40 x 23 cm
  • Und, wenn ihr nicht nur Zuschnitte, sondern eine ganze Rolle Backpapier habt: 50 x 28 cm

Am Ende hatte ich also 15 Rechtecke Backpapier.

Schritt 2: Rechtecke mit Zacken versehen

Die Rechtecke habe ich anschließend mittig gefaltet und die jeweiligen Größen ineinander gelegt, um den darauffolgenden Schnippelprozess abzukürzen. Auf dem oben liegenden Papier habe ich Zacken eingezeichnet. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Zacken an den Rändern etwas kleiner als die in der Mitte sind. Anschließend habe ich den Linien nach ausgeschnitten.

Schritt 3: Rechtecke auseinander falten

Die zusammengeklappten Rechtecke habe ich dann wieder aufgefaltet und so hatte ich also 15 Backpapierblätter, die auf zwei Seiten gezackt waren.

Schritt 4: Fächer falten

Im Anschluss habe ich die Rechtecke „ziehharmonikaartig“ gefaltet; die Zacken haben dabei nach außen gezeigt. Daraufhin wurden die Blätter erneut mittig zusammengefaltet, sodass eine Art Fächer entstand.

Schritt 5: Fächer verkleben

Nun kam der Flüssigkleber zum Einsatz. Zuerst habe ich jeden Fächer in der Mitte verklebt, sodass er nicht mehr aufgegangen ist. Wie die Abbildung zeigt, habe ich dann alle Fächer einer Größe aneinandergeklebt, sodass drei Sterne entstanden sind.

Schritt 6: Sterne miteinander verkleben

Ich finde, die Sterne sahen so schon sehr hübsch aus, aber noch schöner sah es aus, als sie miteinander verklebt waren. Hier habe ich meine Heißklebepistole verwendet, aber der Flüssigkleber tut es auch. Dafür habe ich einfach in die Mitte des größten Sterns einen Klacks Kleber gegeben und den mittelgroßen Stern draufgeklebt. Mit der Mitte des mittelgroßen Sterns habe ich das Gleiche gemacht und den kleinsten Stern darauf befestigt. Schon war der Stern fertig!

Schritt 7: Aufhängen

In einen Zacken des Sterns habe ich ein kleines Loch gestochen und dort eine durchsichtige Schnur befestigt. Nun hängt der Stern in meinem Fenster und verbreitet weihnachtliche Stimmung inner- und außerhalb meiner vier Wände!

Beitragsbilder: Julia Schlichtkrull, Lilli Lipka

Adweb.kalender 6. Fensterchen: Eine Tierpatenschaft verschenken

Adweb.kalender 6. Fensterchen: Eine Tierpatenschaft verschenken

Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 6. Fensterchen erwartet euch: Mit dem Weihnachtsgeschenk etwas Gutes tun.

Da hat man sich gerade aufgerafft, ein paar Weihnachtssterne und Lichterketten in der Wohnung aufzuhängen, schon ist der zweite Advent vorbei und die Nikolausschuhe wollen gefüllt werden. Der Dezember ist trotz der vielbesungenen Besinnlichkeit meistens voller Trubel des endenden Jahres – Glühwein, Prüfungsanmeldungen, Kekse backen, einzureichende Paper, Glühwein und noch etwas: Die Suche nach Geschenken.

Ein Geschenk, für das man noch nicht mal die Wohnung in die Coronakälte verlassen oder den Internetanbieter des (Nicht-)Vertrauens aufsuchen muss, ist eine Tierpatenschaft. Neben dem lokalen Tierheim oder Tierschutzbund gibt es zahlreiche (geprüfte) Initiativen, die Patenschaften für die verschiedensten Tiere anbieten. Das reicht von einzelnen Schicksalen, wie etwa aus Gefangenschaft geretteten Tieren, bis hin zu der Mitfinanzierung von ganzen Bienenvölkern oder Initiativen, die sich neben den Tieren auch für den Erhalt des Lebensraumes oder die Aufklärung und Forschung einsetzen.

Gerade für uns Studierende mit begrenzten finanziellen Mitteln spielt natürlich die Höhe des Spendenbetrags eine wichtige Rolle. Viele Organisationen bieten glücklicherweise verschiedene Modelle an: von einmaligen bis regelmäßigen Beiträgen in individueller Höhe ist am Ende viel Auswahl dabei, um ein passendes Geschenk zu finden. Natürlich lohnt sich immer ein prüfender Blick auf die Verwendung und Transparenz der Spendenbeiträge, aber aus Skepsis gar nicht zu spenden, hilft am Ende garantiert nicht.

Und noch ein letztes Argument: Über die Patenschaft bekommt das Ganze trotzdem einen persönlichen Charakter. Ihr könnt beispielsweise das Lieblingstier eurer Liebsten unterstützen oder, wie beispielsweise bei Bienenpatenschaften, jedes Jahr einen Honig mit persönlichem Etikett als Dankeschön zugeschickt bekommen. So bekommt meine Mama jedes Jahr zum Muttertag einen Honig von ihrer „Brommi-Biene“ und erzählt stolz, dass sie Delfinpatin von Jonny ist – solch kleine Gesten können also lange positiv ausstrahlen und nicht nur die schenkende und beschenkte Person erfreuen, sondern im kleinen Rahmen auch irgendwo auf der Welt ein wenig helfen.

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull