Aufklärung zur Organspende

Aufklärung zur Organspende

Ein Organspendeausweis ist nicht nur zur Organspende da, er schafft auch Klarheit – vor allem für die Angehörigen, die sonst vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Während über 9.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan warten, gab es 2020 lediglich 913 Organspenden. Um über Organspende zu informieren, startet nun am Dienstag um 19 Uhr eine Vortragsreihe der AG Aufklärung Organspende. Den Auftakt macht eine sehr persönliche Geschichte mit Einblicken in ein Leben mit Herz- und Lungentransplantation.

Das Projekt Aufklärung Organspende agiert als studentische Initiative mittlerweile bundesweit in einzelnen Lokalgruppen – so auch in Greifswald. Ziel der Arbeit ist es nach eigenen Angaben, eine “sachgerechte, unabhängige und neutrale Informationsvermittlung über den Themenkomplex Organspende und Hirntod” auszubauen. Demnach wird Aufklärungs- und keine Überzeugungsarbeit für oder gegen eine Organspende geleistet –  denn problematisch ist vor allem der Umstand, dass Angehörige bei einem fehlenden Organspendeausweis häufig nicht wissen, wie die richtige Entscheidung auszusehen hat.

Aus diesem Grund werden vor allem Projekte in Schulen durchgeführt. Daneben werden aber beispielsweise auch Vorträge rund um das Themenfeld Organ- und Zellspende angeboten. In Greifswald startet dafür nun am 03. Mai eine Vortragsreihe mit einer persönlichen Erzählung: Jan Kurtenbach wird offen aus seinem Leben vor, während und nach der Transplantation eines neuen Herzens und einer neuen Lunge berichten. Im Laufe der Vortragsreihe erwarten euch außerdem Einblicke einer operationstechnischen Assistentin zum Ablauf der Transplantation (30.05.) sowie eine Betrachtung der ethischen und rechtsmedizinischen Aspekte. Für die genauen Termine schaut am besten beim Instagram-Account @aufklaerungorganspende.hgw vorbei.

Der Vortrag findet hybrid statt. Wenn ihr in Präsenz teilnehmen wollt, dann könnt ihr euch bei diesem Google-Formular anmelden. Andernfalls findet ihr hier den Link zu Zoom.

  • Was? Auftakt zur Vortragsreihe rund um Organspende
  • Wann? Dienstag, 03. Mai 2022, 19 Uhr
  • Wo? Uniklinik, HS Süd oder bei Zoom
  • Anmeldung? Die Teilnahme ist kostenlos, ihr müsst euch lediglich für eine Präsenzteilnahme anmelden.

Beitragsbild: Pawel Czerwinski auf Unsplash

Medizin ist nicht nur Studienfach

Medizin ist nicht nur Studienfach

Wie kann ein Teddybär Kindern die Angst vorm Arzt nehmen? Was haben Frauenrechte oder ein Aufenthaltsstatus mit Medizin zu tun? Warum sind Sexualität und Prävention immer noch gesellschaftliche Tabuthemen, und wie können Jugendliche leichter damit vertraut gemacht werden?

Am Donnerstag den 11.04. stellten sich auf einem vom FSR Medizin organisierten Infoabend verschiedene Greifswalder Lokalprojekte vor. Jede der Organisationen setzt dabei andere Themenschwerpunkten, die medizinische Fragen ganz praktisch in den Alltag integrieren und nicht nur für angehende Mediziner*innen interessant sein können.

Viele der Lokalprojekte widmen sich der allgemeinen Aufklärung, auch der von Kindern. Bei den Kleinsten angefangen, hat es sich das Teddybärkrankenhaus zur Aufgabe gemacht, KiTa-Kindern die Angst vor Ärzt*innen und Krankenhäusern zu nehmen. In der Teddybären-Woche Anfang Mai kommen dafür hunderte Kinder aus Greifswald und Umgebung mit ihren Stofftieren zu den Teddybär-Doktor*innen, um sich eine solche Behandlung einmal aus nächster Nähe anzusehen und spielerisch dafür sensibilisiert zu werden. Mit bereits etwas älteren Kindern arbeiten Mit Sicherheit Verliebt zusammen, die vor allem Schüler*innen zwischen der 6. und 8. Klasse im vertrauten Kreis ganz ohne Lehrkräfte die Themen Sexualität und Prävention vermitteln möchten. Neben diesem pädagogischen Anspruch geht es aber auch ganz allgemein darum, sich bei Diskussionsrunden und Ähnlichem über Dinge auszutauschen, vor denen viele in unserer Gesellschaft leider noch immer zurückschrecken.

Auch das Projekt Aufklärung Organspende möchte sensibilisieren. Neutral, also ohne für oder gegen Organspende zu werben, wollen die Studierenden das Thema unter Schüler*innen und der allgemeinen Bevölkerung lediglich bekannt machen, und dabei die wichtigsten Fragen klären: Wie läuft eine Organspende überhaupt ab? Was ist Hirntod? Aktuell hat die AG eine Vortragsreihe organisiert, die immer mittwochs um 19 Uhr stattfindet, und bei der verschiedene Expert*innen und Betroffene ihre Erfahrungen teilen. Das Lokalprojekt Medizin und Menschenrechte setzt sich mit allen Problemen auseinander, bei denen Medizin und Gesundheit vor dem Hintergrund von Menschenrechtsfragen betrachtet werden müssen. Wie kann lokal und global für alle Menschen ein Zugang zu medizinischen Versorgungseinrichtungen gewährleistet werden? Wie kann Geflüchteten bei ärztlichen Fragen geholfen werden, zum Beispiel um Sprachdifferenzen zu überwinden? Was ist mit der Integration von Frauenrechten oder dem Umgang mit Opfern sexueller Gewalt? Zu den verschiedenen Fragen werden regelmäßig Vorträge, Workshops oder Filmscreenings organisiert, um die Aufklärung auch aus dem Kreis der Studierenden herauszutragen.

Die AGs Austausch, EH-MED und die Anamnesegruppe setzen sich hauptsächlich für Studierende aus dem Bereich der Medizin ein. Austausch kümmert sich vor allem um die Organisation und um die anfallenden Formalitäten bei Forschungspraktika, sowohl um Greifswalder Studierende ins Ausland zu bringen, als auch ausländische Studierende nach Greifswald zu holen. Die Mitglieder der AG EH-MED bieten Erste Hilfe Kurse für Studierende und Schüler*innen an, und werden regelmäßig selbst von Ärzt*innen zu immer neuen Themen fortgebildet, darunter zum Beispiel Hilfe in der Urologie und bei Kindernotfällen. In der Anamnesegruppe sollen Medizin- und Psychologie-Studierende bereits in der Vorklinik an Patientengespräche herangeführt werden. Bei wöchentlichen Treffen sollen die Teilnehmenden so mit dem Umgang mit Patient*innen vertraut gemacht werden, und erhalten dabei individuelles Feedback von Tutor*innen und detaillierte Erklärungen zu den verschiedenen Krankheitsbildern.

Mehr Informationen zu den Organisationen sowie die jeweiligen Zeiten ihrer Sitzungen sind über die Website des FSR Medizin einsehbar. Die meisten der Projekte und AGs suchen dabei nicht nur nach Mediziner*innen, sondern freuen sich auch über Neuzuwachs aus anderen Fakultäten, nicht zuletzt um einen größeren, transdisziplinären Blickwinkel zu erhalten. Einmal vorbeikommen und reinschnuppern lohnt sich also immer!

AG Mit Sicherheit Verliebt

Beitragsbilder: Julia Schlichtkrull

Organspende – jede Entscheidung zählt

Organspende – jede Entscheidung zählt

Tausende schwerkranke Menschen warten dringend auf ein neues Organ. 2017 standen über 7.600 Deutsche auf der Eurotransplant-Warteliste, über 1.000 warteten voller Hoffnung auf eine neue Leber. Doch in Deutschland gibt es zu wenig Spender. Dies ist unter anderem auf die mangelnde Aufklärung zurückzuführen. Es herrschen allgemein viele Unklarheiten. Im Schulunterricht und selbst im Medizinstudium wird das Thema weitestgehend nicht besprochen. Krankenkassen schicken zwar Organspendeausweise an ihre Mitglieder, eine fundierte Aufklärung findet auf diese Weise allerdings nicht statt.

(mehr …)