In der Brasserie Hermann wurden am vergangegen Montagabend „Tales from Britain“ erzählt. Das „Café Koeppen Konzert Team“, kurz CKKT, hatte dazu Lee MacDougall und das Duo „Paper Aeroplanes“ eingeladen, die gerade gemeinsam auf Tour sind. In Greifswald spielten sie vor begeistertem Publikum und einem ausverkauften Hermann.
Lee MacDougall (Artikelbild) eröffnete den Abend und bewies von Beginn an Qualitäten als Entertainer. Seine Songs erzählen mal gefühlvoll, mal kräftig und immer mit einer guten Portion Folk-Pop zumeist Geschichten von glücklicher und unglücklicher Liebe. Nicht selten sind sie mit einer Prise Humor gewürzt, ob es Verse wie „Falling in Love for the Last Time“ oder „I Know that I´m perfect, because my Mum says“ waren und beinhalten wohl doch viel wahres. Dazwischen gab MacDougall einige Anekdoten zum Besten, die zwar selten von seiner Heimatstadt London, oft aber von seinem Versuch, Deutsch zu lernen, handelten, und das Publikum in beste Laune versetzen. Viel Beifall gab es dann für ein Medley, bei dem sich „Clinte Eastwood“ von den Gorillaz mit „MFG“ von den „fantastischen Vier“ und „Billy Bean“ von trafen. Dass MacDougall aber nicht nur Oberflächliches besingt, zeigte sich, als er zum Beispiel über seine „Story“ sang: „Each page a memory – of love and some friends“.
Berührende Stimme und Geschichten
„We are back“ begrüßte das Folkpop-Duo „Paper Areoplane“ aus Wales dann nach kurzer Pause die Gäste. Kein Jahr ist ihr letzter Auftritt in Greifswald her, damals soll es sogar Heiratsanträgen gegeben haben. Sie kämen gern wieder, sagt Sarah Howells. Die zarte Sängerin beeindruckt mit ihrer Stimme, die jenen „Tales from Britain“ sensible genau wie kraftvolle, intensive Momente verleiht. An ihrer Seite unterstützt sie mit sphärischen Gitarrenklängen oder tragenden Rhythmen Richard Llewellyn, der oft im Refrain auch die zweite Stimme singt.
Ihre Songs sind oft ruhig, melancholisch, aber auch mal rockig, gelegentlich kommt eine Bass Drum (allerdings nur eine digitale per Drumpad) zum Einsatz. „Paper Aeroplanes“ erzählen von alle Lebenslagen: über den „Circus“ um einen herum geht es genauso wie um „Little Letters“. Nicht selten kommen sie dabei auf Themen zurück, die auch MacDougall beschäftigten: „It is time to be everything you want to be“ hieß es so zum Beispiel in einem Titel. Begeistert und sicherlich auch ein Stück weit berührt lauscht das Publikum den beiden Musikern und bedankt sich schließlich mit langem Applaus.
Für die Zugabe standen dann alle drei Briten gemeinsam auf der Bühne. Über die große Liebe zu einem Mädchen aus New York City sangen sie nun, für das sie sogar ihre Insel verlassen würden. Nach so viel britischem Humor verabschiedeten sie das Greifswalder Publikum schließlich mit einem traurigen, unplugged gesungen Lied.
Vorschau: Von Wellen träumen – dank CKKT
Die nächsten Konzerte des CKKT stehen bereits vor der Tür. Am heutigen Mittwoch, 9. April, singt „Finner“ in der Brasserie Hermann. Torsten Finner war bisher vor allem als Frontmann der Indie-Band „Everlaunch“ bekannt. Nun hat er sein erstes Solo-Album vorgestellt: „The Seaside Stories“. Mit stimmungsvollen Folk-Songs und einer Prise Indie sind seine Geschichten über das Meer lässt er Greifswald von echten Wellen träumen. Hier gibt es ein Hörbeispiel.
Finner: Brasserie Hermann, Beginn: 20:30 Uhr, Eintritt: € 10,- /€ 7,- ermäßigt Einlass mit Reservierung: 19:30 Uhr, Abendkasse: 20 UhrBereits eine Woche später folgt schon das nächste Event: „Il Tempo Gigante“ alias Rolf Hansen aus Kopenhagen ist zu Gast. Mit akustischer Gitarre, seiner Stimme und Loop-Machine zaubert er berührende Lieder, die keineswegs nur Melancholie zurücklassen. Auch hier gibt es ein Hörbeispiel.
Il Tempo Gigante, Dienstag 15. April: Stahlwerk, Schuhagen 1, Beginn: 21 Uhr, Eintritt: € 10,- /€ 7,- ermäßigt Einlass mit Reservierung: 20 Uhr, Abendkasse: 20:30 Uhr, Reservierung an: reservierung@ckkt.deFotos: Natalie Rath
Anmerkung: Ergänzung des Datums im letzten Absatz, 14. April.