Bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Europa dürfte es kommenden Dienstag spannend werden, wenn mit David Wulff ein FDP-Politiker auf Leif-Erik Holm, dem Landessprecher der Alternative für Deutschland (AfD) Mecklenburg-Vorpommerns trifft.
Während beide Parteien eine liberale Haltung zu marktwirtschaftlichen Positionen einnehmen, sind ihre Vorstellungen in der Europapolitik grundsätzlich unterschiedlich. Die FDP spricht sich für einen Verbleib Deutschlands im Euro aus, auch wenn dies innerhalb der Partei nicht unumstritten ist, wenn man an den Euro-Kritiker Frank Schäffler denkt. Die AfD wiederum plädiert grundsätzlich für einen Austritt Deutschlands aus dem Euro.
Am 25. Mai finden nicht nur Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern statt, sondern auch das Europaparlament wird in allen EU-Mitgliedsländern neu gewählt. Im Europa der Krise scheinen populistische Parteien im Aufwand zu seien, vor allem jene, die dem rechten Rand zuzuordnen sind. Beispiele sind die Front National in Frankreich, die rechtsextreme Partei „goldene Morgenröte“ in Griechenland oder auch andere rechte Parteien in den Niederlanden, Österreich, Ungarn sowie Skandinavien. Viele zählen auch die AfD zu den Rechtspopulisten, zeige sie doch zumindest solche Tendenzen. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner versucht, seine Partei von der AfD abzugrenzen.
Europawahl am 25. Mai
„Stecken wir in der Sackgasse des nationalen Egoismus fest? Wie behauptet sich unter diesen Voraussetzungen die junge Generation? Und welche Chancen haben Menschen aus Kulturkreisen außerhalb der Europäischen Union?“, fragt Naumann-Stipendiat Sven Heise, der die Begrüßung übernimmt. Sven selber studiert BWL an der Uni Greifswald und musste als Rügener FDP-Geschäftsführer eines der schlechtesten FDP-Wahlergebnisse bei der Bundestagswahl bundesweit einstecken. Die FDP schied damals aus dem Bundestag aus, während auch die AfD knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Bei der Europawahl gilt eine Sperrklausel von drei Prozent.
Die Podiumsdiskussion wird von er Friedrich-Naumann-Stiftung veranstaltet und findet am Dienstagabend (21. Januar) ab 19:30 Uhr im Literaturzentrum Vorpommern (Koeppenhaus) statt. Die Moderation übernimmt die freie Journalistin Karin Rogalska. Dies sind die Teilnehmer:
- David Wulff, stellvertretender Kreisvorsitzender FDP Greifswald und Kreistagsmitglied
- Erik Holm, Sprecher Alternative für Deutschland in Mecklenburg-Vorpommern
- Stefan Buchholz, International Office (vormals Akademisches Auslandsamt) Uni Greifswald
- Albrecht Süpitz, Netzwerk-Migration Vorpommern
Foto: Anne Grießing (EZB-Logo), David Vössing (David Wulff), beide Archiv
Die "freie" Journalistin scheint den Lindner und seine FDP aber ganzschön zu mögen, wenn man mal ihr freizügiges Facebook-Konto überfliegt. Bin auch schon auf die Fragen von webmoritz gespannt: Letztes Mal kamen Fragen wie "Wollen Sie etwa die armen afrikanischen Kinder an der europäischen Grenze verrecken lassen?!" von Leuten, die das kanadische Einwanderungsmodell offensichtlich nicht verstanden haben. Ich freue mich schon auf die "neutrale" Berichterstattung!
"Frei" bezieht sich eher auf die Nichtanstellung, als auf ideologische Neutralität.
Die AfD kann ja gerne zur von Hankel moderierten Gegenveranstaltung in ihren Elfenbeinturm laden. Ach Moment…