koeppenhaus_christine-250x186Ansichtskarten können viel über einen Menschen aussagen. Sie sind Ausdruck der Reisegewohnheiten oder jener von Freunden oder Verwandten, von denen man die Ansichtskarte erhielt. Das Literaturzentrum Vorpommern präsentiert im Rahmen der Ausstellung „Reiseandenken. Koeppens unbeschriebene Ansichtskarten“ eine Auswahl der Reiseandenken des Greifswalder Schriftstellers.

Stammen die Karten eher aus dem Süden, werden Motive vom Strand ausgewählt, steht die Skyline einer Metropole im Mittelpunkt, oder ist das Motiv vielleicht auch nichts weiter, als eine Wiese, auf der eine Kuh friedlich vor sich hin grast. Schriftsteller haben die Angewohnheit, zu reisen. Wer nicht reist, dem wird auch irgendwann die Inspiration fürs Schreiben ausgehen. Auch der Greifswalder Schriftsteller Wolfgang Koeppen liebte das Reisen und brachte zahlreiche unbeschriebene Postkarten mit.

Das Literaturzentrum Vorpommern im Wolfgang-Koeppen-Haus präsentiert erstmalig eine Auswahl aus den Ansichtskarten, die Koeppen von seinen Ausflügen mitbrachte. Am Sonnabend, 14 Uhr, wird die Ausstellung im „Münchener Zimmer“ im Koeppenhaus eröffnet werden und stellt nach Angaben der Veranstalter eine Verbindung von Ansichtskarten und Reiseessays dar, die einen neuen Blickwinkel auf das Schreiben und die Poetik der Ansichtskarte Wolfgang Koeppens eröffnen sollen.

Die hierfür erforderlichen Recherche- und Forschungsarbeiten wurden dabei von Studierenden im Rahmen des Seminars „Literaturgeschichten“ des Arbeitsbereiches Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie am Institut für deutsche Philologie in Zusammenarbeit mit dem Wolfgang-Koeppen-Archiv vorgenommen. Eröffnung und thematische Einführung wird durch Professor Dr. Eckhard Schumacher, Claus-Michael Schlesinger und Andrea Werner erfolgen. Die Ausstellung „Reiseandenken. Koeppens unbeschriebene Ansichtskarten“ kann vom 12. Oktober bis 11. Januar im Koeppenhaus besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Foto: Christine Fratzke/ webMoritz-Archiv