Greifswalder Studierendenschafz tritt Aids-Bündnis bei
Im Jahr 2006 kam es zu rund 2.700 HIV-Neuinfektionen in Deutschland, davon etwa 30 in Mecklenburg-Vorpommern. „Aids ist nicht nur ein globales Problem, sondern auch in Deutschland muss die allgemeine Aufklärung intensiviert werden“, meint David Puchert, Queer- und Gender-Angelegenheiren-Referent des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Die Infektionszahlen stiegen auch in Deutschland in den letzten Jahren an.
Das Aktionsbündnis gegen Aids versucht über Kampagnen und der Kooperation mit unzähligen Institutionen und Organisationen auf die Gefahr des Virus hinzuweisen und ihre Mitträger durch Aktivitäten und Veranstaltungen zu unterstützen.
Symbolischer Schritt
Am 22. Mai beschloss das Studierendenparlament (StuPa) den Beitritt der hiesigen Studierendenschaft zum „Aktionsbündnis gegen Aids“. Das die Studierendenschaft vertretende Organ profitiert von Vorträgen und Informationen des Bündnisses. Zudem ist es auch ein symbolicher Schritt. Aids ist eine Gefahr für alle Menschen, auch für Studierende.
Homosexuelle hätten zwar öfter wechselnde Partnerschaften aber Heterosexuelle seien ebenfalls betroffen und oft sogar unvorsichtiger in dieser Hinsicht, berichtet Puchert. Ansteckungsgefahr besteht nicht nur durch sexuelle Kontakte sondern auch durch unhygienische Bluttransfusionen und beschmutztes und benutztes Drogenbesteck.
Im zweiten Anlauf
Eine erste Abstimmung des AStA-Antrages wurde vom StuPa abgelehnt, da es eine Zweidrittelmehrheit benötigt hätte um diesem Bündnis bei zu treten. Zum einen stand nicht fest, wie lange das Aktionsbündnis gegen Aids beschränkt sein würde – festgelegt war ein Zeitraum bis Ende des Jahres – und zum anderen wurden von einigen StuPa-Mitgliedern Zweifel an der Zweckmäßigkeit geäußert.
Ein zweites Mal wurde der Antrag gestellt und wartete mit neuen Erkenntnissen auf: das Bündnis wird mindestens noch zwei weitere Jahre bestehen und die Mitgliedschaft kann kostenfrei sein.
Nach Beitritt wurde am 2. Juni die „Nacht der Solidarität“ auf dem Greifswalder Markt veranstaltet. Als stille Demonstration sollte auf die Aids-Problematik aufmerksam gemacht werden.
Geschrieben von Björn Buß