Ab August wird mit der Sanierung zwischen Mühlentor (Mensa am Schießwall) und Fleischerstraße begonnen. Dabei werden auch 51 Bäume gefällt. Mit der Umgestaltung der Wallanlagen zwischen Mühlentor und Hansaring soll später begonnen werden. Der Parkplatz vor der Mensa wird verlegt. Dort entsteht eine Lindenallee mit 50 neu gepflanzten Bäumen. Bis Ende 2014 sollen alle Arbeiten erledigt sein. Die Kosten liegen bei insgesamt 6,1 Millionen Euro, wovon 4,3 Millionen Euro durch EU-Mittel gefördert werden.
Baumfällung „schwierige Entscheidung“
Die Wallanlagen entstanden im 19. Jahrhundert als Landschaftspark und sind heute denkmalgeschützt. Um den Kern der Walls zwischen Mühlentor und Fleischerstraße (Kastanienwall) wieder sichtbarer zu machen, werden nun einige Maßnahmen durchgeführt. So werden etwa 51 vorwiegend junge Bäume in diesem Bereich gefällt, unter anderem Birken, Linden oder Eschen, die teilweise auch krank sind. Auch einige Böschungen werden umgestaltet. „Die Entscheidung, welche Bäume gefällt werden, wurde in enger Abstimmung mit der Denkmal- und der Naturschutzbehörde getroffen,“ erklärte Landschaftsarchitekt Olaf Petters. Bausenator Jörg Hochheim fügte hinzu: „Wir wissen, dass wir eine schwierige Entscheidung zu fällen hatten. Der Eingriff soll so sensibel wie möglich erfolgen.“ Entsprechend sprach auch der städtische Naturschützer Rainer Bendt von einem „Kompromiss zwischen Natur- und Denkmalschutz“ und einer „ökologischen Sanierung“.
Wildswuchs wird zurückgedrängt
Der Goethegrund zwischen Goethestraße und Wallerhebung bekommt eine Sitzmauer samt Rasenflächen, die zum Verweilen einladen sollen.
Konkret werden vor allem Goethe- und Müntergrund saniert. Der Müntergrund liegt zwischen Wallerhebung und Stadtmauer, der Goethegrund zwischen Gothestraße und Wallerhebung. So wird im Müntergrund die Schotterfläche am Eingang zur Tiefgarage begrünt. Auch das Münterdenkmal wird saniert. Die Böschung entlang des Goetehgrundes wird mit einer Sitzmauer versehen, die Rasenfläche davor soll wieder zum Verweilen einladen. An beiden Hängen werden Büsche und Sträucher zurückgedrängt. Das betrifft vor allem Wildwuchs wie Holunder. Entlang des Goethegrabens werden etwa 70 Prozent gerodet. Die Kosten für die Maßnahmen am Kastanienwall belaufen sich auf 595.000 Euro, wovon 424.000 Euro durch die EU gefördert werden.
Lindenallee vor der Mensa: 50 neue Bäume
In einem weiteren Abschnitt soll zwischen Mühlentor und Hansaring eine lange historische Lindenallee entstehen. Vor der Mensa liegt momentan ein Parkplatz, der östlich der Lindenallee, gegenüber dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in der Loefflerstraße mit 55 Stellplätzen verlegt wird. An die Stelle des derzeitigen Parkplatzes werden etwa 50 neue Bäume gepflanzt. „Die Ausschreibung beginnt im September, sodass mit den Bauarbeiten im Oktober begonnen werden kann“, äußerte Beate Schinkel, Leiterin der Stabstelle Stadtsanierung. Nördlich des neuen Parkplatzes wird in der Grünanlage eine Sportanlage für die Käthe-Kollwitz-Grundschule angelegt.
Der Müntergrund zwischen Wallerhebung und Tiefgarage wird auf der Schotterfläche begrünt
Komplette Sanierung bis 2014
Bis Ende 2014 würden die sanierten Wallanlagen dann die komplette Altstadt umfassen, freute sich Stadtbauamtsleiter Thilo Kaiser. Mit durch Sanierung der Wallanlagen gehört auch die Umgestaltung des alten Busbahnhofs. In diesem Zusammenhang wird auch das Bahnhofsumfeld neu gestaltet. Dieser soll aufgebrochen werden und mit einer Rasenfläche und Wegen bedeckt werden. Dies wird aber erst nur als Interimslösung gesehen. Zur endgültigen Gestaltung, zu der keine weiteren Angaben gemacht wurden, fehlen noch die finanziellen Mitteln.
Fotos: David Vössing
