„Meine Arbeit ist fast unsichtbar“, sagt Bernd Eckloff und erklärt das auch gleich. „Als Fahrer wird man von außen meist so wahrgenommen: Er fährt in guten Klamotten eine schöne Karre, macht nichts anderes außer Kaffee zu trinken und bekommt dafür auch noch eine Menge Geld.“ Doch zumindest im Falle des Chauffeurs der Hochschulleitung – denn kein anderer ist Bernd Eckloff – stimmt dieses Vorurteil nicht. „Entweder bin ich unterwegs, fahre früh oder komme nachts, oder ich bin mit der Wagenpflege beschäftigt. Auch dann bin ich nicht zu sehen.“

Seit 1989 geht der 42-jährige dieser Arbeit an der Uni nach. Seit Jahren ist er Fahrer des Rektors und seiner Stellvertreter. Dass seine Arbeit alles andere als langweilig ist, wird schnell klar, wenn Eckloff von den Sicherheitstrainings erzählt, an denen er jährlich teilnimmt. „Denken Sie nur, Ihr Auto überschlägt sich mehrmals und bleibt über Kopf liegen. Sie und Ihr Chef hängen in den Gurten. Nun müssen Sie sich und dann ihn retten.“ Deshalb geht der Fahrer auch halbjährlich zum Erste-Hilfe-Kurs. „Der gehört zu dem Beruf dazu.“ Als Fahrer trage man große Verantwortung für die Fahrgäste.
Bernd Eckloff ist Fahrer mit Leib und Seele. Dabei ist er eigentlich ganz zufällig zu seinem Beruf gekommen. Der gelernte Elektromonteur fing an zu chauffieren, als er seinen Wehrdienst ableistete. „Eigentlich wollte ich keine NVA-Generäle herumfahren, aber ich musste“, bekennt er. Doch sein damaliger Chef, ein Oberst, war ganz umgänglich und so fand Eckloff Gefallen an der Aufgabe. Nach dem Ende seiner Dienstzeit fragte der gebürtige Greifswalder deshalb auch bei der Uni an, ob sie nicht für ihn Verwendung habe. Die Antwort war kurz: „Fangen Sie gleich morgen an.“ Das war im Dezember 1989. Es gab Bedarf, weil ein Fahrer Richtung Westen ausgewandert war. „Mein erster Auftrag hieß Berlin“, erinnert sich Eckloff heute. Schleunigst holte er damals seine Berufskraftfahrerausbildung nach.
Zum Rektorfahrer schließlich wurde er unter Hans-Robert Metelmann. Seitdem legt  Eckloff etwa 50 000 Kilometer im Jahr für die Uni zurück. Der Audi A6 ist dabei nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern gleichzeitig „rollendes Büro“ des Rektors. Oft schießt er seinem Ziel mit 200 km/h entgegen. „Das ist eine gute Reisegeschwindigkeit“, meint Bernd Eckloff, „denn da ist meine Konzentration am höchsten.“ Strafpunkte in Flensburg hat der Rektorfahrer übrigens nicht: „Meist sehe ich die Blitzer, bevor sie mich sehen.“

Geschrieben von Kai Doering