Laut ENDSTATION RECHTS-Informationen könnte sich der Greifswalder NPD-Kader Lutz Giesen bei den anstehenden Kommunalwahlen zum Kandidat der NPD aufstellen lassen. Zwar nicht in Greifswald, dafür aber in der NPD-Hochburg Postlow, wohin der Giesen kürzlich hingezogen sein soll:
„Auch in Mecklenburg Vorpommern finden im nächsten Jahr Kommunalwahlen statt. Und mit Dierk Borstel geht schon jetzt der erste Forscher davon aus, dass die NPD überall da, wo sie antritt, wohl auch in die Kommunalparlamente einziehen wird.
Der Wissenschaftler, der an der Universität Greifswald zum Thema „Rechtsextremismus im ländlichen Raum“ forscht, führt dies auf die akribische Vorbereitung der so genannten Nationalen Demokraten zurück. Borstel gegenüber der Ostseezeitung: „Die Partei schult ihre Hoffnungsträger im Kreis gezielt.“ Den Schwerpunkt der Aktivitäten macht der Forscher in Ostvorpommern aus: „Alle Anzeichen sprechen dafür: OVP wird ´09 ein Schwerpunkt für die Partei sein. Es werden sogar schon Zuzüge organisiert, um vor Ort gute Kandidaten aufstellen zu können. Postlow, wo man schon bei der Landtagwahl stark war, ist ein Beispiel.“
„Stark“ scheint dabei noch etwas untertrieben, mit 38,2 Prozent erreichte die NPD in der 400-Seelen-Gemeinde bei der Landtagswahl ihr bestes Ergebnis im Land und schnitt damit noch weit besser ab als im sächsischen Reinhardtsdorf-Schöna, das derzeit in aller Munde ist. […]
Wissenschaftler Borstel nannte zwar keine Namen, aber nach Informationen von ENDSTATION RECHTS. soll jüngst der bekannte NPD-Kader Lutz Giesen in die vorpommersche Provinz nach Postlow gezogen sein. Ferner ist er seit einiger Zeit Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion in Schwerin.
Bild rechts: Lutz Giesen in Diskussion mit Greifswalder Studentinnen vor der Landtagswahl 2006 auf dem Greifswalder Markt.
Auf einem anderen Blatt Papier steht freilich, ob ein Kandidat wie Giesen, der unter anderem wegen Volksverhetzung, Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verurteilt ist, überhaupt zur Wahl zugelassen würde. […]“
Der ganze Artikel bei Endstation Rechts.
Den Beitrag jetzt hören:
änder mal die schlagzeile. ggogle sei dank, findet man schnell heraus, dass giesen gebürtiger berliner ist. wenn er in postlow wohnt ist er eben kein greifswalder. wie wäre es mit „NPD bald in den Kommunalparlamenten?“
Auch wenn der Artikel schon etwas älter ist, nun aber wieder durch einen Kommentar hochgezogen wurde: Ohne diese „BILD-Dir-keine-eigene-Meinung-Überschrift“ hätte der Artikel etwa 0,1 % LesensWert! 😀
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,437748,00.html
Dies noch ein interessanter Artikel!
@ 1:
Ich weiß dass Giesen ursprünglich mal aus Berlin kam. Ich glaube er war auch lange Zeit in Hamburg aktiv. Aber wenn ich sage „Greifswalder“ beziehe ich mich damit nicht auf seinen Geburtsort, sondern auf seine Wirkungsstätte der letzten Jahre.
Für viele gehört Giesen einfach immer noch zu Greifswald. Selbst bei der letzten Bürgerkonferenz gegen Rechtsextremismus wurde Giesen noch als Greifswalder bezeichnet.
Danke trotzdem für den Hinweis. :cheerful:
Greifswalder oder nicht ist in dem Falle egal. Giesen gehört auf jeden Fall zu den übelsten Demagogen der rechten Szene in der Region.
Bitte weiter über Nazis aufklären!!!
Muss sagen, Lutz Giesen ist kein Greifswalder.
Geboren in Berlin, soweit ich weiß, wohnte dann jetzt eine Zeit lang in Greifswald, ging dann nach Dänemark arbeiten, kam wieder kurzzeitig nach Greifswald zurück und zog dann wohl in erwägung in die Nähe von Anklam zu ziehen.
Und ernsthaft, es ist doch nichts neues das er sich aufstellen lassen will!
Was ich pers. noch peinlicher finde, war die Aktion der Antifa Halloween Crew:
Am Abend des 31. Oktobers zogen in Greifswald einige verkleidete Aktivist_innen los, um den überregional bekannten Neonazikader Lutz Giesen in seiner Plattenbauwohnung im Ostseeviertel einen Besuch abzustatten. Um die Anwohner über die rechtsexremen Aktivitäten ihres “nasty neighbors” aufzuklären, wurden die Briefkästen mit Outingflyern bestückt.
Weiterhin wurde der Versuch unternommen, mit Lutz Giesen persönlich ins Gespräch zu kommen. Dieser öffnete jedoch trotz mehrfachem Klingeln, Klopfen und Rufen nicht die Tür, sondern begnügte sich mit einem kurzen Blick durch den Spion. Nachdem die restlichen Outingflyer vor seiner Tür verteilt wurden, machte sich die Antifascist Halloween Crew auf den Rückweg.
Was bitte wurde damit bezweckt?
Hat sicherlich wieder nen guten Eindruck auf die Linken hinterlassen!
Laut gröhlend losziehen und irgendwelche Flyer in Hausfluren verteilen.
Denkt doch mal nach!
Laut einer Statistik (Veröffentlicht dieses Jahr in der OZ) hat die linksextreme Gewalt letztes Jahr zugenommen (im Gegensatz zu der rechten, denn die hat angeblich abgenommen). Und die meinsten schlucken es einfach ohne nachzudenken. Sicherlich hat die „linke Gewalt“ zugommen, wenn man G8 bedenkt. Allles was da rumlief wurde gleich als „schwarzer Block“ verbucht, egal wer das war. Studenten, Nazis, Linke, Krawallbereite, egal… Alles Linke.
Tragisch, das die Oz sich auf das Niveau eines Springerblatts herunterlässt und sowas veröffentlicht.
ich finde das ne gelungene sache, die nachbarn über ihn aufzuklären und den einen oder anderen aufkleber an nen briefkasten zu kleben. ausserdem verstehe ich nicht deinen bezug zur linksextremen gewalt und gerade vor heiligendamm wurde ja schon richtig viel kriminalisiert.
Finde es auch eine super Aktion!
Hier ein Update:
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1701&Itemid=240
@ 6 die oz gehört zum springer konzern
@ 6 aus dem verfassungsschutzbericht mv
s. 63 (rechtsextremismus / lagebericht
„So ist sowohl die Zahl der Straftaten als auch die Anzahl der Musikveranstaltungen 2007 angestiegen.“
s. 64 „Straftatenaufkommen
Im Jahre 2007 registrierte das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern (LKA M-V) im Bereich der
politisch motivierten Kriminalität im Phänomenbereich „rechts“ 490 Straftaten (Vorjahr: 326). Davon wurden
insgesamt 470 (Vorjahr: 310) als rechtsextremistisch klassifiziert. Vier Fälle hatten einen Bezug zum G 8-Gipfel.
Den Schwerpunkt der Straftaten bildeten 357 (Vorjahr: 194) Propagandadelikte. 8 Hinzu kommen 33 (Vorjahr: 27) Gewalttaten, die sich vorrangig gegen Personen nichtdeutscher Herkunft sowie den
politischen Gegner richteten. Des Weiteren wurden 23 (Vorjahr: 37) antisemitische Straftaten (keine Gewalttaten) erfasst. Mit gleicher Motivation wurden 60 (Vorjahr: 57) fremdenfeindliche Delikte begangen.“
s 117 linksextremismus
Der Anstieg des Personenpotentials in diesem Jahr ist mit den, das erste Halbjahr 2007 dominierenden, verstärkten Aktivitäten gegen das G8- Treffen in Heiligendamm zu begründen.
Die zweite Jahreshälfte ist durch zum Teil gewaltsame Aktivitäten gegen den von Rechtsextremisten betriebenen Szeneladen „East Coast Corner“ in der Rostocker Kröpeliner- Tor-Vorstadt gekennzeichnet. Eine wesentliche Rolle kam darüber hinaus der solidarischen Begleitung der von Ermittlungs- und gerichtlichen Verfahren betroffenen Linksextremisten zu.
s. 119/120
Linksextremistisch motivierte Straftaten
Im Jahr 2007 registrierte das LKA im Bereich der politisch motivierten Kriminalität im Phänomenbereich `links` insgesamt 424 (Vorjahr: 134) Straftaten. Davon waren 177 (50) extremistisch motiviert. Darunter waren 120 Gewalttaten (38). Der Anstieg linksextremistisch motivierter Kriminalität ist mit den Gipfelprotesten im Juni 2007 zu begründen und dürfte im folgenden Berichtszeitraum wieder deutlich rückläufig sein.
II. Ausländerextremismus 15-60 (45 s.)
III. Rechtsextremismus 61-115 (54 s.)
IV. Linksextremismus 116-132 (16 s.)
diese art der aufklärung dürfte eher kontraproduktiv sein und die anwohner eher verschrecken.
@ 10: Gut, nur weil die OZ Springer ist, lügen nicht alle Redakteure dort. Klar sind Springer-Medien konservativ bis zum Geht-Nicht-Mehr, aber diese Verschwörungstheorien find ich anstrengend.
@ 11: Aber „11“ hat das ja sehr schön dargestellt, warum die OZ das behaupten konnte und warum die OZ mit diesem pauschalen Satz einfach falsch lag.
Danke an Eure Hilfe!
@ 12
es ging nicht um verschwörungstheorien und auch nicht darum die redakteure der oz als lügner hinzustellen. post 6 hatte geschrieben, „Tragisch, das die Oz sich auf das Niveau eines Springerblatts herunterlässt und sowas veröffentlicht“. post 10 wies lediglich darauf hin, dass die zeitung zu diesem konzern gehört.
Das Ding ist einfach, dass die rechten es besser verstehen sich zu präsentieren…
Und wenn wir wir Linken auch was schaffen wollen, müssten wir uns auch mal organisieren.
Sicherlich war es keine schlechte Idee auf Giesen aufmerksam zu machen, damit die anderen auch mal wissen welchen Nachbarn sie haben, aber doch nicht mit solchen Methoden!
Solche Sachen müsst eman dezenter anfassen…
@ 13: Ok – sorry. Dann war der Hinweis natürlich völlig legitim ! :blush:
Also, mal ganz grundsätzlich: Man muss sich überlegen, wen man von seiner Sache überzeugen will !
Die Nachbarn des Herrn Giessen hat man sich er nicht zu überzeugten Anti Faschisten gemacht, indem man lautstark in den Flur kommt und dann noch die so "schöne, deutsche" Ordnung mit Flyern zerstört !
Der "normale" weitestgehend ungebildete Bürger wird in der Folge nämlich eher solche Gedanken haben: "Solche Vandalen, die sollten sich schämen, den jungen ordentlichen Mann zu belästigen !" Der mag ja nicht so toll sein, aber er tut mir doch nichts !"
Linker Protest ist in Grenzen gut und wichtig, aber oftmals machen "radikale" oder gar strafrechtlich relevante Aktionen (Graffiti, Sachbeschädigung, Pöbeleien, Körperverletzungen) in der Öffentlichkeit mehr kaputt als das sie wach rütteln oder informieren ! Der durchschnittliche Bürger sieht nämlich nur so etwas !
Etwas mehr Disziplin kann der linken Szene sicher nicht schaden !