AStA und StuPa
Die Hochschulpolitik steckt voller Missverständnisse. Es geht schon los mit den verschiedenen Abkürzungen, mit denen bestimmte Gremien bezeichnet werden.
An dieser Stelle soll eine Frage ein für allemal beantwortet werden: Welches Geschlecht hat der AStA? Da sich hinter diesem Kürzel der „Allgemeine Studierendenausschuss“ verbirgt, ist er natürlich männlich, auch wenn sehr viele Studentinnen dort arbeiten. „Die AStA“ ist also falsch, auch wenn dieser Ausdruck an eine hübsche Blume erinnert (die Aster).
Doch was macht der AStA? Nun, man könnte sagen, er ist so eine Art Bundesregierung auf Ebene unserer Universität – allerdings nur für die knapp 11 000 Studierenden, die sich nach dem Landeshochschulgesetz selbst verwalten dürfen. Die Bundeskanzlerin heißt bei uns AStA-Vorsitzende und die einzelnen Minister sind Referenten (etwa für Hochschulpolitik, Finanzen oder Soziales), denen in bestimmten Bereichen Co-Referenten unter die Arme greifen.
Neben dem Vorsitzenden (zurzeit ist das Alexander Gerberding) besteht der AStA aus sechs Hauptreferenten, denen acht Co-Referenten zuarbeiten. Für besondere Fragen (z.B. der geschlechtlichen Ausrichtung) gibt es noch drei „autonome Referenten“, was nicht etwa heißt, dass diese stets Steine schmeißen. Sie sind in ihrer Arbeit lediglich freier und direkt dem Studierendenparlament (StuPa) Rechenschaft schuldig.
Doch was ist das nun wieder? Bleiben wir beim Vergleich mit der Bundespolitik, handelt es sich beim StuPa, das übrigens sächlich, wenn auch nicht immer sachlich ist, um den Bundestag. Hier sitzen 21 „Abgeordnete“, die so genannten StuPisten, vierzehntäglich dienstags zusammen um über aktuelle Fragen der Hochschulpolitik und Anträge zu beraten. Besonders häufig sind Finanzanträge, die von jedem Studierenden der EMAU gestellt werden können. Überhaupt spielt Geld eine wichtige Rolle, denn das StuPa entscheidet auch darüber, wie die acht Euro, die jeder Studierende pro Semester zahlt, eingesetzt werden.
Daneben wählt das Parlament, das von einem dreiköpfigen Präsidium geleitet wird, den AStA und kontrolliert dessen Mitglieder, die die Beschlüsse des StuPa umsetzen müssen.
Beide Gremien freuen sich übrigens sehr über Besuch, sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt.
Geschrieben von Kai Doering