moritz sprach mit zwei Jungpolitikern, die in das Schweriner Schloß wollen
Die Fragen:
1: Wann bist du warum in die Partei eingetreten?
2: Was ist deine Position zu Studiengebühren?
3: Deine Position zur finanziellen Ausstattung der Hochschulen?
4: Deine Position zur Hochschulautonomie?
5: Wie hoch sind die Kosten deines Wahlkampfes und wer bezahlt diese?
6: Wie hoch schätzt du deine Chancen, in den Landtag zu kommen?
7: Welchen Arbeitsschwerpunkt möchtest du im Parlament setzen?
Die Antworten:
von Marc Reinhardt (CDU)
Marc Reinhardt studiert seit 2001 Wirtschaftsrecht an der Hochschule Wismar und wird sein Studium vorraussichtlich im August abschließen. Zur Zeit ist er Landesgeschäftsführer der Jungen Union, Mitglied im Kreistag Güstrow, Mitglied im Kreisvorstand der CDU, Senator der Hochschule Wismar und Vorstandsmitglied im Studentenwerk Rostock. Außerdem war Marc Reinhardt mehrere Semester im AStA und im Studierendenparlament der Hochschule Wismar tätig.
- Ich bin 1998 in die CDU eingetreten, weil ich es nicht ertragen konnte, dass mit der PDS eine Partei wieder in die Regierung kommt, die acht Jahre zuvor aus den Ämtern gejagt wurde.
- Studiengebühren können sinnvoll sein, wenn es sich um ein nachlaufendes Modell handelt. Ferner müssen die Hochschulen selbst darüber entscheiden können, ob sie die Gebühren erheben und die Gelder müssen den Hochschulen zusätzlich zur Verfügung stehen.
- Die finanzielle Ausstattung der Hochschulen ist zu gering. In den letzten vier Jahren ging es ständig nur um Stellenkürzungen. Es ist wichtig, hier wieder zu Kontinuität zu kommen.
- Hochschulautonomie existiert seit der letzten Änderung des Landeshochschulgesetzes im Land nicht mehr. Diese Änderung muss wieder zurückgenommen werden.
- Die Kosten liegen bei rund 10.000 Euro. Diese trage ich alleine, wobei ich von meiner Familie und Sponsoren unterstützt werde. Von der Partei bekomme ich nichts.
- Ich habe zwar nur Listenplatz 24. Mein Wahlkreis, der Wahlkreis 14, wurde aber bislang immer direkt von der CDU gewonnen, beim letzten Mal allerdings nur sehr knapp. Von daher stehen meine Chancen mindestens 50 zu 50.
- Ich möchte schon gerne Hochschulpolitik machen, aber das ist schwierig, da dieser Themenbereich zurzeit schon mit jungen Leuten besetzt ist. Da ich aber mit meiner Hochschule eng verbunden bin, wird Hochschulpolitik immer ein Thema für mich sein. Als weiteren Schwerpunkt kann ich mir Wirtschaft oder Landwirtschaft vorstellen, da diese Themen in meinem Wahlkreis sehr gefragt sind.
von Thomas Müller (SPD)
Thomas Müller studierte seit 1999 Politikwissenschaft und Geschichte in Greifswald und schloß 2002 mit dem Bachelor ab. Danach war er ein Jahr lang in Frankreich. 2003 begann er den Master-Studiengang Politikwissenschaft in Greifswald, zurzeit arbeitet er an seiner Abschlußarbeit. Seit zwei Jahren ist er stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD-Ostvorpommern. Zwischen 2001 und 2004 war er Stadtvertreter in Wolgast, seit Frühjahr 2006 ist er es wieder.
- Ich bin seit 1998 in der SPD. Ich hatte damals auf einen Regierungswechsel verbunden mit einem Politikwechsel gehofft. Mein Eintritt war also eher mit der Person Oskar Lafontaine als mit Gerhard Schröder verknüpft.
- Ich bin gegen Studiengebühren.
- Die finanzielle Ausstattung der Hochschulen könnte besser sein. Ich sehe aber auch die finanziellen Engpässe des Landes. Klar ist, dass bei den Bildungsausgaben weniger gespart werden darf als in anderen Bereichen.
- Ich bin da hin und her gerissen. Letztlich sind wir in einer Demokratie, so dass es Parlament und Regierung möglich sein muss, in die Hochschulpolitik einzugreifen. Andererseits weiß ich auch, welche Vorteile Autonomie hat. Im Bereich der Schulen sind wir gerade dabei, deren Selbstständigkeit zu stärken. Von daher gibt es ein klares „sozialdemokratisches Jein“.
- Die Kostenplanung liegt bei rund 11.500 Euro. Die Landes-SPD gibt 3.000 Euro. Für die restlichen Gelder bin ich auf Spenden von Parteimitgliedern und Privatleuten angewiesen. Auch mein Sparschwein muss dran glauben.
- Ich kandidiere im Wahlkreis 30, Usedom, Wolgast und Lubmin. Auf der Landesliste habe ich Platz 20, womit die Chancen, über die Liste ins Parlament einzuziehen, sehr gering sind. Ich konzentriere mich daher noch stärker auf den Direktwahlkampf und gehe auch davon aus, dass ich das Direktmandat gewinne. Zwar hat die SPD diesen Wahlkreis noch nie direkt gewonnen, allerdings tritt die CDU mit einem neuen Kandidaten an.
- Der Schwerpunkt meiner Arbeit soll im Bereich der Bildungspolitik liegen, die für mich im Kindergarten beginnt und bis zu den Hochschulen geht.
Geschrieben von Simon Sieweke, hochschulpolitischer Referent des AStA