1865 erschienen die bekannten „sieben Streiche“ in einer Bildergeschichte in der Zeitschrift „Fliegende Blätter“ in München. Es war die erste und auch populärste Bildfolge von Wilhelm Busch, der sich damals damit seinen Lebensunterhalt sicherte.
Derweil träumte Busch zeitlebens davon, als ernsthafter und passionierter Maler anerkannt zu werden. Immerhin absolvierte er 1851-1854 eine professionelle Ausbildung zum Kunstmaler. Doch dieser Traum sollte sich nicht verwirklichen: Als Satiriker war er in seiner Epoche konkurrenzlos, aber als Kunstmaler blieb er zeitlebens ein Unbekannter. Unzufrieden über diese Situation schrieb er einst:
„Leicht kommt man an das Bildermalen,
doch schwer an Leute, die’s bezahlen.
Statt ihrer ist, als ein Ersatz,
der Kritikus sofort am Platz.“
Umso bedeutender waren und sind seine zahlreichen gemalten Bildergeschichten, die als Vorläufer der uns heute bekannten Comics gelten. Kurze, zugespitzte Texte und Bilder und eine an schwarzen Humor grenzende Komik zeichnen dabei alle Werke von Wilhelm Busch aus. Jedoch auch stets darauf bedacht, versteckte Kritik an dem status quo zu äußern.
Und wie immer in klassischen Geschichten siegt am Ende stets das Gute über das Böse, so dass Max und Moritz letztendlich auch das Zeitliche segnen. Dennoch sind die beiden Frechdachse bis heute nicht in Vergessenheit geraten und werden auch in Zukunft noch vielen Kindern und Erwachsenen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. So auch die vielen anderen Geschichten, die zwar weniger bekannt, aber nicht weniger amüsant sind. Wie zum Beispiel „Fipps, der Affe“ oder „Die fromme Helene“.
1908, kurz nach dem Tod von Busch, veröffentlichte der Schriftsteller Ludwig Thoma einen Nachruf in der Zeitschrift „Simplizissimus“, in dem es heißt: „Er hat uns vieles gelassen, was lebendig bleiben wird.“ Dass die dreisten Streiche der beiden Schelme im Besonderen dazu zählen, ist unumstritten.
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Max und Moritz!