„Was Interview? – Immer!“ Mit diesen Worten stellte sich der erfolgreiche Badmintonspieler Edgar Michalowsky den neugierigen Fragen des moritz. Dass dafür das laufende Training unterbrochen wurde, sah der aktuelle Deutsche Meister im Doppel seiner Altersklasse jedoch ungern. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, treibt er seine Schützlinge an und gibt Tipps, dass individuelle Spiel zu verbessern. Als 30-facher Einzelmeister der DDR weiß er natürlich, wie „der sportliche Hase läuft“.
Die Liste seiner Erfolge allein von 1990 bis 2004 ist beeindruckend: 18mal Deutscher Meister der Altersklasse; 2003 Weltmeister im Herren – Doppel (Sofia); 2002 Einzeleuropameister (Dresden); 2000/01 Vizeeuropameister im Doppel (Newcastle) und im Einzel (Innsbruck)…
Alter… 55 Jahre.
Sternzeichen… Wassermann
Genaue Berufsbezeichnung… Gelernt habe ich Schweißer, und zu letzt als Verkäufer gearbeitet.
Lieblingsessen…Irgendwas mit Nudeln, wegen der Kohlehydrate (grinst).
Lieblings – CD…Die Musik von Peter Maffay finde ich gut. Der ist so etwa in meinem Alter.
Lieblingstier ist… a) zu Hause b) aus Stoff c) ein Braten Das ist wohl eher zu Hause. Haustiere hatten wir schon etliche. Die Kinder hatten die Tiere, um die sich meine Frau und ich dann immer kümmern mussten. Das zog sich über Generationen von Meerschweinchen…
Welche Menschen unserer Zeit oder der Geschichte bewundern Sie? Da kann ich keine konkrete Person nennen. Nur so viel, dass ich alle diejenigen bewundere, die trotz ihrer tagtäglichen Arbeit nach Feierabend noch ehrenamtlich tätig sind. Von diesen Menschen gibt es viel zu wenige.
Seit wann spielen Sie Badminton?
1960 bin ich in den Verein (BSV Einheit Greifswald, 1958 gegr.) eingetreten. Nebenbei habe ich aber noch Fußball gespielt.
Haben Sie ein sportliches Vorbild? Nein.
Welches Fach würden Sie gern in Greifswald studieren? Das gibt es nur eines: Sport.
Doppel-Matches oder Einzel, was ist Ihnen lieber? Im Doppel sind wir zur Zeit erfolgreicher.
Spielen Sie Doppel lieber mit Ihrer Frau oder Ihrem Bruder?
Wenn das Doppel zu Hause weitergeführt und ausgewertet wird, kann es schwierig werden. So spiele ich lieber mit meinem Bruder. Das ist auf die Dauer einfacher, als mit der eigenen Frau. (grinst)
Sind Sie ein guter Verlierer? Mittlerweile schon. Mit den Jahren lernt man damit umzugehen. Wenn der Gegner wirklich besser ist, muss man das achten. Aber über eigene Fehler ärgere ich mich schon.
Gibt es Erfolge oder Titel, auf die Sie stolz sind beziehungsweise Ihnen mehr bedeuten? Die Titel nach der Wende sind schon höher zu bewerten. Man konnte Länder bereisen, in die das vorher nicht möglich war und sich mit internationalen Spielern messen. Und so ein Weltmeistertitel muss auch erst mal erkämpft werden.
Vollenden Sie den Satz: „Sport ist…“ auf jeden Fall kein Mord.
Welche Fähigkeit würden Sie gern beherrschen? Ich bin am Wasser groß geworden und von der Schifffahrt war ich schon immer begeistert, so dass ich in diesem Bereich wünschte mehr zu können.
Wie sah als Kind ihr Traumberuf aus? Kapitän, aus den schon genannten Gründen.
Sind Sie stolz auf sich? Nein.
Ihre Tochter spielt ebenfalls erfolgreich Badminton. Hat sie das „Michalowsky-Gen“? Ja.
Wie sieht ein typischer Tag bei Edgar Michalowsky aus? Auf die Woche bezogen, gehe ich dreimal die Woche zum Training. Ansonsten gebe ich die Hochschulsportkurse Dienstag Mittag und Abend, sowie Donnerstag.
Was verabscheuen Sie am meisten? Unehrlichkeit.
Haben Sie einen Lieblingsplatz in Greifswald? In Leutzin am Wasser bin ich sehr gern.
Geschrieben von Cornelia Leinhos