Unser moritz hat’s geschafft und kommt nun zum 50. Mal hintereinander. Ohne Hängen und Würgen und Zwangspause. Gut, 50 Magazinausgaben, klingt nicht unbedingt nach Wahnsinn. Überschlagsweise wurde aber mal ein Taschenrechner bemüht und brachte die folgenden Zwischenergebnisse zu Tage: 50 Magazine sind 2.300 Seiten, 4.000 Artikel, 890.000 Wörter, 5,88 Millionen Schreibmaschinenanschläge.
Diesen Textcorpus zieren 500 gezeichnete moritze und 3.600 Fotos und Grafiken. Sieben ChefredakteurInnen und 50 Redakteure arbeiteten am Stück gerechnet 7.500 Stunden (312 Tage), erlebten 120 Sonnenaufgänge in den Redaktionsräumen und bedienten die copy/paste-Funktion mindestens 10.000 Mal. Dabei stürzten die Apfelrechner mindestens 250 Mal ab, wurden fünf Monitore und zwei Festplatten verschlissen und mussten zwei Festmeter Regenwaldholz für Korrekturabzüge dran glauben. Auf über 200 Redaktion- und Layoutsitzungen bei 22.500 Zigaretten und 2.400 Pötten Kaffee wurden produziert: Fünf Skandale, elf intra-redaktionelle Affären und ungezählte Beziehungskrisen. Die Leserschaft blieb in etwa konstant bei 3.000 pro Ausgabe – immerhin 150.000 Leser über den gesamten Zeitraum. Diese beeindruckende Statistik belegt den beispielhaften, publizistischen Erfolg – nein, man darf sogar von Aufstieg sprechen. Inzwischen gibt’s moritz dicker, bunter und glänzender denn je. Auch die Konkurrenz wurde zuletzt verdrängt. Rektor Westermann sah womöglich ein: „Wozu zwei Meinungen, wenn es moritz gibt…“ – …und machte die Uni-JOURNAL-Redaktion dicht. Lob für das Magazin also von allen Seiten.
Geschrieben von Robert Tremmel