Unmut gab es am Mittwochabend in der Ortsteilvertretung (OTV) Innenstadt, weil die Stadt im Dezember das letzte Stück Domstraße am westlichen Ende zum Wall mit einer Asphaltdecke saniert hat. Von einem „bösen Erwachen“ sprach der OTV-Vorsitzende Erich Cymek. Vorher war dort noch historisches Kopfsteinpflaster vorhanden.
Fuhr ein Radfahrer über das alte Pflaster, war alles am Fahrrad am Rappeln und Klappern. Dieser Zustand wurde nun geändert. „Kein Fahrradfahrer hat diesen Abschnitt der Domstraße genutzt, sondern ist vor dem Kindergarten auf dem Bürgersteig hergefahren“, erklärte Thilo Kaiser, Leiter des Stadtbauamts. Zudem sei der Fahrbahnbelag in „sehr schlechten Zustand“ gewesen. Es habe aber keine Abstimmung mit dem Denkmalamt gegeben, sodass diese Lösung des Tiefbauamtes, welches die Sanierung im letzten Jahr zum Abschluss bringen wollte, nur vorübergehend sei. „Ich gehe davon aus, dass das nicht so bleibt“, äußerte Kaiser abschließend.
Sanierung könnte Zwischenlösung sein
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Hochschild kritisierte, dass in der letzten OTV-Sitzung seitens der Stadt keine Informationen über die betroffenen 80 Meter gegeben habe. Kaiser erläuterte vorher noch andere Planungen, sodass es einen asphaltierten Radstreifen geben könnte oder ähnliches, was aus Kostengründen verworfen wurde. Wegen der Gefährlichkeit des abgenutzten Pflasters wurde gehandelt. Hochschild kritisierte ferner, dass die Fahrradstraße von der Domstraße eigentlich weiter in die Kapaunenstraße zur Alten Frauenklinik führt und nicht zum Wall hin.
Die gesamte Domstraße und weiter noch die Mühlenstraße, welche dieses Jahr saniert wird, sollen als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Dazu sind auf der Einbahnstraße Domstraße schon Markierungen eines Fahrradstreifens vorgenommen worden. Soll der historische Teil der Domstraße zum Wall hin wiederhergestellt werden, muss dafür die Bürgerschaft die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen. Die Fahrradfahrer könnten mit der Übergangslösung aber sehr gut leben.
Stadtmodell soll ertastbar sein
Thema in der Ortsteilvertretung (OTV) war auch ein mögliches Tastmodell. „Dies ist nicht nur ein touristischer Anziehungspunkt, sondern so können auch Sehbehinderte die Stadt mit ihren Händen erfühlen“, warb Oliver Haarmann von den Greifswalder Stadtwerken um Zustimmung. Es stehen mit Fischmarkt, Marktplatz, Sparkasse und Landesmuseum mehrere Standorte zur Auswahl. Haarmann favorisierte den Standort Marktplatz vor der Tourist-Information. Dem schlossen sich auch die Mitglieder der OTV in einem Stimmungsbild an bei sechs Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Die Kosten für so ein Modell, wie es beispielsweise auch in der Stralsunder Altstadt steht, betragen 38.500 Euro. 9.500 Euro sind davon nicht für das eigentliche Modell bestimmt, sondern unter anderem für die Aufstellung. „Für die Modellkosten haben wir schon finanzielle Zusagen“, freute sich Haarmann. Mit einer Aufstellung rechnet er im ersten Quartal 2014. Die Idee stamme vom Fremdenverkehrsverein.
Fotos: David Vössing