Eine Rezension von Franziska Vopel
Eilmeldung: Die Kinoleinwand steht unter Wasser! Allerdings nicht wegen des schmelzenden Schnees? Dass, die Zuschauer momentan nasse Füße bekommen, liegt wohl eher an dem triefenden Schmalz des Kinodebüts von Michael Sucsy. Der fürchterliche und vor allem einfallslose Titel „ Für immer Liebe“ weckt von Beginn an nicht viel Hoffnung für diesen Film.
Paige und Leo sind ein glückliches Paar bis Paige bei einem Autounfall ihr Gedächtnis verliert und sich an keine einzige Minute mit Leo erinnern kann. Dieser erzählt in Rückblicken von wundervollen Momenten, wie ihrem ersten Treffen und ihrer Hochzeit.
Nach dem Unfall lässt Leo nichts unversucht, um seine Frau an ihre gemeinsame Vergangenheit zu erinnern. Paige fühlt sich zunehmend unwohl und ist nun lieber bei ihrer Familie und ihrem Exverlobten, zu denen sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Leo sieht keine andere Chance: Paige muss sich noch einmal in ihn verlieben.
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die unter den vielen anderen Romanzen auffallen müsste. Doch leider scheitert es an der Umsetzung. Alles wirkt überzogen. Paige und Leo haben moderne Jobs. Er ist Musikproduzent, sie macht Kunst. Die Wohnung ist großzügig eingerichtet. Paige Eltern sind steinreich und wohnen in einem riesigen Haus und die Schwester heiratet ganz bescheiden mit 400 Gästen.
Warum konnte auf diesen Glanz nicht verzichtet werden? Es scheint als wolle Sucsy nur eine schöne Hülle für die Kinoleinwand schaffen. Schade, da der Stoff Raum für Tiefe bietet. Nur an wenigen Stellen wird der Zuschauer zum Nachdenken angeregt. Beispielsweise, wie sich schon kleine Entscheidungen, wie der Auszug aus dem Elternhaus, sich auf ein gesamtes Leben auswirken kann. Durch die glamouröse Oberfläche bleibt es genau so, vollkommen trivial.
Einer der Lichtblicke ist Chunning Tatum. Er spielt den liebevollen und treuen Leo, der sich rührend um seine Frau kümmert. Ihm glaubt der Zuschauer seinen Schmerz und seine Verlustangst. Besonders die Damenwelt wird sich wohl über die eine oder andere „freiere“ Szene von ihm freuen. Tatum sieht nicht nur gut aus, sondern überzeugt mit seinem charmanten Spiel. Enttäuschend hingegen war die Darbietung von Rachel McAdams, bekannt aus den Filmen „Wie ein einziger Tag“ und „ Die Frau des Zeitreisenden“.
Sie lächelt und lächelt. Das, aber war es leider auch schon. Es scheint als fehle ihr die nötige Auseinandersetzung mit der Thematik. Ebenso enttäuschend die Besetzung vom Ex-Verlobten Scott Speedman. Ihm fällt eine undankbare Rolle zu, die sich zwischen Paige und Leo stellt. Dabei wirkt sein Spiel nur aufgesetzt. Und mal ehrlich, gehen Hollywood etwa die attraktiven Männer aus?
Überraschend ist der letzte Teil des Films, hier ist die Handlung nicht vorhersehbar und der Kitsch geht langsam zur Neige. Das hat der Film wahrscheinlich seiner wahren Vorlage zu verdanken. Wer zum Valentinstag eine Portion Schmalz benötigt, ist bei diesem Film genau richtig, ansonsten kann mich sich ruhig von dem Filmtitel abschrecken lassen.
Den Trailer gibt es hier:
Bilder: www.fuer-immer-liebe.de, keine CC-Lizenz